Das Projekt "Entwicklung eines zeitabhängigen Verfahrens zur Berechnung der zeitabhängigen von schweren Gasen und Dämpfen im Falle störfallbedingter Freisetzungen einschließlich der Abschätzung der Toxizität" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gefahrstoff-Büro Prof. Dr. Stephan und Dr. Strobel GbR durchgeführt. Nach Art, Ausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit können die Risiken von Störfällen, wie die bisherige Erfahrung zeigt, nicht sicher abgeschätzt werden. Insbesondere fehlen Aussagen zur Eintrittswahrscheinlichkeit von Dominoeffekten und von Hinweisen darauf, ob die gehandhabten Mengen zu Auswirkungen führen können, die dem 'Exceptionellen Störfall' nahe kommen. In dem Projekt werden Möglichkeiten aufgezeigt, eine differenzierte Bewertung der Überschreitung von Mengenschwellen nach Spalte 4 Anhang I der StörfallV vorzunehmen und diese mit dem Ausbreitungsverhalten von Schwergaswolken zu verknüpfen. Bisher wurde das Ausbreitungsverhalten von Schwergaswolken in den Störfallszenarien nicht berücksichtigt. In dem vorgesehenen Projekt werden Verfahren zur Bewertung des Ausbreitungsverhaltens ausgearbeitet, durch die es möglich wird, eine Abschätzung der Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Dominoeffekten vorzunehmen. Dieses Verfahren soll vor allem eine Handlungshilfe für die Behörden darstellen, und es soll ferner (unter Einbeziehung der Überlegungen zum AEGL-Konzept sowie zur Bewertung von Überschreitungen von Mengenschwellen) die Grundlage dafür bilden, die internen und externen Notfallpläne besser auf die spezifischen Besonderheiten der Betriebe abzustimmen. Die Verfahren zum Ausbreitungsverhalten von Schwergaswolken werden in der betrieblichen Praxis erprobt, wobei die Auswahl der Betriebe (z.B. in Bitterfeld) durch die nach Landesrecht zuständigen Behörden erfolgen soll.