Wirtschaftswälder sind von einem Wegenetz durchzogen, von dem sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Waldlebensgemeinschaften ausgehen können. Während man über die Vegetation und Standortverhältnisse von LKW-fähigen Waldwegen bereits erste Erkenntnisse besitzt, ist das Wissen über Feinerschließungssysteme und deren Wirkung auf die Vegetation noch weitgehend unbekannt. In zwei Gebieten mit unterschiedlichen Standortsverhältnissen und Waldentwicklungstypen (Solling: Buntsandstein, Buchen- und Fichtenreinbestände, Göttinger Wald: Muschelkalk, Rötton, Buchen-Edellaubbaum-Mischbestände) soll die Vegetation an allen vorkommenden Erschließungssystemen (vom LKW-fähigen Weg bis zur Rückegasse) beschrieben, klassifiziert und kartiert werden. An ausgewählten, transektartig gegliederten Versuchsflächen an Rückegassen sollen die standörtlichen Veränderungen durch Feinerschließungssyssteme (insbesondere mit Angaben zum Licht, zur Bodenverdichtung und zum Stickstoffhaushalt) untersucht werden. Da Waldwege bevorzugte Wanderwege und die auf ihnen sich bewegenden Fahrzeuge bevorzugte Vektoren für die Ausbreitung von Pflanzenarten sein können, sind Untersuchungen zur Samenbank und Ausbreitung sowie zur Etablierung von Pflanzen vorgesehen.
Die Umweltprobenbank des Bundes (UPB) mit ihren Bereichen Bank für Umweltproben und Bank für Humanproben ist eine Daueraufgabe des Bundes unter der Gesamtverantwortung des Bundesumweltministeriums sowie der administrativen und fachlichen Koordinierung des Umweltbundesamtes. Es werden für die Bank für Umweltproben regelmäßig Tier- und Pflanzenproben aus repräsentativen Ökosystemen (marin, limnisch und terrestrisch) Deutschlands und darüber hinaus für die Bank für Humanproben im Rahmen einer Echtzeitanalyse Blut-, Urin-, Speichel- und Haarproben studentischer Kollektive gewonnen. Vor ihrer Einlagerung werden die Proben auf eine Vielzahl an umweltrelevanten Stoffen und Verbindungen (z.B. Schwermetalle, CKW und PAH) analysiert. Der eigentliche Wert der Umweltprobenbank besteht jedoch in der Archivierung der Proben. Sie werden chemisch veränderungsfrei (über Flüssigstickstoff) gelagert und somit können auch rückblickend Stoffe untersucht werden, die zum Zeitpunkt ihrer Einwirkung noch nicht bekannt oder analysierbar waren oder für nicht bedeutsam gehalten wurden. Alle im Betrieb der Umweltprobenbank anfallenden Daten und Informationen werden mit einem Datenbankmanagementsystem verwaltet und aufbereitet. Hierbei handelt es sich insbesondere um die biometrischen und analytischen Daten, das Schlüsselsystem der UPB, die Probenahmepläne, die Standardarbeitsanweisungen (SOP) zu Probenahme, Transport, Aufbereitung, Lagerung und Analytik und die Lagerbestandsdaten. Mit einem Geo-Informationssystem werden die Karten der Probenahmegebiete erstellt, mit denen perspektivisch eine Verknüpfung der analytischen Ergebnisse mit den biometrischen Daten sowie weiteren geoökologischen Daten (z.B. Daten der Flächennutzung, der Bodenökologie, der Klimatologie) erfolgen soll. Ausführliche Informationen und eine umfassende Datenrecherche sind unter www.umweltprobenbank.de abrufbar.
'Solling-Projekt' der DFG. Oekosystemanalyse naturnaher Waelder und ihrer Ersatzgesellschaften. Stoff- und Energieumsatz von Bodentieren (insbes. Curculioniden, Acari, Collembola, Enchytraeidae). Arbeiten an dominanten Arthropoden (Ermittlung populationsdynamischer Parameter wie Fluktuationen, Biomassen, Abundanzen, Phaenologien). Methodenverbesserungen bei Probenahme, Extraktion von Bodenproben.
