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Dialogforum 2017: Sport – Impulsgeber für eine nachhaltige Gesellschaft

Am 22. März 2017 fand im Tagungswerk Berlin das Dialogforum 2017 „Sport – Impulsgeber für eine nachhaltige Gesellschaft“ statt, veranstaltet durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (⁠ BMUB ⁠), das Umweltbundesamt (⁠ UBA ⁠) und den Beirat „Umwelt und Sport“ des BMUB. Die Gastgeber verfolgen das Ziel, ⁠ Nachhaltigkeit ⁠ in allen drei Dimensionen stärker in den Sport zu integrieren und die bestehenden Potentiale des Sports für eine gesellschaftliche Verankerung des Nachhaltigkeitsleitbildes zu nutzen. Insgesamt streben sie eine engere Verzahnung von Umwelt- und Sportpolitik an. Es bedarf zudem einer breitenwirksamen Kommunikation des bereits bestehenden Engagements, einschließlich der Vermittlung praxiswirksamer Beispiele und entsprechender weiterer Initiativen des Sports. Das Dialogforum lud daher ein, um gemeinsam prioritäre Handlungsfelder zu diskutieren und in einem Dialog Impulse zu geben, Kontakte zu knüpfen, Kooperationen und Projekte anzustoßen. Rund 200 Expertinnen und Experten diskutierten, wie Natursportarten, Freizeitaktivitäten, Sportanlagen und Sportveranstaltungen sowie der mit der Sport- und Freizeitausübung verbundene Konsum Hand in Hand mit Umwelt-, Natur- und ⁠ Klimaschutz ⁠ gehen können. Aufgrund ihrer hohen Relevanz für mehr Nachhaltigkeit im Sport wurden fünf Themen in Zukunftsforen diskutiert: Digitalisierung im Sport, Umweltfreundliche Sportveranstaltungen, Raumnutzungskonflikte überwinden, Klimaschutz und Sport und Nachhaltiger Sportkonsum. Veröffentlicht in Texte | 20/2018.

Dokumentation der 10. Deutsch-Russischen Umwelttage 2013 im Gebiet Kaliningrad

Es wurden technische Lösungen wie auch damit verbundene organisatorische und finanzielle Aspekte beim Betrieb von Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsinfrastruktur besprochen. Insbesondere die deutschen Erfahrungen aus den neuen Bundesländern beim Umbau der Siedlungswasserwirtschaft flossen ein. Die Gestaltung umweltverträglicher Sportgroßveranstaltungen wurde mit Blick auf die Austragung der Fußball-WM 2018 u. a. in Kaliningrad und Auswertung der deutschen Erfahrungen aus den Fußball-WM 2006 (Männer) bzw. 2011 (Frauen) diskutiert. Besonders vertieften die Experten Fragen eines umweltgerechten Managements von Sportstätten, Entwicklungsperspektiven für nachhaltige touristische Planungen als auch Vorschläge für umweltverträgliche und effiziente Mobilitätskonzepte. Die Möglichkeiten einer umweltverträglichen Regionalentwicklung in und im Umland von Naturschutzgebieten regionaler Bedeutung im Gebiet Kaliningrad wurde erörtert.

Konzept Nachhaltige Mobilität EURO 2024

Die Studie "Konzept nachhaltige Mobilität EURO 2024" beschäftigt sich mit der Förderung nachhaltiger Mobilität im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft 2024 (EURO 2024) in Deutschland. Da der Verkehrssektor zu den Hauptverursachern von Treibhausgasemissionen zählt, ist die Förderung nachhaltiger Mobilität von entscheidender Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel. Bei Großveranstaltungen im Sportbereich, wie beispielsweise der Fußball Europameisterschaft 2024 in Deutschland, sind die Herausforderungen hinsichtlich nachhaltiger Mobilität besonders ausgeprägt. Daher sollten solche Events gezielte Maßnahmen zur Förderung von nachhaltiger Mobilität in ihre Planung und Durchführung integrieren. Die durchgeführte Studie gründet sich auf einer umfassenden Literaturrecherche und der Auswertung einschlägiger Studien, wobei ein besonderes Augenmerk auf europäische Sportereignisse der vergangenen 17 Jahre gelegt wird. Die herausgearbeiteten Maßnahmen werden in Bezug auf die räumliche Dimension des Verkehrsaufkommens als auch die verschiedenen beteiligten Akteursgruppen analysiert. Auf Basis dieser Ergebnisse werden Empfehlungen für nachhaltige Mobilitätslösungen im Kontext der EURO 2024 vorgestellt. Die Ergebnisse unterstreichen, dass eine umfassende Zusammenarbeit zwischen Veranstalter*innen, Regierungen, Verkehrsbehörden, Transportunternehmen und der Zivilgesellschaft unerlässlich ist, um nachhaltige Mobilität bei Sportgroßveranstaltungen zu erreichen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit an Planungs- und Entscheidungsprozessen sowie die Integration von Feedbackschleifen können dazu beitragen, eine gemeinsame Vision zu entwickeln und Maßnahmen zu implementieren, die von allen Akteur*innen getragen werden. Eine umfassende und integrierte Umweltstrategie kann dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck von Veranstaltungen zu reduzieren und gleichzeitig soziale und wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen. Insgesamt zeigt die Studie, dass die Förderung von nachhaltiger Mobilität bei Sportgroßveranstaltungen bedeutend für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist. Die Veranstalter*innen von Sportgroßereignissen sollten gezielte Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Mobilität in ihre Planung und Durchführung integrieren, um die negativen Auswirkungen des Verkehrs auf Umwelt und Lebensqualität in urbanen Räumen zu reduzieren. Es ist wichtig, dass diese Maßnahmen nicht nur kurzfristig während der Veranstaltung, sondern auch langfristig in der Region umgesetzt werden, um nachhaltige Mobilität langfristig zu etablieren. Quelle: Forschungsbericht

BfS-Magazin: „Einblicke Nummer 21 | Informationen über ein Endlager“ (PDF, nicht barrierefrei)

