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Strahlenbelastung der Bevoelkerung in der Umgebung des Kernkraftwerks Kruemmel/Elbe

In der Umgebung des Kernkraftwerks Kruemmel ist eine ungewoehnliche Haeufung kindlicher Leukaemiefaelle aufgetreten, die von 1990-1996 im 5 km-Umkreis 560 Prozent im Vergleich zur bundesdeutschen (alte Laender) Durchschnittsrate betraegt. Auch die Leukaemierate bei Erwachsenen ist nach einer Untersuchung des Bremer Instituts fuer Praeventionsforschung und Sozialmedizin signifikant erhoeht. Unsere Hypothese, dass es sich um Auswirkungen radioaktiver Emissionen des Kraftwerks handelt, konnte durch Chromosomenanalyse in peripheren Lymphozyten bei 5 Geschwistern und 5 Elternteilen von Leukaemiekindern sowie in weiteren dort ansaessigen 16 Erwachsenen bestaetigt werden. Die weiteren Untersuchungen beschaeftigen sich mit der Analyse in der Umwelt beobachteter Kontaminationen durch kurz- und langlebige Spalt- und Aktivierungsprodukte.

Evaluation der Brustkrebsmortalität im Deutschen Mammographie‐Screening‐Programm (Mortalitätsevaluation)

