Die DAS formuliert Ziele im Kontext der ressortübergreifenden Strategie bislang sehr allgemein, was die Akzeptanz erhöht und die Übertragung auf spezifische Handlungskontexte erleichtert. Dies stellt jedoch eine Herausforderung für die Bewertung der Anpassungsfortschritte dar. Die Aufgabe der Studien war es von daher, dieses Spannungsverhältnis auszuloten. Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, wie sich Ziele der Klimaanpassung konkretisiert werden können und ob und wie die Klimaanpassungsziele quantifizierbar sind. Die in der VÖ enthaltenen Studien bemühen sich auf unterschiedlichen Wegen um Antworten auf diese Fragen. Die erste, soziologische Studie von Jobst Conrad befasst sich mit Kernmerkmalen, Bedingungen und Zielbildung sozialer Diskurse am Beispiel von (grüner) Gentechnik, Nachhaltigkeit und Transitionmanagement. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich übergeordnete Ziele in gesellschaftlichen Prozessen eher implizit herausbilden und aus guten Gründen vielseitig interpretierbar und für spezifische Interessen nutzbar bleiben. Ihre Konkretisierung bleibt darum typischerweise diffus und mehrdeutig. Demgegenüber sind Vorhaben, die auf strategische Planung und Gestaltung abzielen, auf die Festlegung, Operationalisierung und Kontrolle von Zielen und deren Erreichen angewiesen. Von daher ist es für politische Programme durchaus von Bedeutung, sich spezifizierte Ziele zu setzen und deren Erfüllung durch geeignete Monitoring - und Evaluationsverfahren zu prüfen. Die zweite Studie von Torsten Grothmann wertet zum einen die Literatur über Zielformulierungen und Zielkonflikte, partizipative Evaluation und Unsicherheiten von Zielfestlegungen im Bereich der Klimaanpassung aus und resümiert die Zieldiskussionen zur Klimaanpassung in Dänemark, Großbritannien und der Schweiz. Sie hält fest, dass Anpassungsziele wahrscheinlich umso ungenauer definiert werden müssen, je unsicherer die Folgen des Klimawandels und geeignete Anpassungsoptionen sowie die Maßstäbe zu ihrer Bewertung sind. Eine Analyse der Zieldiskussionen zur Klimaanpassung in ausgewählten Ländern Europas – Schweiz, Dänemark und Großbritannien – zeigt, dass keine der Anpassungszielformulierungen in diesen Ländern die SMART-Kriterien (Spezifisch, Messbar, Angemessen, Relevant, Terminiert) guter Zielformulierungen erfüllt. Veröffentlicht in Climate Change | 15/2015.
Die Studie verfolgte das Ziel, einen Überblick über den Stand des Umweltbewusstseins, die Verhaltensbereitschaften der Menschen im Alltag sowie die Akzeptanz der Umweltpolitik hinsichtlich aktueller umwelt- und nachhaltigkeitsbezogener Politik- und Themenfelder zu geben. Hierzu werden wesentliche Veränderungen im Zeitverlauf beschrieben und das spezifische Umweltbewusstsein und -verhalten von Befragten in unterschiedlichen sozialen Milieus untersucht. Im Zentrum des neuen Schwerpunktes steht das alltägliche Handeln mit seinem Potenzial, sich innovativ auf die Anforderungen nachhaltiger Entwicklung einzustellen. Es geht um die Frage, welche Anknüpfungspunkte sich für nachhaltige Lebensweisen im Alltag der Menschen finden lassen. Untersucht wird diese Frage für die Handlungsfelder Mobilität, Lebensmitteleinkauf, Haushaltsführung/größere Anschaffungen sowie Wohnen/Wohnumfeld. Methodisch stand bei der Studie eine Repräsentativumfrage für Deutschland im Jahr 2012 im Mittelpunkt, die durch Gruppendiskussionen, Experteninterviews und eine Medienanalyse zur Rio+20-Konferenz ergänzt wurde. Veröffentlicht in Texte | 78/2014.
