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Geologische Übersichtskarte der Bundesrepublik Deutschland 1:200.000 (GÜK200) - CC 4734 Leipzig

Blatt Leipzig zeigt einen Großteil der Leipziger Tieflandsbucht mit ihrer westlichen Begrenzung: Thüringer Becken und Harz. Die Leipziger Tieflandsbucht zählt wie der Oberrheingraben oder die Niederrheinische Bucht zu den tertiären Senken Deutschlands. Sie ist mit teils marinen, teils festländischen tonig-sandigen Ablagerungen verfüllt, denen Braunkohleflöze eingelagert sind. Die während des Pleistozäns nach Süden vorrückenden Eismassen aus Skandinavien überdeckten die tertiären Sedimente fast überall mit glazialen Ablagerungen. Tertiär tritt nur noch vereinzelt an die Oberfläche, wie am Rand der Leipziger Tieflandsbucht oder in den künstlichen Aufschlüssen der Tagebaue. Der Kartenausschnitt wird von den pleistozänen Ablagerungen der Weichsel-, Saale- und Elster-Kaltzeit dominiert. Dabei kann zwischen Geschiebelehm/-mergel der Grundmoränen, glazifluviatilen Sanden und Schottern, glazilimnischen Beckenschluffen, Fließerden sowie äolischen Löss- und Dünensanden unterschieden werden. In den Flussniederungen sind neben den pleistozänen Ablagerungen der Nieder-, Mittel-, Haupt- bzw. Oberterrasse auch holozäne Auesedimente weit verbreitet. Eine Besonderheit stellen die jungpaläozoischen Vulkanite (z. B. Wieskau-Porphyr des Oberkarbons und Halle-Porphyr des Perms) des Halleschen Vulkanitgebietes dar. Im Südwesten wird die Leipziger Tieflandsbucht vom Buntsandstein des Thüringer Beckens, im Westen vom variszisch überprägten Paläozoikum des Unterharzes (Harzgeröder Einheit und Epimetamorphikum der Wippraer Zone) begrenzt. Der geologischen Vielfalt entspricht eine ausführliche Legende, deren Symbole und Legendentexte über Alter, Genese und Petrographie der dargestellten Einheiten informieren. Die 85 Überlagerungsfälle auf dem Kartenblatt wurden in einem separaten Überlagerungsschema anschaulich zusammengefasst. Ein geologischer Schnitt gewährt zusätzliche Einblicke in den Aufbau des Untergrundes. Das Südwest-Nordost-Profil kreuzt das Thüringische Becken, das Hallesche Vulkanitgebiet, die Mitteldeutsche Kristallinzone und die Fläming Senke.

Konzept zur nachhaltigen Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraums Wismar-Schwerin-Ludwigslust/Parchim

Der entsprechende Planungsraum ist der entscheidende Entwicklungsraum für Westmecklenburg. Er befindet sich auf der überregionalen, großräumig bedeutsamen Verbindungsachse, die von Skandinavien über Wismar-Schwerin-Magdeburg in die mittel- und süddeutschen Wirtschaftsräume führt. Ziel ist es, auf der Grundlage einer gestrafften Stärke-Schwäche-Analyse, die innovativen, zukunftsfähigen Potenziale dieses Raumes darzustellen, hieraus Entwicklungs- und Handlungsstrategien mit Entwicklungsprojekten vor allem mit Arbeitsmarkteffekten abzuleiten und deren Umsetzung auf den Weg zu bringen.

Gedenken an Max Hilzheimer

Das Lebenswerk des ersten Berliner Kommissars für Naturdenkmalpflege, Prof. Dr. Max Hilzheimer, wird anlässlich seines 75. Todestages am 10. Januar gewürdigt. An den ambitionierten Umweltschützer, der außerordentliche Verdienste für den Naturschutz in Berlin erworben hat, erinnert nun ein Gedenkstein im Naturschutzgebiet Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ. Hilzheimer wurde aufgrund seiner jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt. Seine Verdienste wurden von zeitgenössischen Naturschützern nach 1945 negiert, sein Lebenswerk geriet in Vergessenheit. Senatorin Regine Günther sagt: „Max Hilzheimer war mit seinem Verständnis von und seinem Engagement für den Naturschutz seiner Zeit weit voraus. Umweltbildung war für ihn der Schlüssel für erfolgreichen Naturschutz. Dabei war er überzeugt, dass ein besseres Verständnis der Natur zu einem respektvolleren Umgang mit ihr führen wird. Hilzheimer war Wegbereiter für zahlreiche Naturschutzgebiete in Berlin, die bis heute für die Erholung der Menschen und den Artenschutz gleichermaßen wichtig sind. Max Hilzheimers Werk lebt weiter.“ Max Hilzheimer war ein international bekannter Zoologe. Nach seiner Promotion und Habilitation trat er im April 1914 eine Stelle am Märkischen Museum in Berlin an und wurde 1923 Direktor der naturkundlichen Abteilung. 1927 nahm die ehrenamtliche „Berliner Kommission für Naturdenkmalpflege“ unter seiner Leitung ihre Arbeit auf. Im Vorfeld hatte er dafür Sorge getragen, dass darin nicht nur Behördenvertreter, Naturschützer und Naturwissenschaftler, sondern auch zivilgesellschaftliche Kräfte breit eingebunden wurden. Hilzheimer wurde 1928 zum ersten Kommissar für Naturdenkmalpflege Berlin berufen, dies entspricht heute dem Beauftragten für Naturschutz und Landschaftspflege. Hilzheimer wusste, dass er den Naturschutz in der Metropole Berlin anders aufstellen musste als den Naturschutz, den die Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen betrieb. Sein Weltbild war geprägt von der kritischen Wissenschaft, der Vernunft und dem Leitbild des aufgeklärten, kritisch-reflektierten Bürgers. Hilzheimer sorgte dafür, dass zahlreiche Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler unter Schutz gestellt wurden und etablierte somit den Naturschutz in der Fläche. Er trug in der Region Berlin-Brandenburg maßgeblich dazu bei, dem Naturschutz Akzeptanz zu verschaffen, indem er diesen der Stadtbevölkerung näherbrachte. Er setzte sich dafür ein, dass die Erholung der Stadtbevölkerung in der Natur möglich blieb bzw. möglich wurde. Max Hilzheimer verstand Naturschutz als Bildungsarbeit. Er war der Auffassung, dass für einen wirksamen Naturschutz nicht nur Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen, sondern dass sich auch das Bewusstsein der Menschen ändern muss, damit sie respektvoll mit der Natur umgehen. Zu seinem Verständnis gehörte es, dass sich Menschen in und außerhalb von Berlin erholen und die freie Natur ebenso wie die Stadtnatur genießen können. Als Reformpädagoge gelang es ihm, den Naturschutz in breite Gesellschaftskreise zu tragen, indem er an der Berliner Volkshochschule und an gewerkschaftlichen Bildungseinrichtungen lehrte und beispielsweise Forstmitarbeiter in Naturschutzthemen ausbildete. 1924 wurden die ersten beiden Berliner Naturschutzgebiete Lichterfelder Schlosspark und die Pfaueninsel ausgewiesen. In den folgenden Jahren gelang es Hilzheimer, die Grundlagen für die Ausweisung zahlreicher Schutzgebiete und Naturdenkmale zu legen. Zu nennen sind Großer Stein bei Buchholz, Fauler See in Weißensee, Großer Rohrpfuhl, Kleiner Rohrpfuhl, Köpenicker Dammforst, Vogelfreistätte Insel Imchen bei Kladow, Vogelschutzgebiet Rudow sowie die Sicherstellung von Teilen des Spandauer Forsts und des Kalktuffgeländes. Letzteres wurde nach seinen Vorschlägen unter dem Namen „Naturschutzgebiet bei Schildow“ am 26. Februar 1929 gesichert. Die ‚Machtergreifung‘ der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 stellte für Hilzheimer einen harten Einschnitt dar. Ab dem 7. April 1933 galt er – ungeachtet seiner christlichen Taufe – als ‚Nichtarier‘. Das nationalsozialistische Deutschland untersagte ihm seine Lehrtätigkeit an der Universität. Anfang des Jahres 1936 verlor er sowohl seine Anstellung im Märkischen Museum und auch sein Ehrenamt als Naturschutzkommissar. Darüber hinaus ließen ihn Naturschutz- und Wissenschaftskreise einfach fallen. Ab 1937 drangsalierte ihn das NS-Regime mit Wohnungskontrollen und Sanktionen, noch im gleichen Jahr erlitt er einen ersten Schlaganfall. Seine katholische Frau verhinderte mit großem Mut die Einlieferung in ein Konzentrationslager. Das Ende des Kriegs sollte er dennoch nur wenige Monate überleben. Am 5. Januar 1946 folgte ein weiterer Schlaganfall. Max Hilzheimer verstarb am 10. Januar 1946. Die zeitgenössischen Naturschützer haben nach 1945 aktiv dazu beigetragen, dass er und sein Wirken in Vergessenheit geriet. Um an das Lebenswerk des weitsichtigen und erfolgreichen Umweltschützers zu erinnern, wurde am 23. November 2020 auf Initiative der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz im Naturschutzgebiet Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ im Naturpark Barnim ein Gedenkstein für Hilzheimer errichtet. Er hat maßgeblich dafür gesorgt, dass dieses Gebiet unter Naturschutz gestellt wurde. Eine geplante Kranzniederlegung an dem zu seinen Ehren errichteten Gedenkstein, muss in diesem Jahr pandemiebedingt leider ausfallen. Der Gedenkstein für Max Hilzheimer wurde von der Steinmetzin Anne Schulz in Biesenthal geschaffen. Es handelt sich um einen 2,5 t schweren Migmatit, welcher mit den Eismassen in der letzten Eiszeit aus dem Süden Skandinaviens in die Region verbracht wurde. Auf dem Findling befindet sich ein Quellcode, der mit der Webseite der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz verlinkt ist. Dort finden sich weitere Informationen zu Max Hilzheimer.