Evaluation der Brustkrebsmortalität im Deutschen Mammographie‐Screening‐Programm (Mortalitätsevaluation) Überblick über die Ressortforschungsvorhaben des Bundesumweltministerums/BfS Forschungs-/ Auftragnehmer: Universität Münster, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Bereich Klinische Epidemiologie , Münster (Generalunternehmer) Projektleitung: 2012 - 2019 Prof . em . Dr. Hans-Werner Hense 2020 - Ende Prof . Dr. André Karch, MSc und PD Dr. Heike Minnerup, MSc Beginn: 06.06.2012 Ende: 31.12.2024 Finanzierung: rund 3.500.000 EUR Quelle: Peakstock/Stock.adobe.com Hintergrund und Zielsetzung In Deutschland wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren 1 alle zwei Jahre eine Röntgen-Mammographie angeboten. Dieses sogenannte Mammographie-Screening-Programm ( MSP ) dient der Früherkennung von Brustkrebs und wird im Rahmen eines organisierten und qualitätsgesicherten Programms durchgeführt. Die Rahmenbedingungen des MSP Programms erfüllen die strengen Vorgaben der Eeuropäischen Leitlinien. Der laufende Betrieb des MSP wird regelmäßig evaluiert, dem Programm wird dabei eine gleichbleibend hohe Qualität bescheinigt. Verantwortlich dafür ist die Kooperationsgemeinschaft Mammographie in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung GbR (KoopG). Doch überwiegt der Nutzen des MSPScreening-Programms, also die Zahl geretteter Frauen, auch heutzutage in Deutschland die möglichen Risiken für gesunde wie kranke Teilnehmerinnen? Die Ressortforschungsvorhaben des BfS zur Mortalitätsevaluation sollen darüber Aufschluss geben, indem sie den Einfluss des Programms auf die Brustkrebssterblichkeit in Deutschland untersuchen. Denn gemäß §84 StrlSchG ist es Aufgabe des BfS , Früherkennungsuntersuchungen wie das deutsche Mammographie‐Screening‐Programm unter Abwägung von Risiko und Nutzen wissenschaftlich zu bewerten. Diese Bewertung stützte sich bislang auf die Ergebnisse großer internationaler randomisierter (also: unter Verwendung eines Zufallsmechanismus erstellter) Studien zum Mammographie‐Screening, die in den 1970er und 80er Jahren v. a. in England, Schweden und Nordamerika durchgeführt wurden. Diese Ergebnisse können aber zum einen aufgrund abweichender Gegebenheiten im deutschen Gesundheitssystem, zum anderen wegen der stetigen Weiterentwicklung der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten in den letzten Jahrzehnten nicht uneingeschränkt auf das deutsche Programm übertragen werden. Methodik und Durchführung Übersicht über die drei Auswertungsmodelle In den Vorstudien wurden mehrere Ansätze mit unterschiedlichen Datenbeständen und Auswertungsverfahren hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Aussagekraft untersucht. Ein sogenannter Randomized Controlled Trial (RCT) hätte das höchste Evidenzlevel geboten, ist aber nach der flächendeckenden Einführung des Mammographie-Screening-Programms nicht mehr umsetzbar. Ansätze geringerer Evidenz haben unterschiedliche Stärken und Schwächen, können sich aber kombiniert in ihren Ergebnissen gegenseitig ergänzen und bestärken. Daher werden in dieser Evaluationsstudie drei verschiedene Ansätze verfolgt. Strategie der konvergierenden Evidenzen Mit der vergleichsweise großen Datenbasis von über 10 Mio. anspruchsberechtigten Frauen in Deutschland und der exemplarischen Anwendung neuer methodischer Ansätze liefern die Vorhaben auch international einen wichtigen Beitrag zur Evaluation von Früherkennungsverfahren. Ablauf und Organisation Im Rahmen mehrerer, aufeinander aufbauender Ressortforschungsvorhaben wird über einen Zeitraum von gut zehn Jahren der Frage nach dem langfristigen Effekt des Mammographie-Screening-Programms auf die Brustkrebsmortalität in Deutschland nachgegangen: Von Mitte 2012 bis Herbst 2016 wurde in einer zweistufigen Machbarkeitsstudie (MBS) die Durchführbarkeit der Datensammlung unter den in Deutschland herrschenden technischen, organisatorischen und (datenschutz-)rechtlichen Gegebenheiten festgestellt. Die für die Datensammlung notwendigen Strukturen wurden konzipiert und entwickelt. In der ebenfalls zweistufigen Hauptstudie (HS, 2018-2024) werden die Daten gesammelt und nach einem komplexen Studienkonzept in mehreren parallelen Ansätzen ausgewertet. Die nachfolgende Aufbereitung der Ergebnisse wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. Mit einer Veröffentlichung ist daher frühestens Mitte 2025 zu rechnen. Übersicht über die organisatorische Ausgestaltung Finanziert werden die Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von rund 10 Millionen Euro durch das Bundesumweltministerium, das Bundesgesundheitsministerium ( BMG ) sowie die Kooperationsgemeinschaft Mammographie (KoopG). Über die grundsätzlichen Inhalte entscheidet ein Steuerungsgremium, das von einem Wissenschaftlichen Beirat beraten wird. Dem Steuerungsgremium gehören neben den Finanziers auch der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats, die Arbeitsgemeinschaft der obersten Landesgesundheitsbehörden (AOLG) und eine Patientenvertretung an. Die fachliche und administrative Abwicklung obliegt dem Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS ). Federführender Forschungsnehmer ist die Universität Münster. Sie koordiniert die drei Unterauftragnehmer: das Landeskrebsregister Nordrhein-Westfalen ( LKR NRW ), das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS GmbH und das SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik der Universität Bremen. [1] Künftig wird die Altersspanne ausgeweitet. Auf die Forschungsvorhaben hat dies allerdings keinen Einfluss mehr. Stand: 13.11.2024

Umweltbedingte Krankheitslasten - Analyse und Bewertung sozialer und ökonomischer Zusammenhänge / Zusammenhangsuntersuchungen zwischen Umwelteinflüssen und gesundheitlichen Parametern

