s/srukturwandel/Strukturwandel/gi
Das Endlager Morsleben hat schon eine bewegte Geschichte, bevor es 1971 zum zentralen Endlager der DDR für schwach- und mittelradioaktive Abfälle wird. Mit der Wiedervereinigung übernimmt die Bundesregierung das Endlager und führt die Einlagerung zwischen 1994 und 1998 fort. Inzwischen ist die Stilllegung beantragt, eine Entscheidung steht aus. Salzbergbau, Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit Von 1898 bis 1969 wird in den Gruben Marie (Beendorf) und Bartensleben (Morsleben), die das heutige Endlager Morsleben bilden, Kali- und Steinsalz gefördert. Der Schacht Bartensleben wird kurz nach der Entstehung von Schacht Marie gebaut. Die Gruben werden untertägig verbunden. Die Nationalsozialisten nutzen das Bergwerk militärisch. So dient es unter anderem in den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkrieges als Ort für eine untertägige Rüstungsproduktion. In der Produktion sind hauptsächlich KZ-Häftlinge tätig. Diese sind in einem Außenlager des sogenannten Konzentrationslagers Neuengamme in Beendorf unter widrigsten Umständen untergebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden in der Schachtanlage Marie zwischenzeitlich Hähnchen gemästet (1959 bis 1984) und giftige chemische Abfälle zwischengelagert (1987 bis 1996). Dies geschieht parallel zur Einlagerung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen in der Schachtanlage Bartensleben (ab 1971). Endlager der ehemaligen DDR Nachdem die ehemalige DDR Mitte der 1960er Jahre beginnt, Kernkraftwerke zu betreiben, wird auch ein Endlager für radioaktiven Abfall benötigt. Die hochradioaktiven Abfälle werden in die Sowjetunion zurückgeführt. Das wird über ein Abkommen vereinbart. Im Jahr 1971 wird Schacht Bartensleben in Morsleben als Endlagerstandort genehmigt. Die Auswahl erfolgt nach einer Bewertung von zehn weiteren Bergwerken. Erste radioaktive Abfälle werden mit Bergbautechnik im Rahmen einer zweiten Genehmigung probeweise von 1971 an eingelagert. Erst später wird das Endlager mit der sogenannten Dauerbetriebsgenehmigung dauerhaft genehmigt und baulich vorbereitet. Ein dreijähriger Probebetrieb beginnt 1978. Nach der Erlaubnis zum befristeten Dauerbetrieb 1981 folgt 1986 die Genehmigung zum unbefristeten Dauerbetrieb. Diese Dauerbetriebsgenehmigung ist auch heute noch wesentliche Grundlage für den Betrieb des Endlagers, das bis zu seiner Stilllegung offen gehalten wird. Gesamtdeutsches Endlager Durch den Einigungsvertrag geht das Endlager Morsleben im Zuge der Wiedervereinigung in den Verantwortungsbereich der Bundesrepublik Deutschland über. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wird Betreiber des Endlagers. Rechtstreitigkeiten bestimmten immer wieder den weiteren Einlagerungsbetrieb, der von 1994 an nur wenige Jahre läuft. Das Oberverwaltungsgericht Magdeburg stoppt die Einlagerung in einem Teil des Endlagers (Ostfeld) im Jahr 1998. Das BfS verzichtet im Jahr 2001 nach einer Neubewertung des Standortes unwiderruflich auf die Annahme und Endlagerung von weiterem radioaktiven Abfall in Morsleben. In den Jahren 2003 bis 2011 zeigt sich das Erbe der Vergangenheit im Endlager Morsleben deutlich. Im Zentralteil der Grube Bartensleben sind Aufgrund der vielen Steinsalzabbaue, die schon lange auf wenig Raum bestehen, Stabilisierungsmaßnahmen notwendig. 27 Abbaue werden mit Spezialbeton (Salzbeton) verfüllt, um die dauerhafte Stilllegungsfähigkeit sicherzustellen. Ohne diese Maßnahme hätte die fortschreitende Verformung des Gesteins langfristig das wasserundurchlässige Hutgestein zwischen Endlager und Deckgebirge schädigen können. Im Jahr 2005 reicht das BfS den „Plan Stilllegung“ mit allen gesetzlich geforderten Unterlagen bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Umweltministerium des Landes Sachsen-Anhalt, ein. 2009 veröffentlicht die Genehmigungsbehörde die Unterlagen. Diese mussten zuvor durch das BfS überarbeitet werden. Die öffentliche Erörterung findet im Jahr 2011 statt. Im April 2017 übernimmt die Bundesgesellschaft für Endlagerung im Rahmen der Neustrukturierung im Endlagerbereich die Betreiberverantwortung vom BfS. Ziel ist weiterhin die Stilllegung des Endlagers unter Verbleib der Abfälle. Kurzinformationen zum Endlager Morsleben