Das Umweltinformationsgesetz in Deutschland wurde aufgrund der Vorgaben der EU-Richtlinie 2003/4/EG im Februar 2005 grundlegend novelliert. Seitdem existieren entsprechende Länderumweltinformationsgesetze und das Bundesumweltinformationsgesetz (UIG). Erstmals wurde in einem wissenschaftlichen Vorhaben zwischen 2017 und 2019 die Praxis des UIG seit 2005 evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluation werden mit diesem Report vorgelegt. Untersucht wurde in der Evaluation, ob und wie die gesetzlichen Ziele des UIG, für einen freien Zugang zu Umweltinformationen bei informationspflichtigen Stellen und für eine aktive Verbreitung der Umweltinformationen zu sorgen, in der Praxis erreicht werden. Die Evaluation folgt der Methodik der retrospektiven Gesetzesfolgenabschätzung, die für die Untersuchung entsprechend angepasst wurde. In die Evaluation wurden Daten aus einer Online-Umfrage an 423 informationspflichtigen Stellen des Bundes sowie 39 private informationspflichtige Stellen, leitfaden-gestützte Interviews, eine sozialwissenschaftliche Auswertung der Rechtsprechung zum UIG bis 2017, ein Rechtsgutachten, eine sozialwissenschaftliche Untersuchung sowie einige empirische Vorgängeruntersuchungen einbezogen. Quelle: Forschungsbericht
"Subjektive Wahrnehmung von Fluglärm in der Sächsischen Schweiz und ihr Einfluß auf den Tourismus und die Lebensbefindlichkeit der Einwohner - Empirische soziologische Studie"
Forschen im BfE : Fragen stellen und Antworten finden BfE diskutiert mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in einem öffentlichen Workshop die Forschungsschwerpunkte für die nukleare Sicherheit der kommenden Jahre Pressemitteilung Stand: 29.01.2019 Fragen zur Sicherheit und auch zum eigenen Vorgehen stellen – unter diesem Motto lädt das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit ( BfE ) Vertreterinnen und Vertreter aus Universitäten, Fachinstitutionen und der interessierten Öffentlichkeit zum Workshop „Forschung für nukleare Sicherheit“. „Die Forschungsagenda, die wir zur Diskussion stellen, umfasst relevante Themenfelder im Bereich nukleare Sicherheit. Sie bildet nicht nur unsere fachlichen Schwerpunkte ab, sondern vor allem auch unseren Anspruch die dem BfE zugewiesenen Aufgaben interdisziplinär anzugehen“, sagt Wolfram König, Präsident des BfE . Das Vorgehen, die Forschungsschwerpunkte frühzeitig zur Diskussion zu stellen, stelle in der Forschungslandschaft eine Besonderheit dar, so König. Umso mehr freue er sich über die große Resonanz, die sich in den Anmeldezahlen widerspiegele. Ziel der Veranstaltung ist es, Anmerkungen, Anregungen und Bedarfe der geladenen Expertinnen und Experten an der Forschungsagenda des BfE zu identifizieren. Über 80 Fachleute aus verschiedenen Organisationen und Institutionen haben sich zu dem Workshop am 30. Januar in Berlin angemeldet. Im November 2018 hatte das BfE zwei Schriften zum Selbstverständnis und zu geplanten Themenfeldern veröffentlicht – die Forschungsstrategie und die Forschungsagenda . Über eine Online-Konsultation sind bereits Rückmeldungen eingegangen. „Mit dem Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie ist die fachübergreifende Forschung von besonderer Bedeutung, um die Sicherheit für die nukleare Entsorgung und für verbleibende kerntechnische Anlagen im In- und Ausland beurteilen zu können", so König. Die Aufgabe der Bundesbehörde ist dabei, ihre Forschung konsequent an Sicherheitsfragen auszurichten. „Gerade bei der sicheren Verwahrung und Zwischenlagerung der hochradioaktiven Abfälle brauchen wir auch für die Zukunft eine fachlich fundierte und sich weiterentwickelnde Wissensbasis.