Nr. 21 ––– juNi 2013 ASSE EINBLICKE InforMatIonEn üBEr EIn EndlagEr Da geht’s lang: Manche wege sind beschwerlich. Daher lohnt es sich, jeden schritt im Detail zu planen, um vor unlieb- samen Überraschungen sicher zu sein augEn auf und durch Wer länger plant, braucht am Ende oft weniger Zeit: Bei der Umsetzung komplexer Großprojekte wie Flughäfen, Bahnhöfen, aber auch der Rückholung, kommt es neben der Einbeziehung der Bevölkerung darauf an, die Risiken und Kosten nicht kleinzureden Vo N o l i V e r g e h r s E ine gewaltige Baustelle liegt mitten in der Stadt, seit Wochen tut sich nichts mehr. Wo noch vor Monaten hunderte Arbeiter Steine schleppten, Trägerbalken zurechtschnitten und Pläne studierten, ist nun alles ruhig. Wie ein Symbol des Stillstands ragt ein hoher Kran aus dem unvollendenten Gebäude gen Himmel. E Steine liegen herum, Sandhaufen ver- sperren Passanten den Weg, die Empö- rung über die Verzögerung des Baus ist groß. Soeben hat der Baumeister bekanntgegeben, dass das Geld für die Fertigstel- lung nicht reichen wird. Statt eines stolzen Gebäudes, das welt- weit von deutscher Baukunst zeugen sollte, steht nun eine Ru- ine in der Landschaft. d ass der Kölner Dom nach einer über 300-jährigen Bau- unterbrechung doch noch fertig wurde, ist letztlich dem D Engagement der Bürger zu danken – und ausgerechnet einem protestantischen König: Friedrich Wilhelm IV. Unter sei- ner Ägide nahm man die Bautätigkeit 1842 wieder auf, über 600 Jahre nach der Grundsteinlegung wurde der Kölner om schließlich am 15. Oktober 1880 eingeweiht – als damals höchs- tes Gebäude der Welt. Ob Kölner Dom, Schloss von Versailles (Ludwig XIV. lebte Zeit seines Lebens auf einer Baustelle) oder Suezkanal: Verzö- gerungen und Kostenexplosionen sind seit jeher keine Selten- heit, wenn es um große Bauprojekte geht. Und dennoch fragt sich mancher Beobachter angesichts der unplanmäßigen Ent- wicklung am Berliner Flughafen, der Hamburger Elbphilhar- monie oder dem Stuttgarter Hauptbahnhof, was schief läuft im Land der Ingenieure, das doch weltweit als Heimstatt von Sorg- falt und Pünktlichkeit gilt. Tatsächlich stellen sich nicht nur Politiker die Frage, wie man komplexe Großprojekte möglichst problemlos realisiert, ohne dass es zu endlosen juristischen Streitereien kommt, zu gravierenden Baumängeln oder zu einer Ablehnung in der Be- völkerung. Nicht zuletzt sind das Fragen, aus deren Beantwor- tung man auch für die Rückholung des radioaktiven Abfalls aus der Asse lernen kann. Denn von der Größe, dem Zeitrahmen und der Komplexität her ge- hört die sichere Stilllegung des Endlagers zu einem der ambitioniertesten Großprojekte, die derzeit in Deutschland realisiert werden. Der Rahmenterminplan (Seite 2 und 3) gibt eine Vorstellung, wie umfangreich das Vorha- ben ist und welche Schritte miteinander koor- diniert werden müssen. Dabei ist diese Art einer soliden Vorausschau und Pla- nung einer der wichtigsten Schritte zur Realisation. „Grund- sätzlich müssen Großprojekte lange und konzentriert vorge- dacht werden. Und mit immensem Aufwand muss jedes Detail erfasst werden“, sagt Klaus Grewe (siehe Interview Seite 4). Der deutsche Projektmanager koordinierte die Gesamtplanung der Olympischen Spiele in London 2012 und schaffte das schier Unmögliche: Die Sportstätten wurden vier Monate früher fertig als geplant – unter dem Strich stand sogar eine Ersparnis von mehreren Hundert Millionen Euro. Geschafft hat das der ehemalige Manager des Baukon- zerns Strabag mit einer wahren Fleißarbeit: Er bezog bei insge- samt 14.000 Einzelposten alle erdenklichen Störfaktoren ein und errechnete die Auswirkungen auf den Zeitplan und die Kosten. Jeden Monat setzten sich Auftraggeber und Bauunter- nehmer zusammen, um über die Risiken zu sprechen und mög- liche Zusatzkosten zu verteilen. „Eine sorgfältige Planung zahlt sich am Ende aus“, sagt Grewe – ebenso wie die frühzeitige Zusammenarbeit mit Behörden und Bürgern. Planung und Kommunikation – das sind auch für den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, der nun Geschäftsführer des Baukonzerns Bilfinger ist, essentielle Faktoren, um den Erfolg von Großpro- jekten sicherzustellen: „Den Bürgern reicht es nicht mehr aus, erst dann befragt zu werden, wenn die fertigen Pläne bereits vorliegen“, so Koch. Man brauche auch in Deutschland intensivere Mediations- und Erklä- rungsprozesse, die den Menschen die Notwendigkeit und den Nutzen von Projekten verdeutlichten. Ein Weg, den das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bei der Asse seit der Übernahme der Ver- antwortung geht: Mit umfangreichen Informationsangeboten wurde die Öffentlichkeit von 2009 an bei der Suche nach der besten Stilllegungsoption miteinbezogen. Im Herbst 2012 wur- den die Beschleunigungsmöglichkeiten für den Beginn der Rückholung mit Experten, Gutachtern und Bürgerinitiativen diskutiert. oft wIrd nIcht dEr BEstE, sondErn dEr BIllIgstE anBIEtEr ausgEwählt, aBEr das kann aM EndE tEuEr wErdEn B ei der Bewältigung kosten- und zeitintensiver Projekte kommt es nicht nur auf die Kommunikation zwischen B öffentlichem Auftraggeber und der Bevölkerung an, son- dern auch auf die Rücksprachen mit den ausführenden Firmen. Oft scheitern große Bauvorhaben daran, dass sich die einzelnen Fo r ts e tz u N g Au F s e i t e 4 waruM dIE rückholung frühEr startEn kann Nr. 21 ––– juNi 2013 VERÄNDERUNGEN GEGENÜBER MAI 2012 notfallVorsorgE 21. Beginn der Rückholung: 2036. Das war das Ergebnis des ersten Rahmenterminplans, den das Beratungs- und Planungsunterneh- men Arcadis im Mai 2012 im Auftrag des Bundesamtes für Strah- lenschutz (BfS) vorlegte. Der Ablaufplan basierte auf den bis dahin gemachten Erfahrungen und den damals bekannten Rahmenbe- dingungen der Schachtanlage Asse II. Berücksichtigt man den pre- kären Zustand des mehr als hundert Jahre alten Bergwerks, war dieses Ergebnis für das BfS nicht akzeptabel. Es folgte eine intensive Diskussion mit dem Ziel, den Beginn der Rückholung zu beschleunigen. Im September 2012 fand dazu ein Fachworkshop mit über 100 Teilnehmern statt. Parallel erarbei- teten alle Fraktionen im Deutschen Bundestag das „Gesetz zur Be- schleunigung der Rückholung radioaktiver Abfälle und der Stillle- gung der Schachtanlage Asse II“ (Lex Asse), das im April 2013 in Kraft trat. Das Gesetz bringt Rechtssicherheit, um die Vorbereitung für die Rückholung zügig – anstatt nachrangig zu den Notfallmaß- nahmen – voranzubringen, Nun hat die Arcadis GmbH einen neuen Zwischenbericht zum Rahmenterminplan vorgelegt, der zunächst eine Beschleunigung von drei Jahren ausweist. In dem aktuellen Bericht sind vor allem die Beschleunigungsvorschläge des Fachworkshops und die neuen Randbedingungen durch die Lex Asse eingeflossen. Noch nicht be- rücksichtigt sind Beschleunigungswirkungen, die sich in den einzel- nen Teilprojekten noch ergeben können. Der Rahmenterminplan wird daher kontinuierlich fortgeschrieben: Sich verändernde Rand- bedingungen und zusätzliche Beschleunigungspotenziale werden weiter analysiert und berücksichtigt. Die vorliegende schematische Darstellung zeigt die Bezie- hungen zwischen den einzelnen Teilprojekten der Rückholung. Sie veranschaulicht, in welchen Teilprojekten im Vergleich zum Rah- menterminplan vom Mai 2012 Zeit eingespart werden kann. Sie zeigt auch, wie sich die bisher identifizierten Beschleunigungs- potenziale auf das Gesamtprojekt Rückholung auswirken. DIE MASSNAHMEN DER STABILISIERUNG UND NOTFALLVORSORGE DIENEN DAZU, DIE WAHRSCHEINLICHKEIT EINES UN- KONTROLLIERTEN WASSEREINBRUCHS IN DAS BERGWERK UND DIE AUSWIR- KUNGEN EINES SOLCHEN NOTFALLS ZU VERRINGERN. SIE SIND DIE VORAUSSET- ZUNG FÜR DIE RÜCKHOLUNG.NOTFALLVORSORGE UND STABILISIERUNG Die Umsetzung der Maßnahmen benötigt mehr Zeit. Zum einen hat die einjährige Sperrung der Wendelstrecke, die den oberen Teil des Bergwerks mit dem unteren verbindet, die Arbeiten verzögert. Zum anderen müssen die Bohrungen in die Einlage- rungskammern, durch die im Notfall