Verweilzeit des Sickerwassers in der ungesättigten Zone 2003

Die vorliegende Karte stellt die aus dem Grundwasserflurabstand, dem Aufbau der Deckschichten und der Grundwasserneubildung nach dem dargestellten Verfahren für den oberflächennahen, dauerhaft wasserführenden Grundwasserleiter abgeleitete Verweilzeit des Sickerwassers in der Grundwasserüberdeckung dar und kann als Maß für die intrinsische Verschmutzungsempfindlichkeit betrachtet werden. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass diese Karte aufgrund des Bearbeitungsmaßstabes von 1:50.000 (bedingt durch den Maßstab der Datengrundlagen s.o.) vor allem für großräumliche Betrachtungen geeignet ist. Für die exakte Bewertung von Detailflächen sind kleinmaßstäbliche Untersuchungen nötig. Im folgenden wird nach einer allgemeinen Beschreibung der im Berliner Raum in der Grundwasserüberdeckung auftretenden Gesteine, die ganz überwiegend pleistozäne, d.h. eiszeitliche Bildungen sind, die Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers für die geomorphologischen Einheiten Berlins beschrieben. Allgemeine Beschreibung der pleistozänen Bildungen Der letzte Zeitabschnitt des Tertiärs (Pliozän) zeigte durch eine starke Abkühlung des Gebietes um den nördlichen Pol den Übergang zum Eiszeitalter (Pleistozän) an. Durch große Niederschlagsmengen in Skandinavien kam es zur Bildung von Gletscherströmen, die sich nach Süden bewegten, dabei die vorhandene Erdoberfläche erodierten und große Mengen von Gesteinsmaterial aufnahmen. In Mittel- und Nordeuropa konnten drei große Eisvorstöße, die durch Bildungen von Warmzeiten getrennt sein können, lokalisiert werden (Elster-, Saale- und Weichseleiszeit). Der Rückzug des Eises erfolgte durch Abschmelzen infolge einer Klimaerwärmung. Folgende Landschaftsformen wurden durch die Vor- und Rückzugsphasen des Eises geschaffen: Grundmoräne: an Gletschersohle aufgearbeitetes Gesteinsmaterial als unsortiertes Gemisch aus Ton, Schluff und Sand (Geschiebemergel, Geschiebelehm) und nicht aufgearbeitete Gesteinsblöcke (Geschiebe in der Geschiebemergelmasse). Der feinkörnige Anteil (Schluff, Ton) erreicht im allgemeinen Gewichtsanteile von 20% bis zu mehr als 60%. Die Ablagerung des Materials erfolgte beim Aus- und Abschmelzen der Gletscher. Endmoräne: gebildet durch vor dem Eis transportiertes grobes Gesteinsmaterial (Gesteinsblöcke); bei Gleichgewicht von Nachschub und Abschmelzen des Eises (Stillstand der Inlandeisrandlage) erfolgt über längere Zeit Aufschüttung von häufig groben Blockpackungen nordischen Gesteinsmaterials, aber auch von Kiesen und Sanden, zum Teil auch von tonigem Material. Die Ablagerung erfolgte an den Stirnseiten und Randlagen der Gletscher. Sander: durch Schmelzwässer (stammen vom Eisrand, aber auch von der Gletscheroberfläche) aus Endmoräne ausgewaschenes kiesiges und vor allem grob- und mittelsandiges Material, das vor dem Gletscher abgelagert wird. Urstromtal: Abflußgebiet der Schmelzwässer. Verbreitet sind im allgemeinen Sande verschiedener Körnungen. Im allgemeinen feinkörniger als Sanderflächen. In den nacheiszeitlichen Erwärmungsperioden werden in den Tälern häufig Materialen mit hohen organischen Anteilen abgelagert (Mudden und Torfe). Innerhalb der drei großen Eisvorstöße erfolgten mehrere Vorstoß- und Rückzugsphasen (z. B. werden in der Weichseleiszeit drei Phasen unterschieden: die Brandenburger, die Frankfurter und die Pommersche Phase) mit oben beschriebener glazialer Abfolge. Dadurch kam es zur Überlagerung mehrerer glazialer Abfolgen mit den entsprechenden Bildungen. Die Spaltung des Gletschers in viele Gletscherströme mit entsprechender Abfolge bewirkte zusätzlich eine Verschachtelung der glazialen Formen, so daß es in Gebieten mit kleinräumigen glazialen Landschaftsformen oft schwer ist, die Bildungen eindeutig genetisch zuzuordnen. Vor allem die Grundmoränenlandschaft ist noch stärker in sich gegliedert. Als Ergebnis der Schmelzwassertätigkeit entstanden zum einen Seen verschiedener Formen, zum anderen unterschiedliche Ablagerungsformen von im Eis enthaltenem Gesteinsmaterial. Der Abfluß von Schmelzwasser in Eisspalten des Gletschers schuf tiefe, schmale Rinnenseen (z.B. Grunewald-Seenkette, Havel-Seenkette); die Erosionstätigkeit von ehemaligen Eiszungen des Inlandeises liegt den oft breiten und tiefen, langgestreckten Zungenbeckenseen zugrunde. Ausschmelzende Toteisschollen (vom abschmelzenden Inlandeis abgetrennte Eisblöcke) schufen abflußlose wassergefüllte Senken (Sölle, Pfuhle). Beim Abschmelzen des Eises auf der Grundmoräne zurückgebliebenes Gesteinsmaterial (Sande, Kiese, Blöcke) aus intraglazialen Rinnen und Kolkstrukturen bildete Oser und Kames (geschichtete Sand- und Kiesablagerungen in Eisspalten und Geröllhügel). Das sich bewegende Eis schuf beim Überfahren älterer, bereits abgelagerter Sedimente Drumlins (elliptische Geröllhügel mit einem Kern aus Geschiebemergel). Diese verschiedenen geologischen Bildungen weisen unterschiedliche Korngrößen und Kornzusammensetzungen auf. Daraus resultieren sehr unterschiedliche Feldkapazitäten und Wasserleitfähigkeiten. Diese beeinflussen zum einen die Feldkapazität (und damit das Wasserspeichervermögen) der Grundwasserüberdeckung, aber auch die Grundwasserneubildung (s. Karte 02.13.5) und den Flurabstand (ungespannte überwiegend sandige Talgebiete, gespannte Geschiebemergel-Hochflächen). Die Verweilzeit des Sickerwassers hängt eng mit der Verbreitung dieser Bildungen zusammen. Mittlere Verweilzeit des Sickerwassers in der ungesättigten Zone Die nach der BTU-Methode berechneten Verweilzeiten reichen von weniger als einem Jahr bis über 200 Jahre und sind räumlich stark differenziert. Die Flächenanteile der verschiedenen Verweilzeitklassen zeigt die Tab. 1. Es lassen sich nach den Flächenanteilen zwei Maxima voneinander unterscheiden, einmal im Bereich von Verweilzeiten zwischen 3 und 10 Jahren mit einer generell hohen Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers und zum anderen Bereiche mit Verweilzeiten von mehr als 25 bis 100 Jahren, die eine geringere Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers aufweisen. Diese repräsentieren die zwei hauptsächlichen geologisch-morphologischen Strukturen im Raum Berlin: die Täler und Niederungen (das Berliner Urstromtal und seine Nebentäler, wie das Panketal) sowie die Hochflächen (Grundmoränenflächen des Barnims, des Teltows, Kamesbildungen der Havelberge). In den Talbereichen (z.B. Warschau-Berliner Urstromtal, Tal der Panke) werden überwiegend Verweilzeiten von <1 bis 5 Jahren erreicht. Diese kurzen Verweilzeiten sind vor allem auf die überwiegend geringen Flurabstände zurückzuführen Die Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung ist als gering und die Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers überwiegend als hoch einzustufen, da eine Stoffverlagerung ins Grundwasser innerhalb weniger Jahre erfolgen kann. In weiteren in die Hochflächen eingesenkten Talstrukturen wie dem Wuhletal, einer Schmelzwasserrinne auf der Barnimhochfläche finden sich sehr engräumig ebenfalls Bereiche mit hoher Verschmutzungsempfindlichkeit. In den Niederungen ist in Bereichen mit besonders flurnahem Grundwasser (<1,5m) in der Jahresbilanz z.T. eine Grundwasserzehrung zu beobachten, d.h. in den Sommermonaten wird dem Grundwasser durch Pflanzen und Verdunstung mehr Wasser entzogen, als im gesamten Jahr durch Sickerwasser zufließt also neu gebildet wird. Diese Gebiete sind aufgrund der geringen Flurabstände als sehr sensible Flächen einzuschätzen. Zudem finden sich hier z.T. ökologisch bedeutsame Feuchtgebiete. Auf den Hochflächen des Barnims, des Teltows und der Havelberge werden überwiegend Verweilzeiten von >20 Jahren bis zu z.T. über 100 Jahren berechnet. In diesen Bereichen ist die Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung generell als hoch einzuschätzen. In Teilbereichen der Teltow-Hochfläche, unmittelbar östlich der Nordost-Südwest verlaufenden Teufelssee-Pechsee-Barssee-Rinne sind geringere Verweilzeiten zwischen 5 und 15 Jahren und damit eine erhöhte Verschmutzungsempfindlichkeit zu verzeichnen. Verweilzeiten von > 25 Jahren wurden für die aus bindigen, schluffig-tonigen Material aufgebauten Bereiche innerhalb der Hochflächen des Barnim und des Teltow ermittelt, aber auch für die nach der Geologischen Karte weitgehend als mit Sanden bedeckten Flächen der Havelberge und der Nauener Platte. Die langen Verweilzeiten in den sandigen Gebieten sind einerseits durch die sehr hohen Mächtigkeiten der Grundwasserüberdeckung bedingt. Daraus ergeben sich, trotz hoher Sandanteile in der Grundwasserüberdeckung, hohe bis sehr hohe (Gesamt-) Feldkapazitäten. Andererseits kann der Bodenartenklasse der Sande, je nach Körnung eine weite Spanne von Feldkapazitäten zugewiesen werden (von 11 % bis 24 %). Für diese Bereiche der Hochflächensande wurden bei der Auswertung der Schichtenverzeichnisse der Bohrungen mittlere Feldkapazitäten von i.d.R. über 20 % ermittelt. Dieses deutet auf eine Dominanz von Feinsanden und feinsandigen Mittelsanden hin. Die Verweilzeiten in diesen Gebieten sind deshalb aufgrund der hohen Grundwasserflurabstände und der tatsächlichen lithologischen Verhältnisse gut begründbar. Die Berechnung der Verweilzeit des Sickerwassers in der ungesättigten Zone erfolgte unter der Berücksichtigung der Grundwasserneubildung bei aktuellen Oberflächenversiegelung (s. Karte 02.13.5). Die ermittelten Werte stellen für die einzelnen Blockflächen Mittelwerte dar. Die Berechnung der Verweilzeiten ohne Versiegelung wurde mit Daten der Grundwasserneubildung ohne Versiegelung analog durchgeführt. Diese Daten liegen ebenfalls bei der Senatsverwaltung vor, wurden jedoch nicht im Umweltatlas veröffentlicht. Es ergibt sich grundsätzlich die Tendenz, dass in hochversiegelten Bereichen vor allem in der Innenstadt die Verweilzeit des Sickerwassers aufgrund der Zunahme der Sickerwassermenge bei unversiegelten Verhältnisse verringert wird. In den geringer versiegelten Zonen, im äußeren Stadtbereichen ist z.T. eine gegenläufige Tendenz festzustellen. Die Sickerwassermengen nehmen bei Entsiegelung (in Zusammenhang mit veränderten Entwässerungsbedingungen und erhöhter Evapotranspiration) ab, und die Verweilzeiten werden erhöht.

