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Internationale Geologische Karte von Europa und den Mittelmeerregionen 1:1.500.000 - Blatt C6 Roma

"Carte Géologique Internationale de l'Europe et des Régions Méditerranéennes 1 : 1 500 000" - Anlässlich des 2. Internationalen Geologen-Kongresses in Bologna 1881 wurde von der neu gegründeten "Kommission für die geologische Karte von Europa" der Beschluss zur Herausgabe einer Internationalen Geologischen Karte von Europa im Maßstab 1 : 1 500 000 (IGK 1500) gefasst. In den Händen der Kommission lag die Kompilierung und Herausgabe des Kartenwerkes; Redaktion und Druck oblag der Preußischen Geologischen Landesanstalt und ihrer Nachfolger, sprich dem Reichsamt für Bodenforschung und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. 1913 - 32 Jahre nach dem Beschluss zur Erstellung des Kartenwerks - wurde die 1. Auflage mit 49 Blättern fertig gestellt. Für eine 2. Auflage entschied man sich bereits 1910. Doch bedingt durch die beiden Weltkriege wurden zwischen 1933 und 1959 nur 12 Blätter gedruckt. 1960 fiel der Vorschlag für eine kombinierte 2. und 3. Auflage der Karte. Im Zuge dieser Neukonzeption erschien 1962 eine neue Legende, 1970 deren Erweiterung. 1964 wurden die ersten Blätter der Neuauflage gedruckt. Ende 1999 lagen alle 45 Kartenblätter der Neuauflage vor, wobei das letzte Blatt "AMMAN" bereits digital mit Freehand 8 erstellt ist. Titelblatt und Generallegende, die auf zwei Blättern des Kartenwerks platziert sind, wurden im Frühjahr 2000 - 87 Jahre nach Abschluss der 1. Auflage - gedruckt. Das vollständige Gesamtwerk der Internationalen Geologischen Karte von Europa im Maßstab 1 : 1 500 000 (IGK 1500) wurde auf dem Internationalen Geologen-Kongress in Rio de Janeiro im August 2000 vorgestellt. Die IGK 1500 zeigt auf 55 Blättern die Geologie des europäischen Kontinents vom Osten des Uralgebirges bis Island sowie der gesamten Mittelmeerregion. Die Geologie wird unterschieden nach Stratigraphie, magmatischen und metamorphen Gesteinen. Zusätzlich gibt es zwei Legendenblätter und ein Titelblatt. Die Sprache des Kartenwerks ist Französisch.

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Das Ausgabe 07-2014 Erscheinungstag 28. Juli 2014 7. Jahrgang Sommerfreuden im Landkreis Kinder und Jugendliche freuen sich auf unbeschwerte Tage voller Spiel und Spaß Im Internet: www.Mansfeldsuedharz.de Anzeigen Tagesfahrten 2014 07.08.2014 Dresden – Frauenkirche Pohl-Reisen Mehrtagesfahrten 2014 27.09.-28.09.14 Musical „Starlight Express“ in Bochum 1 Übern./Fr. 199,- € Miniaturwunderland: 47,- € Erw. 41,- € Kinder u. 16 J.(inkl. Eintritt) 29.08.-03.09.14 Schweiz –Matterhorn DUNGEON: 58,- € Erw. 54,- € Kinder 10-14 J.(inkl. Eintritt) 5 Übern./HP 569,- € 499,- € Osterhausen · OT Sittichenbach · Kastanienweg 7 04.09.-08.09.14 Vom Bodensee ins Appenzeller Land 21.08.2014 Berlin - LEGOLAND Discovery Centre oder AuqaDom/SEA LIFE 09.09.2014 Erdschwein-Essen in der Dübener Heide 4 Übern./HP 399,- € 379,- € LEGOLAND Discovery Centre: 40,- € Erw. u. Kinder ab 3 J (inkl. Eintritt 10-14 Uhr) Preis: 50,- € (inkl. Mittagessen, Kremserfahrt, Kaffeegedeck, musik. Unterhaltung) 10.09.-14.09.14 Südtirol inkl. 13. Ladiner-Fest AquaDom/SEA LIFE: 42,- € Erw. 37,- € Kinder 3-14 J. (inkl. Tageseintritt) 10.09.2014 Bunter Nachmittag in Sittichenbach/Straußenfarm/Tschu-Tschu Bahn 4 Übern./HP 399,- € 26.08.2014 mdr-Die Studiotour in Leipzig mit Besuch des Asisi Preis: 35,- € (inkl. Mittagessen, Straußenfarm, Kaffee & Kuchen, Tschu- 16.09.-21.09.14 Almabtrieb in der Wildschönau Panometers Preis: 46,- € (inkl. mdr-Studiotour, Mittag, Eintritt Asisi Panometer) Tschu Bahn) 5 Übern./HP 439,- € 02.09.2014 Serengeti-Park Hodenhagen 12.09.2014 Geiseltalsee inkl. Fahrt mit dem Geiseltal-Express & Forellenhof 06.10.-13.10.14 Erlebnisreise n. Sardinien inkl. Insel Korsika Preis: 28,- € Erw. / 23,- € Kinder bis 14 J. Eintritt: Gruppe ab 20 Preis: 37, € (inkl. Rundfahrt mit dem Geiseltal-Express 11:00-14:00 Uhr, 7 Übern./HP 739,- € Pers.: 17,- € Erw. / 13,- € Kind bis 12 J./ ca. 5,- € Bus‘ührung Mittagspause – Gulaschsuppe) 02.09.2014 Vogelpark Walsrode Preis: 28,- € Erw. / 23,- € Kinder 17.09.2014/27.11.2014 Einkaufsfahrt nach Günthersdorf / Nova Eventis 29.12.-02.01.15 Silvester im Tschechischen Bäderdreieck bis 14 J. Eintritt: Gruppe ab 20 Pers.: 15,- € Erw. / 11,- € Kind (4-12 J.) (5,0 Std. Aufenthalt) Preis: 21,- € **** Wellness-Hotel in Marienbad 4 Übern./HP 499,- € 03.09.2014 egapark Erfurt – inkl. egapark-Express Gaststätte „Zum fahrenden Musikanten“ Sittichenbach Zahlreiche weitere Tagesfahrten und Preis: 34,- € (inkl. Eintritt, Rundfahrt mit dem egapark-Express) 02.08.14 6. Oldtimertreffen ins Sittichenbach, Eröffnung 09:00 Uhr Mehrtagesfahrten im Angebot! 03.09.2014 Bundeshauptstadt Berlin mit Besuch des Fernsehturmes 25.08.14 Maxi Arland & Henry Arland 36,- € www.pohl-reisen.de Preis: 47,- € (inkl. Stadtrundfahrt mit Reiseleiter, Eintritt und Preis: 32,- € (inkl. Reiseleitung, Orgelandacht und Führung) 18.08.2014 Hamburg – Miniaturwunderland oder DUNGEON Reiseunternehmen & Reisebüro Herbert Pohl Telefon: 034776-20350 (inkl. Kaffeegedeck, Programm, Abendimbiss) + 5, € Busfahrt Kaffeegedeck Fernsehturm) z. B. Citroen C3 VTi82 Selection EZ 05/2014, ca. 2.500 km Angebotspreis 13.490,- € Metallic , Klima, PDC, Radio/CD, u.v.m. 2,99 % eff. Jahreszins ohne Anzahlung, ab 158,- € mtl* * 96 Monate - Sollzins p.a. 2,95% Netto Darlehensbetrag 13.490,- € - Gesamtbetrag 15.161,53 € Abb. ch ähnli Verbrauch: innerorts 5,6 / außerorts 4,1 / kombiniert 4,6 l/100 Km CO² 107 g/Km - Effizienzklasse B Natürlich bei Ihrem freundlichen CITROËN-HÄNDLER Amtsblatt Mansfeld-Südharz 2014/07 3 Neu gewählter Kreistag konstituiert sich Dr. Angelika Klein (Die LINKE) als Landrätin vereidigt - Norbert Born (SPD/MdL) sitzt dem Kreistag vor Der neu gewählte Kreistag des Landkreises trat am 16. Juli zu sein- er konstituierenden Sitzung zusammen. Marlies Schneeberg, das an Jahren älteste Mitglied des Gremiums, leitet die Sitzung zu Beginn. Nach der Verpflichtung der 46 anwesenden Kreistagsmitglieder stand die Abstimmung über den Vorsitzenden des Kreistages an. Von der CDU wird Bernd Skrypek vorgeschlagen. Aus der SPD kommt der Vorschlag, Norbert Born in diese Funktion zu wählen. Die geheime Abstimmung ergibt 28 Stimmen für den Sozialdemokraten, 18 Stim- men entfallen auf den Christdemokraten. Damit ist der Landtagsab- geordnete Norbert Born für die fünf Jahre dauernde Legislaturpe- riode nun auch Vorsitzender des Kreistages Mansfeld-Südharz. Zu seinen Stellvertretern wählt der Kreistag Jürgen Lautenfeld (Regio- nale) und Kathrin Gantz (Die LINKE). Nachdem der Kreistag die Gültigkeit der Wahl und der Stichwahl der Landrätin festgestellt hat, vereidigt der Kreistagsvorsitzende Dr. Angelika Klein (Die LINKE) als neue Landrätin des Landkreises Mans- feld-Südharz. Frau Dr. Klein bedankte sich in ihrer Antrittsrede bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die ihr das Vertrauen geschenkt haben. Sie werde sich be- mühen, die Erwartungen, die an ihre Wahl geknüpft sind, zu erfüllen, obwohl dies sicher nicht einfach werde. Die neue Landrätin bat den Kreistag um Verständnis, dass sie zum Kreistag noch kein Programm für ihre sieben Jahre umfassende Amtszeit vorlegen könne. Sie regte an, viel miteinander zu sprechen: Kommunikation im Kreistag über alle Fraktionen hinweg, Kommunikation innerhalb der Kreisverwaltung und natürlich Kommunikation mit dem Bürger. Frau Dr. Klein appellierte an die Mitglieder des Landtages im Kreistag, sich den beabsichtigten finanziellen Streichungen im Finanzausgleichsgesetz für die Kommunen zu verwehren. Weiterhin bat sie die Landtagsabgeordneten dafür zu sorgen, dass die beabsichtigten Streichungen des Nahverkehrs, so auf der Strecke zwischen Halle und Eisleben, vom Tisch kommen. Diese seien - drei Jahre vor dem Reformationsjubiläum - für den Landkreis nicht hin- nehmbar. Dr. Angelika Klein erhält vom Kreistagsvorsitzenden Norbert Born die Ernennungsurkunde als Landrätin. Im Weiteren lag vor den 46 Mitgliedern des Kreistages ein Mammut- programm: So waren sämtliche Ausschüsse neu zu besetzen und die Vertreter in eine Vielzahl von Gremien zu wählen. Da dies meist in geheimer Wahl geschah, dauerte die erste Zusammenkunft des kom- munalen Parlamentes fünf Stunden.Der neue – 48 Mitglieder zählende - Kreistag fand sich zu seiner konstituierenden Sitzung in der Mammuthalle in Sangerhausen ein. Christine Hepner, Vertreterin des Landrates, und das an Jahren älteste Mitglied des Kreistages, Marlies Schneeberg, eröffneten die Sitzung.Zählmarathon: Eine Vielzahl von Abstimmungsergebnissen musste von der Wahl- kommission unter Benjamin Quenzel auf die Stimme genau ausgezählt werden.