“ Neben technischen und naturwissenschaftlichen Fragestellungen sind auch sozialwissenschaftliche Untersuchungen, wie beispielsweise zur Beteiligung der Öffentlichkeit, zu behandeln. Das BfE ist Regulierungsbehörde im Bereich nukleare Entsorgung und unterstützt die Bundesaufsicht bei der nuklearen Sicherheit. Es beaufsichtigt die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle und organisiert in diesem Verfahren die Öffentlichkeitsbeteiligung. Es führt zudem die atomrechtliche Aufsicht über Endlager und berät die Bundesregierung in Fragen zur nuklearen Sicherheit. In allen Aufgabenfeldern forscht das BfE , beauftragt Fachorganisationen und führt die Kompetenzen zusammen. Der Forschungsauftrag ist gesetzlich verankert. Wissenschaft und Forschung im BfE Forschung Download der Dokumente Forschungsstrategie (Konsultationsfassung) Label: Fachinformation Herunterladen (PDF, 457KB, barrierefrei⁄barrierearm) Forschungsagenda (Konsultationsfassung) Label: Fachinformation Herunterladen (PDF, 844KB, barrierefrei⁄barrierearm)
Die Arbeit analysiert mit Hilfe eines systemischen Ursache-Wirkungsmodells einen umfangreichen Gesamtzusammenhang der verschiedenen Aspekte und Dimensionen vonNachhaltigkeit. Ausgangspunkt des zugrundeliegenden Modells ist die Frage "Wovon hängt eine nachhaltige Gesellschaft ab?" Hierzu wurden verschiedene Experten und Akteure aus Wirtschaft, Verbraucher, Medien und Politik systematisch eingeladen, ihre Sichtweise einzubringen. Damit gelingt es, unterschiedliche Sichtweisen und Ansichten gemeinsam abzubilden und zudem auch jeweils nach dem WARUM einzelner Wirkungen zu fragen. So steht nun am Ende ein Erklärungsmodell zu den möglichen Hebeln und den tatsächlichen Hindernissen für eine nachhaltige Gesellschaft, welches über viele aktuell vorliegende, rein beschreibende Arbeiten hinausgeht.<BR>Quelle: www.umweltbundesamt.de<BR>
Neuer 10-Jahresplan zum Schutz der Ostsee verabschiedet Ostseeanrainer und Europäische Union haben am 20.10.2021 auf der Ministerkonferenz der Helsinki-Kommission unter deutschem Vorsitz einen Aktionsplan zum Schutz der Ostsee verabschiedet. 30 Prozent der Ostsee sollen unter Schutz gestellt und Belastungen durch Müll, Nähr- und Schadstoffe, Munitionsaltlasten und Lärm reduziert werden. Der Ostseeaktionsplan 2021 – 2030 schreibt den von der Helsinki-Kommission (HELCOM) 2007 angenommenen strategischen Rahmen für eine gesunde Ostsee für diese Dekade fort. Er legt Ziele und etwa 200 Maßnahmen vor allem zu den Segmenten Biodiversität , Überdüngung, Schadstoffen und seebasierte Aktivitäten wie z.B. Schifffahrt und Fischerei fest. Ziel ist es, umfassend und ambitioniert die Belastungen und Beeinträchtigungen der Ostsee durch den Menschen weiter zu reduzieren und die Meeresökosysteme wirksam zu schützen. „Nur so kann die Ostsee auch gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels widerstandsfähiger und ihre natürliche Funktion im Kohlenstoffkreislauf gestärkt werden. Der Ostseeaktionsplan liefert eine wichtige Grundlage für Klimaschutz und -anpassung Hand-in-Hand mit dem Meeresschutz. Es liegt nun bei den Vertragsparteien, die Maßnahmen dringend und wirksam umzusetzen, um dem Verlust von Lebensräumen und Arten entgegenzuwirken“, sagt Dr. Lilian Busse, designierte Vize-Präsidentin des UBA und derzeit HELCOM-Vorsitzende. Die Überdüngung der Ostsee ist weiterhin die größte Belastung für das Meeresökosystem. Der Ostseeaktionsplan schreibt die Nährstoffreduktionsziele für die Ostseebecken und die nationalen Eintragsobergrenzen fort, wonach jeder Vertragsstaat einen