die Resthohlräume verfüllt werden, nun vorsorglich fertiggestellt werden. Im Notfall wäre hierfür nicht genug Zeit. Das hat die Probephase gezeigt. DIE PROBEPHASE (FAKTENER- HEBUNG) IN DEN EINLAGE- RUNGSKAMMERN 7 UND 12 DIENT DAZU, DIE RANDBEDIN- GUNGEN FÜR DIE RÜCKHO- LUNG VERLÄSSLICH FESTZU- STELLEN.PROBEPHASE (FAKTENERHEBUNG) Die Teilprojekte „Bergetechnik“, „Zwischenlager“ und „Rückho- lung“ werden von der Probephase entkoppelt. Die Lex Asse erleichtert es, die Teilprojekte parallel zu planen, ohne die Ergeb- nisse aus der Probephase abzuwarten. Das parallele Vorgehen beinhaltet aber auch das Risiko von Fehlplanungen. Führt die Probephase zu nicht erwarteten Ergebnissen, können zeit- und kostenintensive Um- oder Neuplanungen nötig sein. proBEphasE BErgEtEchnIk ÜBER DEN NEUEN BERGUNGS- SCHACHT SOLLEN DIE ABFÄLLE AUS DEM BERGWERK ZURÜCKGEHOLT WERDEN. Infrastruktur rückholung lEgEndE STAND MÄRZ 2013 STAND MAI 2012 ZWISCHENLAGER Sobald ein geeigneter Standort für das Zwischenlager gefunden ist, kann mit der konkreten Planung und dann mit dem Bau begonnen werden. Wenn die Rückholung startet, sind das Zwi- schenlager und die Konditionierungsanlage, in der die Abfälle behandelt und neu verpackt werden, betriebsbereit. Zeigt die Probephase, dass die Rückholung nicht machbar ist, sind die Investitionen verloren. BErgungsschacht rIsIkEn Der Rahmenterminplan beinhaltet auch Risiken. Während im Rahmen der Probephase noch die Planungsgrundlagen für die Rückholung ermittelt werden, z. B. der Zustand der Abfallbehälter und Einlagerungskammern, beginnt parallel schon deren Vorbereitung, z.B. die Entwicklung von Bergetechnik. Dies kann zu Fehlplanungen führen, die zeit- und kostenintensiv behoben werden müssen. Terminrisiken birgt auch der schlechte Zustand des Bergwerks – wie z. B. durch die Sperrung der Wendelstrecke im vergangenen Jahr. Genehmigungsverfahren werden im Rahmenterminplan pauschal mit sechs Monaten kalkuliert. Mögliche Klageverfahren sind dabei aber nicht berücksichtigt. EIN PUFFERLAGER, DIE KONDITIONIERUNGSANLA- GE UND DAS ZWISCHEN- LAGER WERDEN BENÖTIGT, UM DIE GEBORGENEN ABFÄLLE NEU ZU VERPA- CKEN UND BIS ZUR END- LAGERUNG SICHER ZU VERWAHREN. ZwIschEnlagEr potEnZIalE Der Rahmenterminplan ist kein verbindlicher Zeitplan, sondern eine Moment- aufnahme des Planungsstandes. Er wird kontinuierlich fortgeschrieben. Der Rahmenterminplan bildet die Grundlage, um weitere Beschleunigungspotenzia- le zu identifizieren und diese im fachlichen Austausch mit der Asse-2-Begleit- gruppe und der Arbeitsgruppe Optionen-Rückholung zu diskutieren. Bisher stand die Vernetzung der Teilprojekte im Zentrum der Bemühungen. Jetzt geht es darum, das Vorgehen innerhalb der Teilprojekte zu optimieren. UM DIE RADIOAK- TIVEN ABFÄLLE AUS DEN EINLAGERUNGS- KAMMERN BERGEN ZU KÖNNEN, MÜSSEN SPEZIALMASCHINEN ENTWICKELT WERDEN.BERGETECHNIK Die Maschinen, mit denen die Abfälle geborgen werden sollen, können entwickelt werden, ohne dass auf die Ergebnisse aus der Probephase gewartet werden muss. Sollte sich beim Schritt 2 (Öffnen der Einlagerungskammern) und Schritt 3 (Bergen erster Abfallbehälter) der Probephase zeigen, dass die Annahmen für die Planung unvollständig oder falsch waren, müssen Bergetech- nik und Genehmigungen an die neuen Erkenntnisse angepasst werden. DIE INFRASTRUKTUR ÜBER UND UNTER TAGE UMFASST SÄMT- LICHE EINRICHTUNGEN (Z. B. LABORE, WERKSTÄTTEN, SICHE- RUNGSEINRICHTUNGEN), DIE FÜR DEN UMGANG MIT DEN ABFÄLLEN VON DER BERGUNG BIS ZUM ZWISCHENLAGER BE- NÖTIGT WERDEN. DIE RÜCKHOLUNG BEINHAL- TET DAS GESAMTKONZEPT SOWIE DIE PLANUNGEN UND BAUAUSFÜHRUNGEN ZUR BERGUNG ALLER EINGELA- GERTEN ABFÄLLE. SIE WIRD VORAUSSICHTLICH MEHRE- RE JAHRZEHNTE DAUERN. BERGUNGSSCHACHT Die Planung und der Bau des Bergungsschachtes erfolgen nun unabhängig von den Ergebnissen der Probephase und nur noch unter Bergrecht. Sie können beginnen, sobald die geolo- gische Erkundung des vorgesehenen Schachtstandortes erfolgreich abgeschlossen ist. Der Bergungsschacht ist einsatz- bereit und an das Bergwerk angeschlossen, wenn die Rück- holung beginnt. Ist die Rückholung nicht möglich, sind auch diese Investitionen verloren. INFRASTRUKTUR Die Planung der Infrastruktur über und unter Tage ist nicht mehr mit dem Schritt 3 der Probephase verknüpft. Sie beginnt bereits, wenn die Erkenntnisse, die beim Öffnen der Einlage- rungskammern 7 und 12 gewonnen werden, vorliegen. Parallel zum Bau des neuen Bergungsschachtes werden vom bestehenden Bergwerk aus die neuen Infrastrukturräume in Richtung des neuen Schachtes errichtet. RÜCKHOLUNG Die Rückholung kann früher beginnen, da durch die Parallelisie- rung von Teilprojekten der Zeitplan gestrafft wird. So startet z. B. die Entwurfsplanung und Genehmigungsphase der Rückholung, obwohl die Probephase noch nicht abgeschlossen ist. Es wird an- genommen, dass sich die Planungsannahmen auch im Schritt 3 der Probephase – dem Bergen erster Abfallbehälter – bestätigen. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen die abweichenden Erkennt- nisse nachträglich berücksichtigt werden. Nr. 21 ––– juNi 2013 Fo rts e tz u N g Vo N s e i t e 1 Bereiche zu wenig absprechen und eine effektive Koordi- nation fehlt. Zuweilen wirft das Durcheinander von Subun- ternehmern und Teilprojekten die Pläne über den Haufen, auch wird selten aus Fehlern gelernt. Der Oxford-Professor Bent Flyberg hat weltweit über 600 Großprojekte aus den vergangenen 90 Jahren unter- sucht und festgestellt, dass dieselben Fehler über Jahr- zehnte immer wieder aufs Neue gemacht werden: Viele Manager hielten ihre Bauprojekte für einzigartig und igno- rierten die Erfahrungen von Kollegen. E inen der größten Fehler sehen Experten in der Fokus- sierung auf den Preis. Oft werde bei Bauvorhaben der billigste Anbieter genommen. Daher kalkulierten die Firmen mit unrealistischen Annahmen, um den Auf- trag zu erhalten – und stellten im späteren Bauverlauf stän- dig Nachforderungen. Um dieses Dilemma zu vermeiden, gibt es in der Schweiz eine besondere Methode: Das bil- ligste Angebot wird genauso aussortiert wie das höchste. In beiden Fällen geht man davon aus, dass sich die Annah- men als falsch erweisen. In Deutschland dagegen herrsche der Geiz vor, sagt Reinhard Wagner von der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement. Qualität bei Projekt- entwicklung und Bauausführung habe ihren Preis. Zumal es mittlerweile genügend Erfahrungswerte gibt, um den Kostenrahmen abzuschätzen. So verteuern sich laut einer Studie Brücken und Tunnel im Schnitt um 30 Prozent, Bahnstrecken um die Hälfte und IT-Projekte sogar um das Doppelte. Doch oft werden Aufwand und Risiko kleingeredet, um den Auftrag zu erhalten oder die Bürger zu beruhigen. Das Risiko, ja selbst den schlimmsten Fall, mit in die Planung einzubeziehen, ist daher für eine erfolgreiche Umsetzung von Projekten unverzichtbar: Bei der Asse bedeutet das, Vorkehrungen für den Fall des Ab- saufens der Grube zu treffen und gleichzeitig mögliche Alternativen zur Rückholung zu betrachten, falls diese technisch nicht möglich oder radiologisch nicht verant- wortbar sein sollte. Was manchem Bürger wie ein Abrü- cken vom gesetzlichen Auftrag der Rückholung vorkommt, ist lediglich Ausdruck eines modernen Projektmanage- ments, das aus den Erfahrungen der Vergangenheit Lehren zieht. Erkundung für Bohrschacht BEgonnEn Anfang Juni hat die erste Bohrung zur Erkundung für den geplanten neuen Bergungsschacht begonnen. Er wird für die Rückholung der Abfälle benötigt. Der bestehende Hauptschacht 2 reicht dafür nicht aus. Der neue Schacht ermöglicht es zudem, dass mehr Menschen gleichzeitig im Bergwerk arbeiten können. Der Bohrplatz liegt etwa 500 Meter östlich des Schachtes 2. Er wurde auf Grundlage der für einen erfolgreichen Schachtbau wichtigen Faktoren ausgewählt. Mit der Erkundung prüft das BfS nun, ob die Geologie am Standort für den Schachtbau geeignet ist. Außerdem wird durch zwei untertägige Bohrungen geklärt, wie der Schacht an das bestehende Bergwerk angeschlossen werden kann. Fallen die Ergebnisse der Erkundungsbohrungen positiv aus, kann mit der Planung des Bergungsschachtes begonnen werden. die Infostelle asse (tel.: 05336-89-640, E-Mail: info-asse@ bfs.de) bietet jeweils dienstags um 10 uhr Besichtigungstouren zum Bohrplatz an. Eine anmeldung ist erforderlich. »dIE gEsEllschaft lässt EInEM projEkt nIcht gEnügEnd ZEIt, uM gEplant Zu wErdEn« Der Projektmanager Klaus Grewe über planerische Fleißarbeit und Probleme bei großen Bauvorhaben i N t e rV i e w N AtA s c h A r o s h A N i a A s s e e i N b l i c k e : In Deutschland hadert Wir haben ganz einfach gesagt, was ist und was das Projekt man zurzeit sehr mit fehlerhaften Groß- kostet. Auf jede Frage und jede Sorge konnten wir antworten. projekten wie dem Flughafen BER, der In der ersten Planungsphase haben wir uns den Betroffenen Elbphilharmonie oder Stuttgart 21 – vorgestellt: „Wir sind die, die jetzt viel Lärm machen und fünf kommt so etwas nur bei uns vor? Jahre alles auf den Kopf stellen und vielleicht etwas hinterlas- k l Au s g r e w e : Dass Großprojekte aus den sen, was ihr nicht wollt.