Afrikanische Schweinepest Afrikanische Schweinepest kurz vorgestellt Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest Können Menschen sich mit der Afrikanischen Schweinepest anstecken? Gibt es einen Impfstoff? Wie bereitet sich Sachsen-Anhalt auf die Afrikanische Schweinepest vor? Was ist bei einem an ASP erkrankten Tier zu erkennen? Welche Vorsorgemaßnahmen können Bürgerinnen und Bürgern treffen? Wie können Landwirtinnen und Landwirte ihren Bestand schützen? Welche Maßnahmen können Jägerinnen und Jäger vorbeugend ergreifen? Was passiert, wenn die Afrikanische Schweinepest festgestellt wird? Gibt es eine Entschädigung im Falle eines ASP-Ausbruchs zum Beispiel bei Beschränkungen der landwirtschaftlichen Nutzung?

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine anzeigepflichtige Viruserkrankung, die ausschließlich Schweine (Haus- und Wildschweine) betrifft. Für Menschen und andere Haus- und Nutztiere ist sie nicht gefährlich. In ihrem Hauptverbreitungsgebiet, den afrikanischen Ländern südlich der Sahara und in einigen Mittelmeerländern, kann die Erkrankung über Lederzecken übertragen werden, die in Mitteldeutschland jedoch keine Rolle spielen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände übertragen werden. Unter ungünstigen Bedingungen kann ein unachtsam entsorgtes Wurstbrötchen ausreichen, um die Seuche in ein bisher freies Gebiet einzutragen. Besonders effizient ist die Übertragung durch Schweiß (Blut). Kleinste Tropfen reichen für eine Infektion! Daher ist auch die Hygiene bei der Jagd besonders wichtig. Die Afrikanische Schweinepest hat sich aus dem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in den vergangenen Jahren nach Osteuropa und Asien ausgebreitet. ASP tritt seit vielen Jahren auch bei Haus- und Wildschweinen auf Sardinien auf. Deutschland ist seit 2020 betroffen. In der EU konnten bislang nur Belgien und die Tschechische Republik die Afrikanische Schweinepest im Wildschweinbereich erfolgreich tilgen. Eine Ansteckungsgefahr für den Menschen besteht nicht. Nur Schweine (Wild- und Hausschweine) sind für das Virus empfänglich. Derzeit gibt es keinen Impfstoff gegen die Afrikanische Schweinepest. ASP gilt bislang als unheilbar. Sachsen-Anhalt ist sehr gut vorbereitet. Der umfassende Managementplan umfasst folgende Maßnahmen: Information an Fernstraßen Per Erlass ist unter anderem geregelt worden, dass Müllbehälter regelmäßig geleert und gegen (Plünderung durch) Wildschweine gesichert werden. Darüber hinaus sind an allen Autobahn-Parkplätzen mit WC-Anlagen mehrsprachige Warnhinweise angebracht worden. Information der Jägerinnen und Jäger Ein Flyer mit Informationen für Jägerinnen und Jäger wurde erarbeitet. Im Mitteilungsblatt des Landesjagdverbandes erschien im Februarheft 2020 ein Artikel zur sachgerechten Probenahme bei Wildschweinen. 100 Euro Prämie für das Auffinden toter Wildschweine Das Landwirtschaftsministerium vergibt seit Februar 2018 an Jägerinnen und Jäger eine Prämie für das Auffinden und Beproben von toten Wildschweinen. Diese Prämie wurde im September 2022 auf 100 Euro erhöht. Überwachung der Hygiene in den Ställen Das Landwirtschaftsministerium hat die Landkreise und kreisfreien Städte aufgefordert, im Rahmen der Überwachung der Vorschriften der Schweinehaltungshygieneverordnung Maßnahmen der Biosicherheit in Betrieben vor dem Hintergrund der Afrikanischen Schweinepest verstärkt zu kontrollieren. Vorbereitung auf den Seuchenfall Sowohl auf Landesebene als auch auf kommunaler Ebene finden regelmäßig Tierseuchenbekämpfungsübungen statt. Zur Unterstützung der unteren Veterinärbehörden im Seuchenfall wurden 30 mobile Container zur Kadaverzwischenlagerung als Notfallreserve des Landes angeschafft. Außerdem steht ein 50 Kilometer langer stromführender Wildschweinzaun zur Verfügung. Dieser reicht für die Einzäunung von 2 Kerngebieten mit einem Radius von jeweils 4 Kilometern. Zudem wurde ein 35 Kilometer langer Knotengeflechtzaun und weiteres Equipment, wie Drohnen, Wildwannen und GPS-Geräte angeschafft. Mit aktuell 32 Kadaversuchhund-Gespannen ist Sachsen-Anhalt auf die Suche von Wildschweinekadavern vorbereitet. Zur Bewertung der Seuchenlage bei Auftreten der Seuche, zur Festlegung geeigneter Maßnahmen und zur Beratung der Behörden tagt in regelmäßigen Abständen eine Sachverständigengruppe. Bejagung von Wildschweinen Alle Maßnahmen, die zur Erhöhung von Wildschweinstrecken führen, sind aus vielerlei Sicht zu begrüßen, denn der Schwarzwildbestand im Land ist hoch. Die hohe Wildschweindichte verursacht beispielsweise viele Schäden durch Wildunfälle oder an Deichen. Als Präventionsmaßnahme gegen die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest sind solche Maßnahmen nicht geeignet. Für eine erfolgreiche Prävention müsste laut Friedrich-Löffler-Institut die Population um mindestens 70 Prozent dauerhaft reduziert werden. Anlegen von Bejagungsschneisen Wildschweine fressen gern in Maisfeldern. Hier können sie kaum bejagt werden. Deshalb sind Bejagungsschneisen in den Feldern für die Jägerinnen und Jäger hilfreich. Im Rahmen der Agrarförderung des Landwirtschaftsministeriums ist die Anlage von Bejagungsschneisen unter bestimmten Bedingungen und ohne Einschränkung der Beihilfefähigkeit möglich. Befreiung von Standgeld im Landesforst Im Landesforst sind die Befreiung von Standgeld bei Bewegungsjagden, die kostenfreie Abgabe von Frischlingen und Überläufern bei Einzeljagden ohne Gewichtsbeschränkung und weitere Maßnahmen zur Förderung der Wildschweinjagd vorgesehen. Anordnung von Seuchenbekämpfungsmaßnahmen Für die Anordnung von Seuchenbekämpfungsmaßnahmen einschließlich deren Überwachung sind in Sachsen-Anhalt die Landkreise und kreisfreien Städte zuständig. Die Landkreise und kreisfreien Städte haben im Rahmen der Krisenplanung die personelle Absicherung der einzuleitenden Maßnahmen sicherzustellen. Die Task Force "Tierseuchenbekämpfung“ am Landesamt für Verbraucherschutz unterstützt Landkreise und kreisfreie Städte im Ereignisfall. Es ist möglich, praktizierender Tierärzte hinzuzuziehen. Dies regelt die „Rahmenvereinbarung hinsichtlich des Einsatzes von Tierärztinnen/Tierärzten im Tierseuchenkrisenfall“, welche zwischen den kommunalen Spitzenverbänden und der Tierärztekammer sowie des Landesverbandes praktizierender Tierärzte Sachsen-Anhalt geschlossen wurde. Die klinischen Erscheinungen sind sehr variabel. Bei Hausschweinen und europäischem Schwarzwild führt die Infektion zu sehr schweren, aber unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemproblemen sowie Schaumbildung vor der Rüsselscheibe. Durchfall und Blutungsneigung (Nasenbluten, blutiger Durchfall, Hautblutungen) können ebenfalls auftreten. Erkrankte Tiere zeigen mitunter eine verringerte Fluchtbereitschaft ("Liegenbleiben in der Suhle") oder Auffälligkeiten wie Bewegungsunlust und Desorientiertheit. Die Erkrankung betrifft alle Altersklassen und Geschlechter gleichermaßen und führt in nahezu allen Fällen zum Tod des Tieres innerhalb von sieben bis zehn Tagen. Beim Aufbrechen der Stücke sollte auf vergrößerte, "blutige" Lymphknoten, eine vergrößerte Milz und feine, punkt- oder flächenförmige Blutungen in den Organen, der Haut oder Unterhaut geachtet werden. Die Lunge und die Atemwege sind häufig mit Schaum gefüllt. Fehlen solche Auffälligkeiten, ist dennoch nicht ausgeschlossen, dass ASP vorliegt. Bei solch unspezifischen Symptomen sollte das zuständige Veterinäramt des Landkreises oder der kreisfreien Stadt informiert werden. Verendete oder krank erscheinende Wildschweine sollten an die zuständige Veterinärbehörde beim Landkreis oder der kreisfreien Stadt gemeldet werden. Illegales Verfüttern oder unsachgemäßes Entsorgen von Speiseabfällen ist zu unterlassen. Unter Umständen kann eine unachtsam entsorgte Brotzeit mit Wurst oder Schinken bereits zur Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest führen. Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnisse (z. B. Salami, Schinken) sollten nicht aus betroffenen Seuchen- oder Restriktionsgebieten mitgebracht werden. Landwirte sollten die allgemeinen Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen sowie die Bestimmungen der Schweinehaltungs-Hygieneverordnung beachten. Treten akute Krankheitsanzeichen auf, die nicht klar einer anderen Erkrankung zugeordnet werden können und insbesondere auf Antibiotikagabe nicht ansprechen, sind geeignete Proben zur Abklärung einer möglichen ASP-Infektion an die jeweils zuständige Untersuchungseinrichtung der Länder zu senden. Hoftierärzte, aber auch Landwirte werden nachdrücklich gebeten, verstärkt Proben (insbesondere Blutproben, aber auch darüber hinaus gehendes Probenmaterial) zur diagnostischen Abklärung von fieberhaften Allgemeininfektionen, Aborten oder vermehrten Todesfällen in schweinehaltenden Betrieben einzusenden. Die Mitarbeit der Schweinehalter ist entscheidend für ein funktionierendes Frühwarnsystem. Jäger sollten auf vermehrt auftretendes Fallwild achten und von diesem immer Proben an die zuständige veterinärmedizinische Untersuchungseinrichtung ( Landesamt für Verbraucherschutz, Fachbereich Veterinärmedizin in Stendal ) einschicken. Optimal sind Schweiß- und Milzproben, notfalls Proben von anderen Organen oder ein Knochen. Sogar in Verwesung befindliche Stücke können noch untersucht werden. Die Entnahme von Proben über Tupfer in verschließbarem Plastikröhrchen ist eine geeignete Möglichkeit (anzufordern bei der zuständigen Veterinärbehörde). Besonders vorsichtig sollte mit Gegenständen umgegangen werden, die Schweißkontakt hatten. Dazu gehören auch Stiefel, Lappen, Wildwannen, Messer und Kleidungsstücke. Grundsätzlich sollte eine Kontamination mit potentiell infektiösem Material vermieden werden. Bei entsprechenden Arbeiten sind möglichst Einmalhandschuhe zu tragen. Bei Kontakt mit Risikomaterial ist die Reinigung und Desinfektion nötig. Auch die Erde, z. B. von Schwarzwildwechseln und -suhlen, kann mit infektiösem Blut oder Kot kontaminiert sein. Um das ASP-Virus durch Hitzebehandlung zu deaktivieren, sind mindestens 56 °C über 70 Minuten bzw. 60 °C über 20 Minuten erforderlich. Waschen mit Wasser und Seifenlauge kann zwar einen großen Teil von eventuell anhaftendem Material und damit einer Virenfracht beseitigen, hat aber bei dem ASP-Virus keine desinfizierende Wirkung. Insbesondere die baltischen Staaten sind jagdtouristisch attraktive Reiseländer. Jagdtrophäen und Schwarzwildprodukte stellen im Ereignisfall ein erhebliches Risiko dar. Gleiches gilt für die verwendeten Kleidungsstücke und Gegenstände. Daher sind alle Jäger und Jägerinnen aufgerufen, bei Teilnahme an Jagden in den betroffenen Gebieten besonderen Wert auf hygienische Maßnahmen zu legen. Das Mitführen unverarbeiteter Trophäen sowie von Fleisch aus diesen Regionen ist verboten. Alle Gegenstände, die Kontakt mit Schwarzwild, Blut, Kot, Körperflüssigkeiten oder Geweberesten von Schwarzwild hatten (z. B. Bekleidung, Jagdmesser, Jagdstiefel, Fahrzeuge etc.), sollten unverzüglich noch im Gastrevier gereinigt und desinfiziert werden. Für eine Desinfektion sind daher geprüfte Desinfektionsmittel unverzichtbar. Bei Fragen zu deren Einsatz sollte man sich an einen Tierarzt wenden. Keinesfalls sollte das eigene Fahrzeug für die Bergung und den Transport von erlegtem Schwarzwild eingesetzt werden. Hierzu sind nur die Fahrzeuge der jeweiligen Gastgeber bzw. Jagdveranstalter zu nutzen. Wird das eigene Fahrzeug dennoch für Fahrten im Gastrevier eingesetzt, ist es spätestens vor Antritt der Rückreise gründlich zu reinigen und mit Desinfektionsmitteln - nach Empfehlung der örtlichen Veterinärbehörden - zu desinfizieren (Unterboden, Ladeflächen und Innenraum). Insbesondere Kontaminationen mit Blut sind sorgfältig zu entfernen. Ein unzureichend gereinigtes und (potenziell) kontaminiertes Fahrzeug ist keinesfalls im heimischen Jagdrevier zu nutzen. Das ASP-Virus ist für Hunde ungefährlich, allerdings lässt sich im jagdlichen Einsatz kaum vermeiden, dass der Jagdhund eng in Kontakt zu kontaminierten Materialien kommt. Will man sicher ausschließen, dass der eigene Jagdhund die ASP in das Jagdrevier oder in Hausschweinebestände einschleppt, lässt man ihn zu Hause. Sicher stehen auch im Gastrevier gut ausgebildete örtliche Jagdhunde zur Verfügung. Den rechtlichen Rahmen der Bekämpfung geben unmittelbar geltende EU-Rechtsakte sowie die Verordnung zum Schutz gegen die Schweinepest und die Afrikanische Schweinepest (Schweinepest-Verordnung) vor. Beim Ausbruch in Hausschweinebeständen müssten alle Schweine der betroffenen Bestände getötet und unschädlich beseitigt werden. Es würden großflächige Restriktionszonen eingerichtet, in denen das Verbringen von Tieren und deren Erzeugnissen in und aus den Betrieben nur unter bestimmten Bedingungen möglich ist. Sowohl Schweinebestände als auch Wildschweine in diesen Zonen würden intensiv untersucht werden. Darüber hinaus würden umfangreiche Untersuchungen zur Einschleppung des Erregers durchgeführt werden. Wird ASP beim Schwarzwild festgestellt, ist das Verbringen von Hausschweinen in dieses und aus diesem Gebiet nur unter bestimmten Umständen möglich. Beim Schwarzwild wird bei Bedarf eine verstärkte Bejagung, in jedem Fall aber eine Untersuchung erlegter und verendet aufgefundener Wildschweine angeordnet. Darüber hinaus greifen weitere seuchenhygienische Maßnahmen. Soweit es aus Gründen der Tierseuchenbekämpfung erforderlich ist, können die zuständigen Behörden Maßnahmen anordnen, die zu Beschränkungen des Eigentums und anderen Einschränkungen ggf. über einen länger andauernden Zeitraum führen können. Mögliche Maßnahmen im gefährdeten Gebiet sind u.a. Verbote oder Beschränkungen der Nutzung landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Nutzflächen Anlegen von Jagdschneisen Fallwildsuche (nach verendeten Wildschweinen) Anordnung der verstärkten Bejagung von Wildschweinen Untersagung der Jagd. Es können Entschädigungsansprüche nach dem Tiergesundheitsgesetz (TierGesG) entstehen, die im Einzelfall zu prüfen und durch die anordnende Behörde zu erstatten sind. Das TierGesG nimmt diesbezüglich einen Rechtsfolgenverweis auf das Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landes Sachsen-Anhalt ("landesrechtliche Vorschriften über die Inanspruchnahme als Nichtstörer") vor. Eine Entschädigung wird grundsätzlich nur für Vermögensschäden gewährt. Dabei handelt es sich um Beeinträchtigungen an materiellen Gütern, für die finanzielle Entschädigungen zu leisten sind. Hierzu zählen auch der Ausfall des gewöhnlichen Verdienstes oder des gewöhnlichen Nutzungsentgeltes. Entgangener Gewinn und andere, nicht in unmittelbarem Zusammenhang stehende Nachteile, werden in der Regel nicht erstattet. Zum Thema wurde ein entsprechendes Informationsschreiben an die Verbände erarbeitet. Quellen: BMEL, FLI

