Das Projekt "Beeintraechtigung des Uferfiltrates an verschiedenen belasteten Berliner Seen durch algenbuertige Schadstoffe und Auswirkungen von Sanierungsmassnahmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesgesundheitsamt, Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene durchgeführt. Das Spektrum der fluechtigen organischen Stoffe aus Oberflaechenwasser und Uferfiltrat wurde vergleichend an vier Berliner Gewaessern untersucht. Im Vordergrund standen dabei Stoffe, die von Algen abgegeben werden koennen. Im Oberflaechenwasser wurde ein breites Spektrum fluechtiger Stoffe gefunden, darunter eine Vielzahl biogener Verbindungen (Nor-Carotinoide sowie andere Terpene, Octatrien-Isomere, Alkane, Aldehyde, Alkohole und im anaeroben Hypolimnion auch Schwefelverbindungen). Diese Stoffe konnten in der Regel der Populationsentwicklung spezifischer Algenarten zugeordnet werden und zeigten somit auch einen Zusammenhang zum Trophiegrad der Gewaesser: die hoechste Vielfalt an fluechtigen biogenen Stoffen wurde in dem See mit der geringsten Naehrstoffbelastung und der am staerksten ausgepraegten thermischen Schichtung gefunden - im Schlachtensee. Dies ist auf die hohe Artenvielfalt infolge der erfolgreichen Sanierung dieses Sees zurueckzufuehren. Probleme mit Geruchsstoffen traten ebenfalls an diesem See auf. Sie wurden durch 2,4-Heptadienal und 2,4-Decadienal verursacht, die von Chrysophyceen-Arten abgegeben werden, die in den anderen, staerker eutrophierten Gewaessern nicht vorkommen. In den beiden hyptertrophen Gewaessern Wannsee und Havel trat der fuer die dort dominierenden Cyanobakterien typische Geruchsstoff, das Geosmin, zwar auf, jedoch in weniger geruchsintensiven Konzentrationen.