Das Policy Paper widmet sich der Frage, warum und wie die regionale Strukturpolitik in Deutschland angesichts sozial-ökologische Herausforderungen weiterentwickelt werden sollte. Ökologische Nachhaltigkeit, Vorausschau und Transformation stehen im Fokus als Schwerpunkte für künftige Reformen der Strukturförderung Das Gesamtdeutsche Fördersystem (GFS) steht im Mittelpunkt der Policy Papers. Bislang weisen nur ein Teil der Programme im GFS ökologisch nachhaltige, vorausschauende oder transformative Zieldimensionen auf.
Ministerium für Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 135/02 Magdeburg, den 18. September 2002 Erstmals Landes-Arbeitsschutzpreis vergeben - Sozialminister Kley: Innovativer Arbeitsschutz und wirtschaftliche Effizienz sind kein Widerspruch Magdeburg. Gesundheits- und Sozialminister Gerry Kley (FDP) will den Arbeits- und Verbraucherschutz künftig stärker verzahnen. Der Minister sagte am Mittwoch in Magdeburg auf einer Tagung zum Arbeitsschutztag 2002: "Ziel jeder verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Politik muss es sein, die Menschen vor Gesundheitsrisiken zu schützen und die Gesundheit in allen Lebensbereichen zu fördern. Eine in diesem Sinne umfassende Gesundheits-, Sozial- und Verbraucherschutzpolitik setzt auf Vorsorge im weitesten Sinne. Mit der jetzt vollzogenen Neustrukturierung der Ressorts liegen Arbeits- und Verbraucherschutz in einer Hand. Das eröffnet die Chance für bislang ungenutzte Synergien." Erstmals wurde anlässlich des Arbeitsschutztages der Arbeitsschutzpreis des Landes Sachsen-Anhalt verliehen. Minister Kley zeichnete die WILO GmbH Oschersleben für ihre vorbildliche arbeitsschutz- und gesundheitsfördernde Unternehmenspolitik aus. Darüber hinaus überreichte der Minister zwei weiteren Firmen Urkunden als Anerkennung für innovative Konzepte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, zum Schutz vor Unfällen und zur Vermeidung von Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz. Insgesamt hatten sich Firmen mit elf Projekten an dem Wettbewerb beteiligt. Der Arbeitsschutzpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden. Minister Kley betonte: "Der diesjährige Preisträger zeigt, welch Ideenreichtum in den Firmen unseres Landes steckt. Und er belegt einmal mehr, dass innovativer Arbeitsschutz und wirtschaftliche Effizienz kein Widerspruch sind. Ganz im Gegenteil. Mit dem Ziel, die eigenen Marktchancen zu verbessern, hat die WILO GmbH Oschersleben ihre betrieblichen Abläufe kontinuierlich optimiert und dabei alle Beschäftigten einbezogen. Dabei wurden unter dem Motto "Nicht schwerer, sondern intelligenter arbeiten" eingefahrene Gleise verlassen und neue Weichen gestellt. Diese moderne Unternehmensphilosophie hat zu einer enormen Produktivitätssteigerung und zu einer grundsätzlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen geführt. Das Konzept ist beispielhaft, in der Sache einfach und kann somit in vielen mittelständischen Firmen unseres Landes Schule machen." Kley kündigte an, dass nach dem Erfolg des diesjährigen Arbeitsschutzpreises der Wettbewerb fortgesetzt werde. Der Minister lobte für das Jahr 2004 erneut einen Arbeitsschutzpreis aus. Weitere Informationen gibt es dazu unter www.ms.sachsen-anhalt.de. Der Arbeitsschutzpreis 2002 Der Preis wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben. Bewerben konnten sich Einzelpersonen, Gruppen, Unternehmen oder Organisationen. Für den diesjährigen Wettbewerb zum Arbeitsschutzpreis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wurden insgesamt elf Projekte eingereicht. Prämiiert wurden innovative