gen_lut.pdf

Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Gelber Enzian Gentiana lutea Linnaeus 1753 Der Gelbe Enzian ist vor allem dafür bekannt, dass seine rübenartigen Wurzeln aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe zur Herstellung von Schnaps und Arzneimitteln dienen. Die Art wurde deshalb früher auch an Stellen angesiedelt, wo sie von Natur aus nicht vorkam. Die Pflanze ist eine auffällige Erscheinung, bis zu Hundert goldgelbe Blüten kann eine ein- zelne Pflanze bilden. Die Blüten sind gestielt und stehen blat- tachselständig in Trugdolden. Die breiten, elliptischen Blätter sind blaugrün und weisen fünf bis sieben Nerven auf. Lebensraum Der Gelbe Enzian ist eine typische Gebirgspflanze und bevor- zugt sonnige oder halbschattige Standorte. Die Art wächst auf basenreichen, wechselfeuchten Lehm- und Tonböden und besiedelt Weiden, Magerwiesen, Flachmoore und lichte Wäl- der der höheren Lagen. Beweidung fördert die Art, da sie vom Weidevieh gemieden wird. Lebensweise Der Gelbe Enzian bildet rübenartige Wurzeln, die mitunter meterlang und bis zu 7 kg schwer werden können. Bestäubt werden die Blüten durch Hummeln und Fliegen. Die Art ver- mehrt sich zumeist generativ. Unter günstigen Standortbedin- gungen ist die Art in der Lage, weitläufige Bestände zu bilden. Das Wachstum erfolgt sehr langsam, erst im Alter von sechs bis zehn Jahren beginnt die Pflanze zu blühen, kann aber mehrere Jahrzehnte alt werden. MaSSe und Zahlen Wuchshöhe: max. 140 cm Blütezeit: Juli bis August Lebensdauer: mehrjährig Verbreitung Der Gelbe Enzian ist in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas beheimatet. Das Areal reicht von Nordspanien ostwärts bis in die Karpaten, die südlichsten Vorkommen existieren auf Sardinien und auf dem Balkan. Die Vorkommen in Baden- Württemberg und im südlichen Bayern sind vermutlich die einzigen ursprünglichen in Deutschland. Die weiter nördlich in Rhön, Thüringer Wald und Harz existierenden Bestände wurden wahrscheinlich vom Menschen angesiedelt. Verbreitung in Baden-Württemberg Verbreitungsschwerpunkt der Art in Baden-Württemberg ist die Schwäbische Alb, daneben gibt es Vorkommen in Teilen des Schwarzwaldes. Bestandsentwicklung in Baden-​Württemberg Obwohl im letzten Jahrhundert ein Rückgang zu verzeichnen war, sind noch große, stabile Vorkommen (z.B. Schwäbische Alb) vorhanden, so dass der Fortbestand der Art in Baden- Württemberg gesichert erscheint. Gefährdung und Schutz Rote Liste Schutzstatus BW D BNatSchg V3besonders vorwarnlistegefährdetgeschützt „„ EG-vo 338/97FFH-Richtlinie AnhangAnhang - - - - V BArtSchv besonders geschützt - SchutzmaSSnahmen Gefährdungsursachen „„ Verordnungen und Richtlinien Mahd im Frühjahr und Sommer Düngung „„ „„ Extensive Beweidung Extensive Wiesenbewirtschaftung (einschürig, Herbst- mahd, keine Düngung) Schutzprojekte „„ „„ Umsetzung FFH-Richtline Arten- und Biotopschutzprogramm Baden-Württemberg FFH-Richtlinie Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Aus- weisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird auch der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht. FFH-Gebiete Für den Gelben Enzian, als Art des Anhangs V, werden im Rahmen der FFH-Richtlinie keine Schutzgebiete ausgewiesen. Erhaltungszustand in Baden-Württemberg Einzelbewertung Gesamtbewertung VerbreitungsgebietPopulationHabitatZukunftsaussichten günstiggünstiggünstiggünstig günstig

