Durch den Klimawandel steht die Waldwirtschaft vor großen Herausforderungen. Der Waldzustand ist schlecht, die Kalamitätsflächen groß. Für die Waldwirtschaft und die Wiederbewaldung der Schadflächen braucht es neue Konzepte und Instrumente, die die zukünftige Entwicklung des Klimas miteinbeziehen. Wie diese für unser Bundesland aussehen, stellen der Landesbetrieb Wald und Holz NRW und das NRW-Umweltministerium in dieser Ausgabe vor. Das Straßenbegleitgrün längs unserer Autobahnen bekommt selten viel Aufmerksamkeit. Doch wenn der Verkehr mal ruht, bieten sich Gelegenheiten: So konnte ein Autorenteam einen Abschnitt an der A 40 bei Mülheim an der Ruhr zehn Jahre nach der Erstkartierung erneut kartieren. Der Fachbeitrag macht deutlich, dass der A 40 durchaus eine Bedeutung für die urbane Biodiversität im zentralen Ruhrgebiet zukommt. Landnutzungswandel und Intensivierung der Landwirtschaft haben zu alarmierenden Rückgängen der Insekten auch in naturnahen Lebensräumen geführt. Umso wichtiger ist es, den Insekten Nahrungs- und Rückzugsräume zu bieten. Eine Untersuchung am Unteren Niederrhein im Rahmen einer Masterarbeit zeigt, dass temporäre Schonstreifen im Grünland eine solche Funktion erfüllen können – zumindest im Extensivgrünland und besonders in den Wochen nach der Mahd der angrenzenden Flächen. Für die Fische in unseren Fließgewässern gilt es auf ihren Wanderungen zu Nahrungs- oder Laichplätzen viele Hürden zu überwinden. Ob und wie sie das schaffen, wurde bislang überwiegend für die Fische untersucht, die zwischen Meer- und Fließgewässern wandern. Ein HDX-Monitoring an der Wupper erlaubt nun auch Aussagen darüber, zu welcher Tages- und Jahreszeit und auf welchem Wege die heimischen Flussfische dort groß und kleinräumige Wanderungen über Wasserkraftstandorte hinweg vollziehen. Das Haselhuhn lebt sehr versteckt und ob es in NRW überhaupt noch Exemplare gibt, ist ungewiss. Also muss man es suchen – zum Beispiel im Ringelsteiner Wald, wo es bisher vorkam und wo es immer noch geeignete Lebensräume gibt. Ob ein Spürhund bei der Suche hilfreich sein kann, dazu gibt ein weiterer Fachbeitrag eine erste Einschätzung.
Liebe Leserin, lieber Leser, der Klimawandel ist nicht „nur“ ein Problem weit entfernter Inselstaaten. Auch Deutschland ist zunehmend stärker betroffen – etwa von Trockenperioden und Flusshochwassern. Lesen Sie, welche Klimafolgen in den verschiedenen Regionen nach neuesten Erkenntnissen zu erwarten sind. Ein erheblicher Produzent von Treibhausgasen ist die Landwirtschaft. Doch sie verursacht auch andere Probleme, wie Artenschwund und Bodenerosion, die noch immer nicht gelöst sind. Wir ziehen eine Bilanz der letzten 30 Jahre. Zum Schluss möchten wir Ihnen Wilma vorstellen. Was macht wohl ein Hund beruflich im UBA? Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Folgen des Klimawandels in Deutschland zukünftig deutlich stärker Manchen Regionen droht Hitze und Trockenheit, in anderen steigt die Gefahr von Überflutungen. Quelle: adelphi PRC EURAC 2015 Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts wird deutschlandweit die Erwärmung zunehmen. Dadurch steigt die Gefahr von Hitzewellen und Trockenperioden. Bei einem starken Klimawandel steigt auch die Gefahr von Sturzfluten und Flusshochwassern. Damit wird das Schadenspotenzial des Klimawandels für Umwelt, Gesundheit und Infrastrukturen größer, besonders in Ballungsgebieten. Das ist das Ergebnis der so genannten Vulnerabilitätsanalyse – einer umfassenden Studie zur Verwundbarkeit Deutschlands gegenüber dem Klimawandel. Erstellt wurde sie von 16 wissenschaftlichen Bundesbehörden und -institutionen im Auftrag der Bundesregierung und unter Koordination des UBA. Sie dient dazu, die Deutsche Strategie zur Anpassung an den Klimawandel weiterzuentwickeln und bildet die Grundlage für Maßnahmen der Bundesregierung zur Anpassung. Die Studie zeigt auch, welche Regionen jeweils mit welchen Klimafolgen rechnen müssen: So sind beispielsweise Ballungsgebiete in Ostdeutschland und dem Rheintal durch Hitzewellen besonders gefährdet. Im norddeutschen Tiefland könnte die Anzahl der Überschwemmungen durch Flusshochwasser zunehmen, Süddeutschland ist dagegen durch Überschwemmungen infolge von Starkregen besonders bedroht. 