und modellhafte Konzepte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, zum Schutz vor Unfällen und zur Vermeidung von Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz. Dabei konzentrierten sich die eingereichten Projekte im Wesentlichen auf drei Bereiche: auf technische Lösungen zur Vermeidung von Belastungen am Arbeitsplatz, auf organisatorische Konzepte im Rahmen des Arbeitsschutzmanagements und auf Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Richtschnur für die Bewertung waren folgende Fragen: Wie werden die Arbeitstätigkeiten gestaltet? Wie ist der innovative Gehalt einzuschätzen? Ist das Konzept auch in anderen Firmen anwendbar? Ist das Konzept dauerhaft zu nutzen? über die Preisvergabe entschied eine Jury. Vertreten waren Gutachter aus Wirtschaft, Wissenschaft, von Gewerkschaft und Berufsgenossenschaften. Neben dem Preisträger 2002 wurden zwei weitere Firmen mit Urkunden ausgezeichnet. Der Preisträger 2002: WILO GmbH Oschersleben Firma WILO GmbH Oschersleben Anderslebener Str. 161 39387 Oschersleben Die WILO GmbH Betriebsstätte Oschersleben wurde 1991 gegründet und ist neben dem Stammhaus der WILO GmbH in Dortmund die zweite Produktionsstätte des Unternehmens in Deutschland. 1995 wurde der gegenwärtige Produktionsstandort in Oschersleben als Neubau eröffnet. Derzeit hat die Firma 78 Beschäftigte, davon sind 66 Männer, 10 Frauen und zwei Azubis. Das Unternehmen entwickelte sich vom Pumpenhersteller zum Systemanbieter für Heizungsanlagen sowie Anlagen zur Wasserver- und Abwasserentsorgung. Die Firma WILO aus Oschersleben erhält den Arbeitsschutzpreis 2002 für das Projekt "Einführung und konsequente Umsetzung der Philosophie des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses". Im Jahr 2000 begann das Unternehmen mit einer kompletten überarbeitung der Produktionslinien und erzielte damit Produktivitätssteigerungen von bis zu 100 Prozent. Es wurden logistische Abläufe, Fertigungsmethoden, innerbetriebliche Transporte und Arbeitsplätze in gemeinsamen Workshops mit den Beschäftigten kontinuierlich umgestaltet. Oberste Priorität hatte die Schaffung von ergonomischen Bewegungen und kurzen Laufwegen. Dazu wurden zahlreiche Vorrichtungen, Hebezeuge und andere Spezialwerkzeuge entwickelt. Für die Beschäftigten bedeutete das in der Konsequenz: schweres Heben und Tragen, Arbeiten in ungünstigen Körperhaltungen, Gelenk- und Wirbelsäulenbelastungen oder lange Laufwege wurden beseitigt. Das Unternehmen investierte in dieses Konzept nach eigenen Aussagen rund 38.000 Euro. Zwei weitere Firmen mit Urkunden ausgezeichnet: Die Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Halle GmbH erhielt für das Projekt "Integrierte Absaugung am Hybrid-Schweißkopf" eine Urkunde. Hierbei handelt es sich um eine technisch innovative Kombination zweier Schweißverfahren in Verbindung mit einer integrierten Schadstofferfassung. Der Einsatz des Hybrid-Schweißkopfes führt zur sicheren Vermeidung von Gefahren durch krebserregende Arbeitsstoffe bei gleichzeitig verringerten Vorbereitungs- und Fertigungszeiten. Ebenfalls mit einer Urkunde ausgezeichnet wurde das von der PECHINEY-Aluminiumpresswerk Burg GmbH angewandte integrierte Arbeitsschutzmanagementsystem. Gefährdungsbeurteilungen, Unfallauswertungen und die Berücksichtigung aller Hinweise der Beschäftigten haben dort zu einem beispielhaften Niveau des Arbeits- und Gesundheitsschutzes geführt. Impressum: Ministerium für Gesundheit und Soziales Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de
Eine grundsätzliche Neustrukturierung der Bundesverkehrswegeplanung (BVWP) verlangt eine klare Unterteilung in drei Ebenen: 1. (politische) Strategieebene, 2. Systemebene und 3. Projektebene. Auf der politisch-strategischen Ebene sind Rahmenbedingungen, institutionelle Gestaltungen, grundlegende Netzabgrenzungen und gesamtgesellschaftliche Ziele mit den zugehörigen Eckwerten festzulegen. Veröffentlicht in Texte | 47/2012.