Das Hauptproblem bei der Erfassung von Ursachen und Ablaeufen, die nach heutigen Erkenntnissen zur vermehrten Belastung industrieferner Gebiete durch partikelgebundene Schadstoffe fuehren, liegt darin, dass die ueblicherweise gemessenen Elementkonzentrationen in den Niederschlaegen keine Rueckschluesse auf , die Art der eingetragenen Materialien zulassen. Die Probe besteht aus einem Substanzgemisch, bei dem es sehr schwer ist, Informationen ueber Gesamtmenge, Matrixzusammensetzung und Herkunft einzelner Komponenten zu erzielen.In ausgewaehlten industriefernen Gebieten sollen anthropogene und natuerliche Feststoffeintraege aus der Atmosphaere identifiziert und lokalen, regionalen und ueberregionalen Quellen eindeutig zugeordnet werden. Dazu werden Schadstoffsenken und Ursprungsquellen beprobt und auf zahlreiche Haupt-, Neben- und Spurenelemente untersucht. Elemente, die hohe Konzentrationen aus spezifischen Quellen aufweisen, dienen als Leitelemente zur Erstellung von Elementmassenbilanzen mit Rezeptormodellen.
Der Datensatz enthält die Inversionsergebnisse als Film. Die gemessenen Rohdaten aus ERT Messungen und prozessierte Daten werden ab 02.01.2026 veröffentlicht.
Die Serie enthält Daten der drei Projektstandorte. Der Datensatz enthält die Inversionsergebnisse als Film. Die gemessenen Rohdaten aus ERT Messungen und prozessierte Daten werden ab 02.01.2026 veröffentlicht.
In dieser Untersuchung sollen die Eintraege von gasfoermigen SO2 und HNO3, von partikelgebundenem Sulfat und Nitrat und von Nebelwasser in ein Waldoekosystem im Solling charakterisiert werden. Sie sollen ausserdem mit biophysikalischen Oberflaechenparametern des Bestandes in Zusammenhang gebracht werden. Da diese die Ablagerungsprozesse sehr stark beeinflussen. Wieviel von den Komponenten eingetragen wird und wie sich dieser Eintrag im Kronenraum verteilt, soll aus den Konzentrationen von Gaskomponenten in und unter dem Bestand (fuer gasfoermiges SO2 und HNO3), aus der Trockenablagerung von Sulfat und Nitrat in Aerosolpartikeln und aus der Interzeption des Nebelwassers (S und N-Komponenten, Metalle, H2O2) abgeschaetz werden.
Ueber den Austausch von gasfoermigen Komponenten (CO2, O2 und H2O) bei der Photosynthese und der Transpiration hinaus werden Stoffe zwischen Atmosphaere und Oekosystem transferiert, die in beiden Systemen wichtige Prozesse steuern koennen. So spielt der Eintrag von Sulfat und Nitrat aus der Luft wahrscheinlich eine grosse Rolle bei der Entstehung von Waldschaeden. Hier werden die verschiedenen Eintragspfade beider Stoffe quantifiziert: die Ablagerung von gasfoermigen SO2 und HNO3 und partikelgebundem Sulfat und Nitrat sowie deren Gehalt im Regen- und Nebelwasser. Die Beobachtungen werden ueber mehrere Jahre kontinuierlich erhoben, um Abhaengigkeiten von meteorologischen und bestandesphysikalischen Parametern zu ermitteln. Zum besseren Verstaendnis der Dynamik und der Chemie der Prozesse werden mit mehreren Methoden der turbulente Transport in und ueber der Krone (an den Beispielen Impuls, Waerme, Wasserdampf) sowie die Gasphasenreaktionen des NOx-O3-Systeme untersucht.
Untersuchungen ueber das Verhalten von Schwermetallen aus Luftverunreinigungen sollen zeigen, ob es zu einer Akkumulation in der Waldvegetation kommt, wie diese extern zugefuehrten Metallmengen abzugrenzen sind gegenueber den ueber den Wurzeln in den Bestand aufgenommenen Metallen und welche Anteile davon mit dem Streufall auf den Boden gelangen. Die Untersuchungen sollen die langjaehrigen Messungen der Schwermetallbilanzen in den Waldbestaenden des Sollings ergaenzen. Sie sollen Aufschluss geben ueber die Abhaengigkeit der Schwermetall-Depositionsraten von geographischen und meteorologischen Faktoren und ueber die Schwermetallaufnahme durch die Wurzeln in den Bestand in Abhaengigkeit vom bodenchemischen Zustand.