in Tonnagen berechneten Beitrag zur Reduzierung der Nährstoffverschmutzung der Ostsee leisten muss Dr. Lilian Busse: „Die Landwirtschaft ist eine der größten, wenn nicht die größte Quelle diffuser Einträge von Nährstoffen über die Flüsse und die Luft in die Ostsee. Sie ist damit die zentrale Stellschraube, um Algenblüten und Sauerstoffmangel infolge von Überdüngung und damit verbundene verheerende Wirkungen auf Pflanzen und Tiere zu minimieren. Der Ostseeaktionsplan und die neue HELCOM Nährstoffrecycling-Strategie setzen hierfür mit zahlreichen Maßnahmen einen deutlichen Schwerpunkt sowie wichtige und innovative Impulse.“ Der Ostseeaktionsplan sieht erstmals konzertierte Aktionen vor, um gegen die Munitionsaltlasten aus zwei Weltkriegen vorzugehen. Neu ist auch der Aktionsplan zu Unterwasserlärm . Ziel ist es, auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, Schalleinträge – zum Beispiel durch Rammarbeiten für Offshore-Anlagen, Sonare, Munitionssprengung, Schifffahrt und Freizeitsport – durch beste Umweltpraxis und beste verfügbare Techniken zu minimieren. Der Aktionsplan zu Meeresmüll wurde umfassend überarbeitet und gestärkt, um Meeresmüll an den Ostseestränden bis 2025 um 30% zu reduzieren und bis 2030 zu halbieren. Der Ostseeaktionsplan rückt schließlich Maßnahmen, die Beeinträchtigung des Meeresbodens zu minimieren, und den dringenden Bedarf, Lebensräume mariner Arten zu erhalten und wiederherzustellen, stärker in den Fokus. Ein Drittel der geplanten Schutzfläche soll streng geschützt werden, einschließlich nutzungsfreier Zonen. Die neu im Aktionsplan aufgenommenen übergreifenden Themen, wie marine Raumordnung oder wirtschaftliche und gesellschaftliche Analysen , stärken die Instrumente und das Ziel von HELCOM, den Schutz der Meeresökosysteme und ihre nachhaltige Nutzung, auch zum Zweck des Klimaschutzes, miteinander in Ausgleich zu bringen. Der neue Ostseeaktionsplan formuliert erstmals Maßnahmen, um die Wirkungen des Klimawandels auf die marinen Ökosysteme zu erforschen sowie in alle Arbeitsbereiche und Entscheidungen von HELCOM zu integrieren. Welche spezifischen Beiträge HELCOM zu Klimaschutz und -anpassung leisten kann, ist Gegenstand der nächsten geplanten HELCOM Stakeholder Conference im Frühjahr 2022, die vom Umweltbundesamt und dem Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des deutschen HELCOM-Vorsitzes unterstützt wird. Die beiden Bundesbehörden laden für den November 2021 zu einem HELCOM-Fachworkshop ein, der den möglichen Beitrag des Schutzes und der Wiederherstellung von Küsten- und Meeresökosystemen wie Seegras- und Salzwiesen sowie küstennahen Mooren als CO2 -Senken betrachtet. Das UBA arbeitet seit Jahrzehnten in den HELCOM-Gremien mit Expertinnen und Experten der Ostseeanrainerstaaten zu Nutzungen und Belastungen beim Ostseeschutz zusammen. Neben der Überwachung und Bewertung von Belastungen und des Zustands der Meeresumwelt, beteiligt sich das UBA an der Erarbeitung regionaler Maßnahmen und ökologischer Leitplanken, um die negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Ostsee zu reduzieren. Das UBA hat über die HELCOM-Gremien an der Erstellung des Ostseeaktionsplans 2021–2030 aktiv und steuernd mitgearbeitet. Deutschland hat seit Juli 2020 turnusmäßig bis Juni 2022 den HELCOM-Vorsitz . Deutschland tritt den Vorsitz als Bund-Länder-Team an. Das UBA stellt mit Dr. Lilian Busse die HELCOM-Vorsitzende. Dr. Johannes Oelerich hatte für Schleswig-Holstein den Vize-Vorsitz bis Juni 2021 inne. Dr. Andreas Röpke hat für Mecklenburg-Vorpommern den stellvertretenden Vorsitz bis Juni 2022 übernommen.
