Zunehmend werden Mobiltelefone auch von jüngeren Kindern benutzt. Die Frage, ob eine früh beginnende, wiederholte Exposition des Kopfes mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks Einflüsse auf Entwicklung, Kognition und Verhalten hat, oder ob im Gehirn verstärkt Tumore auftreten, wurde in einer tierexperimentellen Studie untersucht. Hinweise auf negative Einflüsse der HF-Exposition ergaben sich nicht. Weibliche Wistar-Ratten wurden beginnend mit dem Alter von 14 Tagen bis zum Alter von 19 Monaten im Kopfbereich für 2 Stunden, 5 Tage pro Woche elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks ausgesetzt (900 MHz GSM). Die SAR-Werte betrugen 0, 0.7, 2.5 und 10 W/kg. Die vornehmliche Exposition des Kopfes erfolgte durch Fixierung der Tiere in Röhren unterschiedlicher Größe. Während des Versuchszeitraums wurden 3 Blöcke von Verhaltens- und Lerntests in juvenilen, adulten und präsenilen Ratten durchgeführt (RotaRod, Morris-Water-Maze,8-Arm-Labyrinth, Open Field). Zwischen den Gruppen der exponierten bzw. scheinexponierten Tiere zeigten sich in Bezug auf Entwicklungsparameter sowie in den Verhaltenstests keine auffälligen Unterschiede. Die histologischen Untersuchungen am Ende des Versuchszeitraums ergaben keine Hinweise auf erhöhte Tumorraten des Zentralnervensystems aufgrund der Exposition mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. //ABSTRACT// More and more mobile phones are used even by younger children. The question, whether a repeated head-exposure to high frequency electromagnetic fields of mobile telecommunication beginning early in life, affects development, cognition and behavior or leads to tumor development in brain was investigated in an animal study. The results showed no negative effects of the RF-exposure. Female Wistar-rats, from an age of 14 days to 19 months, were exposed for 2 hours per day, 5 days per week in the head reagion to mobile phone electromagnetic fields (900 MHz GSM). The SAR values were 0, 0.7, 2.5, and 10 W/kg. The primary exposure of the head region was done by fixating the animals in restraining tubes of different sizes. During the experiment, three blocks of behavioral and learning tests were performed in juvenile, adult, and pre-senile animals (RotaRod, Morris-water maze, 8-arm maze, and open field). Between the groups of the exposed and the sham-exposed animals no profound differences could be identified. A histopathological analysis revealed no higher tumor incidence in the central nervous system due to exposure.
"SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Telefonieren mit dem Handy am Ohr"" ('head')": k.A. - "SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Betrieb des Handys am Körper"" ('body worn')": k.A. - Messabstand bei Messung des 'body worn' - SAR-Wertes [cm]: k.A.
In dieser Studie sollte im EU-Forschungsprogramm REFLEX beschriebenen Hinweisen auf mögliche gentoxische Effekte hochfrequenter elektromagnetischer Felder in humanen dermalen Fibroblasten nachgegangen werden. Entsprechend wurden die Parameter der Studie an diejenigen der REFLEX-Studie angelehnt. Es wurden humane dermale Fibroblasten von 10 juvenilen (Alter 18-19) und 10 adulten (Alter 50-59) Spendern verwendet und mit hochfrequenten, elektromagnetischen Feldern von 1800 MHz (GSM-1800, intermittierend 5 min an, 10 min aus) mit SAR-Werten von 0 (Sham-Kontrolle), 0.2, 2 und 10 W/kg befeldet. Parallel wurden Positivkontrollen mit entsprechenden chemischen Toxien mitgeführt. Als analytische Endpunkte wurden Comet-Assays, Mikrokerntests mit CREST-Markierung, numerische Chromosomen-Aberrationen, Zellzyklusanalysen und TUNEL-Assays durchgeführt. Die gesamte Studie wurde verblindet durchgeführt; ohne Zugang zu den Befeldungsdaten vor Abschluss der Auswertungen und der statistischen Analyse. Die statistischen Analysen zeigten für keinen der analysierten Endpunkte Hinweise auf statistisch signifikante gentoxische oder dosis-abhängige Effekte, induziert durch hochfrequente EMF-Exposition in primären humanen dermalen Fibroblasten in vitro. //ABSTRACT// The purpose of this study was to clarify possible genotoxic effects of EMF in human dermal fibroblasts as fund in a previous REFLEX-study. Therefore we applied conditions mainly based upon the above described REFLEX-study: we used primary human dermal fibroblasts from 10 juvenile (age 18-19) and 10 adult (age 50-59) donors and exposed them to 1800 MHz high frequency EMF-fields (GSM-1800, intermittent) with SAR-values of 0 (sham control), 0.2, 2 and 10 W/kg. In parallel, we performed corresponding positive controls with assay-based chemical toxins. As analytical endpoints, we analyzed Comet assays, micronuclei formation with CREST analysis, numerical chromosomal aberrations, cell cycle distributions and TUNEL assays. The whole study was performed as a double blind study with no access to exposure values until after completing all analyses as well as statistical pre-analysis of the blind data. Statistical Analysis showed no statistically significant evidences for genotoxic or dose-dependent effects induced by high frequency EMF-exposure in primary human dermal fibroblasts in vitro for any of the analyzed endpoints.
