Das Projekt "Umweltwissen und umweltgerechtes Handeln als Funktion sozialer Repraesentationen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bern, Institut für Psychologie durchgeführt. Ungeachtet des Wissens um oekologische Prozesse und Folgen umweltschaedigenden Verhaltens, ueber das heute viele Menschen verfuegen, tun sich die meisten schwer damit, sich umweltgerecht zu verhalten. Die Frage nach den Ursachen dieser 'Kluft' zwischen Wissen und Handeln ist aber insofern die falsche Frage, als dass jegliches Handeln wissensgeleitet ist und folglich eine solch 'Kluft' genaugenommen nicht bestehen kann. Angemessener ist die Frage, welches Wissen in welcher Situation wie und warum handlungsleitend wird. Dabei gilt es zu bedenken, dass Umweltveraenderungen der unmittelbaren Wahrnehmung in der Regel nicht direkt, sondern nur indirekt ueber die Vermittlung z.B. der Medien zugaenglich sind. Folglich ist die Aneignung von Umweltwissen auch abhaengig vom gesellschaftlich bereits etablierten Umweltwissen; Wissen also, das von Mitgliedern sozialer Gruppen und kultureller Gemeinschaften geteilt und als soziale Repraesentation (SR) bezeichnet wird. Das vorliegende sozial- und umweltpsychologische Projekt befasst sich einerseits mit der Analyse bestehender umweltrelevanter SR, andererseits mit der Transformation dieser SR in individuelle SR (ISR) und deren Umsetzung in entsprechendes Handeln. Inhaltlich lassen sich folgende Untersuchungsbereiche bestimmen:1. Analyse sozialer Repraesentationen;2. Analyse der Transformation von SR in ISR;3. Analyse der Umsetzung von ISR in umweltgerechtes Handeln;4. In der empirischen Analyse wird das Automobilitaetsverhalten zum Gegenstand der Untersuchung gemacht.Der praktische Nutzen der Arbeit liegt im Wissen um die Art und Weise, wie umweltgerechtes Handeln gefoerdert und innerhalb der drei grossen schweiz. Sprachregionen unterschiedlich beeinflusst werden kann.
Das Projekt "Fallstudie Sylt - Teilvorhaben: Soziale Repraesentationen der Gefaehrdung Sylts angesichts moeglicher Klimaaenderungen - SORGES" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Magdeburg, Institut für Psychologie, Lehrstuhl für Sozialpsychologie durchgeführt. Am Beispiel der Bedrohung Sylts durch zukuenftige Klimaaenderungen wird untersucht, wie kritische Umweltveraenderungen von unterschiedlichen Bevoelkerungsgruppen wahrgenommen und beurteilt werden. Um zu verstehen, welche Positionen angesichts der potentiellen Gefaehrdung der Insel von welchen der beteiligten Akteure eingenommen werden, wird die Erarbeitung eines Katalogs kollektiver 'mentaler Modelle' angestrebt, sogenannter 'sozialer Repraesentationen'. Zu diesem Zweck werden systematisch ausgewaehlte Repraesentanten involvierter Nutzergruppen in umfangreichen halbstrukturierten Interviews zu ihren Wahrnehmungen, ihrem Wissen und ihren Bewertungen hinsichtlich Gefaehrdungspotentialen, Interventions- und Adaptationsstrategien befragt. Die Ergebnisse dieser Befragungen, die durch die Beurteilung unterschiedlicher Zukunftsszenarien durch die Akteure sowie durch standardisierte Bewertungsverfahren ergaenzt werden, gehen in eine inhaltsanalytische Auswertung ein. Die nachfolgende Kategorisierung und Quantifizierung des Materials durch Dritte soll eine moeglichst detailgetreue und gruppenspezifische Beschreibung der angezielten 'mentalen Modelle' ermoeglichen.