Das Projekt ist in zwei unterschiedliche, sich jedoch komplementär ergänzende Teilprojekte 'Umweltbedingte Krankheitslasten' und 'Gesundheitliche Parameter' unterteilt. Für beide gelten die Daten des 5. Umwelt-Surveys als Grundlage für die geplanten Untersuchungen. Der 5. Umweltsurvey wird repräsentative Informationen zu der Belastungssituation der 3- bis 17- Jährigen in Deutschland gegenüber Umweltschadstoffen liefern und ermöglicht durch die Verknüpfung der Individualdaten mit den Gesundheitsdaten aus der KiGGS Studie ('Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland' des Robert-Koch-Instituts) eine gemeinsame Betrachtung von Umweltschadstoffen und Gesundheitseffekten. Das eine Teilprojekt hat das Ziel, die umweltbedingten Krankheitslasten anhand von Indikatoren der Bevölkerungsgesundheit zu quantifizieren. Im Rahmen des zweiten Teilprojektes sollen Assoziationen zwischen Umweltschadstoffen und Gesundheitsendpunkten, hypothesengeleitet, statistisch ausgewertet und medizinisch validiert werden. Es werden umfangreiche Literaturübersichtsarbeiten und anschließende Meta-Analysen zu den Expositions-Wirkungs-Beziehungen zwischen den ausgewählten Umweltstressoren und den potentiell assoziierten Gesundheitsendpunkten durchgeführt. Diese Informationen fließen zusammen mit den gebündelten Informationen aus dem 5. Umweltsurvey, der zweiten KiGGS Welle und weiteren notwendigen Daten in Modelle zur Quantifizierung der Krankheitslasten ein. Weil einige Daten erst im Verlauf des Projekts eingepflegt werden können, werden Informationen aus den vorangegangenen Surveys für die Durchführung erster pilotierender Berechnungen verwendet. Im zweiten Teilprojekt wird ebenfalls zunächst der aktuelle Forschungsstand zu möglichen Assoziationen zwischen ausgewählten Umweltstressoren und gesundheitlichen Endpunkten erfasst. Im weiteren Verlauf werden für unterschiedliche Themenbereiche (u.a. Stoffwechselstörungen) Zusammenhangsanalysen durchgeführt.

Globalansatz Umsetzung Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' - Teilvorhaben: Biozidrückstände in Hausstäeuben (im Rahmen der Norddeutschen Leukämie- und Lymphomstudie)

Der Schutz der menschlichen Gesundheit vor schädlichen Einflüssen gehört zu den vordringlichen Zielen des Aktionsprogramms. Notwendige Beschränkungsmaßnahmen für bestimmte Stoffe setzen aber Erkenntnisse über ein erhöhtes Erkrankungsrisiko bei Exposition gegenüber diesen Stoffen voraus. Im beruflichen Umfeld sind Pestizidbelastungen seit langem als mögliche Risikofaktoren für hämatologische maligne Erkrankungen anerkannt. Demgegenüber wurden weder die Anwendung von Bioziden in Innenräumen noch die sich daraus ergebenden Risiken bisher systematisch untersucht. Wenige bereits vorliegende Erkenntnisse deuten auf einen hohen, unkontrollierten Einsatz von Bioziden in Haushalten hin. Damit kann ein erhöhtes Leukämierisiko nicht ausgeschlossen werden, aufgrund der statistisch zu geringen Fallzahlen ist aber noch keine statistisch signifikante Aussage möglich. Zielsetzung des geplanten Vorhabens ist es, diese bereits vorliegenden Studien mit einer ausreichenden Fallzahl abzusichern. Das beantragte Projekt ist integriert in eine epidemiologische Fall-Kontroll-Studie ('Norddeutsche Leukämie- und Lymphomstudie', NLL). Diese Studie ermöglicht aufgrund größerer Fallzahlen und der Erfassung weiterer Einflussfaktoren umfassendere Erkenntnisse als die Vorstudie von 1996. Geplant ist die Untersuchung von 2000 vorsorglich gesammelten Hausstaubproben (Staubsaugerbeutel), darunter auch Staubproben von Leukämiepatienten. Die Analyse der Biozidrückstände in den Staubproben erlaubt nicht nur eine Evaluation der Befragungsergebnisse hinsichtlich der Biozidanwendung, sondern liefert gleichzeitig das tatsächlich eingesetzte Wirkstoffspektrum. Im Rahmen der NLL konnten bisher über 500 Staubbeutelproben in Eigenleistung untersucht werden. Um die bisherigen Studienbefunde zum Leukämierisiko von Biozidanwendungen in Innenräumen abzusichern bzw. abzulehnen, ist die Analyse weiterer 2000 Proben in den Jahren 2001 und 2002 notwendig. Der Antrag bezieht sich ausschließlich auf die laboranalytische Bestimmung der Biozide, da die gesamte Logistik und Auswertung durch das Bremer Institut für Präventionsforschung, Sozialmedizin und Epidemiologie, welches die NLL durchführt, zur Verfügung gestellt wird.