Was denkt Deutschland über Strahlung? Anfang 13.02.2025 10:30 Uhr Ende 13.02.2025 11:30 Uhr Ein wichtiger Bestandteil des Strahlenschutzes ist die Information und Aufklärung der Bevölkerung über Wirkungen und Risiken von Strahlung sowie über das entsprechende Schutzverhalten. Die Studie „Was denkt Deutschland über Strahlung?“ erfasst alle 2 Jahre den Umgang der Bevölkerung in Deutschland mit Strahlung und Strahlenschutz sowie die Einstellungen und Kenntnisse dazu. Frau Pölzl-Viol vom Bundesamt für Strahlenschutz stellt in dem Online-Vortrag am 13. Februar 2025 die Ergebnisse dieser sozialwissenschaftlichen Studie vor. Bei Interesse an diesem Vortrag bitten wir um eine E-Mail-Anfrage an kolloquium@bfs.de . Der Link zum Vortrag wird Ihnen dann per E-Mail mitgeteilt. Sie möchten über anstehende Vorträge im BfS -Kolloquium informiert werden und wünschen die Aufnahme in unseren E-Mail Verteiler? Dann schreiben Sie bitte eine E-Mail (mit der Angabe Ihrer Kontaktdaten) an kolloquium@bfs.de . Sie erhalten anschließend eine Bestätigungs-E-Mail von uns. Das Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS ) führt alle 2 Jahre eine bevölkerungsrepräsentative Erhebung in Deutschland durch. Mit der Studie erfasst das BfS , was die Bevölkerung mit dem Begriff Strahlung verbindet und wie sie mit verschiedenen Strahlenthemen umgeht. Darüber hinaus geht es dem BfS darum herauszufinden, wie gut sich die Bürger*innen durch die staatlichen Institutionen des Strahlenschutzes geschützt und informiert fühlen. Die Studie „Was denkt Deutschland über Strahlung?“ bietet damit einen Einblick darin, wie die Bevölkerung in Deutschland mit dem Thema Strahlung und Strahlenschutz umgeht und welche Themen aktuell relevant sind. Die Erhebung fand bisher in den Jahren 2019, 2022 und 2024 statt. Die aktuelle Studie wurde von der GIM - Gesellschaft für Innovative Marktforschung GmbH umgesetzt. Zunächst wurden in einer qualitativen Studie (Einzelinterviews und Fokusgruppen) das Wissen und die Wahrnehmung in Bezug auf verschiedene Strahlenthemen untersucht und Veränderungen zu den Vorjahren reflektiert. Im Anschluss daran wurde eine telefonische Befragung durchgeführt, die repräsentativ für die Bevölkerung Deutschlands ab 16 Jahren ist. Hier wurden Assoziationen zu Strahlung , der Umgang mit ausgewählten Strahlenthemen sowie Kenntnisse zum Thema Strahlung und zum Bereich des radiologischen Notfallschutzes erfasst. In dem Online-Vortrag am 13. Februar 2025 stellt Frau Pölzl-Viol ( BfS ) die Ergebnisse der sozialwissenschaftlichen Analyse vor. Adresse Bundesamt für Strahlenschutz Dienststelle München (Neuherberg) Ingolstädter Landstraße 1 85764 Oberschleißheim Deutschland Kontakt Bundesamt für Strahlenschutz Kolloquium E-Mail kolloquium@bfs.de Stand: 04.02.2025
Was denkt Deutschland über Strahlung? - Umfrage 2022 Forschungs-/ Auftragnehmer: GIM ‐ Gesellschaft für Innovative Marktforschung GmbH Projektleitung: Dr. T. Jerković, A. Wachenfeld-Schell Beginn: 01.10.2021 Ende: 30.06.2022 Finanzierung: Forschungsprogramm Strahlenschutz des BMUV , Fördermittel 155.771 Euro Ein zentraler Bestandteil des Strahlenschutzes ist die Information der Bevölkerung über Strahlenwirkungen und Strahlenrisiko sowie über das richtige Strahlenschutzverhalten. Als Basis für diese Aufgabe wurde im Rahmen einer zweijährlichen Untersuchung