Projektziel war die Entwicklung einer sowohl kostengünstigen als auch ökologisch sinnvollen Lösung zur Behandlung kontaminierter Abwässer, die persistente organische Verbindungen (z. B. halogenierte Kohlenwasserstoffe, Ether und Aldehyde) in ökologisch bedenklichen Konzentrationen enthalten. Im Rahmen des Projektes wurde ein Verfahren entwickelt, bei dessen Anwendung nicht nur eine Indirekt- bzw. Direkteinleitung des behandelten Abwassers, sondern auch eine Kreislaufführung möglich wird. Anwendungsbereiche sind industrielle Abwässer, die keine relevanten Konzentrationen (Grenzwertüberschreitungen) an anorganischen Ionen aufweisen. Grundlage des Verfahrens bilden offenporige Silikate, auf denen sich einerseits Biofilme mit definierter Dicke ausbilden und andererseits katalytisch wirksame Oberflächenzentren vorhanden sind. Im ersten Projektabschnitt wurden verschiedene poröse Silikate, die mit Aktivkomponenten dotiert sind, im Labormaßstab hergestellt und ihre Eigenschaften überprüft. Besonders geeignete Produkte wurden anschließend für Einsatztests in einer Pilotanlage im halbtechnischen Maßstab produziert. Im Rahmen von Felduntersuchungen wurden Aussagen zur Kinetik des Abbaus von chlorierten Kohlenwasserstoffen in einem Abwasser industrieller Herkunft erarbeitet. Dazu wurde ein Schwebebett-Reaktor mit einem Volumen von ca. 2 m3 mit speziell optimiertem, totzonenfreiem Belüftungssystem am Reaktorboden erstellt, der in einem Container betrieben wird und damit ortsveränderlich ist. Als Biomasse-Träger wurden poröse Granulate mit einem Teilchendurchmesser von 1 - 4 mm eingesetzt. Für die chemische Nassoxidation wurde eine 0,5 Prozent H2O2 Lösung eingesetzt. Das Schwebebett wurde mit Luft aufrechterhalten, die zugleich die Mikroorganismen mit Sauerstoff versorgte. Mit der Pilotanlage wurde die Reinigung eines CKW-haltigen Abwassers in der Kläranlage Wengelsdorf untersucht. Für die halbtechnischen Versuche wurde der Reaktor zunächst mit dem Granulat und Belebtschlamm aus der Kläranlage befüllt und 14 Tage lang belüftet, um eine hinreichende Konzentration an Biomasse auf den Granulaten zu immobilisieren. Danach erfolgte eine kontinuierliche Einleitung von Abwasser. Zunächst wurde die Stickstoffelimination untersucht. Weitere Untersuchungen betrafen die kombinierte nasschemische und biologische Elimination von persistenten organischen Verbindungen.