Arnika (Berg-Wohlverleih) - Arnica montana Linnaeus 1753

Alle Steckbriefe Reptilien Amphibien Schmetterlinge Käfer Libellen Schnecken und Muscheln Farn- und Blütenpflanzen Moose null Arnika (Berg-Wohlverleih) - Arnica montana Linnaeus 1753 Gesamtverbreitung Das Verbreitungsgebiet der Art ist auf Europa beschränkt. Die nördlichsten Vorkommen befinden sich im südlichen Skandinavien und im Baltikum, im Süden erreicht die Art Nordspanien, Oberitalien und den Balkan. Während die Art im Süden des Areals auf höhere Lagen beschränkt ist, besiedelt sie im Norden das Flach- und Hügelland. In Deutschland sind aus allen Flächenbundesländern Vorkommen bekannt, jedoch ist die Art in Norddeutschland stark zurückgegangen. Die Verbreitungsschwerpunkte bilden die Mittelgebirge. Verbreitung in Baden-Württemberg Der südliche Schwarzwald stellt den Verbreitungsschwerpunkt in Baden-Württemberg dar. Weitere Vorkommen existieren im nördlichen Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb, im Westallgäu und im Schwäbisch-Fränkischen Wald. Bestandsentwicklung in Baden-Württemberg Im Südschwarzwald existieren noch große Vorkommen. Die Populationen außerhalb davon sind oft ziemlich klein. Mehrere Populationen sind verschwunden oder weisen Abnahmen auf. Es wurden in den letzten Jahren allerdings auch Vorkommen festgestellt, die bislang nicht dokumentiert waren. Auf Basis der vorhandenen Daten lässt sich der Bestandstrend nicht hinreichend sicher einschätzen. . Für die Arnika, als Art des Anhangs V, werden im Rahmen der FFH-Richtlinie keine Schutzgebiete ausgewiesen. Erhaltungszustand Stand: 2019 Erhaltungszustand aller FFH-Arten in Baden-Württemberg (pdf; 0,3 MB)