45,1 Nur noch 45,1 Prozent aller im Jahr 2013 in Deutschland konsumierten pfandpflichtigen Getränke waren in Mehrweg-Getränkeverpackungen abgefüllt, weitere 1,1 Prozent in Getränkekartons oder Standbodenbeuteln. Diese gelten ebenfalls als „ökologisch vorteilhaft“. Dieser so genannte MövE-Anteil (Mehrweg und ökologisch vorteilhafte Einwegverpackungen) ist gegenüber dem Jahr 2004 um knapp 25 Prozentpunkte zurückgegangen. Ab 2012 verlangsamte sich der Abwärtstrend. Auf dem Vormarsch sind dagegen Einweg-Kunststoffflaschen: Sie waren 2013 mit 51,3 Prozent am Getränkeverbrauch die am häufigsten eingesetzte Verpackung – für die Abfallvermeidung ein schlechter Trend. …ein Hund beruflich im UBA? Hund Wilma ist der erste Schimmelspürhund im UBA. Quelle: Dr. Kerttu Valtanen / UBA Vier Pfoten, schwarze Nase und ein weißes Fell – Wilma ist eine ungewöhnliche Mitarbeiterin. Die zehn Monate alte Parson Russel Terrierin macht seit ihrem 3. Lebensmonat eine Ausbildung zum Schimmelspürhund – zusammen mit Besitzerin Dr. Kerttu Valtanen aus dem UBA-Fachgebiet „Mikrobiologische Risiken“. Zurzeit trainiert Wilma mit fünf verschiedenen Schimmelpilzarten auf Nährmedien. Danach kann das Finden von Schimmel allmählich auf echte Schäden in Wohnungen erweitert werden. Die Ausbildung schließt meistens in wenigen Jahren mit einer Qualitätsprüfung für Schimmelspürhunde, die das UBA mit entwickelt hat. Dann kann Wilma zum Aufspüren von Schimmel eingesetzt werden, der beispielsweise hinter Bauteilen verborgen ist. So lässt sich die Schadensstelle lokalisieren, ohne das Bauwerk „auf gut Glück“ beschädigen zu müssen. Die Anforderungen beim Schimmelspüren sind höher als etwa bei Sprengstoff oder Drogen. Schimmel wird von zahlreichen verschiedenen Pilzen und Bakterien gebildet und riecht immer wieder anders, je nach befallenem Material und Schadensalter. Die Hundeführerin muss das Verhalten ihres Hundes richtig interpretieren, etwa wenn er Schimmel an einer für ihn unerreichbaren Zimmerdecke wahrnimmt. Beide müssen also ein eingespieltes Team sein, das die Ausbildung möglichst gemeinsam durchläuft. Vorreiter in der Ausbildung solcher Hunde ist übrigens Finnland. Durch einen regen Austausch will das UBA die wertvollen Kenntnisse auch nach Deutschland tragen. Die Ausbildung von Wilma ist eine gute Möglichkeit, eigene Erfahrungen auf dem Gebiet zu sammeln. Außerdem ist Wilma die perfekte Ergänzung im UBA-Forscherteam. Schon bald könnte sie in einer Studie zum Einsatz kommen, die erforschen soll, wie sich Schimmel in der Wohnung auf die Gesundheit auswirkt.
Liebe Leserin, lieber Leser, gerade jetzt im Sommer ist Trinkwasser aus dem Hahn der ideale Durstlöscher: gesund, umweltfreundlich und preiswert. Damit das auch so bleibt, möchte das UBA auf ein drängendes Problem hinweisen: die Belastung unseres Grundwassers mit Nitrat durch die intensive Landwirtschaft. Mehr dazu in diesem Newsletter. Empfehlen möchten wir Ihnen außerdem unsere frisch erschienene Jahrespublikation "Schwerpunkte 2017" – diesmal unter anderem zum Thema Innenraumluft – und unseren neuen Erklärfilm zu "Fast Fashion" – den Schattenseiten der schnelllebigen und günstigen Mode. Des Weiteren im Fokus: der Verkehr. Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht, muss schnellstens umgesteuert werden. Weiteren Handlungsbedarf in Sachen Umwelt- und Klimaschutz zeigt unsere neue Broschüre „Daten zur Umwelt 2017“ auf. Aber auch Erfolge gibt es in dieser Newsletter-Ausgabe zu vermelden: Bei der grünen Stromerzeugung endete das erste Halbjahr 2017 mit einem Rekordmonat – und Wilma, UBAs erster Schimmelspürhund, hat erfolgreich ihre Prüfung gemeistert. Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Der Preis der Überdüngung: Zu viel Gülle & Co. könnten Wasser teurer machen Wird mehr Dünger ausgebracht, als Pflanzen und Boden aufnehmen können, belastet das das Grundwasser. Quelle: countrypixel / Fotolia.com Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und in Deutschland von bester Qualität. Das wird auch in den kommenden Jahren so bleiben. Doch zu welchem Preis? In mehr als 27 Prozent der Grundwasserkörper in Deutschland wird die Qualitätsnorm der EU-Wasserrahmenrichtlinie für Nitrat von 50 Milligramm pro Liter überschritten. Auch in der Trinkwasserverordnung ist dieser Grenzwert festgelegt. Er soll sicherstellen, dass bei Aufnahme des Wassers in üblichen Mengen keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen hervorgerufen werden. Um diesen Grenzwert einzuhalten, ergreifen Wasserversorger zum Teil seit Jahren Maßnahmen, die sich bereits heute auf die Trinkwasserpreise auswirken. So müssen sie zum Beispiel tiefere Brunnen bohren oder auf unbelastete Grundwasservorräte ausweichen, um durch das Beimischen von unbelastetem Wasser den Grenzwert einzuhalten. Betroffen sind vor allem Regionen, in denen viele Nutztiere gehalten und deshalb zu große Mengen Gülle und Mist ausgebracht werden, sowie Regionen, in denen viel Mineraldünger für Obst-und Gemüseanbau eingesetzt wird. Wird die Überdüngung auf diesen Standorten nicht bald zurückgefahren, könnte der Nitratgehalt des Grundwassers stark ansteigen, warnt das UBA. Denn das Reservoir an Stoffen, die im Untergrund für einen Abbau von Nitrat sorgen, erschöpft sich nach und nach, sodass es innerhalb