lu-krie_229-244-Erdkroete.pdf

||||||||||||||||||||| Berichte 4.3.9 des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft 4/2015: ERDKRÖTE 229 – 244 Erdkröte – Bufo bufo (Linnaeus, 1768) Jürgen Buschendorf 1 Artsteckbrief Kennzeichen: Große, plumpe Kröte mit breitem vorn abgerundetem Kopf, Oberseite mit großen, ± dicht nebeneinanderstehenden Warzen, hinter den Augen große halbmondförmige Drüsen, Pupille waagerecht, Schwimmhäute, Unterseite: Grauweiß, z. T. verwa- schene dunkle Färbung, Oberseite: Einheitlich dunkle (oliv-grau-braun), selten gelbliche Färbung, dunkle Flecken, vor allem an den Körperseiten. Größe: Kopf-Rumpf-Länge ♂ 40 – 90 mm, ♀ 60 – 120 mm Geschlechtsunterschiede/Trachten: ♂ zur Fort- pflanzungszeit mit schwarzen, hornigen Schwielen an der Innenseite der ersten drei Finger. Ausgewachsene ♀ ♀ deutlich größer und schwerer als ♂ ♂. Habitate: Sommerlebensraum: Laub- und Mischwäl- der, kleine Feldgehölze, mesophile, feuchte Wiesen, Parkanlagen, Gärten; Laichgewässer: mittelgroße Gewässer mit submerser Vegetation und 50 – 70 cm Tiefe, Stillgewässer (Teiche, Weiher, Altwässer, Gru- bengewässer), auch Kleingewässer, Tümpel, Vorhan- densein vertikaler Strukturen (Schilf, Binsen) günstig für die Eiablage. Aktivität: Nacht- und dämmerungsaktiv, Fortpflan- zungsaktivitäten März – Mai, Winterruhe (Oktober bis Februar/Mai). Wanderungen/Reviere: Frühjahrswanderung zum Laichgewässer (Februar/März), Rückwanderung von Laichgewässer zum Sommerlebens- raum, Herbstwanderung aus Sommerle- bensraum Richtung Laichgewässer zum Winterquartier (September – November), Entfernung von Sommerle- bensraum zum Laichgewässer: bis 3 km. Fortpflanzung/Entwicklung: 750 – 8.100 schwärzli- che Eier (1,2 – 2,2 mm Durchmesser) werden umge- ben von Gallerte in Doppelschnüren (2 – 4 m Länge) an vertikale Strukturen abgelegt. Embryonalentwick- lung in Gallerthülle 6 – 14 Tage, Länge bei Schlupf 4 – 6 mm, dann Entwicklung von Außenkiemen, Ruder- schwanz, Mundöffnung; Kaulquappen bilden oft große Schwärme, nach 2 – 3 Wochen 8 – 10 mm Länge, Rückbildung der äußeren Kiemen, Ausbildung von Innenkiemen, Entwicklung der Hornkiefer, langsames Wachstum bis 35 mm, nach 6 – 8 Wochen Umwand- lung in 8 – 12 mm große Jungkröten, verlassen oft in Massen gleichzeitig das Gewässer („Krötenregen“). Nahrung: Larven: Algenbewuchs an Steinen und Wasserpflanzen, Mikroplankton, Adulte: Regen- würmer, Spinnen, Asseln, Nacktschne- cken, Schmetterlingsraupen, nachtaktive Insekten und deren Larven. Alter: Freiland: bis 15 Jahre, Gefan- genschaftshal- tung: bis 36 Jahre. Abb. 1: Erdkrötenpärchen (rechts vorne). In jedem Frühjahr und Herbst errich- ten hunderte freiwillige Hel- fer Krötenzäune entlang der wichtigsten Wanderwege ein- heimischer Lurche. Ungezählte Erdkröten werden dadurch vor dem Verkehrstod bewahrt. Rechts oben einer der zum Auffangen dienenden Eimer mit zahlreichen Erdkröten [Montage, Fotos: W.-R. Grosse, S. Ellermann (Krötenpärchen)]. 229 ||||||||||||| ERDKRÖTE 2Verbreitung und Ökologie 2.1Allgemeine Verbreitung 2.1.1 Areal Die Nominatform der Art (Bufo bufo bufo) lebt in Mit- tel-Nord- und Osteuropa und ist dort weit verbreitet. Sie fehlt auf Irland und Island. Die nördliche Verbrei- tungsgrenze in Skandinavien liegt um 68° N. Nach Osten erstreckt sich das von der Erdkröte besiedelte Areal bis 108° O (Baikalsee). Vorkommen gibt es in Nordwestanatolien und am Kaukasus. Die Art fehlt auf einigen Mittelmeerinseln (Korsika, Sardinien, Balearen, Malta, Kreta und einige kleinere Inseln). Die Verbreitungsgrenze in Nordwest- afrika (Marokko, Algerien, Tunesien) liegt bei 30° N. 2.1.2 Verbreitung in Deutschland Die Erdkröte ist die in Deutschland am weitesten ver- breitete Anurenart und weist hier eine fast lückenlose Verbreitung auf. Von den Ostfriesischen Inseln wurde sie bisher nur auf Borkum nachgewiesen und von den Nordfriesischen Inseln fehlen noch Nachweise von den Halligen und Pellworm. Größere Verbreitungs- lücken bestehen nur in der Ostfriesisch-Oldenburgi- schen Geest, der Nordelbischen Geest (z. B. Stader Geest) und dem Hunsrück. Es gibt eine Reihe von Gebieten, in denen der Nachweis der Art noch nicht erbracht wurde, doch scheinen das kartierungsbe- dingte Verbreitungslücken zu sein. Es ist natürlich auch möglich, dass in den betreffenden Landschafts- teilen keine Laichgewässer für die Erdkröte existie- ren. Beispiele dafür findet man in der Norddeutschen Seenplatte, im Nordbrandenburgischen und Mecklen- burgischen Platten- und Hügelland, Nördlichen Harz- vorland, Weser-Leine-Bergland, Nahe-Bergland und im Bayerischen Wald. 2.1.3 An Sachsen-Anhalt grenzende Vorkommen Infolge der weiten Verbreitung der Erdkröte in Sach- sen-Anhalt und den angrenzenden Bundesländern setzen sich die Vorkommen der Art meistens auch nach allen Seiten in diesen Bundesländern fort. In der Elbtalniederung Richtung Brandenburg existie- ren beiderseits der Landesgrenzen (MTB 3439) Ver- breitungslücken. Während im Elbe-Mulde-Tiefland in Sachsen-Anhalt viele Fundpunkte zu finden sind, ist das gegenüber auf brandenburgischem Gebiet nicht der Fall. Sonst ist beiderseits der Landesgrenzen eine starke Besiedlung festzustellen. In Sachsen sind in den Grenzgebieten zu Sachsen-Anhalt in allen MTB-Qua- dranten Fundpunkte verzeichnet. Die Vorkommen an den Flüssen (Weiße Elster, Mulde) auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts setzen sich auch in Sachsen fort, wogegen in den nordwestlichen Landesteilen Sach- sens (Leipziger Land, Dübener und Dahlener Heide) gegenüber den sachsen-anhaltischen Grenzberei- chen vergleichsweise weniger Fundpunkte verzeich- net sind. Fast alle Grenzregionen Niedersachsens zu Sachsen-Anhalt werden von der Art besiedelt. Die geringe Besiedlung im Nordwesten der Westlichen Alt- markplatten in Sachsen-Anhalt findet ihre Fortsetzung auch in Niedersachsen. Ansonsten ist die gesamte Grenzlandschaft von Niedersachsen lückenlos besie- delt, während die Bestandsdichte auf sachsen-anhal- tischem Gebiet geringer ist (Nördliches Harzvorland, Börde-Hügelland). Die zahlreichen Vorkommen der Art auf sachsen-anhaltischem Grenzgebiet setzen sich auch in den angrenzenden thüringischen Bereichen fort. 2.2 Vorkommen in Sachsen-Anhalt 2.2.1 Verbreitung und Häufigkeit Datengrundlagen In Sachsen-Anhalt liegen zur Erdkröte 11.355 Daten- sätze vor (von 62.881 Datensätzen zu Amphibien). Diese bilden die Grundlage für die Errechnung der aktuellen Präsenz der Art und eine Reihe anderer Aussagen über die Art. Aus den 11.355 Datensätzen zur Erdkröte konnten 7.677 Fundorte (von insgesamt 21.526 Amphibienfundorten in Sachsen-Anhalt) für weitere Auswertungen verwendet werden. Historische Verbreitung Obwohl es sich bei der Erdkröte um die häufigste und am weitesten verbreitete Anurenart handelt, sind in der Literatur bis zum 20. Jahrhundert nur wenige Angaben über das Vorkommen der Art auf dem heutigen Territo- rium Sachsen-Anhalts zu finden. Genaue Fundpunkte werden nur in den seltensten Fällen genannt. Meistens sind es nur sehr allgemein gehaltene Ortsangaben. Die- sen ist zu entnehmen, dass die Erdkröte auch damals eine häufige und weitverbreitete Art war. Das besagen auch einige Publikationen aus dem 19. Jahrhundert. So schätzt Zimmermann (1834) die Verbreitung im Mittel- gebirge ein mit: „Am ganzen Harze.“ Rimrod (1856a) beschreibt das Vorkommen der Art in der Grafschaft Tab. 1: Datengrundlagen zur Erdkröte in Sachsen-Anhalt. Karte 1: Aktuelle Verbreitung (1990 – 2014) der Erdkröte in Deutschland (modifiziert nach DGHT e. V. 2014). 230 ERDKRÖTE Abb. 2: Erdkröten-Männchen in feuchter Ufervegetation (Foto: J. Buschendorf). Mansfeld und im Oberherzogtum Anhalt-Bernburg mit den Worten „R. bufo oder Bufo cinerea, die gemeine Kröte. In den Löchern der Mauern.“ Derselbe Autor (Rimrod 1856b) weist später auf das Vorkommen nur mit der Angabe „Bufo cinereus“ hin. Nach Geitel (1881) war die Erdkröte in der Umgebung von Blankenburg allgemein verbreitet und Köhnke (1893) hat sie in der Umgebung von Salzwedel „sicher beobachtet“. Wol- terstorff (1888) schreibt: „Die Art ist überall gemein, ich habe sie nie vergebens gesucht. Z. B. Halle, Mag- deburg, Osterburg.“ Auch Schulze (1891) fand sie „Allenthalben gemein“. Bei Koch (1934) finden sich seine Beobachtungen von 1888 im Biederitzer Busch, bei Heyrothsberge, in Teichen bei Prester und an einem Weg nach Pechau. Wolterstorff (1893a) nennt in dieser Veröffentli- chung vorrangig Fundorte aus dem Harz: bei Wippra (Laich), bei Quenstedt (Laich), Tümpel in Nähe Stern- haus im Selketal, Großer Silberteich bei Ballenstedt, Hochfläche von Pansfelde usw. (häufig), bei Quens- tedt, Quarmbach an der Straße von Friedrichsbrunn nach Suderode, Kaltetal, bei Blankenburg allgemein verbreitet, bei Quedlinburg überall. Auch einige Beob- achtungen der Erdkröte aus dem Flachland führt er an (z. B. Egeln). Als Fazit stellt er fest, dass die Art überall häufig ist. Dürigen (1897) kommt zu folgender Einschätzung: „In Deutschland dürfte sie, den vorlie- genden Mittheilungen nach, keinem Landstrich fehlen. Und da sie nicht nur allgemein verbreitet, sondern auch fast allenthalben zu den gewöhnlichsten Erscheinun- gen gehört, so wird es überflüssig sein, im Einzelnen Fundorte anzuführen.“ Nach Marshall (1899) kommt die Erdkröte „fast allenthalben im Harz“ vor. Von den zahlreichen in der ersten Hälfte des 20. Jahr- hunderts erschienen Publikationen über das Vorkom- men der Erdkröte auf dem Territorium Sachsen-An- halts seien nur einige angeführt. Abb. 3: Verpaarte Erdkröten bei der Anwanderung zum Laichgewässer (Foto: J. Buschendorf). 231