Historie

Otto Jacob Max Hilzheimer war ein international bekannter Zoologe, Herausgeber, Lehrer und Naturschützer. Max Hilzheimer wurde am 15.11.1877 in Kehnert geboren (FROHN 2020). Nach seinem Abitur nahm er das Studium der Naturwissenschaften in Straßburg auf und arbeitet am Zoologischen Museum Stuttgart. Er promovierte in München im Jahre 1903 mit einer Arbeit über spezielle Fragen der Anatomie einer Insektengruppe und wurde 1907 im Fach Zoologie an der Technischen Hochschule Stuttgart habilitiert. Im gleichen Jahr heiratete Max Hilzheimer Walburga Münzhuber. Zwischen 1907 und 1913 war Max Hilzheimer in Stuttgart als Privatdozent tätig. 1913 wechselte er nach Berlin. Im April 1914 nahm Hilzheimer die Arbeit am Märkischen Museum auf. Als Direktor übernahm er dort von 1920 bis zum Januar 1936 die Leitung der naturwissenschaftlichen Abteilung. Im Sommer 1927 erlangte er in Berlin seine zweite Habilitation und arbeitete ab 1928 als Privatdozent und darauf von 1932 bis 1933 als außerordentlicher Professor an der Tierärztlichen Hochschule Berlin. Von 1927 bis 1936 war Hilzheimer der erste Naturschutzkommissar der städtischen Stelle für Naturdenkmalpflege Berlin. Im Jahre 1937 erlitt er einen Schlaganfall, dem 1944 und 1946 zwei weitere folgten. Max Hilzheimer starb am 10.01.1946 in Berlin im 69. Lebensjahr, er hinterließ eine Ehefrau und zwei Kinder. Mit der ‚Machtergreifung‘ 1933 setzte die rassistische Verfolgung Max Hilzheimers ein. Nach der nationalsozialistischen Rassenideologie zählte der von seinen jüdischen Eltern protestantisch Getaufte zu den „Volljuden“, die aus der „Volksgemeinschaft“ auszumerzen waren. Aufgrund des Gesetzes zum Berufsbeamtentum entzog ihm das Regime 1933 seine Lehrbefugnis an der „Tierärztlichen Hochschule“. Auf der Basis der Nürnberger Rassegesetze von 1935 wurde er im Januar 1936 als Direktor der der Naturwissenschaftlichen Abteilung des Märkischen Museums entlassen und als Naturschutzkommissar seines Amtes enthoben. 1937 wurde ihm die Reichsbürgerschaft aberkannt, so genannte „Judenabgaben“ folgten ebenso wie massive Einschränkungen seines Alltagslebens. Der staatlichen Verfolgung aufgrund der NS-Rassengesetze folgte die persönliche Ausgrenzung aus dem bürgerlichen Leben. Dies betraf auch den ehren- und hauptamtlichen Naturschutz (FROHN 2020). Eine Deportation in ein KZ und damit seine sichere Ermordung verhindert seine Ehefrau Walburga, mit der er nach der NS-Ideologie in einer Mischehe lebte, sehr engagiert und mit hohem persönlichem Risiko (FROHN 2020, vgl. auch Wikipedia). Die Grundsätze von Hilzheimers Weltbild waren die kritische Wissenschaft, die Vernunft und der aufgeklärt, kritisch-reflektierte Bürger. Auf dieser Basis ist auch die Arbeit Hilzheimers als Naturschützer zu verstehen. Er unterschied sich von anderen Naturschützern dadurch, dass er den Schutz der Natur nicht über die Freizeitnutzung in der freien Natur stellte. Auch in naturnahen und schützenswerten Flächen sollte der Stadtbevölkerung die Erholung und das Erlebnis der Natur möglich sein. In den Jahren nach der Ausweisung der beiden ersten Berliner Naturschutzgebiete Lichterfelder Schlosspark und der Pfaueninsel im Jahre 1924 gelang es Hilzheimer, die Sicherung weiterer schutzwürdige Gebiete voranzubringen. Er schuf die Grundlagen für die Ausweisung zahlreicher Schutzgebiete und Naturdenkmale wie Großer Stein bei Buchholz, Fauler See in Weißensee, Großer Rohrpfuhl, Kleiner Rohrpfuhl, Köpenicker Dammforst, Vogelfreistätte Insel Imchen bei Kladow, Vogelschutzgebiet Rudow sowie von Teilen des Spandauer Forsts und des Kalktuffgeländes. Letzteres wurde nach seinen Vorschlägen unter dem Namen „Naturschutzgebiet bei Schildow“ am 26. 2.1929 vom Polizeipräsidenten sichergestellt (STAATLICHE STELLE FÜR NATURDENKMALPFLEGE IN PREUSSEN 1929). Durch den Beschuss des Berliner Senats wurde das Gebiet im Jahr 2000 der EU-Kommission insbesondere wegen seiner kalkhaltigen Quellen und Kalktuffe als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet gemeldet. 2017 wurde das ehemalige Naturschutzgebiet Schildow als Naturschutzgebiet Kalktuffgelände am Tegeler Fließ nach EU-Vorgaben überarbeitet und neu verordnet (OBERSTE NATURSCHUTZBEHÖRDE BERLIN). Max Hilzheimer verstand Naturschutz auch als Bildungsarbeit. Seine Auffassung war, dass es die Natur nicht rettet, wenn man alleine Schutzgebiete ausweist, sondern dass sich vielmehr das Bewusstsein der Menschen ändern muss, damit sie respektvoll mit der Natur umgehen. Zu seinem Verständnis gehörte es, dass sich Menschen innerhalb und außerhalb der Stadt Berlin erholen und die freie Natur ebenso wie die Stadtnatur genießen können. Max Hilzheimer brachte den Naturschutz der breiten Stadtbevölkerung nahe, auch indem er Vorträge hielt, an der Berliner Volkshochschule sowie an gewerkschaftlichen Bildungseinrichtungen lehrte und Forstmitarbeiter in Naturschutzthemen ausbildete. Ferner beriet Hilzheimer Grünflächenämter oder die für den Vollzug des Naturschutzes zuständige Polizei und verfasste Vorworte, Gutachten und Aufsätze. Hilzheimer äußerte sich auch gegen die Entnahme von Grundwasser in Feuchtgebieten, für die Einrichtung von Vogelschutzgebieten oder gegen Mülldeponien auf stadtnahen Moorstandorten. Hilzheimer erkannte, dass ohne Pflegemaßnahmen durch den Naturschutz die Sukzession auf Moorstandorten und damit deren Vernichtung nicht verhindert werden kann. Auch im „Kleinen“ war Hilzheimer ein scharfer Beobachter und Mahner, indem er zum Beispiel das übermäßige Laubharken in den Parks der Stadt thematisierte, weil es sich negativ auf die Vogelwelt auswirkt. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit Hilzheimers lag in der Beschäftigung mit dem Landschaftsbild (FROHN 2020), das aus heutiger Sicht ein wichtiges Kriterium für Fragen der Eingriffe in Natur und Landschaft und der Kompensation darstellt. Hilzheimer beschrieb die freie Sicht auf Seeufer und auf unverbaute Landschaften ohne Fabrikschlote oder Überlandleitungen und machte deutlich, dass es wichtig ist, das Landschaftsbild als Teil der Naturwahrnehmung und des Naturschutzes zu berücksichtigen. Max Hilzheimer gebührt für seine Leistungen im Naturschutz und ganz besonders im städtischen Naturschutz die Erinnerung und der Dank der Nachwelt, eine Erinnerung die ihm bislang verwehrt wurde. Im Naturschutzgebiet „Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ“ findet sich an der Kreuzung des Mauerwegs mit dem Barnimer Dörferweg ein Gedenkstein für Hilzheimer. Der Gedenkstein wurde im Naturpark Barnim von einer Steinmetzin in Biesenthal geschaffen. Es handelt sich um einen 2,5 t schweren Migmatit, welcher mit den Eismassen in der letzten Eiszeit aus Skandinavien in die Region gelangt ist. Pressemitteilung vom 08.01.2021 FROHN, H.-W. (2020): Max Hilzheimer (1877-1946). Eine „deutsche“ Naturschutz-Biographie. Leiden an Deutschland – Leid durch Deutschland. Im Auftrag des Landes Berlin. OBERSTE NATURSCHUTZBEHÖRDE BERLIN, nicht publizierte Unterlagen und Handakten, Einsichtnahme 2020. STAATLICHE STELLE FÜR NATURDENKMALPFLEGE IN PREUSSEN (Hrsg., 1929): Ministerial-Polizeiverordnung betr. das Naturschutzgebiet bei Schildow. 6 Jg, Nr. 3, S. 26-27. WIKIPEDIA (zuletzt aufgerufen 21.7.2020)

Antwort der BGE auf die Stellungnahme des Lankreises Amberg-Sulzbach (PDF)

BGE | Eschenstraße 55 | 31224 Peine Eschenstraße 55 31224 Peine T +49 30 18333-0 www.bge.de Ansprechpartner Landkreis Amberg-Sulzbach Postfach 1754 92207 Amberg Durchwahl Fax E-Mail dialog@bge.de Mein Zeichen via Email endlagersuche@stmuv.bayern.de Datum und Zeichen Ihres Schreibens 24.02.2021 Datum 7. April 2021 Ihr Schreiben vom 24.02.2021: Endlagersuche - Oberpfalz Sehr geehrter Herr , sehr geehrte , wir bedanken uns für die übermittelte Stellungnahme des Landkreis Amberg-Sulzbach im Nachgang des 1. Beratungstermins der Fachkonferenz Teilgebiete. Die Ihrerseits übermittelten Hinweise werden wir prüfen und im weiteren Verlauf des Standortauswahlverfahrens entsprechend berücksichtigen. Bezüglich der Ihrerseits angesprochenen Punkte zum Thema Sicherheit & Verfahren mit der Bitte um Klärung und weiterer Informationen können wir folgende Auskunft geben: Zu dem angesprochenen Punkt zum Thema Umverpackung können wir Ihnen mitteilen, dass es derzeit keinen zugelassenen Behälter für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle gibt. Die Aufgabe der Entwicklung solch eines Behälters wurde der BGE seitens des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im September 2019 übertragen. Eine erste öffentliche Ausschreibung für die Endlagerbehälterentwicklung im Wirtsgestein Kristallin ist bereits veröffentlicht. Die Prüfung, ob eine Nutzung der bisher als Transport- und Lagerbehälter genutzten Castoren für die Endlagerung möglich ist, ist noch nicht abschließend erfolgt. Hierbei ist insbesondere noch zu klären, ob die Castoren so ertüchtigt werden können, dass die Rückholbarkeit bis zum Beginn der Stilllegung und die Bergbarkeit für einen Zeitraum von 500 Jahren nach dem vorgesehenen Verschluss des Endlagers gewährleistet werden können. Für Fragestellungen zur Thematik der Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle verweisen wir gerne auf unserer Schwestergesellschaft, die Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung mbH (BGZ). … Bundes-Gesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) Sitz der Gesellschaft: Peine, eingetragen beim Handelsregister AG Hildesheim (HRB 204918) Geschäftsführung: Stefan Studt (Vors.), Beate Kallenbach-Herbert, Steffen Kanitz, Dr. Thomas Lautsch Vorsitzender des Aufsichtsrats: Staatssekretär Jochen Flasbarth Kontoverbindung: Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg - IBAN DE57 2699 1066 7220 2270 00, BIC GENODEF1WOB USt-Id.Nr. DE 308282389, Steuernummer 38/210/05728 Als BGE ist uns der regelmäßige Austausch mit den Partnerorganisationen im Ausland sehr wichtig. Wir engagieren uns deshalb aktiv im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprogrammes der Europäischen Union zu Entsorgung und Management radioaktiver Abfälle (EURAD) und der Forschungskooperation europäischer Vorhabenträger zur Förderung der Umsetzung der nationalen Entsorgungsprogramme zur Endlagerung hochradioaktiver Abfälle (IGD-TP). Die BGE ist seit Oktober 2019 Vollmitglied der Steuerungsgruppe (Executive Group) der IGD-TP und beteiligt sich an Projekten. Des Weiteren pflegen wir einen regelmäßigen fachlichen Austausch mit den Partner-Organisationen in der Schweiz, in Frankreich und in Skandinavien. Die Hinweise des Landkreises Vilseck werden wir ebenfalls prüfen und im weiteren Verlauf des Standortauswahlverfahrens entsprechend berücksichtigen. Für uns sind regionale Hinweise grundsätzlich sehr hilfreich für die weitere Eingrenzung der Teilgebiete hin zu dem Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für die Errichtung einer Anlage nach § 9a Abs. 3 S. 1 des Atomgesetzes – AtG. So freuen wir uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen Seite 2 von 2 Bundes-Gesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) Sitz der Gesellschaft: Peine, eingetragen beim Handelsregister AG Hildesheim (HRB 204918) Geschäftsführung: Stefan Studt (Vors.), Beate Kallenbach-Herbert, Steffen Kanitz, Dr. Thomas Lautsch Vorsitzender des Aufsichtsrats: Staatssekretär Jochen Flasbarth Kontoverbindung: Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg - IBAN DE57 2699 1066 7220 2270 00, BIC GENODEF1WOB USt-Id.Nr. DE 308282389, Steuernummer 38/210/05728

