Das Projekt "Systemische Bahnlärmbekämpfung" wird/wurde gefördert durch: Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG). Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Wien, Institut für Verkehrswissenschaften (E230).Die Eisenbahn gilt heute als sicherer und besonders umweltfreundlicher Verkehrsträger. Da-bei wird aber oft vergessen, dass die Bahn heute zum Teil noch sehr laut und somit Verursacher von Lärmproblemen ist. Rasch wirkende Maßnahmen stehen an, um etwa im Rahmen der aktuellen Lärmaktionsplanung zur EU Umgebungslärm-Richtlinie die Lärmpegel neben stark belasteten Bahnlinien zu reduzieren. In den letzten zwei Jahrzehnten wurde in Österreich und der Europäischen Union auf dem Gebiet der Eisenbahnlärmentstehung und -bekämpfung sehr viel geforscht. Einig ist man sich, dass nur Maßnahmen an der Quelle langfristig zielführend sind. Europaweit fehlt allerdings eine systematische Bewertung der Einzelmaßnahmen hinsichtlich deren Auswirkungen, wenn sie mit anderen Maßnahmen kombiniert werden. Auch etwaige Effekte, die sich dadurch auf die Lebenszykluskosten (LCC) der Infrastruktur ergeben, wurden bis dato nicht ganzheitlich betrachtet. Der Umsetzungsgrad bei neuen Entwicklungen ist daher bis dato als eher niedrig zu betrachten; man setzt darum nach wie vor auf die einfachste, aber auch teuerste Variante: den Bau von Schallschutzwänden. Das Ziel von sysBahnLärm ist es, die umfangreichen Ergebnisse aus Studien und Untersuchungen zur Bahnlärmminderung aus systemischer Sicht zu bearbeiten und zusammen zu stellen, d.h. auch die nicht-akustischen Wirkungen der Maßnahmen werden untersucht und bewertet. Akustische Untersuchungen und Messungen sind nur da vorgesehen, wo zur Beantwortung des entsprechenden Themenbereiches noch keine ausreichenden Ergebnisse und Erkenntnisse vorliegen. Am Ende von sysBahnLärm steht eine schriftliche Dokumentation in Form eines Anwenderhandbuches 'Eisenbahnlärmbekämpfung' zur Verfügung, in der ? die Literatur aufgearbeitet und identifizierte Kenntnislücken ergänzt werden, - alle Geräuschquellen beschrieben sind hinsichtlich ihrer Relevanz bei der Einhaltung von Immissionsgrenzwerten (SchIV , UVP ) sowie hinsichtlich des subjektiven Stör-grades bei Anrainern, -die vorgeschlagenen Lärmminderungsmaßnahmen hinsichtlich Wirksamkeit, Kost-Nutzen-Verhältnis und Kompatibilität mit anderen eisenbahntechnischen Anforderungen (z.B. Sicherheit, Oberbauqualität) bewertet sind. Dieses Anwenderhandbuch soll sowohl Eisenbahn-Infrastrukturbetreibern als auch der Verwaltung und den Entscheidungsträgern, welche die Lärmbekämpfung koordinieren und finanzieren müssen, als fundierte Entscheidungsgrundlage bei der Planung von Lärmschutz-maßnahmen dienen. Die Entscheidungssicherheit wird erhöht, da unter den jeweiligen Rahmenbedingungen Maßnahmen nachvollziehbar und mit einer sinnvollen Prioritätenreihung getroffen werden können. Das Anwenderhandbuch stellt somit sowohl aus organisatorischer wie technologischer Sicht ein bedarfsgerechtes Planungstool dar, das zur Infrastrukturoptimierung beitragen wird.