der gesellschaftliche Umgang mit ausgewählten Strahlenthemen erfasst. Die Erhebung soll wichtige Erkenntnisse liefern über das Umfeld, in dem sich das BfS mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten und Informations- sowie Kommunikationsmaßnahmen bewegt. Die Ergebnisse fließen in die Gestaltung von Informations- und Kommunikationsmaßnahmen ein und dienen dazu, bei Bedarf Strahlenschutzkonzepte an den gesellschaftlichen Umgang mit Strahlung und Strahlenschutz anzupassen. Die Studie 2021/22 war nach 2019 die zweite Erhebung dieser Art. Die Studien sollen einen Vergleich der erfassten Themen im Zeitverlauf ermöglichen. Dafür wird ein Teil der Fragen jeweils weitergeführt. Ein kleinerer Teil wird an aktuelle Ereignisse oder Erkenntnisbedarfe angepasst. Zielsetzung Ziel des Forschungsvorhabens war es, die allgemeine gesellschaftliche Verankerung von Strahlung und Strahlenschutz , die Wahrnehmungen, Kenntnisse und Informationsbedürfnisse der Bevölkerung in Deutschland zu erheben. Um diese Ziele zu erreichen, wurde eine mehrphasige sozialwissenschaftliche Studie initiiert mit folgenden Fragestellungen: Wissen und Wahrnehmung zu Strahlung allgemein Risikowahrnehmung von Strahlung Strahlenschutzverhalten bzw. -absicht Informationsverhalten und -bedarf Wahrnehmung des BfS sowie Erwartungen an Informationsmaßnahmen Methodik und Durchführung Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde ein Forschungsdesign in zwei Schritten gewählt. Im Rahmen einer qualitativen Primärdatenerhebung wurde der kollektive Diskurs rund um Strahlung nachvollzogen bzw. die individuelle Perspektive auf Strahlung und Strahlenschutz erforscht. Dazu wurden folgende Untersuchungen durchgeführt: zwei Gruppendiskussionen von je 2,5 Stunden Dauer und 40 Einzelinterviews von je einer Stunde Dauer. Besonders individuelle Themen wie Barrieren, Motive, Ängste, individuelles Wissen und (Fehl-)Konzeptionen sowie der individuelle Umgang mit Risiken wurden vertiefend diskutiert. Im zweiten Schritt folgte eine quantitative Primärdatenerhebung. Um einen bevölkerungsrepräsentativen Querschnitt der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 16 Jahren zu befragen, wurden 2000 Telefoninterviews auf Basis einer Dual Frame Stichprobe (kombinierte Festnetz- und Mobilfunkstichprobe) durchgeführt. Die durchschnittliche Interviewdauer betrug dabei 27 Minuten. Ergebnisse Die qualitativen Ergebnisse zeigen ein sehr heterogenes Ergebnisspektrum bei der Beantwortung der Frage: "Was denkt Deutschland über Strahlung ?". Wissen, Bewertungen und assoziierte Emotionen streuen sehr stark nicht nur zwischen den Befragten, sondern auch bei einzelnen Individuen, wenn es um den Vergleich von Strahlungsarten geht. Diese Heterogenität lässt sich qualitativ anhand einer Reihe von Faktoren erklären: Informiertheit, Betroffenheit, Risikoaffinität, Vertrauen in staatliche Institutionen, allgemeine Lebenseinstellung, Geschlecht, geographische Nähe zu potenziellen Strahlungsquellen, Kontrollierbarkeit der Exposition , Kosten-Nutzen-Analyse, Wahrnehmbarkeit der Strahlung , Wissen um Schutzmaßnahmen sowie mediale Präsenz des jeweiligen Strahlenthemas. Die quantitative Studie zeigt, dass sich die Menschen durch staatliche Institutionen bei Strahlung noch besser informiert und geschützt fühlen als noch 2019. Hinsichtlich