“ Wenn z. B. ein Zubringer über ein Kosten- und Zeitrahmen fallen und Fehler Privatgrundstück ging, haben wir das thematisiert. Die Bürger in der Vorplanung gemacht werden, passiert auch internatio- waren am Prozess beteiligt und wir haben alle Unterlagen und nal. Der Grundfehler in Deutschland besteht darin, Kosten transparent gemacht. Dadurch haben wir dass die Projekte unter einem hohen gesellschaft- eine enorme Akzeptanz geschaffen. Gleichzeitig lichen Druck stehen. Deshalb wird, bevor das Projekt gab es immer Ansprechpartner. überhaupt genau definiert und kalkuliert ist, eine Gesamtsumme in den Raum gestellt, an der die Poli- Was können die Deutschen lernen von interna- tik anschließend gemessen wird. Auf Grundlage un- tionalen Mammutprojekten, die über Jahre ge- vollständiger Unterlagen kommt es dann oft zu einer plant und realisiert werden? frühzeitigen Ausschreibung, und anschließend merkt Die Gesellschaft lässt einem Projekt nicht genü- man: Es wird doch teurer als erwartet. Dann erfolgt gend Zeit, um geplant zu werden. Projekte müssen die Vergabe an den billigsten Anbieter, den man fin- Klaus Grewe hat als Pro- vorausgedacht und durchgeplant werden. Mit der den kann, um wenigstens halbwegs im Kostenrahmen jektmanager u.a. den Planung wird bereits erwartet, dass gebaut wird. Berliner Hauptbahnhof zu bleiben. Das heißt, es wird begonnen, wenn der erste Pla- International wird das völlig anders gehand- und den Gotthardtunnel nungsschritt abgeschlossen ist – so schnell wie habt. In jeder Planungsphase wird ein Schlussbericht mitgeplant. Seit 2005 möglich also. Dieser Grundgedanke ist falsch. Denn geschrieben, in dem steht, was bereits getan wurde, lebt er in England, dort schon in der zweiten, detaillierteren Planungspha- welche Risiken es gibt, wie sie kalkuliert werden müs- war er verantwortlich se kann es passieren, dass man auf eine Summe sen und minimiert werden können. Beides, Kosten für die Gesamtkoordina- kommt, bei der sich wie z. B. bei der Elbphilharmo- und Risiken, ergeben dann das erste Budget, das mit tion aller Bauprojekte nie herausstellt, dass die Stadt sich das Projekt dem Report der Öffentlichkeit vorgelegt wird. Wich- der Olympischen Spiele nicht leisten kann und es abbricht. tig ist, dass es in dieser frühzeitigen Planungsphase 2012 in London. immer die Entscheidungsfreiheit gibt, ob das Projekt Häufig ist es schwer der Öffentlichkeit zu ver- fortgeführt werden soll. mitteln, warum Großprojekte sich um Milliarden verteuern und dann auch noch den Zeitplan weit überschreiten. Wie Kann man Planänderungen kalkulieren oder gar den lässt sich die Diskrepanz zwischen den realen Ereignissen Worst Case? bei Bauvorhaben und der öffentlichen Erwartung in Ein- Planänderungen können nur einkalkuliert werden, wenn man klang bringen? das Projekt von Phase zu Phase betrachtet. Manchmal gibt es Man muss Mut haben, alles zu kommunizieren: Kosten, Pla- gesellschaftliche oder politische Gründe, weshalb doppelt ge- nung, Probleme. plant werden muss. Wenn jedoch mit dem Bau begonnen wur- In England haben wir gesagt, die Olympiade kostet 9,3 de, kann es keine Änderungen mehr geben – sonst explodieren Milliarden Pfund und das ist unwahrscheinlich viel Geld, aber die Kosten und der Zeitplan wackelt. mit dieser Summe muss gerechnet werden. In Deutschland exi- Grundsätzlich müssen Großprojekte lange und konzen- stiert die „Geiz ist geil“-Mentalität. Es muss jedoch verstanden triert vorgedacht werden. Und mit immensem Aufwand muss werden, dass Großprojekte einfach sehr komplex geworden und jedes Detail erfasst werden. mit Riesenkosten verbunden sind. Wie haben Sie es geschafft, bei den Olym- pischen Spielen 2012 in London im Zeit- und Kostenrahmen zu bleiben? Zunächst haben wir uns viel Zeit genommen: Wie gehen wir vor bei dem Projekt? Wie muss es organisiert werden? Wie sieht die Bürgerbe- teiligung aus? Wir haben sehr lange nichts an- deres gemacht als geplant. Und erst als wir die Planung vollständig abgeschlossen hatten, ha- ben wir mit dem Bau begonnen. Obwohl einige schon vorher nervös wurden. Sie können ein Bauwerk nur vordenken, wenn Sie detailliert planen. In London haben wir pro Tag maximal 20.000 Leute auf der Baustelle beschäftigt. Sie können sich vor- stellen, was das kostet, wenn diese Menschen nur einen Tag nicht arbeiten können, weil es einen unvorhersehbaren Still- stand gibt. Es gehört viel planerische Fleißarbeit zu Großprojekten. Stichwort Asse: Die Rückholung des Atom- mülls aus dem ehemaligen Bergwerk ist ein ehrgeiziges, weltweit einzigartiges Projekt. Wie ist Ihre persönliche Einschätzung als re- nommierter Projektmanager: Scheint es Ih- nen realistisch, erst 2033 mit der Mammut- aufgabe der Rückholung zu beginnen? Für dieses Projekt mit all seinen Gefahren, der Komplexität und dem Nichtwissen, wohin der Atommüll kommen soll, finde ich das einen angemessenen Zeit- raum. Man sollte den Verantwortlichen die Zeit geben, alles hundertmal vorher durchzuplanen, aber gleichzeitig auch stän- dig den Plan kommunizieren und erklären, warum es 20 Jahre dauert. Und wo die Risiken bei der Planung dieses sensiblen Themas liegen. Das Wichtigste ist Transparenz. Man muss zuge- ben, wenn man etwas nicht weiß und was in diesem oder jenem Stadium noch nicht klar ist. Immer ein Schritt nach dem ande- ren – das macht komplexe Abläufe aus. Vor allem sollte man den Mut haben, zu sagen, wenn in der Vorplanung etwas schief geht oder man bei der Detailplanung merkt, dass es so nicht klappt – einfach weil es hochkomplizierte Prozesse sind. Dann müssen die Pläne verändert und eingestanden werden, dass man hier in einer Sackgasse steckt – auch das kommt vor. »wIr haBEn gEsagt, was Ist und was Es kostEt. auf jEdE fragE dEr BürgEr hattEn wIr EInE antwort« Die Stadt London setzte bei der Erschließung des olym- pischen Geländes und des neuen Stadtteils auf Transparenz und die intensive Einbindung der Bürger. Die Bürgerakzep- tanz lag bei knapp 90 Prozent – wie erklären Sie sich diese breite Zustimmung? IMprEssuM asse einblicke Informationsschrift zum Endlager Asse II / Herausgeber: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), V.i.s.d.P.: Katharina Varga, Willy-Brandt-Str. 5, 38226 Salzgitter, www.endlager-asse.de / Verlag: dUMMy Verlag GmbH / Gestaltung: Jan Spading / Illustration: Axel Pfaender (Titel) und Jindrich Novotny (Porträt) für Asse Einblicke; BfS / Bildmaterial Infografik: Macina digitalfilm / Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn / die Asse-Einblicke sind auf einem FSC-zertifizierten Papier unter Verwendung von Altpapier und wiederaufforstbaren Rohstoffen gedruckt und klimaneutral. die durch die Herstellung verursachten Treibhausgasemissionen wurden durch Investition in das Klimaschutzprojekt „Wasserkraft, Pueblo Nuevo Viñas, Guatemala“ kompensiert.