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||||||||||||||||||||| Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft 4/2015: TEICHMOLCH 155 – 168 ||||||||||||| 4.3.5 Teichmolch – Lissotriton vulgaris (Linnaeus, 1758) Jürgen Buschendorf 1 Artsteckbrief Kennzeichen: Schlanker Wassermolch mit glatter Haut und relativ schmalem Kopf, abgeflachter, zwei­ schneidiger Schwanz, Kopfoberseite mit drei nach hinten divergierenden Längsfurchen, an Kopfseiten zwischen Nasenloch und Auge tief eingesenkte Drü­ senmulden. Größe: 50 – 80 mm, (maximal 100 – 120 mm). Geschlechtsunterschiede/Trachten: Wassertracht: ♂♂ mit hohem, gewelltem, glattrandigem oder leicht gezacktem Kamm auf Rücken und Schwanz (ohne Ein­ kerbung an Schwanzbasis), dunkle Schwimmhäute an den Zehen, dunkle, stark vorgewölbte Kloake, Oberseite lehmgelb/grünlich bis oliv/graubraun, dunkel gefleckt, unterer Schwanzsaum meist orangerot, darüber perl­ muttweiß schimmerndes, bläuliches Längsband, Bauchseite intensiv orange bis rot gefärbt, Mittelzone mit großen dunklen Flecken, ♀♀ ohne Rückenkamm, Kloake flach, oberer Schwanzflossensaum niedriger als bei ♂♂, Unterseite orangegelblich mit kleinen dunklen Flecken. Landtracht: ♂♂ sehr niedriger Rückenkamm, dunkle Flecken verblasst, Oberseite einför­ mig bräunlich, grau, Haut trocken, feinkörnig, was­ serabweisend, rötlich-blaue Färbung der Schwanzun­ terkante bleibt deut­ lich sicht­ bar, ♀♀ oberer Schwanzflossensaum nicht mehr sichtbar, Hautober­ seite heller als in der Wassertracht, sonst wie ♂♂. Habitate: Stellt geringe Ansprüche, breite ökologi­ sche Valenz, Wasserhabitate: häufiger in Still- als in Fließgewässern, vegetationsreiche Gewässer mit Ver­ steckmöglichkeiten, optimal: kleine bis mittelgroße, pflanzenreiche, besonnte Weiher und Teiche außer­ halb von Wäldern mit Flachwasserzonen (10 – 30 cm Wassertiefe), Grubengewässer, auch temporäre Kleinstgewässer, Tümpel, Landhabitate: Laub- und Mischwälder, stillgelegte Gruben, oft auch in Sied­ lungsbereichen (Gärten, Parkanlagen, Friedhöfe). Aktivität: Außerhalb der Wanderzeiten geringe Aktivi­ tät, Winterruhe (Mitteleuropa) witterungsabhängig von Oktober/November bis Februar/März, Wanderung vom Winterquartier zum Laichgewässer, Fortpflanzungsge­ schehen März – Juni/Juli, dann Landaufenthalt. Wanderungen/Reviere: zwischen Winterquartier und Laichplatz 20 – 60 m (maximal 550 m bei Verfrach­ tungsversuch). Fortpflanzung/Entwicklung: ♀ legt 100 – 300 Eier in Flachwasserbereichen einzeln an die Blätter submer­ ser Wasserpflanzen nahe der Wasseroberfläche ab, Eier 1,3 – 1,7 mm im Durchmesser, oberseits bläu­ lich bis grünlich, unterseits heller, von oval geformter Gallerthülle umgeben. Je nach Temperatur 12 – 30 Tage Embryonalentwicklung, 6 – 8 mm große Larven schlüpfen, Atmung mit Außenkiemen, Metamorphose nach 6 – 12 Wochen, ab Anfang Juli als 20 – 50 mm große Jungmolche an Land. Nahrung: Larven: Algen, Kleinkrebse, Insektenlarven, Asseln, Adulte: Kleinkrebse, Insektenlarven, an Land Regen­ würmer, kleine Schnecken, Insekten und deren Larven. Alter: Bis 9 Jahre, in Gefangenschaft bis 28 Jahre. Abb. 1: Teichmolch (Montage); links außen Männchen, darunter Weibchen (Foto: A. Wes- termann); Mitte unten Larve (Foto: W-R. Gros- se); rechts Weibchen in Landtracht mit Kotpille (Foto: B. Simon). 155 TEICHMOLCH 2Verbreitung und Ökologie 2.1Allgemeine Verbreitung 2.1.1 Areal Die Art besiedelt West- und Mitteleuropa einschließ­ lich aller Britischen Inseln sowie Südskandinavien bis zum 65. Breitengrad. Das Areal reicht im Süden bis Mittelitalien und umfasst den gesamten Balkan. Der Teichmolch fehlt in Südwest-Frankreich, auf der Ibe­ rischen Halbinsel und den meisten Mittelmeerinseln (u. a. den Balearen, Korsika, Sardinien, Sizilien). Im Osten erstreckt sich die Verbreitungszone über den Kaukasus hinaus bis Westsibirien mit lokalen Vorkom­ men bis zum Aral- und Balchaschsee, im Südosten bis zum Nordwest-Iran und Ural. In diesem Gebiet kom­ men mehrere Unterarten vor, wobei die Nominatform L. v. vulgaris den größten Teil West-, Mittel- und Ost­ europas besiedelt. 2.1.2 Verbreitung in Deutschland Die Art gehört in Deutschland zu den am weitesten verbreiteten Amphibienarten und besiedelt alle deut­ schen Landschaften, vorrangig das Tief- und Hügel­ land. Von den Ostfriesischen Inseln sind nur Vorkom­ men auf Juist und Spiekeroog bekannt und von den Nordfriesischen Inseln auf Amrum und Föhr. Südlich der Küsten bis an den Rand des Tieflandes weist die Karte zahlreiche Lücken in der Verbreitung der Art auf. Weiter nach Süden, in den Mittelgebirgen bis in den Bereich des südwestdeutschen Schichtstufenlandes, ist die Besiedlung dichter, weist aber dennoch zahl­ reiche Lücken auf, die dann im Alpenvorland verstärkt zu finden sind. Der Teichmolch fehlt in weiten Teilen der Schleswig-Holsteinischen Marschen, der Unteren Elbe-Niederung, der Ostfriesisch-Oldenburgischen Geest und Schleswig-Holsteinischen Geest, Teilen der Nordelbischen Geest (Stader Geest) und im Meck­ Karte 1: Aktuelle Verbreitung (1990–2014) des Teichmolchs in Deutschland (modifiziert nach DGHT e. V. 2014). 156 lenburgischen Platten- und Hügelland, Zahlreiche Lücken befinden sich im Nordbrandenburgischen Plat­ ten- und Hügelland, der Ostbrandenburgischen Platte, weiterhin der Region Westeifel, Gutland (Bitburger Land) und Hunsrück, dem Oberpfälzisch-Bayerischen Wald sowie im Südlichen Alpenvorland. In den Ost­ deutschen Mittelgebirgen ist die Art mit Ausnahme der Kammlagen weit verbreitet. Verbreitungslücken sind in einigen westdeutschen Mittelgebirgen (z. B. Eifel, Rothaargebirge) festzustellen. Beispiele für inselartig eingestreute Lücken in sonst mit Teichmolch-Fund­ orten gut besetzten Landschaften sind z. B. Solling, Vennvorland und Taunus. Keine Nachweise liegen vor aus großen Teilen des Schwarzwaldes, dem Hegau und der Fränkischen Alb. Im Alpenbereich fehlt der Teichmolch großflächig. 2.1.3 An Sachsen-Anhalt grenzende Vorkommen Entlang der Landesgrenze zwischen Havel und Elbe-Havel-Kanal sind in Sachsen-Anhalt fast alle MTB-Quadranten besetzt, aber mit relativ wenigen Fundpunkten. In Brandenburg kommt die Art dort in fast allen MTB-Quadranten vor. Während dann süd­ ostwärts auf sachsen-anhaltischem Gebiet eine dichte Besiedlung feststellbar ist, sind auf brandenburgi­ schem Gebiet bis an die Grenze zu Sachsen einige Quadranten nicht besetzt (Teile des südöstlichen Flä­ mings und des Elbe-Mulde-Tieflands). In den Land­ schaften Annaburger Heide und Schwarze-Elster-Tal, Dessauer Elbtal, Dübener Heide und Muldetal wird auf sächsischer Seite nicht die gleiche Vorkommensdichte erreicht, wie auf sachsen-anhaltischem Gebiet. Hier setzen sich aber die sächsischen Vorkommen an den Flüssen Elbe, Mulde und Schwarze Elster in Sach­ Abb. 2: Unterseite Teichmolch-Männchen in Wassertracht (Foto: S. Meyer). TEICHMOLCH Abb. 3: Weibchen eines Teichmolchs von der Oberseite (Foto: A. Schonert). sen-Anhalt kontinuierlich fort. In den im Südosten an Sachsen grenzenden Bereichen sind in Sachsen-An­ halt relativ wenig neue Vorkommen bekannt (Lützen - Hohenmölsener Platte, Tagebauregion Zeitz/Weißen­ fels/Hohenmölsen). Das trifft auch für die in Sachsen angrenzenden Teile des Naturraumes Leipziger Tie­ flandsbucht zu. Die ausgedehnte Besiedlung an der Nordwestgrenze Sachsen-Anhalts zu Niedersachsen findet auch in diesem Bundesland ihre Fortsetzung. Die reiche Besiedlung im Gebiet der Ohre und des Mittellandkanals setzt sich auch auf niedersächsi­ schem Gebiet fort. Die relativ schwache Besiedlung im westlichen Grenzbereich (Ohre-Aller-Hügelland, Bör­ de-Hügelland, Nördliches Harzvorland) ist auch in den entsprechenden niedersächsischen Grenzgebieten festzustellen. Die zahlreichen Vorkommen der Art im sachsen-anhaltinischen Grenzgebiet setzen sich auch in den angrenzenden thüringer Bereichen fort. 2.2 Vorkommen in Sachsen-Anhalt 2.2.1 Verbreitung und Häufigkeit Datengrundlagen In Sachsen-Anhalt liegen zum Teichmolch 6.716 Datensätze (von 62.881 Datensätzen zu Amphibien) vor. Diese bilden die Grundlage für die Errechnung der aktuellen Präsenz der Art und eine Reihe anderer Aussagen über die Art. Den 6.716 Datensätzen zum Teichmolch konnten 4.357 auswertbare Fundorte (von insgesamt 21.526 Amphibienfundorten in Sachsen-An­ halt) für weitere Auswertungen zugeordnet werden. Historische Verbreitung In der älteren Literatur sind nur wenige Angaben über das Vorkommen der Art auf dem heutigen Territorium Sachsen-Anhalts zu finden, und wenn, dann meistens ohne genaue Fundpunktangaben. Ein systematisches Vorgehen zur Arterfassung in bestimmten Gebieten war früher nicht üblich. Man kann den Veröffentlichun­ gen der vergangenen Jahrhunderte aber entnehmen, dass die Art weit verbreitet und zahlreich war. Einige Angaben sind schon aus dem 19. Jahrhundert überlie­ Tab. 1: Datengrundlagen zum Teichmolch in Sachsen-Anhalt. fert. Zimmermann (1834) führt die Art (Triton puncta- tus; T. taeniatus, Fleckiger Molch) als im Harz vorkom­ mend an. Rimrod (1856a) nennt in seinem Verzeichnis Vorkommen von Triton taeniatus „am Vorharze und Oberharze“ und nach Geitel (1881) kommt die Art in der Umgebung von Blankenburg vor. Wolterstorff (1887c) fand Triton teniatus bei Wippra und derselbe Autor (1888) bezeichnet ihn als „weit verbreitet, über­ all in Ebene und Hügelland häufig“ und führt als Vor­ kommen an „Halle im Thal und auf den Höhen, bei Magdeburg überall“. Koch (1934) fand die Art 1888 in Magdeburg Rotenhorn, im Biederitzer Busch, bei Heyrothsberge und bei Prester und Schulze (1891) bei Magdeburg überall, in „Halle im Thale und auf den Höhen“, weiterhin in Quedlinburg auf der Alten­ burg und häufig im Harz. Köhnke (1893) beobachtete diesen Molch in der Umgebung von Salzwedel. Wol­ terstorff (1927) führt in seinem Katalog der Amphi­ biensammlung des Museums Magdeburg zahlreiche Teichmolche auf, die im Zeitraum von 1886 – 1924 vor­ rangig im Magdeburger Gebiet, bei Halle und im Harz gefangen wurden, aber auch bei Stendal, Bernburg, Klötze, Wolmirstedt, Ziegelroda und am Kyffhäuser. Auch Entwicklungsstadien sind in der Sammlung ent­ halten vor allem aus der magdeburger, einige wenige auch aus der halleschen Umgebung. Bei Wolter­ storff (1893a) findet man viele Fundorte der Art: Straßberg: Fauler Pfützenteich, nur 1 ♀ im Teich am Chausseehaus am Könnickenberg, Birnbaumteich, Neudorf: Victor-Amadeus-Teich, Teich nördlich Harz­ gerode zahlreiche Exemplare, Teich südwestlich Harz­ gerode, zahlreich in Lehmgruben südlich Harzgerode, zahlreich in Tümpel im Selketal am 4. Friedrichsham­ mer. Von ihm verwendete Angaben von Smalian: auf Hochfläche von Pansfelde seltener als andere Trito­ nen, bei Blankenburg (Badeteich, Sägemühlenteich), 157