kurzer Zeit zu einem sprunghaften Anstieg der Nitratbelastung kommen kann. Eine neue Studie im Auftrag des UBA zeigt: Wenn die Wasserversorger keine Ausweichmöglichkeiten mehr haben, müssen sie das Rohwasser technisch aufwändig reinigen. Dies könnte eine Steigerung der Trinkwasserpreise in den betroffenen Regionen von 32 bis 45 Prozent (je nach Belastung und Aufbereitungsmethode) bedeuten. Verfahren, mit denen Nitrat aus dem Trinkwasser entfernt werden kann, sind teuer – wesentlich teurer als Vorsorgemaßnahmen: Die im Juni 2017 in Kraft getretenen neuen Regelungen der „Verordnung zur Neuordnung der guten fachlichen Praxis beim Düngen“ werden die Landwirtschaft nach Schätzung des Bundeslandwirtschaftsministeriums etwa 112 Millionen Euro im Jahr kosten. Werden die Nitrateinträge ins Grundwasser nicht zurückgefahren, kann dies nach Berechnungen der UBA-Studie die Wasserversorger – und damit die Verbraucherinnen und Verbraucher als Trinkwasserkunden – zwischen 580 und 767 Millionen Euro pro Jahr kosten. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: „Mit den Neuregelungen in der Düngeverordnung wurden lange überfällige Schritte eingeleitet, die hoffentlich die Belastungen so weit senken, dass den Trinkwasserkunden die teure Aufbereitung erspart bleibt. Wichtig sind jetzt eine konsequente Umsetzung und verstärkte Kontrollen in den betroffenen Regionen. Falls sich diese Belastungen nicht verringern, müssten weitere und strengere Auflagen für die Landwirtschaft erfolgen.“ Auf Kritik der Bauernverbände an der Studie hat das UBA in offenen Briefen Stellung genommen. „Subventionen spielen eine unselige Rolle“ UBA-Präsidentin Maria Krautzberger im Interview mit der Frankfurter Rundschau über den Diesel-Skandal, Schadstoffe, Glyphosat und die deutsche Landwirtschaft (23.07.2017) Alles OK in Bad und WC? So werden Sie Schmutz, Schimmel und verstopfte Rohre nachhaltig los Welche Folgen haben Reinigungsmittel auf die Umwelt? Marcus Gast, UBA-Experte für Wasch- und Reinigungsmittel, in der Sendung "Haushalts-Check" des WDR-Fernsehen (ab Minute 16; 31.05.2017) Asbest und die Folgen: Die tödliche Faser Dr. Heinz-Jörn Moriske vom UBA in der Sendung „Marktplatz“ des Deutschlandfunks (08.06.2017) Bahn frei fürs Fahrrad: Neues Radgesetz in Berlin Wem gehört die Straße? Wie können Radfahrer sicherer durch die Stadt kommen? Politik, Stadtplaner und Umweltschützer setzen sich für ein Umdenken im Stadtverkehr ein. Dr. Katrin Dziekan vom UBA und weitere Gesprächsgäste in der Sendung "Länderzeit" des Deutschlandfunks (14.06.2017) Wasserkosten: Preis der Gülle Das Umweltbundesamt warnt, dass die hohe Nitratbelastung im Grundwasser die Wasserversorger vor Probleme stellt. Artikel in der Süddeutschen Zeitung (10.06.2017) Sand zum Bauen wird knapp Wüstensand gibt es genug. Weltweit wird aber der grobkörnigere Meeres- und Küstensand knapp, der zum Bauen benötigt wird. UBA-Experte Hermann Kessler spricht in der Radiosendung "Notizbuch" (Bayern 2) von wahrer Ausbeutung. (29.06.2017) Deutschlands Schadstoffgedächtnis Jeden Tag sind wir vielen verschiedenen Umweltgiften ausgesetzt. Die Umweltprobenbank dokumentiert, welche Stoffe sich in uns anreichern – und verboten werden sollten. UBA-Toxikologin Dr. Marike Kolossa im SWR-Fernsehen (13.07.2017) ... ein Hund beruflich im UBA? (Folge 2) Hündin Wilma und UBA-Mitarbeiterin Dr. Kerttu Valtanen mit dem Zertifikat des BSS Quelle: Umweltbundesamt Geschafft! UBA-Terrierdame Wilma – wir berichteten in UBA aktuell 5/2015 – ist nun anerkannter Schimmelspürhund. Fehlerfrei absolvierte sie sowohl die Wesensprüfung als auch die Suchprüfung des Bundesverband Schimmelpilzsanierung e.V. (BSS). Mit ihrer Halterin Dr. Kerttu Valtanen aus dem UBA-Fachgebiet „Mikrobiologische Risiken“ hat die heute zweijährige Parson Russel-Hündin seit ihrem dritten Lebensmonat das Aufspüren zehn verschiedener Schimmelpilzarten und mehrerer Bakterienarten auf verschiedenen Baumaterialien wie Gipskarton oder Mineralwolle trainiert. Die Zertifizierung von Spürhundteams durch die BSS-Prüfung ist ein wesentlicher Beitrag, um die Qualität der Schimmelspürhunde in Deutschland langfristig zu verbessern. Zurzeit gibt es in Deutschland zehn BSS-zertifizierte Hunde. Unter aktiver Mitarbeit des UBA wurden auch internationale Seminare und Workshops zum fachlichen Austausch zwischen Spürhundeführerinnen und -führern organisiert. Mit hochwertiger, seriöser Schimmelspürhundearbeit ist es möglich, verdeckte Schimmelschäden erfolgreich zu lokalisieren. Für das UBA ein Thema, da solche Schäden auch ein Gesundheitsrisiko sein können. In Zukunft soll Hündin Wilma in UBA-Studien zur Suche verdeckter Schimmelschäden eingesetzt werden. Aber auch ihr Training geht weiter, denn auch ein Schimmelspürhund lernt nie aus.