Dialogforum 2017

Am 22. März 2017 fand im Tagungswerk Berlin das Dialogforum 2017 „Sport – Impulsgeber für eine nachhaltige Gesellschaft“ statt, veranstaltet durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (⁠BMUB⁠), das Umweltbundesamt (⁠UBA⁠) und den Beirat „Umwelt und Sport“ des BMUB.Die Gastgeber verfolgen das Ziel, ⁠Nachhaltigkeit⁠ in allen drei Dimensionen stärker in den Sport zu integrieren und die bestehenden Potentiale des Sports für eine gesellschaftliche Verankerung des Nachhaltigkeitsleitbildes zu nutzen. Insgesamt streben sie eine engere Verzahnung von Umwelt- und Sportpolitik an. Es bedarf zudem einer breitenwirksamen Kommunikation des bereits bestehenden Engagements, einschließlich der Vermittlung praxiswirksamer Beispiele und entsprechender weiterer Initiativen des Sports. Das Dialogforum lud daher ein, um gemeinsam prioritäre Handlungsfelder zu diskutieren und in einem Dialog Impulse zu geben, Kontakte zu knüpfen, Kooperationen und Projekte anzustoßen. Rund 200 Expertinnen und Experten diskutierten, wie Natursportarten, Freizeitaktivitäten, Sportanlagen und Sportveranstaltungen sowie der mit der Sport- und Freizeitausübung verbundene Konsum Hand in Hand mit Umwelt-, Natur- und ⁠Klimaschutz⁠ gehen können. Aufgrund ihrer hohen Relevanz für mehr Nachhaltigkeit im Sport wurden fünf Themen in Zukunftsforen diskutiert: Digitalisierung im Sport, Umweltfreundliche Sportveranstaltungen, Raumnutzungskonflikte überwinden, Klimaschutz und Sport und Nachhaltiger Sportkonsum.

Dokumentation der 10. Deutsch-Russischen Umwelttage 2013 im Gebiet Kaliningrad

Es wurden technische Lösungen wie auch damit verbundene organisatorische und finanzielle Aspekte beim Betrieb von Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsinfrastruktur besprochen. Insbesondere die deutschen Erfahrungen aus den neuen Bundesländern beim Umbau der Siedlungswasserwirtschaft flossen ein. Die Gestaltung umweltverträglicher Sportgroßveranstaltungen wurde mit Blick auf die Austragung der Fußball-WM 2018 u. a. in Kaliningrad und Auswertung der deutschen Erfahrungen aus den Fußball-WM 2006 (Männer) bzw. 2011 (Frauen) diskutiert. Besonders vertieften die Experten Fragen eines umweltgerechten Managements von Sportstätten, Entwicklungsperspektiven für nachhaltige touristische Planungen als auch Vorschläge für umweltverträgliche und effiziente Mobilitätskonzepte. Die Möglichkeiten einer umweltverträglichen Regionalentwicklung in und im Umland von Naturschutzgebieten regionaler Bedeutung im Gebiet Kaliningrad wurde erörtert.<BR>Quelle: www.umweltbundesamt.de<BR>

Anlage 3 zum Bericht „Zeitliche Betrachtung des Standortauswahlverfahrens“ (PDF, nicht barrierefrei)