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||||||||||||||||||||| Berichte 4.3 des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft FEUERSALAMANDER 4/2015: 95 – 106 Artbesprechungen heimischer Arten 4.3.1 Feuersalamander – Salamandra salamandra (Linnaeus, 1758) Annette Westermann 1 Artsteckbrief Kennzeichen: Unverwechselbarer, großer glän- zend-schwarzer Landmolch mit auffallend gelber indi- vidueller Zeichnung (Flecken und Streifen), rundem Schwanz, großen Augen und markanten Ohrdrüsen- wülsten. Größe: ♂♂ und ♀♀ bis 200 mm. Geschlechtsunterschiede/Trachten: Feuersalaman- der haben keine Wassertracht. In Landtracht Unter- scheidung nicht einfach: ♂♂ etwas kleiner und leich- ter (bis 20 g), im Frühjahr/Sommer mit ausgeprägter Kloake. Habitate: Sommer: Schattige feuchte Laub-Buchen- wälder im Hügelland und Mittelgebirge mit kühlen klei- nen Fließgewässern oder Quellrinnsalen. Winter: Frost- sichere Verstecke, Höhlen, Keller und Felsspalten. Aktivität: Fortpflanzungszeit Juli – September; Win- terruhe witterungsabhängig von Oktober/November bis Februar/März; danach Ablage der Larven. Haupt- sächlich nachtaktiv, nach Regen auch am Tage anzu- treffen. Wanderungen/Reviere: Weniger als 200 m; Wande- rungen zur Nahrungs-, Partner- und Quartiersuche, häufig über aufgewärmte Waldwege und -straßen, besonders nach Regen. Fortpflanzung/Entwicklung: Kein Laich, die Eier ent- wickeln sich im Mutterleib, die Larven sprengen die Eihaut während der Geburt (lebend gebärend). Zwi- schen 10 und 70 lebende Larven werden in seichte Fließgewässer abgesetzt; Metamorphose Mitte Juli bis Mitte September, teilweise Überwinterung im Wasser; die Larven haben vier Beine, Außenkiemen und eine helle Fleckung an den Beinansätzen. Nahrung: Bodenlebende Gliederfüßer, vor allem Insekten und deren Larven, Regenwürmer, Weichtiere. Alter: Bis zu 20 Jahre, im Terrarium bis zu 50 Jahre. Abb. 1: Trächtiges Salamanderweibchen und Salamander aus dem Selketal (Harz) (Montage, Fotos: A. Westermann). 95 ||||||||||||| FEUERSALAMANDER 2Verbreitung und Ökologie 2.1Allgemeine Verbreitung 2.1.1 Areal Der Feuersalamander ist eine mittel-/südeuropäische Art, deren Areal sich im Süden bis Griechenland und Italien zieht, wobei lediglich Sardinien und Sizilien nicht besiedelt sind. Von der Iberischen Halbinsel im Westen über Mitteleuropa bis nach Rumänien verläuft seine Verbreitung und wird im Nordwesten durch die Küsten Nordfrankreichs, Belgiens, der Niederlande und Nordwestdeutschlands begrenzt. Im nordosteuro- päischen Raum fehlt die Art, ihre Nordostgrenze führt längs durch Nordostdeutschland und überschreitet die Elbe nicht (Gasc et al. 1997). 2.1.2 Verbreitung in Deutschland In Deutschland ist der Feuersalamander überwiegend in den Laubmischwäldern der Mittelgebirge verbreitet. Nördlich des Wiehengebirges, des Weser-Leine-Berg- landes und des Harzes trifft man ihn nur sehr verein- zelt an, östlich der Elbe fehlt er ganz. Eine größere Verbreitungslücke im Süden Deutschlands findet sich zwischen Donau und Isar – die sogenannte Allgäulücke (Hellmich 1964). In der Fränkischen Alb und im Stei- gerwald zeigt er ebenfalls zerstreute Vorkommen. Vom Hunsrück über das Rothaargebirge bis zum Solling, im Schwarzwald und der Schwäbischen Alb sind die am dichtesten besiedelten Gebiete Deutschlands. 2.1.3 An Sachsen-Anhalt grenzende Vorkommen Adäquat zu den Vorkommen des Feuersalamanders in Sachsen-Anhalt schließen sich die Nachweise in Niedersachsen an. Hier ist der Westharz ebenso dicht besiedelt wie in Sachsen-Anhalt, im Norden Nieder- sachsens gibt es nur vereinzelte Vorkommen. In Meck- lenburg-Vorpommern, Brandenburg und Nordsachsen fehlt die Art, da diese Bundesländer jenseits der Ver- breitungsgrenze liegen. Sachsen-Anhalts südlichste Vorkommen liegen im Zeitzer Buntsandsteinplateau und gehören zu den nördlichen Ausläufern der Vor- kommen des Feuersalamanders im Erzgebirge. Hier überschneiden sich die Areale der Unterarten Sala- mandra salamandra salamandra und Salamandra salamandra terrestris, so dass im südlichsten Sach- sen-Anhalt von beiden Unterarten ausgegangen wer- den kann (vgl. Thiesmeier 2004). 2.2 Vorkommen in Sachsen-Anhalt 2.2.1 Verbreitung und Häufigkeit Datengrundlagen In Sachsen-Anhalt liegen insgesamt 62.881 Amphi- bien-Datensätze vor. Davon fallen auf den Feuersa- lamander 988 Datensätze zwischen 1879 und 2014 auf 35 MTB bzw. 78 MTBQ (10 % der MTBQ). Diese 988 Datensätze wurden der Bestimmung der aktuellen Frequenzen dieser Art auf dem Niveau der MTB und der MTBQ zugrunde gelegt. Mit einer MTB-Frequenz von 17 % zählt der Feuersalamander zu den seltenen Amphibien unseres Bundeslandes, was ausschließlich auf seine Verbreitungsgrenze zurückzuführen ist. Von den 988 Datensätzen zum Feuersalamander liegen aus der Zeit von 2001 – 2014 685 Datensätze auf 28 MTB (14 % Frequenz) bzw. 53 MTBQ (7 % Frequenz) vor. Historische Verbreitung In historischen Schriften über die Verbreitung des Feu- ersalamanders in Deutschland werden für das Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts lediglich der Harz und seine Randgebiete als dicht besiedelt genannt. Schon immer als beliebter Charakterlurch des Har- zes bekannt, verweist Marshall (1899, in Hoff- mann 1899) bereits auf den leichten Rückgang der Bestände des Feuersalamanders: „Leider wird auch dieses schöne, interessante Geschöpf in den Harz- teilen, die viel von großstädtischen Sommerfrischlern heimgesucht werden, immer seltener. Ich habe selber vor 6 Jahren in Wernigerode gesehen, wie der Knabe einer Berliner Familie über 100 Stück zusammenge- schleppt hatte, um sie mitzunehmen. Dieser in seinem höchst unnützen Beginnen von seinen Eltern, gegen die ich mich über den Fall sehr deutlich aussprach, noch unterstützte Junge hat gewiss Dutzende, wenn nicht Hunderte von jüngeren und älteren Kollegen.“ Die vier ältesten dokumentierten Nachweise für Sach- sen-Anhalt stammen bereits aus den Jahren 1879, 1883, 1888 und 1893 von Wolterstorff, der die Tiere im Nordharz zwischen Thale und Ballenstedt beobachtete. Genaue, fundortbezogene historische Aufzeichnungen über die Verbreitung des Feuersa- lamanders liegen jedoch nicht vor, erste publizierte Aussagen zur herpetologischen Kartierung des Lan- des treffen Gassmann (1984) für den Altbezirk Mag- deburg und Buschendorf (1984) für den Altbezirk Halle. Sie nannten außerhalb des Harzes vier isolierte Vorkommen: im Nordwesten der Altmark (um MTB Tab. 1: Datengrundlagen zum Feuersalamander in Sachsen-Anhalt. Karte 1: Aktuelle Verbreitung (1990 – 2014) des Feuersalaman- ders in Deutschland (modifiziert nach DGHT e. V. 2014). 96 FEUERSALAMANDER Abb. 2: Salamanderweibchen am Laichgewässer (Foto: A. Westermann). 4332), in der Colbitz-Letzlinger Heide (MTB 3536) und bei Haldensleben, außerdem im äußersten Süden ein Vorkommen aus dem Zeitzer Buntsandsteinplateau (MTB 4938 und 5938), was Unruh (1980) u. a. mit dem Hinweis auf zahlreiche weitere erloschene Popu- lationen der Umgebung beschrieb (Unruh 1980). Der Erfassungszeitraum von 1978 bis 1990 erbrachte für Sachsen-Anhalt einen Anteil an besetzten MTBQ von 10,3 % (Schiemenz & Günther 1994). Verbreitung nach Landesfauna 2004 Im Kartierungszeitraum von 1990 bis 2000 wurden 202 Nachweise des Feuersalamanders in 28 MTB erbracht (Frequenz 14 %). Aus den Landschaften am Südrand des Tieflandes (Südlicher Landrücken) lagen nur 6 % der Nachweise (12 Funddaten aus 4 MTB) vor. In der Altmark und im Ohre-Aller-Hügelland befanden sich ebenfalls isolierte Vorkommen, die sich an das niedersächsische Salamandervorkommen anschlossen und auch heute noch die Nordostgrenz- linie im europäischen Verbreitungsgebiet bilden. Aus dem äußersten Süden Sachsen-Anhalts, dem Zeitzer Bundsandsteinplateau, konnten von 1990 – 2000 drei Abb. 3: Der nachtaktive Feuersalamander verfügt über ausgezeich- netes Sehvermögen in der Dunkelheit (Foto: A. Westermann). Nachweise erbracht werden. Diese Vorkommen bilde- ten die Nordgrenze des nach Westen gut besiedelten Thüringens. Mit einer Frequenz von 93 % lag der Ver- breitungsschwerpunkt dieser kollinen bis submonta- nen Art naturgemäß eindeutig im Harzgebiet. Zahlrei- che Lücken ließen schon 2004 auf Kartierungsdefizite schließen. Aktuelle Verbreitung Die Datengrundlage aktueller Nachweise des Feuer- salamanders in Sachsen-Anhalt ab dem 01.01.2001 Karte 2: Vorkommen des Feuersalamanders in Sachsen-Anhalt auf MTBQ-Basis. 97

