Das Projekt "Dendroökologische Analyse der Feuchtigkeitsverhältnisse und klimagesteuerter Ökosystemreaktionen entlang eines Höhengradienten im Zentral-Himalaya (Nepal)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geographie durchgeführt. Entlang eines Höhengradienten von den subtropischen Salwäldern bis zu subalpinen Kiefern- und Wacholderwäldern sollen mit Hilfe eines dendroklimatologischen multi-Parameter-Ansatzes die Schwankungen und Trends der Feuchtigkeitsverhältnisse der letzten 100 Jahre im zentralen Himalaya rekonstruiert werden. Hierzu gehören neben der Jahrringbreite die Parameter Holzdichte, Variationen stabiler Kohlensoff- und Sauerstoffisotope in der Zellulose des Holzes, sowie die quantitative Erfassung holzanatomischer Variablen wie Änderungen der Größe der wasserleitenden Gefäße oder Tracheiden sowie die Zellwanddicke. Neben der Rekonstruktion früherer Klimaereignisse erlauben die Untersuchungen eine Abschätzung der Wirkung von Klimaextremen auf dominante Baumarten verschiedener Waldökosysteme, z.B. im Hinblick auf ihre Wasserausnutzung (intrinsic water use efficiency). Daraus ergeben sich neue Erkenntnisse im Hinblick auf die Sensitivität verschiedener Höhenstufen auf den erwarteten Klimawandel im Zentral-Himalaya sowie angewandte Aspekte in Bezug auf ein nachhaltiges Arten- und Ressourcen-Management der verbliebenen Restwälder der unteren Talstufen und der subtropischen Zone Nepals. Das Projekt umfaßt mehrere Maßnahmen zum Capacity-Building: Im Frühjahr 2015 wurde ein 12-tägiges Training an der Nepal Academy of Science and Technology (NAST) in Kathmandu (Nepal) durchgeführt, an dem 26 Personen teilnahmen, die von der Akademie, der Tribhuvan-Universität und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen Nepals stammten. Durch diesen Wissenstransfer wurden Kapazitäten im Bereich der dendroökologischen und paläoklimatologischen Forschung geschaffen, so daß die NAST als Innovations- und Kompetenzzentrum im Bereich klimaökologischer Forschung der Region wirken kann. Im Januar und Februar 2016 kamen vier nepalesische Wissenschaftler zu weiterem Training und zur Durchführung von Analysen an das Institut für Geographie der Universität Erlangen-Nürnberg. Dieses Training wurde durch einen weiteren Besuch deutscher Wissenschaftler in Nepal mit eingeschlossenen Feldarbeiten im März 2016 fortgesetzt. Gegen Projektende faßt ein öffentlicher Workshop in Erlangen die Ergebnisse des Projektes zusammen. Das Projekt endet mit der Vorbereitung eines weiterführenden Forschungsantrages.