Liebe Leserin, lieber Leser, wie kann Deutschland seine Klimaziele für die Jahre 2020 und 2030 noch erreichen? Mit den bisher beschlossenen Maßnahmen geht es nicht. Doch es gibt die Chance, die Lücke zu einem Großteil zu schließen: mit einem deutlich zügigeren Ausstieg aus der Kohleverstromung. Ein neues UBA-Thesenpapier zeigt wie. Ein weiteres Thema dieses Newsletters: Pflanzenschutzmittel. Das „Insektensterben“ und die Verlängerung der Zulassung für Glyphosat waren in den vergangenen Wochen wichtige Themen in den Medien. Der Rückgang von Insekten und auch von Feldvögeln, die diese als Nahrungsgrundlage haben, kann eine Folge großflächiger Anwendung von Spritzmitteln sein. Zulassungsbehörden müssen solche indirekten Effekte der Pflanzenschutzmittel auf die biologische Vielfalt künftig stärker berücksichtigen, meint das UBA und sieht sich durch ein Rechtsgutachten bestätigt. Nicht zuletzt möchten wir auf unsere Ausbildungsangebote hinweisen: 2018 bieten wir wieder fünf spannende Ausbildungsberufe an – ob im Büro, im Labor, in unseren Rechenzentren oder in unserer Fachbibliothek Umwelt. Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Klimaziele nur mit deutlich weniger Kohlestrom in Reichweite Strom aus Braunkohlekraftwerken ist die klimaschädlichste Form der Stromerzeugung. Quelle: Teteline / Fotolia.com Deutschland will seinen Treibhausgasausstoß in den kommenden Jahren deutlich unter das Niveau von 1990 senken: Bis zum Jahr 2020 soll eine Minderung von 40 Prozent erreicht werden, bis 2030 von 55 Prozent. Wie diese Ziele noch erreicht werden können, zeigt ein neues Thesenpapier des UBA: Zum einen müsste noch vor 2020 die Stromproduktion von Kohlekraftwerken, die älter als 20 Jahre sind, von heute durchschnittlich etwa 6.600 Volllaststunden bei Braun- und 3.600 bei Steinkohlekraftwerken auf maximal 4.000 Volllaststunden gedrosselt werden. Zum anderen müssten mindestens 5 Gigawatt (GW) der ältesten und ineffizientesten Braunkohlekraftwerke stillgelegt werden. Die Stilllegung soll zusätzlich zu den ohnehin geplanten Stilllegungen von 4 GW und einem Zubau von 1 GW erfolgen, so dass die verbleibende installierte Leistung der Kohlekraftwerke im Jahr 2020 nur noch maximal 35 GW (von heute rund 43 GW) beträgt. Bis 2030 muss die installierte Leistung auf dann maximal 19 GW reduziert werden, die Stromerzeugung bleibt weiterhin begrenzt. Im Gegenzug müsste der geplante Ausbau von Windenergie an Land von derzeit 2,8 GW (Brutto) und Photovoltaik von derzeit 2,5 GW (Brutto) kurzfristig auf jeweils mindestens 4 GW pro Jahr (Brutto) angehoben werden, der von Windenergie auf See auf 1 GW pro Jahr. Diese Maßnahmen sind nicht nur die kostengünstigsten und am schnellsten umsetzbaren, um die Lücke zu Deutschlands Klimazielen 2020 und 2030 zu einem Großteil zu schließen – der Kohleausstieg vermeidet auch Umweltkosten in Milliardenhöhe. Allein im Jahr 2016 verursachten Treibhausgase und Luftschadstoffe aus der Kohleverstromung der Allgemeinheit Kosten von etwa 46 Milliarden Euro für Schäden an Gesundheit, Umwelt und Materialien. Analysen zur Altersstruktur der Beschäftigten im Braunkohlenbergbau zeigen, dass der anstehende Strukturwandel im sehr großen Umfang ohne Entlassungen vollzogen werden kann. Denn bis zum Jahr 2030 werden fast zwei Drittel der Beschäftigten in den Ruhestand gehen. Je frühzeitiger die Politik den notwendigen Strukturwandel in der Energiewirtschaft einleitet, desto eher werden Fehlinvestitionen und wirtschaftliche Probleme für die deutschen Kohleregionen vermieden. Investitionen, die über den Klimawandel entscheiden UBA-Fachgebietsleiterin Juliane Berger im rbb Inforadio über den neuen UBA-Leitfaden für klimafreundliche Investitionen (06.11.2017) Chemikalien in der Umwelt: "Viele Stoffe sind problematischer, als wir gedacht haben" SPIEGEL ONLINE über die Umweltprobenbank, unter anderem