Audits im Zuge der Evaluation der Brustkrebsmortalität im deutschen Mammographie-Screening-Programm - Vorhaben 3619S42460

Seit 2009 wird flächendeckend in Deutschland ein organisiertes, qualitätsgesichertes Mammographie-Screening-Programm angeboten. Ziele des deutschen Mammographie-Screening-Programms sind die Früherkennung von Brustkrebs auf höchstem Qualitätsniveau und die Reduktion der Brustkrebsmortalität. Um die langfristige Wirkung des deutschen Mammographie-Screening-Programms auf die Brustkrebsmortalität in der Zielbevölkerung in Deutschland zu evaluieren, wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ein Forschungsvorhaben an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster vergeben („Mortalitätsevaluation“). Das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin hat hierbei die fachliche Leitung übernommen („Generalunternehmer“) und bedient sich einiger Unterauftragnehmer. Zur Vorbereitung der Hauptstudie wurde von 2012 bis 2016 eine zweistufige Machbarkeitsstudie (UFOPLAN-Vorhaben 3610S40002 und 3614S40002) durchgeführt. Aufgrund der positiven Ergebnisse der Machbarkeitsstudien wurde die Fortführung des Vorhabens im Rahmen einer Hauptstudie beschlossen. Die Vorhaben zur Mortalitätsevaluation werden gemeinsam vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und der Kooperationsgemeinschaft Mammographie (KoopG) finanziert. BMU, BMG und KoopG bilden mit Vertretern weiterer Behörden/Einrichtungen das „Steuerungsgremium“. Dieses schafft die organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Abwicklung der sich ergänzenden Vorhaben zur Mortalitätsevaluation des deutschen Mammographie-Screening-Programms, und es legt Konzeption und Inhalt dieser Evaluation fest. Der Wissenschaftliche Beirat unterstützt das Steuerungsgremium bei der Konzeption und der Gestaltung von Inhalt und Zielsetzung der Forschungsvorhaben. Er berät das Steuerungsgremium bei der Projektbegleitung und bewertet die Projektfortschritte und die Studienergebnisse. Details zur Mortalitätsevaluation sind dem Abschlussbericht zu den Machbarkeitsstudien zu entnehmen. Für das bessere Verständnis des hier vorliegenden Berichtes werden die wesentlichsten Inhalte und Begriffe kurz erläutert: Nach den vorliegenden gesetzlichen Rahmenbedingungen wurde ein Verfahren zur Erhebung, Zusammenführung, Anonymisierung, Speicherung und Weitergabe der Daten entwickelt. Dabei umfasst der angestrebte Datenfluss die Extraktion und Transformation der benötigten Informationen von den unterschiedlichen Datenhaltern (DH), den Transfer der Daten über einen Pseudonymisierungsdienst (PSD) hin zu einer datenzusammenführenden Stelle (DZS), das Verfahren der Zusammenführung sowie die Aufbewahrung der Daten für die Dauer des Vorhabens, die Anonymisierung und Bereitstellung des Datenbestands für die am BfS angesiedelte Evaluierende Stelle (ES) und die Verfahren zur Weitergabe von Auszügen dieses anonymisierten Datenbestands an Forschungsnehmer (FN). Im sogenannten „bevölkerungsbasierten Ansatz“, der in der Region NRW realisiert wird, sind das Landeskrebsregister (LKR) NRW und die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) Nordrhein sowie Westfalen-Lippe die Datenhalter. Die Daten werden in einer registerbasierten DZS (rDZS) zusammengeführt. Im sogenannten „kassenbasierten Ansatz“ sind sechs, teilweise überregional agierende Krankenkassen die Datenhalter. Informationen zur Todesursache sind in den Krankenkassendaten nicht enthalten. Daher werden diese Informationen aus einem Abgleich mit einzelnen Krebsregistern sowie alternativ mit Hilfe eines Algorithmus gewonnen. Die Daten werden in einer kassenbasierten DZS (kDZS) zusammengeführt. Zur Sicherstellung der Qualität der Mortalitätsevaluation sollen in den Hauptstudien I und II Daten-, Prozess- und Auswertungsaudits durchgeführt werden, u.a. um eine hohe nationale und internationale Akzeptanz zu erreichen. Zur Qualitätssicherung der Hauptstudie I wurden im Rahmen dieses Vorhabens zwei Audits zu unterschiedlichen Zeitpunkten vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) des Universitätsklinikums Essen durchgeführt. Ziel der Hauptstudie I war, dass die von der Universität Münster in der Machbarkeitsphase technisch-organisatorisch entwickelten Datenmodelle in einen Routinebetrieb überführt werden, so dass eine kontinuierliche Datensammlung und -haltung erfolgen kann. Kernelemente der Daten- und Prozessaudits sind die Datenhaltung, die Datenflüsse, die Einschätzung der Qualität der Rohdaten und die Umsetzung des Datenschutzes. Datenauswertungen in der Hauptstudie I sollten nur in dem Maße erfolgen, wie sie für die Gewährleistung valider Datensätze erforderlich sind. Die Auswertungen zur Brustkrebsmortalität sind Bestandteil der Hauptstudie II und nicht Bestandteil dieser Audits.