EU fördert deutschen Ausbauabschnitt der Bahnstrecke Angermünde-Stettin (Szczecin)

Mit dem Ausbau der Bahnstrecke zwischen Angermünde und Stettin (Szczecin) soll der grenzübergreifende Schienenverkehr zwischen der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg und Polen weiter verbessert und ein Engpass im transeuropäischen Schienennetz beseitigt werden. Die Länder Brandenburg und Berlin beteiligen sich bereits mit jeweils 50 Millionen Euro an dem Ausbauvorhaben Angermünde – Grenze D/PL aus dem Bundesverkehrswegeplan. Jetzt schießt die Europäische Union Infrastrukturfördermittel in Höhe von 92 Millionen Euro zu. Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin: „Die Zusage der EU-Mittel für den Ausbau der Schienenverbindung zwischen Berlin und Stettin verdeutlicht die große Bedeutung dieses Vorhabens im transeuropäischen Verkehrsnetz. Berlin liegt dieses Projekt am Herzen, weil es die beiden Metropolen verbindet, die nur 120 km Luftlinie auseinanderliegen, und unsere Region besser an die Uckermark und die polnische Ostsee anbindet. Für die Metropolregion Stettin bietet eine schnelle Verbindung nach Berlin auch attraktivere Umstiegsoptionen, wie etwa in Richtung München, Köln, Frankfurt oder Prag. So kann diese elektrifizierte Strecke ein klimafreundliches Mobilitätsangebot für unsere gemeinsame Deutsch-Polnische Grenzregion werden.“ Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg : „Dass sich die EU finanziell am Ausbau der Strecke beteiligen will, ist eine sehr gute Nachricht für Brandenburg, für Polen und für Europa. Mit einer schnelleren, attraktiveren Verbindung zwischen der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg und der Metropolregion Stettin schaffen wir nicht nur neue Potenziale für die Uckermark, sondern stärken die engen wirtschaftlichen Beziehungen mit unseren polnischen Nachbarn. Das kommt insbesondere den 1,5 Millionen Menschen zugute, die in der Grenzregion leben und arbeiten. Darüber hinaus verbindet die Strecke vier große europäische Verkehrsachsen zwischen Skandinavien und dem Baltikum sowie Südosteuropa und dem Mittelmeerraum. Der gemeinsame Einsatz von Brandenburg und Berlin für den zweigleisigen Ausbau der Strecke Angermünde-Stettin hat sich bezahlt gemacht. Zusammen mit dem Bund und nun auch der EU investieren wir in die Zukunft der Schiene und damit auch in den Klimaschutz.“ Alexander Kaczmarek, DB-Konzernbevollmächtigter für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Für Bahnkunden in der Region Berlin-Brandenburg ist die Zusage aus Brüssel eine tolle Botschaft. Pendlerinnen und Pendler aus und in Richtung Polen werden von der ausgebauten Strecke genauso profitieren wie Fahrgäste aus Berlin, die Stettin oder die Ausflugsgebiete in der Uckermark künftig klimafreundlich, schnell und bequem mit dem Zug erreichen.“ Die Ausbaustrecke Angermünde – Grenze D/PL ist ein Teil der so genannten Stettiner Bahn, ein Vorhaben aus dem Bundesverkehrswegeplan, sowie Teil des Europäischen Kernnetzkorridors Nordsee-Ostsee. Für eine Fahrzeit von 90 Minuten zwischen Berlin und Stettin wird die Strecke zwischen Angermünde und der deutsch-polnischen Grenze zweigleisig ausgebaut, elektrifiziert, mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS sowie 740 Meter langen Überholgleisen ausgestattet. Ab 2026 sind die Nahverkehrszüge aus Berlin an die polnische Ostsee 20 Minuten schneller als heute. Derzeit kann die rund 50 km lange Strecke mit höchstens 120 km/h befahren werden, künftig mit 160 km/h. Damit eine vollständige Zweigleisigkeit auf der gesamten Länge realisierbar wird und so mehr Züge eingesetzt werden können, haben die Länder Berlin und Brandenburg 2019 eine Finanzierungsvereinbarung in Höhe von 100 Millionen Euro geschlossen. Auf gemeinsame Initiative des Bundes, der Deutschen Bahn sowie der Länder Brandenburg und Berlin konnten im zweiten Anlauf nun Fördermittel aus dem EU-Programm „Connecting Europe Facility“ (CEF) in Höhe von 92 Millionen Euro eingeworben werden. Mit der Elektrifizierung des Streckenabschnitts zwischen Passow und Stettin können zukünftig die heute genutzten Dieseltriebwagen ersetzt werden und erstmals elektrische Züge durchgehend von Berlin nach Stettin zum Einsatz kommen. Damit setzen die Länder Berlin und Brandenburg ihren Kurs fort, mittelfristig sämtliche Dieselfahrzeuge durch moderne und umweltfreundlichere Züge zu ersetzen. Der Ausbau der Stettiner Bahn wird in zwei Abschnitten umgesetzt: Die Baumaßnahmen auf dem ersten, rund 19 km langen Abschnitt Angermünde-Passow laufen bereits seit 2021. Für den zweiten, rund 30 km langen Abschnitt zwischen Passow und der deutsch-polnischen Grenze wird derzeit das Planfeststellungsverfahren durchgeführt.

Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers 1990

Die vorliegende Karte stellt die aus dem Grundwasserflurabstand und dem Aufbau der Deckschichten abgeleitete Verschmutzungsempfindlichkeit dar. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß diese Karte nur für großräumliche Betrachtungen geeignet ist, nicht aber für die Bewertung kleiner Gebiete. Außerdem ist der Erkundungsstand in den letzten zehn Jahren weiter fortgeschritten, was in dieser Karte nicht berücksichtigt werden konnte. Im folgenden wird nach einer allgemeinen Beschreibung der pleistozänen Bildungen die Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers auf der Grundlage von Geologie und Grundwasserflurabstand für die geomorphologischen Einheiten Berlins beschrieben. Allgemeine Beschreibung der pleistozänen Bildungen Der letzte Zeitabschnitt des Tertiärs (Pliozän) zeigte durch eine starke Abkühlung des Gebietes um den nördlichen Pol den Übergang zum Eiszeitalter (Pleistozän) an. Durch große Niederschlagsmengen in Skandinavien kam es zur Bildung von Gletscherströmen, die sich nach Süden bewegten, dabei die vorhandene Erdoberfläche erodierten und große Mengen von Gesteinsmaterial aufnahmen. In Mittel- und Nordeuropa konnten drei große Eisvorstöße, die durch Bildungen von Warmzeiten getrennt sein können, lokalisiert werden (Elster-, Saale- und Weichseleiszeit). Der Rückzug des Eises erfolgte durch Abschmelzen infolge einer Klimaerwärmung. Folgende Landschaftsformen wurden durch die Vor- und Rückzugsphasen des Eises geschaffen: Grundmoräne: an Gletschersohle aufgearbeitetes Gesteinsmaterial als unsortiertes Gemisch aus Ton, Schluff und Sand (Geschiebemergel, Geschiebelehm) und nicht aufgearbeitete Gesteinsblöcke (Geschiebe in der Mergelmasse) Endmoräne: gebildet durch vor dem Eis transportiertes grobes Gesteinsmaterial (Gesteinsblöcke); bei Gleichgewicht von Nachschub und Abschmelzen des Eises (Stillstand der Inlandeisrandlage) über längere Zeit Aufschüttung von häufig groben Blockpackungen nordischen Gesteinsmaterials, aber auch von Kiesen und Sanden, zum Teil auch von tonigem Material Sander: durch Schmelzwässer (stammen vom Eisrand, aber auch von der Gletscheroberfläche) aus Endmoräne ausgewaschenes kiesiges und vor allem grob- und mittelsandiges Material Urstromtal: Abflußgebiet der Schmelzwässer Innerhalb der drei großen Eisvorstöße erfolgten mehrere Vorstoß- und Rückzugsphasen (z. B. werden in der Weichseleiszeit drei Phasen unterschieden: die Brandenburger, die Frankfurter und die Pommersche Phase) mit oben beschriebener glazialer Abfolge. Dadurch kam es zur Überlagerung mehrerer glazialer Abfolgen mit den entsprechenden Bildungen. Die Spaltung des Gletschers in viele Gletscherströme mit entsprechender Abfolge bewirkte zusätzlich eine Verschachtelung der glazialen Formen, so daß es in Gebieten mit kleinräumigen glazialen Landschaftsformen oft schwer ist, die Bildungen eindeutig genetisch zuzuordnen. Vor allem die Grundmoränenlandschaft ist noch stärker in sich gegliedert. Als Ergebnis der Schmelzwassertätigkeit entstanden zum einen Seen verschiedener Formen, zum anderen unterschiedliche Ablagerungsformen von im Eis enthaltenem Gesteinsmaterial. Der Abfluß von Schmelzwasser in Eisspalten des Gletschers schuf tiefe, schmale Rinnenseen (Bsp. Grunewald-Seenkette, Havel-Seenkette); die Erosionstätigkeit von ehemaligen Eiszungen des Inlandeises liegt den oft breiten und tiefen, langgestreckten Zungenbeckenseen zugrunde. Ausschmelzende Toteisschollen (vom sich durch Nachschub und Abschmelzen bewegenden Inlandeis abgetrennte Eisblöcke) schufen abflußlose wassergefüllte Senken (Sölle, Pfuhle). Nach dem Abschmelzen des Eises auf der Grundmoräne zurückgebliebenes Gesteinsmaterial (Sande, Kiese, Blöcke) bildete Oser und Kames (geschichtete Sand- und Kiesablagerungen in Eisspalten und Geröllhügel) sowie Drumlins (elliptische Geröllhügel mit einem Kern aus Geschiebemergel). Barnim-Hochfläche Die Barnim-Geschiebemergelhochfläche ist im Zuge der Brandenburger Phase der Weichseleiszeit entstanden. Die südliche Begrenzung dieser Grundmoräne verläuft ungefähr von Frohnau über Hermsdorf, Pankow, Humboldthain, Lichtenberg (am Bahnhof), Rüdersdorf und Herzfelde. Der Barnim zeigt eine Neigung nach Süden zum Urstromtal hin. An der Erdoberfläche anstehend oder oberflächennah ist ein Geschiebemergel zu beobachten. An einigen Stellen wird er durch Hochflächensande überlagert, die jedoch keinen Grundwasserleiter darstellen. Nördlich von Buch, Karow, Schönerlinde und Hobrechtsfelde verdecken ihn Sandersande der Frankfurter Phase. Häufig bilden saale- und weichselzeitliche Geschiebemergel einen kompakten Stauer, sie sind stellenweise nur durch geringmächtige Sandeinlagerungen getrennt. Der Hauptgrundwasserleiter ist im nördlichen Teil des Barnims durch eine ca. 30 – 40 m mächtige und im südlichen Teil durch eine ca. 10 – 30 m mächtige Geschiebemergeldecke geschützt. Er ist mit einer Mächtigkeit von 50 m besonders gut in Buch ausgebildet. Im Raum Hohenschönhausen – Falkenberg – Malchow – Schwanebeck keilt dieser Hauptgrundwasserleiter nach Nordwesten zum Panketal hin aus, während er in Weißensee, Pankow und Wedding durch Geschiebemergeleinlagerungen in mehrere Grundwasserleiter aufgespalten ist. Überwiegend besteht, zumindest von der Deckschichtenart her (Geschiebemergel > 10 m), auf der Barnim-Hochfläche eine geringe Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers. Dabei erreichen Schadstoffe das Grundwasser im nördlichen Teil aufgrund der größeren Mächtigkeit des Geschiebemergels noch später als im südlichen Teil der Hochfläche. Jedoch ist auch das Grundwasser dieser Hochfläche nicht restlos vor Schadstoffeintrag geschützt. So durchbrechen die durch Schmelzwässer geschaffenen Rinnensysteme wie die Wuhle und das Neuenhagener Fließ die schützende Geschiebemergeldecke und ermöglichen das Eindringen von Schadstoffen, die durch die Grundwasserfließ- und -strömungsverhältnisse weitreichend (auch in tiefere Grundwasserleiter) verteilt werden können. Die Wuhle weist als Schmelzwasserrinne sowohl von den natürlichen Gegebenheiten als auch von der Flächennutzung her ein hohes Gefährdungspotential auf. Sie enthält Sande mit einem Flurabstand unter 5 m; zwischen Biesdorf-Nord und Eiche schließen sich Sande und Geschiebemergel in Wechsellagerung an, wobei der Flurabstand von der unmittelbaren Wuhle zum umgebenen Geschiebemergel hin zunimmt (von < 5 m auf > 10 m). Die das Grundwasser überlagernden Deckschichten zeigen also eine hohe bis mittlere Verschmutzungsempfindlichkeit. Trotzdem wurden jahrelang entlang der Wuhle Hausmüll, Trümmer und Bauschutt verkippt (Ahrensfelder- und Kienberg-Kippe, Trümmerberge von Biesdorf), deren genaue Zusammensetzung weitgehend unbekannt ist. Dadurch wurden und werden Schadstoffe durch Niederschlagswasser gelöst und in die Wuhle eingetragen. Das unzureichend geklärte Abwasser des Klärwerks Falkenberg und die an die Wuhle grenzenden Schrottplätze sowie wilde Müllkippen bergen ebenfalls eine enorme Schadstoffbelastung in sich. Die Wuhle, die nördlich von Ahrensfelde beginnt, überträgt durch ihre Verbindung mit der im Urstromtal gelegenen Spree diese große Schadstoffbelastung auf weitere hoch verschmutzungsempfindliche Bereiche. Ebenso bietet das Neuenhagener Mühlenfließ durch seine natürlichen Gegebenheiten, im Talbereich Sande mit einem Grundwasserflurabstand von 0 – 5 m, die Möglichkeit des Schadstoffeintrages, sei es durch Versickerung oder durch Oberflächenabfluß schadstoffbelasteter Wässer. Durch die bis 1960 und zum Teil länger andauernde Rieselfeldnutzung weiter Teile der Hochfläche, so nördlich von Falkenberg und Marzahn bis Wartenberg und Malchow, entstand eine hohe Anreicherung des Bodens mit Schwermetallen, Nährstoffen und organischen Schadstoffen. Neben dem großen Schadstoffangebot aus den eingeleiteten Abwässern sind für diese Anreicherung die große Pufferkapazität und der hohe Gehalt an organischer Substanz dieser Böden sowie nicht zuletzt die sich einstellenden Redox-/pH-Bedingungen (insbesondere durch den alkalischen Charakter der verrieselten Abwässer und das große Angebot abgestorbener organischer Substanz) verantwortlich. Mit Einstellung der Abwasserverrieselung bewirkt der jahrelange saure Niederschlag ein Absinken des Redoxpotentials und pH-Wertes in diesen Gebieten. Bei Unterschreitung bestimmter Schwellenwerte werden bisher fest gebundene Schwermetalle mobilisiert und können damit durch Niederschlagswässer oder durch auftretende Schichtenwässer (bei sandigem Geschiebemergel vorhanden) in verschmutzungsempfindliche Gebiete abgeführt werden. Das Oberflächenwasser und auch das Grundwasser auf der Hochfläche fließen nach Südwest in Richtung des Urstromtals. Geringe Flurabstände und Sande bzw. Sande und bindige Böden in Wechsellagerung als Deckschichtentyp, wie z. B. vorherrschend südlich des Malchower Sees unweit der ehemaligen Rieselfeldnutzungen, sowie die Lage dieses Gebietes in Strömungsrichtung bedingen den Eintrag und die Verbreitung dieser schadstoffbelasteten Niederschlags- und Schichtenwässer in den Grundwasserleitern. Auch lokale Sandfenster (die sicher nicht alle kartiert sind), Partien eines sehr sandigen Geschiebemergels über größere Mächtigkeit oder die Durchtrennung von Bereichen geringmächtigen Geschiebemergels durch Baumaßnahmen ermöglichen einen Schadstoffeintrag in den Fließ- und Strömungskreislauf des Grundwassers (nicht nur des obersten Grundwasserleiters). Eine ganz andere, nicht anthropogene, sondern geogene Gefahr für die Grundwasserqualität kann überall dort vorliegen, wo Fehlstellen des Rupeltons (Bildung des Tertiärs) vorhanden sind, die entweder primär durch fehlende Ablagerung dieser Bildung oder sekundär durch die Erosionstätigkeit des Eises entstanden. Der Rupelton trennt gering mineralisiertes und höher mineralisiertes Grundwasser voneinander. Durch Fehlstellen (z. B. bei Schwanebeck) besteht die Möglichkeit, daß höher mineralisiertes Grundwasser aus Tiefen unterhalb des Rupeltons in oberflächennahe Bereiche aufsteigt. Diese Möglichkeit besteht vor allem dort, wo eine Umkehrung des natürlichen Fließregimes vorliegt, vorrangig in Bereichen von Förderanlagen der Wasserwerke. Die hier aufgeführten Beispiele sollen verdeutlichen, daß auch eine Geschiebemergelhochfläche nicht vollständig gegen Schadstoffeintrag geschützt ist Panketal Das Panketal liegt zwischen dem Barnim und dem Westbarnim. Die westliche Begrenzung bilden Wilhelmsruh, Rosenthal, Niederschönhausen, Buchholz und Lindenhof, die östliche S-Bahnhof Pankow, Heinersdorf, Blankenburg und Karow. Bei Schönholz mündet es in das Berliner Urstromtal. Das Panketal wurde durch Schmelzwässer während der letzten Eiszeit geschaffen. Diese transportierten vor allem Feinsande, die dort zur Ablagerung kamen. Damit weist das Panketal eine hohe Verschmutzungsempfindlichkeit auf. Westbarnim Der Westbarnim ist die Fortsetzung des Barnims auf der Nordwest-Seite des Panketales. Er wird im Westen von der Havelniederung und im Süden vom Berliner Urstromtal begrenzt. In dieser Karte erscheint nur sein südlicher Teil. Der Untergrund besteht