Kommunikationsstrategie zeitliche Betrachtung Standortauswahlverfahren Kommunikation der zeitlichen Betrachtung für das Standortauswahlverfahren Mit dem Inkrafttreten des novellierten Standortauswahlgesetzes (StandAG) im Frühjahr 2017 wird ein Standortauswahlverfahren geregelt, welches gemäß § 1 Abs. 2 StandAG den Anspruch hat par- tizipativ, wissenschaftsbasiert, transparent, selbsthinterfragend, lernend und reversibel zu sein. Im Abschlussbericht der Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfälle – Endlagerkommission wurde der Aspekt der Zeitbedarfe für die einzelnen Projektetappen im Entsorgungspfad der hochra- dioaktiven Abfälle als schwer abschätzbar dargestellt (BT-Drs. 18/9100). Trotz alledem ist die Frage der Zeitbedarfe für die Etappen Standortauswahl, Einlagerung und späterer Verschluss des Endla- gers für hochradioaktive Abfälle aus Sicht der Endlagerkommission von besonderer Bedeutung. Im Vordergrund dabei steht u. a. die Zwischenlagerung der hochradioaktiven Abfälle, die Belastung künftiger Generationen, das Risiko gesellschaftlicher Instabilität und das abnehmende Interesse an diesem Thema aufgrund langer Zeitlichkeit bei der Realisierung der tiefengeologischen Endlagerung (BT-Drs. 18/9100). Die Endlagerkommission hielt die zeitliche Umsetzung des Standortauswahlver- fahrens bis 2031 für unrealistisch und geht mit Verweis auf internationale Erfahrungen eher von einer Umsetzungsdauer von 35 bis 61 Jahren aus. Für das Standortauswahlverfahren hat die End- lagerkommission die Priorität für die benötigten Zeiträume klar auf die „… Gewährleistung der Si- cherheit, die Sorgfalt der Abwägungen und eine umfangreiche Beteiligung …“ gelegt (BT-Drs. 18/9100). Auch aus diesem Grund wurde die Vorhabenträgerin im Standortauswahlverfahren im novellierten StandAG dazu aufgefordert, auf Basis erster Erfahrungen im Verfahren einen Zeitplan vorzulegen. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) legt nun eine zeitliche Betrachtung des Stand- ortauswahlverfahrens (Hauptdokument) vor, welche die Rahmenterminplanung für die Ermittlung von Standortregionen für die übertägige Erkundung und eine Abschätzung der Zeitbedarfe für die BGE-seitigen Arbeiten im Zuge der übertägigen Erkundung (Phase II) und untertägigen Erkundung (Phase III) zugrunde legt, die in detaillierten Anlagen erläutert sind. Dass die im StandAG ange- strebte Standortfestlegung im Jahr 2031 nicht zu halten ist, ist zwar vielen Begleitern des Standort- auswahlverfahrens bewusst, wird jedoch spätestens mit dieser Unterlage der BGE offensichtlich. Für die Kommunikation der Rahmenterminplanung der BGE bis zur Übermittlung des Standortregi- onenvorschlags an das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) und der ersten zeitlichen Abschätzungen für die Durchführung der übertägigen und untertägigen Erkundun- gen in Phase II und III ist eine Kommunikationsstrategie erforderlich, die folgende Aspekte berück- sichtigt: •Thema der Zeitplanung als gemeinschaftliches Projekt der Akteure und der Öffentlichkeit sehen •Anerkennung eines gemeinsamen Deutschen Jahrhundertprojekts bis zum Start der Inbe- triebnahme – Einbindung weiterer Stakeholder Geschäftszeichen: SG01101/5-14/20-2022#16 – Objekt-ID: 8888116 – Stand: 28.10.2022 www.bge.de Seite 1 von 5 Kommunikationsstrategie zeitliche Betrachtung Standortauswahlverfahren • Entwicklung einer Strategie zur iterativen Entwicklung einer Zeitplanung des wissenschafts- basierten Standortauswahlverfahrens und der darauffolgenden Etappen bis zur Inbetrieb- nahme eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle Für die Kommunikationsstrategie ergeben sich aus Sicht der BGE nachfolgende Leitfragen: Wie könnte das Thema der Zeitbedarfe für das Standortauswahlverfahren kommuniziert werden? Das erste Forum Endlagersuche hat einem Antrag zugestimmt, der einen Workshop zur Zeitplanung des Standortauswahlverfahrens verlangt, an dem nach dem Wunsch der Teilnehmenden alle Insti- tutionen der Endlagersuche beteiligt sein sollten. Das BASE hat seine Teilnahme an dieser Veranstaltung abgesagt. Die BGE hat Bereitschaft zur Teilnahme in mehreren öffentlichen und nicht öffentlichen Veranstaltungen gezeigt. Zunächst sollte der Workshop noch 2022 und zwar Ende November stattfinden. Der Termin ist nun wegen Termin- kollisionen in den frühen Januar 2023 verschoben worden und soll am 13. Januar 2023 stattfinden. Die BGE plant Anfang Januar eine Unterlage als Diskussionsgrundlage für den Workshop zu veröf- fentlichen. Es gibt also einen partizipativen Rahmen für die Termin-Diskussion. Ist das gemäß StandAG angestrebte Jahr 2031 zur Standortfestlegung ein öffentliches Thema? In der interessierten Öffentlichkeit sowie der Fachöffentlichkeit glaubte ohnehin kaum jemand an 2031 als Termin für die Standortfestlegung. In der breiteren Öffentlichkeit ist diese Zahl jedoch durchaus bekannt und bei Veranstaltungen wird auch danach gefragt. Gleichzeitig wächst mit zu- nehmender Komplexität der weiteren Eingrenzungsschritte das Verständnis dafür, dass ein wissen- schaftsbasiertes und partizipatives Verfahren Zeit braucht, auch deshalb, um Verfahrens- rücksprünge zu verhindern. Die BGE hat öffentlich und im direkten Gespräch stets darauf hingewiesen, dass der Druck dieser Jahreszahl sehr dabei geholfen hat, schnell funktionierende Strukturen für die Endlagersuche auf- zubauen. Ohne diesen Zeitdruck wäre das Thema womöglich im Zuge der Abschaltung der letzten deutschen Kernkraftwerke weit in die Zukunft aufgeschoben worden. Das ist durch den Start der Standortauswahl im September 2017 und der großen öffentlichen Anteilnahme an der Veröffentli- chung des Zwischenberichts Teilgebiete verhindert worden. Das Verfahren ist im Gange und es gibt ein öffentliches Interesse daran, es auch zu Ende zu bringen. Wie realistisch darf die Zeitplanung sein? Eine solche Zeitplan-Diskussion sollte möglichst nicht alle fünf Jahre geführt werden. Deshalb spricht vieles dafür, mit einer realistischen Zeitplanung inklusive einiger zeitlicher Polster für Überraschun- gen im Verfahren in die Diskussion zu gehen. Ein Beispiel, wie eine solche Kommunikation funktio- nieren kann, waren die Olympischen Spiele in London 2012. Sie sind in einem zeitlich wie finanziell realistischen Rahmen geplant worden, lagen in der Fertigstellung vor dem Plan und waren „preis- werter“ als erwartet. Das hat sie zum immer wieder zitierten Musterbeispiel einer Planung für ein Großprojekt gemacht. Geschäftszeichen: SG01101/5-14/20-2022#16 – Objekt-ID: 8888116 – Stand: 28.10.2022 www.bge.de Seite 2 von 5 Kommunikationsstrategie zeitliche Betrachtung Standortauswahlverfahren Im Fall der Standortauswahl könnte eine realistische Planung Zeiträume zwischen 2048 und 2062 als mögliches Datum für die Standortentscheidung hervorbringen. Das ist aus der heutigen Perspek- tive im Jahr 2022 ein sehr langer Zeitraum. Zwar geht es bei der Endlagerung um sehr, sehr lange Zeiträume. Doch ein Start der Einlagerung der hochradioaktiven Abfälle um das Jahr 2070 herum könnte in der Öffentlichkeit auch als Mangel an Ernsthaftigkeit bei der Standortauswahl verstanden werden. Wie ließe sich aus diesem Dilemma herauskommen? Es besteht eine nicht nur geringe Wahrscheinlichkeit, dass in einem Zusammenspiel der wissen- schaftlichen Suche nach dem Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für eine Million Jahre mit einem umfangreichen Partizipationsprozess, den Prüfaufgaben der Aufsichtsbehörde und den Ent- scheidungsnotwendigkeiten des Parlaments auch ein noch später liegender Termin herauskommen kann. Variante 1: Überlegenswert wäre deshalb einen langfristig angelegten Prozess zur öffentlichen Dis- kussion der Zeitplanung auf den Weg zu bringen. Nach jeder Phase (oder beispielsweise alle fünf Jahre) findet eine Zeitbedarfskonferenz statt, die für die nächste Phase (oder die folgenden fünf Jahre) eine realistische Zeitplanung diskutiert und so das Modell Olympia London für die einzelnen Meilensteine in den Blick nimmt. Damit ließen sich mehrere Etappenziele formulieren, die die Anfor- derung erfüllen könnten, den Druck im Kessel zu behalten, um zu möglichst zügigen Arbeitsergeb- nissen und dann auch Entscheidungen zu kommen. Gleichzeitig würde die Glaubwürdigkeit des gesamten Prozesses nicht so leicht in Frage gestellt, weil eine in politischen Zeiträumen undenkbar lange Strecke bereits jetzt vorempfunden wird. Schon bei der Zahl 2050 für den Start der Einlagerung schütteln die meisten Leute im direkten Ge- spräch den Kopf und sagen Sätze wie: „Das bringt doch alles nichts.“ Oder „Das wird doch nie was.“ Die Strecke bis zum Ziel sollte in einem öffentlichen Diskussionsprozess zu einem Staffellauf zu erreichbaren Meilensteinen werden. Das gäbe dem neuen Zeitplan eine hohe öffentliche Legitimität. Und er würde die beteiligten Gruppen auch ein wenig in die Verantwortung für die Umsetzung neh- men. Variante 2: Die BGE und unterstützend die weiteren in der Standortauswahl relevanten Institutionen BASE und BMUV gehen gemeinsam mit einer Zahl an die Öffentlichkeit, die eine Bandbreite von 2045 bis 2060 umfasst. Das könnte in der Öffentlichkeit als sehr transparenter Umgang mit der Zeitplanung und als „ehrliche“ Zahl verstanden werden. In der interessierten Öffentlichkeit und in der Fachöffentlichkeit würde ein solches Vorgehen akzeptiert. Aber in der breiteren Öffentlichkeit würde der Glaube an einen ernsthaften Lösungswillen für das Problem der radioaktiven Abfälle weiter leiden. Variante 3: Politik und Institutionen lavieren sich von kleinem Meilenstein zu kleinem Meilenstein und verzichten darauf, eine Zeitplanung vorzulegen. Damit nähmen sie allerdings auch hin, dass die Glaubwürdigkeit des Prozesses leidet – und jedes Jahr bei jedem Forum Endlagersuche oder jeder Regionalkonferenz erneut eine Zeitplan-Diskussion zu bewältigen wäre. Dieses Vorgehen würde zudem den Anspruch der Transparenz des Standortauswahlverfahrens nicht gerecht. Geschäftszeichen: SG01101/5-14/20-2022#16 – Objekt-ID: 8888116 – Stand: 28.10.2022 www.bge.de Seite 3 von 5

Dokumentation der 10. Deutsch-Russischen Umwelttage 2013 im Gebiet Kaliningrad

Es wurden technische Lösungen wie auch damit verbundene organisatorische und finanzielle Aspekte beim Betrieb von Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsinfrastruktur besprochen. Insbesondere die deutschen Erfahrungen aus den neuen Bundesländern beim Umbau der Siedlungswasserwirtschaft flossen ein. Die Gestaltung umweltverträglicher Sportgroßveranstaltungen wurde mit Blick auf die Austragung der Fußball-WM 2018 u. a. in Kaliningrad und Auswertung der deutschen Erfahrungen aus den Fußball-WM 2006 (Männer) bzw. 2011 (Frauen) diskutiert. Besonders vertieften die Experten Fragen eines umweltgerechten Managements von Sportstätten, Entwicklungsperspektiven für nachhaltige touristische Planungen als auch Vorschläge für umweltverträgliche und effiziente Mobilitätskonzepte. Die Möglichkeiten einer umweltverträglichen Regionalentwicklung in und im Umland von Naturschutzgebieten regionaler Bedeutung im Gebiet Kaliningrad wurde erörtert.<BR>Quelle: www.umweltbundesamt.de<BR>