Die Übersichtskarte RegioNet WasserBoden gibt einen Überblick über das Hauptbearbeitungsgebiet zum STARK-Projekt RegioNet WasserBoden. Die Darstellung erfolgt für die aktiven und inaktiven Braunkohletagebaue und deren unmittelbaren Einflussbereich, das daraus abgeleitete RegioNet-Kerngebiet auf Grundlage der Schutzgüter Wasser, Boden und Naturschutz sowie die betroffenen Landkreise der Braunkohleregionen in Sachsen, die dem Strukturwandel nach dem Braunkohleausstieg unterliegen und innerhalb des Projektes unterstützt werden sollen.
Die Übersichtskarte RegioNet WasserBoden gibt einen Überblick über das Hauptbearbeitungsgebiet zum STARK-Projekt RegioNet WasserBoden. Die Darstellung erfolgt für die aktiven und inaktiven Braunkohletagebaue und deren unmittelbaren Einflussbereich, das daraus abgeleitete RegioNet-Kerngebiet auf Grundlage der Schutzgüter Wasser, Boden und Naturschutz sowie die betroffenen Landkreise der Braunkohleregionen in Sachsen, die dem Strukturwandel nach dem Braunkohleausstieg unterliegen und innerhalb des Projektes unterstützt werden sollen.
Deutschland und Europa befinden sich mitten in einem gewaltigen Umbau aller Branchen, Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle. Die Ausrichtung der gesamten Wirtschaft auf einen neuen Green Deal als Ziel der Klimaneutralität bis spätestens 2045 erfordert Neudenken und Veränderungen in allen Sektoren. Befördert von der Dynamik der Digitalisierung und begleitet durch die politischen Zielsetzungen müssen Klimaverträglichkeit, Wachstum, Beschäftigung und Ertragskraft der Unternehmen neu miteinander verbunden werden. Wie schaffen wir nach der Pandemie dauerhaften und fair geteilten Wohlstand im Einklang mit den Klimaschutzzielen? Wie können wir die Chancen der Digitalisierung nutzen und wie kann daraus ein digital-ökologisches Programm für die nächsten Dekaden werden? Dieses Buch stellt die Ziele, Schritte und den Stand des Umbaus der wichtigsten Wirtschaftsbereiche dar. Es gibt einen Überblick über den Umbau, präsentiert Beispiele, nennt erstmals die konkreten Anforderungen für die entscheidenden Branchen und zeigt, welche politischen Voraussetzungen in den Jahren 2022, 2025, 2030 geschaffen sein müssen, damit die ambitionierten Ziele für 2045 auch wirklich erreicht werden können. Mit Beiträgen von: Frank Appel (Vorstandsvorsitzender Deutsche Post), Werner Baumann (CEO Bayer), Manfred Fischedick (Geschäftsführer Wuppertal-Institut), Christina Förster (Vorstand Lufthansa), Ulf Kämpfer (Oberbürgermeister Kiel), Veronika Grimm (Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung), Sabine Mauderer (Vorstand Deutsche Bundesbank), Timotheus Höttges (CEO Telekom), Markus Mosa (Vorstandsvorsitzender EDEKA), Norbert Rollinger (CEO R+V Versicherung), Hans Joachim Schnellnhuber (Deutscher Klimaforscher), u.v.a. Quelle: Verlagsinformation