Biomonitoring zur Expositionsermittlung im Rahmen einer genesteten Fall-Kontroll-Studie zu Risikofaktoren von Hodentumoren bei Werksangehörigen in der Kfz-Produktion

Anlass/Ziel: In einem Werk der Kfz-Produktion stellte man ein gehäuftes Auftreten von Hodenkrebs fest. Eine daraufhin durchgeführte Inzidenzstudie zu Hodenkrebs bestätigte bei einem Gesamtkollektiv von 167.212 männlichen Mitgliedern der Betriebskrankenkasse in verschiedenen Werken des Autokonzerns das erhöhte Auftreten von Hodenkrebs im oben genannten Werk, jedoch nicht generell innerhalb der Kfz-Produktion des gesamten Autokonzerns. Vor diesem Hintergrund wurde vom Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) eine genestete Fall-Kontrollstudie vorgeschlagen, um potenzielle berufliche und außerberufliche Risikofaktoren besser bewerten zu können. Dabei sind insbesondere Belastungen gegenüber Gefahrstoffen mit hormonähnlicher Wirkung, wie sie bei der Anwendung von Kunststoffen auftreten können, von Bedeutung. Ziel ist die vergleichende Bewertung der aktuellen Belastung von Fällen und Kontrollen. Methodik: Innerhalb der genesteten Fall-Kontrollstudie mit etwa 200 Hodenkrebsfällen und 1000 Kontrollen erfolgt eine ausführliche Bewertung der aktuellen und historischen Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern und möglichen Expositionen gegenüber Gefahrstoffen am Arbeitsplatz. Zur Bewertung der stoffspezifischer Belastungen gegenüber Kunststoffen, Lösemitteln und Metallen an Arbeitsplätzen in der Kfz-Branche wird vom BGFA ein Biomonitoring sowie eine Bewertung der Expositionen am Arbeitsplatz durchgeführt. Zusätzlich zur Untersuchung der Exposition ist im Rahmen des Projektes auch der Nachweis klinischer Parameter, die bei Hodenkrebs eine Rolle spielen können, vorgesehen.

Hochtonaudiometrie und lärmbedingter Hörschaden - ein Beitrag zur Prävention durch Früherkennung eines vulnerablen Gehörs?