mit Dr. Marike Kolossa-Gehring und Dr. Andreas Gies vom UBA (03.11.2017) Überschrittene Grenzwerte: Der Kampf der Städte um saubere Luft Marion Wichmann-Fiebig , Leiterin der UBA-Abteilung Luft, zu Gast in der Sendung "Länderzeit" des Deutschlandfunk (25.10.2017) Deutscher Mobilitätskongress: Verkehrsplanung Martin Schmied, Leiter der UBA-Verkehrsabteilung, im Interview mit MOTORDIALOG über die zukünftigen Entwicklungen im Straßenverkehr (18.10.2017) Spürhunde suchen nach Bettwanzen Parasitologin Dr. Arlette Vander Pan vom UBA im Interview auf detektor.fm (17.10.2017) Auf den gesunden Giftmix kommt es an – über die Schadstoffbelastung beim Menschen Toxikologin Dr. Marike Kolossa-Gehring vom UBA im SWR-Interview über die Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit (07.09.2017) 100 Im November 2017 hat das UBA die 100. Anerkennung als Umweltvereinigung ausgesprochen. Diese Anerkennung erhielt die „Naturschutzinitiative e. V.“. Die auf Grundlage des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes anerkannten Umweltvereinigungen können als „Anwälte für die Umwelt“ vor Gericht auftreten. Sie können gerichtlich überprüfen lassen, ob bei umweltrelevanten behördlichen Entscheidungen, beispielsweise über die Zulassung von Industrieanlagen oder die Planung von Fernstraßen, rechtliche Vorgaben beachtet wurden. Anerkannte Umweltvereinigungen sind mit ihren Klagen vor Gericht überdurchschnittlich erfolgreich: Fast die Hälfte aller Klageverfahren haben sie in den Jahren 2006 bis 2012 ganz oder teilweise gewonnen, so Ergebnisse eines UBA-Forschungsprojekts. … eine UBA-Forschungstaucherin? Stefanie Werner with a grouper in Garajau (Madeira) underwater national park Quelle: Explora Madeira Diving Der zunehmende Plastikmüll im Meer und seine Gefahren für Meerestiere und Seevögel sind ein wichtiges Thema für das UBA – welches nicht nur vom Schreibtisch aus betrachtet wird. UBA-Expertin Stefanie Werner geht dem Problem im wahrsten Sinne auf den Grund: Direkt auf dem Meeresgrund ist sie – neben ihrer „normalen“ Arbeit im Büro und in verschiedenen Meeresschutzgremien – als Forschungstaucherin unterwegs. Zum Beispiel untersucht die Meeresbiologin, wo sich herrenlose Fischereinetze im Meer ansammeln und entfernt diese, wo immer möglich. Denn als „Geisternetze“ können sie noch viele Jahre Walen und anderen Meeresbewohnern zum Verhängnis werden, die sich in ihnen verstricken und strangulieren. Danach zersetzen sich die Netze in viele kleine Mikroplastikteile und führen so wiederum zu neuen Problemen: Tiere verwechseln die Kunststoffteile mit Nahrung, erleiden dadurch innere Verletzungen und können mit vollem Plastikmagen verhungern, da sie ein ständiges Sättigungsgefühl verspüren. Neben diesem Thema steht für Stefanie Werner im kommenden Jahr verlorengegangenes Angelzubehör aus der Sportanglerei, wie Angelsehnen und Blinker, im Fokus, an denen unter anderem Fische sinnlos verenden. Zusammen mit dem deutschen Meeresmuseum Stralsund und dem Verein Archeomare e.V. will sie durch das Betauchen verschiedener Areale in der Ostsee nachschauen, wie sich das Problem vor Ort darstellt und welche Gegenmaßnahmen gegebenenfalls ergriffen werden sollten. Wer Forschungstaucher oder -taucherin werden und zum Beispiel auf wissenschaftlichen Schiffstouren mit an Bord sein will, benötigt den Forschungstaucherschein. Die in Theorie und Praxis vermittelten Kenntnisse reichen vom Navigieren über „Erste Hilfe“ bis hin zu archäologischem Wissen und Knotenknüpfen unter Wasser. Stefanie Werner absolvierte ihre Forschungstaucherausbildung vor gut 2 Jahren an der Uni Rostock und weiß nicht nur Angenehmes zu berichten. Denn auch im Winter geht es zur Freiwasserausbildung ins allzu kühle Nass. Dafür kann man sich live vor Ort ein Bild von den Verhältnissen machen und auch ganz praktisch etwas für den Umweltschutz bewegen.
Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit von Erwachsenen – GerES VI Im Rahmen der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Erwachsenen (GerES VI) erheben Untersuchungsteams im Auftrag des UBA deutschlandweit aktuelle Daten zur Umweltbelastung der erwachsenen Bevölkerung. Die Teams besuchen die Teilnehmenden zuhause und messen Schadstoffe in Urin- und Blutproben, führen Interviews und untersuchen u.a. Trinkwasser, Hausstaub und Innenraumluft. Hinweis zur Studienteilnahme : Die Teilnehmenden werden nach einem wissenschaftlichen Zufallsverfahren so ausgewählt, dass Sie stellvertretend für Männer und Frauen und für eine Altersgruppe eines ebenfalls zuvor ausgewählten Wohnortes stehen. Nur so können Rückschlüsse auf die gesamte erwachsene Bevölkerung in Deutschland gezogen werden. Daher ist es ist leider nicht möglich sich freiwillig für die Umweltstudie zu melden. Nachdem sich die Studien GerES IV 2003–2006 und GerES V 2014–2017 ausschließlich mit Kindern und Jugendlichen beschäftigt haben, stehen nun die Erwachsenen im Alter von 18–79 Jahren wieder im Fokus. Der letzte GerES III 1997-1999 für die erwachsene Bevölkerung liegt bereits fast 20 Jahre zurück. Damit geht die Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit (GerES = German Environmental Survey) in die 6. Runde. In Kooperation mit dem Robert Koch-Institut ( RKI ) und zum ersten Mal mit dem Max Rubner-Institut (MRI), startet im November 2018 die GerES VI-Pilotstudie mit 100 Teilnehmenden. Diese dient dazu, die wesentlichen Elemente von GerES VI auf Machbarkeit zu prüfen. Die Feldarbeit der anschließenden Hauptphase wird etwa zwei Jahre dauern. In 300 Erhebungsorten in ganz Deutschland werden unsere Untersuchungsteams unterwegs sein und die teilnehmenden Personen in ihren vier Wänden besuchen. Untersuchungsprogramm für die Teilnehmenden Ein Schwerpunkt des GerES VI-Untersuchungsprogramms bildet das Human-Biomonitoring (HBM), d. h. die Untersuchung von Blut- und Urinproben der teilnehmenden Menschen auf zahlreiche Umweltschadstoffe. Außerdem werden Schadstoffe im Wohnumfeld erfasst, Trinkwasserproben aus dem häuslichen Wasserhahn untersucht, Hausstaubproben genommen und die heimische Innenraumluft getestet. Die durchschnittliche Dauer des Hausbesuches beträgt etwa zweieinhalb Stunden. Das Basisprogramm des Hausbesuchs umfasst bei allen Teilnehmenden: Ein persönliches Interview (Fragen zu Aspekten des Wohnumfeldes, der Ausstattung der Wohnung, Produktanwendungen und Ernährungsgewohnheiten sowie umweltrelevanten Verhaltensweisen), eine Morgenurinprobe zur Untersuchung der körperlichen Belastung u. a. mit Schwermetallen, Weichmachern und Pestizidrückständen, Trinkwasserproben zur Bestimmung von Metallen, Selbstausfüllfragebögen zu Belastungsquellen in der Wohnung und im Haushalt sowie zu umweltbedingten Krankheiten und gesundheitlichen Beeinträchtigungen und eine abschließende Zufriedenheitsbefragung zur Studiendurchführung. Die Interviews und Fragebögen dienen der Bestimmung der Einflüsse von persönlichen Lebensumständen auf eine eventuell gegebene Belastung mit bestimmten Schadstoffen. Ergänzend werden bei einigen Teilnehmenden zusätzlich eine der folgende Untersuchungen bzw. Messungen durchgeführt: Hausstaub: Der gefüllte Staubsaugerbeutel wird u. a. auf Flammschutzmittel untersucht. Trinkwasser: In weiteren Trinkwasserproben werden organischen Verbindungen bestimmt. Chemische Innenraumluftverunreinigungen: Mit kleinen Passivsammlern werden flüchtige Schadstoffe gemessen, außerdem die Raumluftfeuchte und -temperatur aufgezeichnet. Feinstaub: Im Wohnzimmer und dem davor liegenden Außenbereich wird der Feinstaub von Partikeln bis zu einer Größe von 2,5µm bestimmt. Schimmel: Im Hausstaub, in der Außenluft sowie im Schlafzimmer werden Schimmelsporen gemessen, im Schlafraum auch Temperatur und Luftfeuchte. Manchmal kommt genauere Untersuchungen auch ein Schimmelspürhund zum Einsatz. Nutzen für die Teilnehmenden Die Teilnehmenden erhalten auf Wunsch nach vier bis sechs Monaten eine Mitteilung über die individuellen Ergebnisse und eine umweltmedizinische Bewertung der bei ihnen und in ihrem Haushalt gemessenen Schadstoffe. Für Fragen steht das UBA den Teilnehmenden telefonisch und per E-Mail zur Verfügung. Nutzen für die gesamte Bevölkerung GerES VI stellt aktuelle, bevölkerungsrepräsentative Daten zur Belastung der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands mit Umweltschadstoffen bereit. Sie dienen dazu, das Ausmaß der Belastung von Erwachsenen mit Umweltschadstoffen beschreiben. Diese Daten erlauben es auch, besonders belastete Gruppen zu identifizieren und Belastungsquellen und -pfade aufzuzeigen. Diese Informationen sind eine wichtige Basis, um zielgerichtete Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor gesundheitsrelevanten Umwelteinflüssen zu entwickeln. Auch kann mit den Daten geprüft werden, ob bestehende Regeln und Gesetze ausreichend sind. Die GerES VI-Ergebnisse werden außerdem genutzt, um den Einfluss von Umweltfaktoren auf das Krankheitsgeschehen in Deutschland und ggf. auch Europa zu untersuchen und mögliche Zusammenhänge zwischen sozio-ökonomischen Faktoren und Umweltbelastungen im Hinblick auf die Umweltgerechtigkeit zu analysieren.