Leben in der modernen Welt bedeutet, nahezu jederzeit und allerorts hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF-EMF) ausgesetzt zu sein. Dies ist einerseits eine unvermeidliche Notwendigkeit, um den wachsenden technischen Anforderungen im Zusammenhang mit den beiden großen Herausforderungen dieser Zeit, "Kommunikation" und "Digitalisierung", langfristig gerecht werden zu können. Andererseits existiert in Teilen der Bevölkerung die Besorgnis, dass die benutzten HF-EMF möglicherweise mit gesundheitlichen Risiken verbunden sind, und mit der Einführung neuer Technologien wie der 5. Mobilfunkgeneration erhält diese Diskussion neuen Nährboden. Eine Befürchtung, die immer wieder im Zusammenhang mit dem Mobilfunk wegen der kopfnahen Position des Endgerätes beim Telefonieren genannt wurde, ist eine mögliche Einflussnahme von HF-EMF auf die Aktivitäten des Gehirns. Im Laufe der Jahre ist eine Vielzahl an Forschungsaktivitäten unternommen worden, um dieser Frage nachzugehen. Am Kompetenzzentrum Schlafmedizin der Charité Berlin wurden seit 2004 insgesamt vier vom Bundesamt für Strahlenschutz beauftragte experimentelle Laborstudien an Probanden zu diesem Thema durchgeführt. Untersucht wurde, ob eine Hochfrequenzexposition, wie sie bei Gebrauch von Mobiltelefonen und Endgeräten des Digitalfunks entsteht, einen akuten Einfluss auf das Gehirn im Schlaf sowie im Wachzustand in Ruhe und bei kognitiver Beanspruchung hat. Der Schlaf wurde dabei als Modell für eine Gehirntätigkeit ohne bewusste Kontrolle unter weitest gehendem Ausschluss exogener Faktoren herangezogen. Im ersten Projekt wurden in einer Stichprobe junger männlicher Probanden im Alter zwischen 18 und 30 Jahren Effekte auf das zentrale Nervensystem ausgehend von Endgeräten nach dem GSM900-(Teilkörper SAR-Wert über 10 g gemittelt: 2.0 W/kg) und UMTS-Standard (Teilkörper SAR-Wert über 10 g gemittelt: 2.0 W/kg), jeweils im Vergleich zu einer Scheinbefeldung, überprüft. In einer zweiten Studie wurden ebenfalls junge gesunde Männer derselben Altersgruppe untersucht, nur sind diesmal neben der Shambedingung zwei unterschiedlich starke TETRA-Signale zum Einsatz gekommen (schwächeres Signal mit einem Teilkörper SAR-Wert über 10 g gemittelt: 1.5 W/kg; stärkeres Signal mit einem Teilkörper SAR-Wert über 10 g gemittelt: 6.0 W/kg). Da unter anderem von der World Health Organisation die Empfehlung ausgesprochen wurde, insbesondere den Einfluss von HF-EMF auf das alternde Gehirn zu untersuchen, sind in Studie 3 ältere Frauen im Alter zwischen 60 und 80 Jahren und in Studie 4 ältere Männer im selben Altersbereich untersucht worden. In beiden Studien wurden neben einer Shambefeldung eine GSM900- und die stärkere TETRA-Exposition eingesetzt. In allen vier Studien wurden geringfügige Veränderungen der Gehirnaktivität gefunden, die sich allerdings nicht im Verhalten widerspiegelten und nach bisherigem Kenntnisstand nicht gesundheitsrelevant sind. Die Daten aus diesen vier Forschungsprojekten ermöglichen es auch, der Frage nachzugehen, ob HF-EMF Effekte möglicherweise in Abhängigkeit vom Alter und/oder Geschlecht variieren. Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts war es zu prüfen, ob sich die Einflussnahme von HF-EMF auf Gehirnaktivität, Schlaf und kognitive Leistungsfähigkeit bei älteren Männern und Frauen sowie im Vergleich älterer und jüngerer Männer unterscheidet. Die gesundheitliche Relevanz der Ergebnisse war im Sinne des Strahlenschutzes zu bewerten.
"SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Telefonieren mit dem Handy am Ohr"" ('head')": 0,41 - "SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Betrieb des Handys am Körper"" ('body worn')": k.A. - Messabstand bei Messung des 'body worn' - SAR-Wertes [cm]: k.A.
"SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Telefonieren mit dem Handy am Ohr"" ('head')": 0,21 - "SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Betrieb des Handys am Körper"" ('body worn')": 1,49 - Messabstand bei Messung des 'body worn' - SAR-Wertes [cm]: k.A.
"SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Telefonieren mit dem Handy am Ohr"" ('head')": 0,96 - "SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Betrieb des Handys am Körper"" ('body worn')": 1,41 - Messabstand bei Messung des 'body worn' - SAR-Wertes [cm]: 0,50
"SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Telefonieren mit dem Handy am Ohr"" ('head')": 0,47 - "SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Betrieb des Handys am Körper"" ('body worn')": 1,36 - Messabstand bei Messung des 'body worn' - SAR-Wertes [cm]: k.A.
"SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Telefonieren mit dem Handy am Ohr"" ('head')": 0,90 - "SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Betrieb des Handys am Körper"" ('body worn')": 1,21 - Messabstand bei Messung des 'body worn' - SAR-Wertes [cm]: k.A.
"SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Telefonieren mit dem Handy am Ohr"" ('head')": 0,75 - "SAR [W/kg] im Anwendungsfall ""Betrieb des Handys am Körper"" ('body worn')": 0,73 - Messabstand bei Messung des 'body worn' - SAR-Wertes [cm]: k.A.
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