Da zwischen dem Hörverlust (HV) im Standardaudiogramm und dem HV im Hochtonbereich (9 bis 16 kHz) ein enger Zusammenhang besteht, wurde aufgrund spezifischer Merkmale gefolgert, dass der HV im Hochtonbereich prognostischen Wert für lärmbedingte Gehörschäden haben könnte. In der NaRoMI-Studie wurden u.a. akustische Kenngrößen für die berufliche Lärmexposition ermittelt. Zusätzlich wurden 500 Personen otologisch untersucht und audiometriert (einschl. Hochtonaudiometrie). Die Auswertung dieses Untersuchungsabschnitts erfolgte im Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin der Universität Düsseldorf. Im Standardaudiogramm findet sich zwischen 3 und 8 kHz wie erwartet eine deutliche Progredienz des HV mit zunehmendem Alter, der in den jüngeren Altersklassen eine Senke bei 6 kHz aufweist. Im Hochtonbereich schreitet der HV in allen Altersdekaden fort mit einer weiteren Senke zwischen 11,2 und 14 kHz, - hier vor allem bei den Älteren. Ein Effekt der Lärmexposition zeigt sich nur zwischen 3 und 8 kHz, in den sehr hohen Tönen nicht mehr. Die bessere Hörfähigkeit der Frauen zwischen 3 und 9 kHz gleicht sich im Hochtonbereich aus. In der multivariaten Analyse sind wie erwartet die jeweils benachbarten Frequenzen am bedeutsamsten. Sehr aufschlussreich ist es, dass im Standardaudiogramm die Hörfähigkeit darüber hinaus von anderen Prädiktoren beeinflusst wird als im Hochfrequenzbereich. Das Risiko eines Hörschadens (größer 40 dB bei 3 kHz) wird im Standardaudiogramm von Geschlecht (OR 4,5; CI95 Prozent 1,5/14,2), Alter (OR für 10 Jahre 1,9; CI95 Prozent 1,2/3,0), Rauchen (OR 2,2; CI95 Prozent 1,2/4,1) und Schulbildung (OR 1,52; CI95 Prozent 1,0/2,1) bestimmt. Im Hochtonbereich dominiert das Alter. Die mit verschiedenen Auswertestrategien erhaltenen Ergebnisse zur Vorhersage des HV im Standard- bzw. Hochtonbereich sind durchgängig konsistent. Aufgrund des höheren Alters und der insgesamt niedrigen Lärmbelastung der Probanden sind die Beziehungen zwischen Lärm und Hörschaden schwach. Die Frage der Frühwarnfunktion der Hochtonaudiometrie im Hinblick auf lärmbedingte Hörschäden kann angesichts des Mangels an jungen Probanden nicht definitiv beantwortet werden. Nichtsdestoweniger lässt sich für diese Studie festhalten, dass im Hochtonbereich keine längerfristigen Schäden festgestellt werden konnten, die einer Lärmexposition zuzuschreiben wären.

Nationales Verbundprojekt: Asthma und Allergien im Kindes- und Jugendalter (ISAAC Studie)

Stand: Auswertungsphase. Das nationale Verbundprojekt ist in das weltweite ISAAC Projekt (International Study of Asthma and Allergies in Childhood) integriert. Es handelt sich um ein multizentrisches Projekt, an dem die Klinik fuer Kinderheilkunde in Dresden, die Klinik fuer Kinderheilkunde in Leipzig, das Dr. Von Haunersche Kinderspital in Muenchen und das Umweltbundesamt Berlin beteiligt sind. Das Institut fuer Epidemiologie und Sozialmedizin der Universitaet Muenster ist das Koordinations- und Datenzentrum fuer die am Verbundprojekt beteiligten klinischen Zentren. Ziel der Studie ist, national und international vergleichbare Daten zur Haeufigkeit von Asthma, allergischer Rhinitis und Neurodermitis bei Kindern zu erheben und neue Erkenntnisse ueber die Ursachen dieser Erkrankungen zu gewinnen. Die Datenerhebung wurde im September 1995 begonnen und im Juli 1997 abgeschlossen. Es wurden Querschnittsstudien waehrend des Schuljahres 1995/1996 in zwei ostdeutschen Gebieten (Dresden, Leipzig) und einem westdeutschen staedtischen Gebiet (Muenchen) durchgefuehrt. Pro Studienort wurden etwa 3000 Viertklaessler und 3000 Schulanfaenger untersucht. Als Erhebungsinstrumente dienten Elternfrageboegen und medizinische Untersuchungen der Kinder (Messung der Lungenfunktion mit bronchialer Provokation, Haut-Prick-Test, Bestimmung immunologischer Blutparameter etc.). Im Rahmen einer anschliessenden, eingebetteten Fall-Kontroll-Studie zur Aetiologie des Asthma bronchiale wurden Interviews mit den Eltern von jeweils 300 Kindern in Dresden und Muenchen gefuehrt und Messungen der Allergen- und Schadstoffbelastung in den Wohnungen der Kinder durchgefuehrt. Erste Studienergebnisse wurden 1997 auf internationalen Kongressen vorgestellt und zur Publikation eingereicht.