Gelber Enzian - Gentiana lutea Linnaeus 1753

Alle Steckbriefe Reptilien Amphibien Schmetterlinge Käfer Libellen Schnecken und Muscheln Farn- und Blütenpflanzen Moose null Gelber Enzian - Gentiana lutea Linnaeus 1753 Gesamtverbreitung Der Gelbe Enzian ist in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas beheimatet. Das Areal reicht von Nordspanien ostwärts bis in die Karpaten, die südlichsten Vorkommen existieren auf Sardinien und auf dem Balkan. Die Vorkommen in Baden-Württemberg und im südlichen Bayern sind vermutlich die einzigen ursprünglichen in Deutschland. Die weiter nördlich in Rhön, Thüringer Wald und Harz existierenden Bestände wurden wahrscheinlich vom Menschen angesiedelt. Verbreitung in Baden-Württemberg Verbreitungsschwerpunkt der Art in Baden-Württemberg ist die Schwäbische Alb, daneben gibt es Vorkommen in Teilen des Schwarzwaldes. Bestandsentwicklung in Baden-Württemberg Obwohl im letzten Jahrhundert ein Rückgang zu verzeichnen war, sind noch große, stabile Vorkommen (z. B. Schwäbische Alb) vorhanden, so dass der Fortbestand der Art in Baden-Württemberg gesichert erscheint. Stand: 2019 Erhaltungszustand aller FFH-Arten in Baden-Württemberg (pdf; 0,3 MB)

Wind Power Management System im internationalen Einsatz

Das Projekt "Wind Power Management System im internationalen Einsatz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) - Institutsteil Kassel durchgeführt. Der größte österreichische Energieerzeuger und Übertragungsnetzbetreiber Verbund verwendet seit diesem Jahr die Folgetagsprognose des WPMS, um die Windleistungseinspeisung für 361,23 MW installierte Windleistung am Neusiedler See (50 km südöstlich von Wien) vorherzusagen. Beim italienischen Übertragungsnetzbetreiber Terna kommt zur besseren Einschätzung der benötigten Regel- und Reserveleistung die Folgetagsprognose des WPMS zur Anwendung. Dabei ist das Hauptaugenmerk auf die Insel Sardinien gerichtet, die ein relativ schwaches Netz mit geringer Festlandskopplung besitzt und zusätzlich eine hohe installierte Windleistung von 346 MW aufweist. In Ägypten kommt die Folgetagsprognose des WPMS für vier Windparks mit einer installierten Gesamtleistung von 140 MW zur Anwendung. Das System erhält neben dem Berechnungskern eine grafische Benutzeroberfläche zur Visualisierung der Energieeinspeisungen.

Die Bedeutung anthropogener Schwermetallkontamination fuer die Vegetation im Bereich alter Bergbaugebiete in Suedsardinien

Das Projekt "Die Bedeutung anthropogener Schwermetallkontamination fuer die Vegetation im Bereich alter Bergbaugebiete in Suedsardinien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Geographisches Institut durchgeführt. Durch Erosion alter Bergbauhalden wurden in den Akkumulationsbereichen der Sedimente die Boeden zum Teil bis in den Prozentbereich mit Schwermetallen belastet. Die Transfervorgaenge dieser Elemente sowie die Bedeutung fuer die Vegetation sind Untersuchungsschwerpunkte. Die Gelaendearbeiten sind weitgehend abgeschlossen.

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