der Assoziationen im Kontext Strahlung wird in der quantitativen Studie am häufigsten Radioaktivität bzw. Atomwaffen genannt. Der Krieg in der Ukraine hat die Bedeutung des radiologischen Notfallschutzes wieder stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt. Allerdings kennen viele Menschen im Falle eines nuklearen Unfalls keine Anlaufstelle für Informationen oder wüssten nicht, was zu tun wäre. Neben Radioaktivität folgen sehr häufig Assoziationen im Zusammenhang mit Mobilfunk und der UV - Strahlung / Sonnenstrahlung. Daneben gibt es auch Themen im Bereich Strahlung , bei denen weniger Besorgnis besteht, nämlich die Strahlung im medizinischen Bereich, Strahlung durch Hochspannungsleitungen und Strahlung beim Fliegen. Das Informationsverhalten in Bezug auf Strahlung verläuft meist passiv. In der Regel besteht kein Informationsinteresse und -bedürfnis, insbesondere bei Strahlenarten, die weder als besonders riskant noch als besonders relevant für den eigenen Alltag erlebt werden oder die als "etablierte" Strahlenarten als lang bekannt gelten mit ihren jeweiligen Risiken. Stand: 17.09.2024
Was denkt Deutschland über Strahlung? - Umfrage 2024 (mit Ergebnis-Grafiken) Forschungs-/Auftragnehmer: GIM - Gesellschaft für Innovative Marktforschung GmbH Projektleitung: A. Wachenfeld-Schell, Dr. T. Jerković Beginn: 04.01.2024 Ende: 30.09.2024 Finanzierung: Forschungsprogramm Strahlenschutz des BMUV , Fördermittel 211.718,85 Euro Ein zentraler Bestandteil des Strahlenschutzes ist es, die Bevölkerung über Strahlenwirkungen, Strahlenrisiken und das richtige Strahlenschutzverhalten zu informieren. Um eine datenbasierte Grundlage für diese Aufgabe zu haben, wird alle zwei Jahre die Untersuchung "Was denkt Deutschland über Strahlung ?" durchgeführt. In dieser wird der gesellschaftliche Umgang mit ausgewählten Strahlenthemen erfasst. Mit der Erhebung sollen wichtige Erkenntnisse gewonnen werden über das gesellschaftliche Umfeld, in dem sich das BfS mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten und Informations- sowie Kommunikationsmaßnahmen bewegt. Die Ergebnisse tragen u.a. dazu bei, der Bevölkerung Strahlenschutzthemen gezielter und effektiver zu kommunizieren. Sie dienen auch dazu, bei Bedarf Strahlenschutzkonzepte an den gesellschaftlichen Umgang mit Strahlung und Strahlenschutz anzupassen. Die Studie 2023/24 war nach 2019 und 2021/22 die dritte Erhebung dieser Art. Die Studien sollen einen Vergleich der erfassten Themen im Zeitverlauf ermöglichen. Dafür wird ein Teil der Fragen jeweils weitergeführt. Ein kleinerer Teil wird an aktuelle Ereignisse oder Erkenntnisbedarfe angepasst. Zielsetzung Ziel des Forschungsvorhabens war es, die allgemeine gesellschaftliche Verankerung von Strahlung und Strahlenschutz , die Wahrnehmungen, Kenntnisse und Informationsbedürfnisse der Bevölkerung in Deutschland zu erheben. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde eine in mehreren Phasen ablaufende sozialwissenschaftliche Studie initiiert. Diese enthielt Fragestellungen zu den Bereichen: Wissen und Wahrnehmung zu Strahlung allgemein Risikowahrnehmung von Strahlung Einstellungen im Bereich des radiologischen Notfallschutzes Strahlenschutzverhalten bzw. -absicht Informationsverhalten und -bedarf Wahrnehmung des BfS sowie Erwartungen an Informationsmaßnahmen. Methodik und Durchführung Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde ein Forschungsdesign in zwei Schritten gewählt. Im ersten Schritt erfolgte eine qualitative Primärdatenerhebung. Dabei werden Daten aus Interviews mit Personen anhand eines Interviewleitfadens, der das Gespräch strukturiert und gleichzeitig ein offenes Gespräch ermöglicht, gewonnen. Hierbei gab es: zwei Gruppendiskussionen von je zwei Stunden Dauer und 40 Einzelinterviews von je einer Stunde Dauer. Dadurch wurde der kollektive Diskurs rund um Strahlung nachvollzogen bzw. die individuelle Perspektive auf Strahlung und Strahlenschutz erforscht. Besonders vertiefend diskutiert wurden individuelle Themen wie Barrieren , Motive, Ängste, individuelles Wissen und (Fehl-)Konzeptionen sowie der individuelle Umgang mit strahlenbezogenen Risiken. Im zweiten Schritt folgte eine quantitative Primärdatenerhebung. Diese hat das Ziel, anhand einer größeren Menge an Daten statistisch überprüfbare Ergebnisse zu erhalten. Um einen bevölkerungsrepräsentativen Querschnitt der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 16 Jahren zu befragen, wurden vom 22.5.2024 bis 3.7.2024 insgesamt 2002 Telefoninterviews auf Basis einer Dual Frame Stichprobe (kombinierte Festnetz- und Mobilfunkstichprobe) durchgeführt. Die durchschnittliche Interviewdauer betrug dabei 24 Minuten. Ergebnisse Die Bevölkerung fühlt sich 2024 besser durch staatliche Institutionen des Strahlenschutzes informiert als noch vor zwei Jahren. Außerdem fühlt sich die Mehrheit der Bevölkerung allgemein gut oder sehr gut durch staatliche Institutionen des Strahlenschutzes geschützt. Generell wünschen sich viele Menschen mehr Aufklärung und Information von staatlichen Institutionen im Bereich Strahlenschutz : Wann immer Personen gefragt werden, was getan werden könnte, um sich besser durch staatliche Institutionen informiert oder geschützt zu fühlen – sei es allgemein oder in Bezug auf bestimmte Strahlenthemen –, äußern die Befragten in aller Regel am häufigsten den Wunsch nach mehr Aufklärung und Information zum Thema. Dabei ist das Informationsverhalten zum Thema Strahlung vorwiegend passiv geprägt – dies hat sich in den Erhebungen sowohl 2024 als auch 2022 gezeigt. Die Quellen für Informationen zum Thema Strahlung unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von Quellen, die auch bei anderen Themen zu Rate gezogen werden. Positiv festzustellen ist, dass ein Großteil der Bevölkerung wissenschaftlichen und behördlichen Informationen großes Vertrauen entgegenbringt - eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Informationsmaßnahmen. Detaillierte Informationen zum Umgang und zur ( Risiko -)Wahrnehmung wurden für die folgenden Themen erhoben: Radioaktivität und radiologischer Notfallschutz UV - Strahlung medizinische Strahlenanwendungen . Darüber hinaus bietet die Auswertung der Daten auch Einblicke in den Umgang der Bevölkerung mit den Themenbereichen Radon und Mobilfunk. Ergebnisgrafiken: Die wichtigsten Aussagen der Umfrage Kernwaffen, nuklearer Unfall & Kernenergie Strahlung durch Handys UV - Strahlung Strahlung in der Medizin Radon Stand: 17.12.2024
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Bund | 240 |
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Förderprogramm | 229 |
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