Newsletter Zero Waste, Nr. 20

Umweltsenatorin Ute Bonde, BSR-Chefin Stephanie Otto, Berlins Handwerkspräsidentin Carola Zarth und Linn Quante von der gemeinnützigen Stiftung anstiftung haben am 24. Juli im Meistersaal der Handwerkskammer das neue Reparaturnetzwerk „repami“ vorgestellt. Auf der Online-Plattform finden Berlinerinnen und Berliner einen einfachen Zugang zu gewerblichen Reparaturbetrieben und ehrenamtlichen Reparaturcafés. Unter dem Motto „Reparieren statt Wegwerfen“ können sie so die Lebensdauer ihrer Gebrauchsgegenstände verlängern. Damit leisten die Projektbeteiligten Berliner Stadtreinigung (BSR), Handwerkskammer Berlin und Stiftung anstiftung in Zusammenarbeit mit dem BUND Berlin einen wichtigen Beitrag zur Abfallvermeidung sowie zur Ressourcenschonung. Gefördert wird das Netzwerk Qualitätsreparatur „repami“ vom Land Berlin. In den kommenden Monaten wollen die Projektbeteiligten weitere innovative Konzepte zur Förderung von Reparaturen entwickeln und verschiedene Maßnahmen wie öffentlichkeitswirksame Kampagnen, Veranstaltungen und Vernetzungstreffen umsetzen. Ziel ist es, möglichst viele qualifizierte Mitglieder für das Netzwerk „repami“ zu gewinnen und das positive Image des Themas Reparatur weiter zu steigern. repami: Online-Plattform Die Berliner Fan Zone zur EURO 2024 hat durch ein umfassendes Mehrwegkonzept fast zwei Millionen Einweg-Verpackungen eingespart. Dies führte zu 15-mal weniger Abfall im Vergleich zu ähnlichen Großveranstaltungen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zeichnete dieses umweltfreundliche Engagement im Rahmen des Projekts „Mehrweg. Mach mit!“ aus. Dank des Klimaschutzkonzepts des Berliner Senats wurden Getränke und Speisen ausschließlich in Mehrweggeschirr ausgegeben, wodurch 24 Tonnen Müll und über 100 Tonnen CO 2 vermieden wurden. Die Senatsumweltverwaltung hatte die Senatsverwaltung für Inneres und Sport tatkräftig bei der Entwicklung des Leitbildes und des Konzeptes für integrierten Klimaschutz für die Fan Zonen unterstützt. Das Konzept, das einheitliche Mehrwegsysteme und effektive Logistik umfasste, soll als Vorbild für künftige Großveranstaltungen dienen. DUH: Pressemitteilung Auszeichnung Fan Zonen SenMVKU: VwVBU-Leistungsblatt 24 Großveranstaltungen SenMVKU/BSR: Leitfaden „Abfallarme Großveranstaltungen“ Vom 21. Oktober bis 24. November finden in Berlin die ersten Zero-Waste-Aktionswochen statt. Die Aktionswochen machen Berliner Akteure und deren Angebote sichtbar und schaffen Bewusstsein für die Themen rund um Zero Waste, Ressourcenschonung, Abfallvermeidung und zirkuläres Wirtschaften. Alle Organisationen, Unternehmen, Initiativen und Projekte, die (Fach-)Veranstaltungen, Aktionen, Workshops, Online-Seminare, Kiezspaziergänge, u.v.m. anbieten, sind aufgerufen mitzumachen. Weitere Informationen finden Sie unter dem folgenden Link: Zero-Waste-Agentur: Zero-Waste-Aktionswochen Berliner Akteure arbeiten unter Leitung der Zero Waste Agentur (ZWA) gemeinsam an dem Ziel, Berlin zur Zero-Waste-Hauptstadt zu machen. Die ZWA konzentriert sich in diesem Jahr thematisch unter anderem auf die Themen „Abfallarme Veranstaltungen“ und „Zero Waste in den Berliner Bezirken“. In spezifischen Arbeitsgruppen, sogenannten Task Forces. arbeiten hier zum einen Teilnehmende aus Event-Veranstaltern und -Locations als auch Berliner NGOs, Abfallentsorgern und Berliner Initiativen zusammen fokussiert an den Themen Mehrweg auf Veranstaltungen und Kommunikation zur Sensibilisierung zu Ressourcenschonung. Und im Bereich Bezirke sind Vertreterinnen und Vertreter aus den Bezirken aktiv dabei. Zero-Waste-Agentur: Task Forces Die Baubranche ist für ca. 54% des deutschen Abfallaufkommens und ca. 40% der CO 2 -Emissionen verantwortlich. Um die nationalen und europäischen Klimaschutzziele und eine Kreislaufwirtschaft bis 2050 zu realisieren, ist insbesondere die Bauwirtschaft gefordert. Das Seminar bietet einen Einstieg in die Frage “Wie geht zirkuläres Bauen schon heute?” und beschäftigt sich mit den Grundlagen der zirkulären Planung, dem Einsatz von wiederverwendeten Bauteilen und konkreten Ansatzpunkten für die Transformation der Baubranche. Dies wird anhand von Praxisbeispielen beleuchtet und am Pilotprojekt ‚Urban Mining Hub‘ – Berlins erstem Umschlagplatz für gebrauchte Bauteile – illustriert. Das Seminar am 9. Oktober 2024 findet digital von 17-19 Uhr statt und ist auf Grund einer Förderung der Senatsverwaltung MVKU für in Berlin im Bereich Planung und Bau Tätige kostenfrei. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Concular: Weiterführende Seminar-Informationen Der Bausektor verursacht große Mengen CO 2 -Emissionen mit erheblichen ökologischen Auswirkungen. Daher ist der Gebäuderückbau essenziell, um das Ziel der Ressourcenschonung zu erreichen. Für eine erfolgreiche Rückgewinnung von Wertstoffen im Rückbau hat die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt im Dialogprozess mit Expertinnen und Experten aus der Bau-, Abfall- und Entsorgungsbranche einen Leitfaden für den Rückbau entwickelt. Der Leitfaden gibt konkrete Hilfestellungen und Schritt- für Schritt Hinweise für den Zeitplan, Rollen und den rechtlichen Rahmen. Zudem zeigt er Vorteile in Bezug auf Kosten, Planung und Rechtliches auf und enthält Dokumentenvorlagen für konkrete Projekte. Der Leitfaden ist ein unterstützendes Tool und Hilfsmittel zur Umsetzung der Vorgaben von Leistungsblatt 35 VwVBU. Zur Weiterentwicklung werden nun „Testerinnen und Tester“ aus der Praxis gesucht, welche sich hier melden können: Umweltvertr.Beschaffung@senmvku.berlin.de SenMVKU: Pressemitteilung Rückbauleitfaden SenMVKU: Leitfaden – Wiederverwendung und Recycling von Baustoffen und Bauteilen Ein Projekt der GRÜNE LIGA Berlin zur Einführung von Mehrwegalternativen auf Wochenmärkten ist gestartet. Ziel ist es, durch Wissensvermittlung, Beratung und den Einsatz einer mobilen Spülstation die Nutzung von Einwegverpackungen für Lebensmittel zu reduzieren. Marktbetreibende, Caterer und Lebensmittelhändler werden vernetzt, beraten und über ökologische sowie ökonomische Vorteile von Mehrwegsystemen informiert. Eine Infokampagne soll Besucherinnen und Besucher für verpackungsarmen Einkauf sensibilisieren. Zudem werden an speziellen Markttagen Mehrweglösungen erprobt, die später in ein umfassendes Konzept für Wochenmärkte einfließen sollen. Das Projekt wird von der Stiftung Naturschutz Berlin aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin gefördert und läuft noch bis September 2026. Weitere Informationen über das Projekt und Ansprechpartnerinnen und -partner finden Sie unter dem folgenden Link: GRÜNE LIGA Berlin: Mehrweg auf Wochenmärkten Am 23. August 2024 lud die Organisation Cradle to Cradle (C2C) Akteurinnen und Akteure aus Politik, Umweltorganisationen und der Eventbranche auf den Flughafen Tempelhof ein, um darüber zu sprechen, wie Kulturveranstaltungen hin zu mehr Nachhaltigkeit gestaltet werden können. Der Summit war der Auftakt für drei Konzerte von Die Ärzte. Die Teilnehmenden erlebten interessante Diskussionen und Einblicke in die Umsetzung zirkulärer Lösungen bei Veranstaltungsproduktionen, Mobilität, Catering und Energieversorgung. Bei Führungen über das Konzertgelände konnten die umgesetzten Maßnahmen vor Ort besichtigt werden. So wurde ausschließlich veganer/vegetarischer Imbiss angeboten. Getränke und Speisen wurden pfandfrei in Mehrweg serviert, das Geschirr anschließend an Wertstoffinseln eingesammelt. Die Konzertbesucherinnen und Besucher konnten ein Bier verkosten, das aus Brotresten von Bäckereien hergestellt worden war. C2C: Pressemitteilung C2C: Labor Tempelhof Die Jury Umweltzeichen hat ein neues Umweltzeichen Blauer Engel für Veranstaltungen beschlossen. Das Umweltzeichen soll Ressourcenschonung und die Einsparung von Treibhausgasemissionen fördern. Konferenzen sowie kulturelle Veranstaltungen können das Umweltzeichen erhalten und damit werben, wenn sie hohe Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards einhalten. Angesichts der vielfältigen Veranstaltungsbranche sind die möglichen Umweltauswirkungen unterschiedlich, jedoch spielen die Bereiche Mobilität, Gastronomie, Energieverbrauch in den Veranstaltungsorten sowie Aspekte der Kreislaufwirtschaft eine zentrale Rolle für die Vergabe des Umweltzeichens. Zur Förderung von Zero Waste enthalten die Vergabekriterien die Vermeidung von Lebensmittelabfällen sowie die verpflichtende Nutzung von Mehrwegbecher. Blauer Engel: Pressemitteilung Blauer Engel: Umweltzeichen Veranstaltungen Die Transferale ist ein Transfer- und Wissenschaftsfestival, organisiert von fünf Berliner Hochschulen für Angewandte Wissenschaften im Rahmen des Projekts „Zukunft findet Stadt“. Vom 25. bis 27. September 2024 werden im silent green Kulturquartier aktuelle Forschungsergebnisse und Projekte aus den Bereichen Klima, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Resilienz vorgestellt. Auch Themen wie Upcycling, zirkuläres Bauen und der Farbeimerkreislauf stehen auf dem Programm. „Zukunft findet statt“: Transferale 2024