aus saale- und weichselkaltzeitlichem Geschiebemergel, wobei vor allem der Saale-Geschiebemergel durch geringmächtige Sande aufgespalten ist. An der Erdoberfläche erscheint er aber nur zwischen Blankenfelde und Rosenthal, bei Buchholz, um Mühlenbeck, Schönfließ, Stolpe-Dorf und nördlich von Schönerlinde in Form von kleinen und größeren Inseln. In diesen Gebieten ist die Verschmutzungsempfindlichkeit gering (Flurabstand > 10 m). Zwischen den Geschiebemergellinsen lagern Decksande des Weichselglazials, die besonders großflächig im Raum Schildow-Blankenfelde-Arkenberge vorkommen. Teilweise lagern in diesen Sanden bindige Schichten mit einem Anteil an der Gesamtmächtigkeit über 20 %, wonach sie die Einstufung als mittlere Verschmutzungsempfindlichkeit erhalten (Flurabstand 0 – 10 m). Östlich Schönerlinde überlagern Sanderbildungen der Frankfurter Phase die Grundmoräne. Aufgrund des geringen Grundwasserflurabstands und der Grobkörnigkeit beinhalten diese eine hohe Verschmutzungsempfindlichkeit. Der stark bewegte Untergrund im Südteil des Westbarnims verhindert die Existenz eines Grundwasserleiters mit flächenhafter Ausdehnung. So existiert z. B. im Raum Frohnau-Hermsdorf-Buchholz-Schönerlinde eine Hochlage tertiärer Sedimente, die steil nach Osten abfällt. Berliner Urstromtal Die nördliche Grenze des Urstromtals zieht sich von Osten aus entlang Rüdersdorf, Woltersdorf, Hoppegarten, Lichtenberg und knickt beim Stadtbezirk Friedrichshain nach Nordwesten entlang Pankow, Hermsdorf, Frohnau ab. Die südliche Grenze verläuft ungefähr von Ost nach West über Schulzendorf, Schönefeld, Altglienicke, Rudow, Buckow, Britz, Schöneberg, Wilmersdorf bis südlich der Spreemündung in die Havel. Das (Warschau-) Berliner Urstromtal wurde schon während der Saaleeiszeit als Talstruktur angelegt und hatte während der Weichseleiszeit die Funktion des Abflußtales der Schmelzwässer der Frankfurter Phase. Es weist ein schwaches Gefälle von Südost nach Nordwest auf. Tiefster Ort im Urstromtal ist Rohrbeck mit 30 m über NN. Assmann (1957) beschreibt den Aufbau des Urstromtals als fünffache rhythmische Ablagerung von Feinsanden mit örtlichen Einlagerungen von Talton, Mittelsanden, Grobsanden bis Kiesen und Kiesen, die Geschiebe enthalten können. Letztere sind häufig Reste von ausgewaschenen saalekaltzeitlichen Grundmoränen, die öfter in geringmächtige Geschiebemergellagen übergehen und dann zu einer Aufspaltung des 40 – 55 m mächtigen unbedeckten Hauptgrundwasserleiters in mehrere Stockwerke führen. Teilweise sind auch nur vereinzelte Geschiebemergellinsen im Hauptgrundwasserleiter eingelagert, so z. B. in den obersten Schichten des Talsandes bei Charlottenburg (hier Reste der weichselkaltzeitlichen Grundmoräne). An der Erdoberfläche anstehende Reste von Endmoränenbildungen bilden die Müggelberge, die Gosener Berge und die Höhen südlich von Neu-Zittau. Diese bestehen vorwiegend aus Sanden mit Stauchungsmerkmalen. Rinnenartige Täler, die zum Teil Seen enthalten, durchqueren das Urstromtal in Nord-Süd-Richtung, vor allem im Raum Köpenick-Erkner. Elstereiszeitliche Schichten treten im Urstromtal mit stark differierenden Mächtigkeiten auf und bestehen aus häufig wechselnden, zum Teil aufgearbeiteten tertiären Sedimenten. Sie sind deshalb für die Wassergewinnung nicht so gut geeignet wie die saale- und weichseleiszeitlich gebildeten Sande. Ende der letzten Kaltzeit entstanden durch Ausblasung der feinkörnigen Bestandteile aus den Endmoränen, vor allem aber aus den Tal- und Hochflächensanden Dünenbildungen. Im Urstromtal sind diese z. B. zwischen Köpenick und Erkner, im Spandauer Forst sowie westlich von Hennigsdorf und bei Falkensee verbreitet (bis 15 m mächtig). Das sehr geringe Gefälle des Urstromtals (Spree 0,1 %) und der hohe Grundwasserstand verursachten die Bildung von holozänen torfigen und anmoorigen Böden. Auch abflußlose Senken, Rinnen und Kolke können mit diesen Ablagerungen gefüllt sein. Insgesamt kann festgestellt werden, daß das Urstromtal durch seinen geologischen Aufbau eine sehr hohe Verschmutzungsempfindlichkeit besitzt. Geschiebemergel tritt nur vereinzelt in geringmächtigen Linsen auf und bietet somit keinerlei Schutz gegen Verschmutzungen. Trotzdem befinden sich gerade in dieser empfindlichen Zone zahlreiche Industriestandorte, die die Grundwasser- und Bodenqualität negativ beeinflussen. Außerdem kann ein Schadstoffeintrag durch mit gelösten Schwermetallionen angereicherte Oberflächenwässer aus dem Bereich der Hochflächen erfolgen. Durch das äußerst geringe Gefälle und die geringe Fließgeschwindigkeit ist eine Konzentration der Schadstoffe im Urstromtalbereich sowohl in den Sedimenten als auch im Oberflächengewässer nicht ausgeschlossen. Teltow-Hochfläche Die Teltow-Hochfläche ist eine flachwellige Grundmoränenbildung süd- bis südwestlich des Berliner Urstromtals bzw. des Dahme-Spree-Bogens. Ihre südliche Begrenzung bilden die Nuthe- und Notte-Niederungen, die westliche das Berliner und Potsdamer Havelgebiet. Hinsichtlich der Verschmutzungsempfindlichkeit lassen sich auf dem Teltow drei Bereiche aushalten: Nordwest-Teil mit Grunewald südöstlicher Teil zwischen Britz, Mariendorf, Buckow, Lichtenrade und Osdorf und südlicher Teil zwischen Osdorf, Lichtenrade und den Nuthe-Notte-Niederungen. h5. Nordwest-Teil mit Grunewald Der unmittelbar nordwestliche Rand entlang des Havelufers besteht aus Kamesbildungen (Havelberge). Diese erstrecken sich südlich von Ruhleben mit einer Ausdehnung von ca. 2,5 km bis nördlich von Schwanenwerder, allerdings schmaler werdend. Östliche Begrenzung ist die ca. Nordost-Südwest verlaufende Teufelssee-Pechsee-Barssee-Rinne. Diese Eisrandlagenbildung setzt sich hauptsächlich aus geschichteten Sanden mit einzelnen eingelagerten Kiesschichten und Geschieben zusammen. Dieses Gebiet, in dem Sande mit einem Anteil an bindigem Material (Tone, Schluffe, Braunkohle) unter 20 % vorherrschen, wird nur aufgrund von Flurabständen über 10 m in die mittlere Verschmutzungsempfindlichkeit eingestuft. Der unmittelbare Uferbereich der Havel hat jedoch eine höhere Verschmutzungsempfindlichkeit, da hier die Flurabstände geringer sind. Die Galerien der Wasserwerke Tiefwerder und Beelitzhof liegen somit in einem Gebiet ohne natürliche Schutzschicht. Die entlang dieser Eisrandlage durch abfließende Schmelzwässer geschaffene Teufelssee-Pechsee-Barssee-Rinne wurde nachfolgend durch tauende Toteisblöcke überprägt. Heute existieren dort abflußlose Senken. Der sich nach Südost anschließende flachwellige Teil der Hochfläche (östlicher Grunewald), welche nach Süden bis südlich des Teltowkanals reicht, wird aus über 10 – 15 m mächtigen glazifluviatilen Sanden gebildet, denen 1 – 2 m mächtige Decksande aufliegen. Vorkommende Geschiebe und lokale Geschiebemergellinsen sind Relikte einer ehemaligen, die glazifluviatilen Sande überlagernden Grundmoräne, die durch die Schmelzwässer einer im Bereich der Nauener Platte und der Havel gelegenen Gletscherzunge (Brandenburger Gletscher) ausgewaschen wurde. Auch dieses Gebiet weist aufgrund von Sanden als Deckschicht mit Mächtigkeiten über 10 m eine mittlere Verschmutzungsempfindlichkeit auf. h5. Südöstlicher Teil zwischen Britz, Mariendorf, Lichtenrade und Osdorf Dieser Teil, Kern der Grundmoränen-Hochfläche, wird im wesentlichen aus Geschiebemergel gebildet. Er kann gelegentlich von geringmächtigen Hochflächensanden überlagert sein, deren Anteil aber unter 20 % der Deckschichtenmächtigkeit liegt. Der Geschiebemergel ist in der Regel mehr als 10 m, häufig mehr als 20 m mächtig und ermöglicht damit die Einstufung des Gebietes in die geringe Verschmutzungsempfindlichkeit. h5. Südlicher Teil zwischen Lichtenrade, Osdorf und den Nuthe-Notte-Niederungen Von der Nuthe-Niederung ausgehend lösen schmale, flache Quertalungen die im nördlichen Teil einheitliche Geschiebemergeldecke in einzelne Geschiebemergelinseln auf. Dadurch sind in diesem Gebiet genug Möglichkeiten für die Versickerung schadstoffbelasteter Wässer gegeben. In den Talungen entstanden häufig Flachmoortorfe oder Sandablagerungen. Außerdem weist dieser Teil der Hochfläche viele lokale Sandfenster, Gebiete mit wechselnder Lagerung von Sanden und bindigen Schichten sowie geringmächtige Geschiebemergelinseln (< 5 m mächtig) auf, die eine hohe bzw. mittlere Verschmutzungsempfindlichkeit besitzen. Der Hauptgrundwasserleiter wird von Sanden der Saaleeiszeit gebildet. Ihn überlagert eine stauende Deckschicht aus Weichsel-, örtlich in unmittelbarer Verbindung mit einem Saale-Geschiebemergel. Diese Deckschicht ist oft durch zwischengelagerte Sande aufgesplittet, wodurch die einzelnen Sandschichten miteinander hydraulisch verbunden sein können. Deshalb weisen nur einzelne Bereiche gespanntes Grundwasser auf. Bäketal Das Bäketal, welchem der Teltowkanal zum Teil folgt, schneidet die nördliche Geschiebemergelfläche der Teltow-Hochfläche von West nach Ost bzw. Südwest nach Nordost. Es wurde durch die Schmelzwässer der letzten Eiszeit gebildet, besteht eng begrenzt aus Sanden und organischen Sedimenten und weist damit eine hohe Verschmutzungsempfindlichkeit auf. Eine hydraulische Verbindung mit dem Hauptgrundwasserleiter ist fraglich. Nauener Platte Die Nauener Platte wird nördlich vom Havelländischen Luch, südlich vom Brandenburg-Potsdamer Havelgebiet und östlich von der Havel begrenzt. In der Karte ist nur ihr östlicher Teil dargestellt. Die Nauener Platte gehört wie die bereits erwähnten Teltow- und Barnim-Hochflächen zum Vereisungsbereich des Brandenburger Stadiums der Weichselkaltzeit und wird vor allem von saale- und weichselkaltzeitlichen Grundmoränen gebildet. Diese ebenen bis flachwelligen, weithin geschlossenen Grundmoränenflächen sind teilweise durch Endmoränenbildungen überprägt. Der zentrale Teil dieser Platte besteht aus tonig bis schluffigem Geschiebemergel, der westliche und östliche Randbereich dagegen vorwiegend aus sandigem Geschiebemergel. Der östliche Randbereich der Nauener Platte erreicht Berlin bei Gatow, Kladow und Großglienicke. Hier treten an der Erdoberfläche und oberflächennah großräumig mehr als 10 m mächtige Hochflächensande, nur an wenigen Stellen Geschiebemergel auf, so beispielsweise bei Seeburg, in der Gatower Heide und bei Karolinenhöhe. Auf der Nauener Platte herrschen günstige Grundwasserverhältnisse vor, die Grundwasserleiter sind wenig gestört und nur am westlichen und südlichen Rand häufiger durch Geschiebemergellinsen aufgespalten. Hauptgrundwasserleiter ist ein bedeckter Grundwasserleiter aus glazifluviatilen saalekaltzeitlichen Sanden mit ausgedehnter horizontaler Verbreitung zwischen 20 – 40 m unter Gelände, der vor allem im Zentralteil durch seine Geschiebemergelbedeckung geschützt ist. Durch zum Teil fehlenden Geschiebemergel am östlichen Rand der Nauener Platte wird das Eindringen von Schadstoffen in das Grundwasserfließsystem begünstigt. Das sich in den Hochflächensanden ansammelnde Wasser westlich der Havel ist ebenfalls kaum gegen eindringende Schadstoffe geschützt. Nur aufgrund der Mächtigkeit der Hochflächensande über 10 m wird diesem Gebiet eine mittlere Verschmutzungsempfindlichkeit zugewiesen.