Ein Lernangebot für Kinder. Einsatz auf vier Pfoten: Mit Matz am Flughafen Hundeführerin Sina Tillschneider mit Spürhund Matz. Wenn Matz im Dienst ist, haben Schmuggler schlechte Karten. Der quirlige Terrier kontrolliert am Hamburger Flughafen jeden Tag Hunderte von Koffern auf verdächtige Ladung. Und dazu braucht er kein technisches Gerät, sondern nur seine feine Nase: Matz ist ein Artenschutz-Spürhund und arbeitet im Auftrag des Zolls.
Sehr geehrte Abonnentin, sehr geehrter Abonnent, die neue Ausgabe des telegramm umwelt + gesundheit ist erschienen. Ausgabe 03/2015 stellt den Einsatz und die Ausbildung von Schimmelspürhunden in Deutschland vor. Mit ihrem stark ausgeprägten Geruchssinn können Schimmelspürhunde verdeckte Schadensstellen eingrenzen und ermöglichen so bei Bedarf eine gezieltere Probennahme. Frühere Ausgaben des telegramm finden Sie im Archiv auf unserer Internetseite . Mit freundlichen Grüßen Ihre telegramm -Redaktion
Wer regelmäßig lüftet, steigert die Konzentration, sorgt für ein besseres Raumgefühl und verringert zugleich die Gefahr, sich und andere mit Krankheiten zu infizieren. Gleichzeitig erhöht jedes Fensteröffnen aber auch den Energiebedarf. Wie also lassen sich Innenräume optimal lüften? Eine überzeugende und kostengünstige Antwort darauf gibt das innovative Luftmessgerät OSAMD, für das Entwickler Paul Goldschmidt aus Heidelberg heute in Magdeburg von Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann mit dem diesjährigen „Umweltpreis Sachsen-Anhalt“ ausgezeichnet wurde. Mit dem ersten Platz verbunden ist ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Der Umweltpreis wird seit 27 Jahren von der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz (SUNK) des Landes vergeben; er ist 2023 mit insgesamt 20.000 Euro dotiert – das Umweltministerium steuert in diesem Jahr 5.000 Euro bei. Das Motto lautete „Innovativ für die Umwelt“; gesucht waren „Umweltvisionäre“ mit frischen Ideen, innovativen Projekten oder neuartigen Ansätzen. Insgesamt gab es 50 Bewerbungen von Vereinen, Unternehmen, Initiativen und Privatpersonen, aus denen die Jury drei Hauptpreise ausgewählt hat. Platz 2 und 5.000 Euro gehen dabei an den Verein „Unabhängiges Institut für Umweltfragen“ (UfU) für das Projekt „IGAMon-Dog“, bei dem durch Spürhunde invasive, also gebietsfremde, Pflanzenarten frühzeitig entdeckt werden. 3.500 Euro für Platz 3 erhält das „1. Repair-Café Magdeburg“, dessen Unterstützer einen kostenlosen, spendenfinanzierten Reparaturservice anbieten und auf diese Weise vielen technischen Geräten ein zweites Leben schenken. Neben den drei Umweltpreisen wurden auch drei mit jeweils 500 Euro dotierte Umwelt-Ehrenpreise verliehen: Darüber hinaus wurde der Sonderpreis des Landes-Tourismusverbands verliehen – er ging an ein Projekt des „AltmarkMacher e.V.“, das Tourismus und Umweltschutz verbindet: Mit „LADEpünktchen Altmark“ schafft der Verein gemeinsam mit touristischen Einrichtungen ein Netzwerk von Ladestationen, durch das Routen für den E-Bike-Tourismus entstehen. Willingmann betonte : „Wer sich beispielhaft für Umweltschutz engagiert, kann damit gleich doppelt gewinnen. Einerseits profitieren wir alle von tollen Umweltprojekten, die dazu beitragen, unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern. Und andererseits lässt sich dadurch im besten Falle sogar eine öffentliche Auszeichnung und viel Preisgeld einstreichen. Es verwundert also nicht, dass der Umweltpreis des Landes so beliebt ist. Das anhaltend hohe Interesse zeigt deutlich, dass sich in Sachsen-Anhalt zahlreiche Menschen für den Umweltschutz engagieren und dabei auch zu Umweltvisionären werden.“ SUNK-Geschäftsführerin Dr. Nele Herkt unterstrich: „ Innovative Umweltprojekte sind wie Ansichtskarten aus der Zukunft, von denen jetzt wieder ein dicker Stapel zusammengekommen ist. Wir haben Projekte gesucht, die mit Erfindergeist und Weitsicht den Umweltschutz voranbringen wollen, und dabei zutiefst beeindruckende Ideen und ein abermals enormes Engagement gefunden, das wir nur zu gern feierlich würdigen möchten.“ Details zum Siegerprojekt des „Umweltpreis Sachsen-Anhalt 2023“ : Die Wurzeln von OSAMD liegen 2020 in den Anfängen der Corona-Pandemie, als deutschlandweit Klassenzimmer in festen Zeitabständen gelüftet werden mussten. Dies wiederum erhöhte den Heizbedarf an den Schulen enorm. Da CO 2 -Ampeln für einen flächendeckenden Einsatz noch zu teuer waren, entwickelte der damals 17-jährige Schüler Paul Goldschmidt kurzerhand eine eigene Luftmessstation. Der Clou: Sie ist mit einem Stückpreis von zehn Euro nicht nur sehr günstig, sondern kann darüber hinaus vergleichsweise leicht von jedermann zusammengebaut und programmiert werden. Auf Software-Code und Bauplan lässt sich frei und kostenlos zugreifen; zudem gibt Paul Goldschmidt kostenfreie Workshops zu Bau und Programmierung an Schulen und anderen Einrichtungen, auch in Sachsen-Anhalt. Nach seinen Berechnungen lassen sich durch optimiertes Lüften pro Klassenzimmer und Woche bis zu 21 Kilogramm CO 2 einsparen. Aktuelle Informationen zu interessanten Themen aus Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt gibt es auch auf den Social-Media-Kanäle n des Ministeriums bei Facebook , Instagram , LinkedIn , Mastodon und Twitter .