Lebensmittelabfälle beim Catering

Lebensmittelabfälle beim Catering Für die Produktion von Lebensmitteln werden viele Ressourcen aufgewandt und Treibhausgase ausgestoßen. Lebensmittelabfälle sollten deshalb auch aus Umweltsicht vermieden werden. Ein Leitfaden des Umweltbundesamtes zeigt, wie das beim Catering funktioniert. Der „ökologische Rucksack“ von Lebensmitteln Die Deutschen konsumieren jedes Jahr pro Kopf 456 Kilogramm Lebensmittel. Diese Menge verursacht in etwa einen Flächenverbrauch von einem halben Fußballplatz, einen Wasserverbrauch von 84 Badewannen sowie Treibhausgasemissionen, die einem Flug von Frankfurt nach New York und zurück entsprechen. Außerdem wird Energie bei Herstellung und Transport benötigt und es werden jedes Jahr in Deutschland für die Lebensmittelproduktion insgesamt rund 46.000 Tonnen ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠, rund 5,3 Millionen Tonnen Mineraldünger und rund 220 Millionen Tonnen Wirtschaftsdünger eingesetzt. Rund 81 Kilogramm der 456 Kilogramm jährlich pro Kopf konsumierten Lebensmittel werden zu Abfall. Das sind immerhin knapp 20 Prozent und entspricht zwei vollen Einkaufswagen – Lebensmittel im Wert von rund 230 Euro. Mehr zu den Umweltwirkungen von Lebensmittelabfällen und Maßnahmen zur Vermeidung siehe „Entwicklung von Instrumenten zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen“ Zu viel produzierte Lebensmittel belasten die Umwelt unnötig. Catering in unserem Alltag Der Catering-Markt in Deutschland ist ein spannender und perspektivenreicher Milliardenmarkt. Gleichwohl ist dieses Segment der Lebensmittel- und Dienstleistungswirtschaft äußerst komplex, sehr heterogen und wenig erforscht. Catering im Sinne von „Verpflegung außer Haus“ reicht von der Imbissbude an der Ecke, über die Kantine in der Behörde bis zum Sternerestaurant auf dem Land. Auch in Fußballstadien, Konzerthäusern, Flugzeugen, auf Schiffen und Messen wird Catering angeboten. Die Zahl pro Tag angebotener Mahlzeiten variiert von einer überschaubaren Menge, zum Beispiel in Kindertagesstätten von um die 20 Essen bis zur Verpflegung von 20.000 Gästen an einem Abend bei Großveranstaltungen wie Messen oder Festivals. Catering birgt Potential zur Umweltentlastung Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass rund ein Drittel der im sogenannten Außer-Haus-Verzehr eingesetzten Nahrungsmittel im Abfall landen. Das Potenzial zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen ist in diesem Bereich also groß. Die Möglichkeiten, mit geringem Aufwand Lebensmittelabfälle zu vermeiden, sind zahlreich. Kleine Kniffe – große Wirkung Schon kleine Maßnahmen wie eine optimale Mengenkalkulation und das bedarfsgerechte Nachlegen von Speisen an Buffets oder die Verwendung kleinerer Teller und Portionsgrößen haben nicht nur wirtschaftliche Vorteile für den eigenen Betrieb sondern in der Summe aller Betriebe eine große ökologische Wirkung und eine Vorbildfunktion für alle Akteurinnen und Akteure im Lebensmittelmarkt. Professionelles Catering im Blick Der Schwerpunkt des UBA-Leitfadens Vermeidung von Lebensmittelabfällen beim Catering liegt auf dem professionellen Veranstaltungscatering, zum Beispiel für öffentliche Events wie Stadtfeste, Ausstellungseröffnungen, Sportveranstaltungen, oder Musikfestivals und Messen, private Anlässe wie Familienfeiern und Firmenveranstaltungen wie Firmengründung, Jubiläen, Filialeröffnungen und Versammlungen. Der Leitfaden zeigt, wie durch gezielte Planung und Berücksichtigung aller Prozessschritte im Rahmen eines Caterings Lebensmittel- und Speisenabfälle deutlich reduziert und die dennoch entstehenden Lebensmittelreste noch sinnvoll genutzt werden können. Für wen ist dieser Leitfaden? Der vorliegende Praxisleitfaden richtet sich gleichermaßen an Caterer, deren Beschäftigte und Zulieferer, an Kundinnen und Kunden eines Caterings und an interessierte Privatpersonen, die ein Catering durchführen. Angesprochen fühlen sollen sich auch Eventmanagerinnen und Eventmanager, Agenturen und alle weiteren Akteurinnen und Akteure, die mit dem Thema Catering Berührungspunkte haben oder ein Catering für eine Veranstaltung planen. Fact Sheets – die wichtigsten Tipps auf einen Blick Zehn separate Fact Sheets bündeln Knackpunkte zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen beim Catering für unterschiedliche Akteure. Caterer und Küchenpersonal finden beispielsweise Tipps für eine zeitgemäße Lagerhaltung und für eine klar organisierte Ausgabe des Essens. Weitere Fact Sheets enthalten Informationen zur Einrichtung von Feedbackschleifen für Gäste und Kunden sowie Möglichkeiten der Weitergabe verzehrfähiger Speisen an gemeinnützige Einrichtungen wie etwa die Tafeln. Catering gibt es zu vielen Gelegenheiten. Überall lassen sich Lebensmittelabfälle vermeiden. Quelle: Umweltbundesamt Das A und O bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen im Catering ist eine gute Mengen-Planung. Quelle: Umweltbundesamt Eine kleinere Plattengröße reduziert Lebensmittelreste. Quelle: Umweltbundesamt Feedback zur Menge und Qualität hilft, Lebensmittelreste bei künftigen Veranstaltungen zu reduzieren Quelle: Umweltbundesamt Der Catering-Leitfaden des Umweltbundesamtes gibt Tipps für alle Prozessschritte. Quelle: Umweltbundesamt

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