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 46

Geehrte Leserinnen und Leser, das Frühjahr 2016 war geprägt von extremen Wetterereignissen in Süddeutschland mit katastrophalen Folgen für Mensch und Umwelt. Da die Gefahr von solchen extremen Niederschlägen durch den Klimawandel zunehmen kann, müssen in der Siedlungs- und Infrastrukturplanung bereits heute Anpassungserfordernisse berücksichtigt werden. Inwieweit Klimaanpassung in den Gesetzen der Raumordnung und Bauleitplanung verankert ist und wie Städte eine wassersensible Stadtentwicklung bereits umgesetzt haben, lesen Sie in unserem Schwerpunktartikel. Auch unter den weiteren Meldungen haben wir einige Neuigkeiten zum Thema klimaangepasste Stadtentwicklung zusammengetragen. Mit dieser letzten Ausgabe für das Jahr 2016 wünschen wir Ihnen eine frohe Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr. Im nächsten Jahr stellen wir Ihnen wie gewohnt die neuesten Meldungen zu Klimafolgen und Anpassung bereit und freuen uns über Ihr Interesse! Eine interessante Lektüre wünscht das KomPass-Team im Umweltbundesamt. Hier geht es zum KomPass-Newsletter ::INHALT:: 1_ KOMPASS – IN EIGENER SACHE 1.01_ Frankfurt am Main: Ideen- und Kooperationsbörse 1.02_ KomPass-Projekt abgeschlossen: Erfolgsfaktoren für die Förderung zur Anpassung an den Klimawandel 1.03_ Neues KomPass-Projekt: Impact Chain 1.04_ Neues KomPass-Projekt: Analyse innovativer Beteiligungsformate 1.05_ Broschüre zum Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie 2_ THEMA: EXTREMEREIGNISSE UND KLIMAANPASSUNG IN DER RÄUMLICHEN PLANUNG 3_ ANPASSUNGSPOLITIK – NEUES AUS BUND, LÄNDERN UND KOMMUNEN 3.01_ Pariser Klimaabkommen in Kraft: Historischer Tag für den Klimaschutz 3.02_ Bundesumweltministerin Hendricks zur COP 22: „Erwartungen voll erfüllt“ 3.03_ Online-Dialog zum Weißbuch „Grün in der Stadt“ 3.04_ BMVI-Expertennetzwerk: Neues Format zur Klimaanpassungsforschung von Verkehr und Infrastruktur 3.05_ Klimawandel und Wasserwirtschaft in Süddeutschland: Monitoringbericht 2016 3.06_ Hessen: Gelder für Klimaschutz und -anpassung im Stadtumbau-Programm 3.07_ NRW: Klimawandelbericht, Klimafolgenmonitoring und Klimafortschrittsbericht 3.08_ Klimaanpassungskonzept München beschlossen 4_ AUS FORSCHUNG UND PRAXIS NATIONAL 4.01_ BMUB und Difu: Neun vorbildliche Klima-Projekte prämiert 4.02_ BMEL: Förderinitiativen zu Klimaschutz und Anpassung in der Landwirtschaft gestartet 4.03_ Neues Bildungsportal zu Klimafolgen für Deutschland 4.04_ GDV-Naturgefahrenreport 2016: 2,6 Milliarden Euro für Sturm- und Hagelschäden 4.05_ Projekt KURAS: Urbanes Regenwasser- und Abwassermanagement koppeln GLOBAL 4.06_ Österreich startet Pilotprogramm Klimawandel-Anpassungsmodellregionen 4.07_ Schweiz: Große Herausforderung für den Wald bei der Anpassung an den Klimawandel 4.08_ Konzept für klimaangepasstes Kopenhagen gewinnt Skandinaviens größten Architekturwettbewerb 5_ VERÖFFENTLICHUNGEN DEUTSCHSPRACHIG 5.01_ Kompendium: Klimawandel in Deutschland 5.02_ Deutscher Wetterdienst: Nationaler Klimareport 2016 5.03_ BBSR: Klimaschutz und Klimaanpassung im Stadtumbau Ost und West 5.04_ Bevölkerungsschutz: Atlas der Verwundbarkeit und Resilienz ENGLISCHSPRACHIG 5.05_ FAO-Report: Stand von Ernährung und Landwirtschaft 5.06_ Germanwatch: Global Climate Risk Index 2017 – Afrika besonders betroffen 6_ VERANSTALTUNGEN/TERMINE Hier geht es zum KomPass-Newsletter

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