Public health impacts from European alpine transit traffic

Background: Within the framework of MONITRAF, work package 5 deals with road traffic related effects on the alpine space from the sustainability point of view. Public health impacts will be evaluated among other topics. Established methods to quantify public health impact from road traffic exist for large scale assessments on a national base (e.g. trinational impact assessment study for Switzerland, Austria and France). Such assessments are done by transferring the results from large scale cohort studies on the exposure situation of the region of interest. Methodologically more demanding are small-scale impact assessments along the transit axis. The application of such established large scale assessments is methodologically questionable. However, an alternative method has not been recognized as a number of scientific questions have not been solved yet. Objectives: Main goal of the public health project is to coordinate ongoing studies on health effect from transit traffic: Department for Hygiene, Microbiology and Social Medicine, Innsbruck; Dr. Lercher: Brenner Basistunnel; Institute of Social and Preventive Medicine, Basel, Dr. Hazenkamp & Dr. Rapp: Gotthard Transitverkehr; Published health impact assessment studies of air pollution and noise will be analysed and applicability of the methods in the given context will be evaluated and the data prerequisite will be clarified. Available data which is needed for an impact assessment will be evaluated. Based on data availability and methodological considerations a method to assess public health impact from transit traffic will be proposed. Work steps: - To obtain an overview of ongoing research activities in Innsbruck and Basel (e.g. to organize a joint meeting). - To summarize published results from those ongoing studies and to give an overview of future results which can be expected. - Systematic literature search of traffic related health impact assessment studies and evaluation of their methodologies with respect to applicability within MONITRAF. - Evaluation of exposure concepts or indicator measurements which may serve as base for a health impact assessment study of air pollution (e.g. different kind of pollutant, long term mean levels, short term pollution levels, distance to the road, effect of air pollution intervention studies) - Evaluation of exposure concepts or indicator measurements which may serve as base for a health impact assessment study of noise (mean dB(A), variation, distance to the road, etc.) - Coordination of the module 'noise and air quality' of work package 5 with respect to the assessment of possible useful indicator measurements from a health effect perspective as well as the availability of such data. - To clarify the data availability for suitable health impact assessment study methods. - To propose a suitable method for a health impact study of alpine road traffic and design the study.

Heidelberger Amalgamstudie - Quecksilberbelastung des zahnaerztlichen Personals

'- Objektivierung der Belastung durch Quecksilber beim Umgang mit dem Dentalwerkstoff Amalgam im Rahmen der klinischen Taetigkeit. - Ueberpruefung und Beurteilung einer moeglichen Quecksilberspeicherung, die einer Belastungsmessung im Blut und Urin nicht ausreichend zugaenglich ist, durch orale und intravenoese Quecksilbermobilisation mit einer definierten Menge an DMPS.- Feststellung von belastungsabhaengigen Referenzdaten, wissenschaftlich reproduzierbaren Durchfuehrungskriterien und Beurteilungsmassstaeben zur diagnostischen Mobilisation von Quecksilber mit DMPS. Die Studie wird interdisziplinaer von Mitarbeitern des Instituts fuer Arbeits- und Sozialmedizin und der Abteilung Poliklinik fuer Zahnerhaltungskunde der Universitaet Heidelberg durchgefuehrt. Die Untersuchung wird an Studenten der Zahnmedizin vorgenommen, die zuvor keinen beruflich bedingten Kontakt zum Dentalwerkstoff Amalgam hatten, sowie an einer Gruppe von niedergelassenen und an der Abteilung Poliklinik fuer Zahnerhaltung taetigen Zahnaerzten.

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