Ziel des Projektes ist es, durch Modifizierung von Stärke biokompatible thermoplastische Materialien mit steuerbaren Eigenschaften zu synthetisieren, die durch zusätzliche Formulierung Klebstoffe für Spezialanwendungen im Bereich Medizinprodukte liefern sollen. Die neu entwickelten Materialien sollen auch so eingestellt und formuliert werden, dass Filme daraus hergestellt werden können, die als Deckschicht für Pflasteraufbauten verwendet werden können. Es werden weiterhin Synthesen entwickelt für eine kovalente Anbindung von Additiva und Vernetzungsstellen, um Produkte für Wundverbundmaterialien zu erhalten, die durch spezielle Behandlungen vernetzen bzw. einfach gelöst werden können. Um die gestellten Ziele zu erreichen, werden umfangreiche Untersuchungen zur Synthese langkettiger Fettsäureester der Stärke in geschmolzenem Imidazol als Reagenz durchgeführt. Neben gesättigten Resten, die die grundlegenden Eigenschaften wie Schmelztemperatur und Viskosität bestimmen, werden auch vernetzbare Säurereste und Seitengruppen, welche sonst als Additiva zugemischt werden, kovalent fixiert. So sind Schmelzkleber mit maßgeschneidertem anwendungstechnischem Profil zugänglich. Dabei steht einerseits die Fragestellung im Fokus, ob das Konzept für die Anwendung im Bereich Wundverschluss nutzbar ist und andererseits ob durch ein solches Vorgehen Verschlussmaterialien generiert werden können, die sich durch einen Trigger einfach wieder entfernen lassen. Um die Stärkeester zu geeigneten Klebstoffen weiterzuentwickeln, sind umfangreiche Formulierungen notwendig, insbesondere um die Klebrigkeit/ und innere Festigkeit, sowie Haftung/ Enthaftungsmöglichkeiten einzustellen. Gleiches gilt für die Extrusion von Filmen als Deckmaterial: Hier wird man mit anders eingestellten Stärkepolymeren arbeiten, da ganz andere Schmelzbereiche und nichtklebrige Polymere gefordert sind.
Ziel des Projektes ist die umfassende Bestandsaufnahme der Einsatzmoeglichkeiten fuer loesemittelarme Produkte als akteursbezogener Wissensspeicher zur Unterstuetzung der loesemittelverwendenden Industrie. Eine Vielzahl von loesemittelarmen Produkten, zB waessrige Lacke, Pulverlacke, waessrige Reinigungsmittel, Dispersions- und Schmelzklebstoffe, sind erhaeltlich. Haeufig werden sie aber nicht eingesetzt, weil fuer den potentiellen Anwender keine zweckmaessigen Informationen ueber die Produkte vorliegen. Besonders die mittelstaendische Industrie und das Handwerk ist bei der Auswahl geeigneter Produkte regelmaessig ueberfordert. Die nach Anwendungen und Branchen differenzierte Darstellung soll dem Einsatz loesemittelarmer Produkte als effektivste Massnahme (integrierte Technik statt 'end of the pipe'-Loesungen) zur Minderung der Emissionen fluechtiger organischer Verbindungen (VOC) als Vorlaeuferstoffe fuer bodennahes Ozon zum Erfolg verhelfen und damit die Aktivitaeten zur EU-Loesemittelrichtlinie und einer nationalen Lackieranlagenverordnung ergaenzen und unterstuetzen. Umgehende Massnahmen zur Minderung der Ozonbelastung sind insbesondere in der Entschliessung des Deutschen Bundestages vom 23.06.1995 zum Ozongesetz sowie in der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung gefordert. Darueber hinaus werden innovative oekonomische Aspekte wie Einsparmoeglichkeiten und ggf Investitionsfoerdermoeglichkeiten durch den Einsatz loesemittelarmer Produkte dargestellt.