Das Projekt "Teilvorhaben UfU e. V." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Unabhängiges Institut für Umweltfragen UfU - e.V. durchgeführt. Invasive gebietsfremde Arten (IGA) verursachen Probleme für den Schutz und die Erhaltung der einheimischen Flora und Fauna, schaffen wirtschaftliche Schäden und gefährden z.T. die Gesundheit der Bevölkerung. IGA sind eine wesentliche Ursache des Verlustes an Artenvielfalt. Die EU Verordnung 1143/2014 sieht ein System von Prävention, Früherkennung und sofortiger Beseitigung bereits weit verbreiteter IGA vor. Ein weiteres Ziel dieser Verordnung ist die Errichtung nationaler Überwachungssysteme zur Früherkennung, zum Monitoring und zur Kontrolle. Citizen Science wird weltweit als notwendig für das Monitoring von IGA angesehen. Über den direkten Beitrag zur Kontrolle hinaus wird durch die Beteiligung von Bürger*innen an der Kartierung von IGA auch die Wahrnehmung für die Problematik erhöht und ein wichtiger Beitrag zur Prävention weiterer Invasionen geleistet. Fast alle bisherigen Ansätze zur Erfassung von IGA basieren auf der visuellen Bestimmung anhand von bereitgestellten Materialien. Die neue Idee dieses Antrages ist es, mit tierischen Helfern zu arbeiten. Hunde können ideale Partner bei der Suche und Diskrimination von IGA sein, wenn sie in geeigneter Weise und nach klaren Regeln trainiert werden. Das Unabhängige Institut für Umweltfragen betreibt seit 2010 die Koordinationsstelle Invasive Neophyten in Schutzgebieten Sachsen-Anhalts (KORINA). Bestandteil von KORINA ist die Arbeit mit Laien. In Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und dem Verein Wildlife Detection Dogs e.V. soll versucht werden, Hundehalter*innen und ihre Hunde auf der Basis einer kontrollierten Methodik für die Suche nach IGA zu trainieren. Aktivitäten des Projektes sind u.a. die Erarbeitung von Informationsmaterialien, die Durchführung von Schulungen von Hundehaltern, die Gewinnung von IGA-Daten einschließlich Verarbeitung, kartografische Darstellung und statistische Auswertung, Verbreitungs- bzw. Trendmodellierung sowie partizipative Formate der Auswertung mit Laien.
Das Projekt "Test der Eignung von Spürhunden zum Auffinden von Borkenkäferbefall für den Einsatz im Forstschutz (Z68)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Weihenstephan, Fachbereich Wald und Forstwirtschaft durchgeführt. Die Einsatzfähigkeit von trainierten Spürhunden für den entomologischen Waldschutz zu testen. Dabei soll geprüft werden, ob Hunde die borkenkäferspezifischen Gerüche wahrnehmen bzw. auf diese konditioniert werden können, ob Hunde diese Gerüche aus dem Geruchsbouquet des Waldes herausfiltern und Käferbäume auch gezielt anzeigen können. Entscheidend für den Erfolg von technischen Bekämpfungsmaßnahmen bei Massenvermehrungen des Buchdruckers ist die rechtzeitige Entnahme befallener Bäume aus den Beständen. Oft werden befallene Bäume aber nicht rechtzeitig gefunden, weil die Kennzeichen des Käferbefalles nur schlecht oder nicht mehr sichtbar sind, wenn Bäume spät 'zeichnen' oder Bohrmehl durch Regen abgewaschen oder vom Wind verweht wird. Deshalb wurde der Einsatz von Spürhunden bei der Käferbaumsuche getestet. Das Projekt sollte antragsgemäß auf folgende Fragen Antworten erarbeiten: Können Hunde borkenkäferspezifische Gerüche wahrnehmen? Können Hunde auf diese spezifischen Gerüche trainiert (konditioniert bzw. eingestellt) werden? Können Hunde diese Gerüche aus dem großen Duftumfeld des Waldes gezielt herausfiltern und die betreffenden Bäume verweisen? Aus den Projektergebnissen können alle drei Fragen mit einem JA beantwortet werden. Die Bedingungen für die erfolgreiche Ausbildung von Spürhunden ist die wesensmäßige Veranlagung der Hunde, die Erfahrung und das Geschick der Ausbilder und geeignetes Konditionierungsmaterial. Mit einem Gemisch aus Bohrmehl des Buchdruckers und Käfern und dessen Brut konnten zwei Hunde unterschiedlicher Rasse und Geschlecht auf den spezifischen Duft dieses Borkenkäfers eingestellt werden. Sie verwiesen im Praxistest zuverlässig befallene Bäume.
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