Gegenstand der vorliegenden Fallstudie ist der durch den Systemwechsel von der Plan- zur Marktwirtschaft ausgelöste Strukturwandel in der Lausitz im Untersuchungszeitraum 1990-2015. Prägend war vor allem eine starke Deindustrialisierung. Hiervon war auch die Lausitzer Braunkohlewirtschaft in starkem Maße betroffen. Die Fallstudie beschreibt den historischen Strukturwandelprozess und analysiert die in Reaktion auf diesen Prozess umgesetzte Strukturpolitik mit dem Ziel, dieses Wissen für in Zukunft anstehende Strukturwandelprozesse in anderen (Kohle-)Regionen zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck kategorisiert die Fallstudie die strukturpolitischen Interventionen in "konservierend", "nachsorgend" und "vorausschauend" und bewertet ihre (intendierten) Wirkungen anhand der Dimensionen "Ökonomie", "Soziales", "Ökologie" und "regionale Identität". Die Wirtschaftspolitik des Bundes und der beteiligten Länder entwickelte im Laufe der Zeit eine Vielzahl unterschiedlicher strukturpolitischer Interventionen. Dies geschah lange mit einem Fokus auf den Wirtschaftsraum "Ostdeutschland" insgesamt und nicht spezifisch für die Lausitz. Die Strukturpolitik in der Lausitz wird insgesamt als nur mäßig erfolgreich bewertet. Die Politik des "Aufbau Ost" (1990-1998) kann im Rückblick zumindest aus ökonomischer Sicht als erfolgreich bezeichnet werden. Allerdings haben sich neue Strukturmuster vor allem an solchen Standorten herausgebildet, die eine hinreichende Attraktivität für externe Investoren aufwiesen. Die Strukturpolitik war insoweit eher begleitend, nicht (struktur-)gestaltend ausgerichtet. Auch heute gilt die Lausitz noch als strukturschwach. Wie die Analysen dieser Fallstudie zeigen, war die Politik vor allem in den frühen 1990er Jahren darauf bedacht, die negativen Auswirkungen des transformationsbedingten Strukturumbruchs auf den Arbeitsmarkt abzufedern. Erst gegen Ende der 1990er Jahre wurde diese "nachsorgende" Strukturpolitik auf eine stärker auf die Unterstützung struktureller Anpassungsprozesse ausgerichtete (und damit vorausschauende) Strukturpolitik ersetzt, die sich vor allem auf die Innovationsförderung stützte und bis heute fortgeführt wird. Legt man die vom Projektkonsortium entwickelten Wirkungsdimensionen zugrunde, so lassen sich die strukturpolitischen Interventionen in der Lausitz vor allem den Wirkungsdimensionen "Ökonomie" und (zumindest bis zum Ende der 1990er Jahre) "Soziales" zuordnen. Dies spiegelt sich auch in den gesellschaftlichen Diskursen in den ostdeutschen Bundesländern und in der Lausitz wider. Die Dimension "Ökologie" spielte am ehesten bei den notwendigen Renaturierungsmaßnahmen in den von der Stilllegung des Braunkohletagebaus betroffenen Gebieten bzw. bei der Sanierung altindustrieller Flächen eine Rolle. Die "regionale Identität" spielte als Wirkungsdimension in den strukturpolitischen Programmen keine Rolle. Quelle: Forschungsbericht
Gegenstand der vorliegenden Fallstudie ist der, durch die geringe internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Steinkohlebergbaus ausgelöste, Strukturwandel im Ruhrgebiet im Untersu-chungszeitraum von Ende der 1950er Jahre bis 2015. Die Fallstudie beschreibt den historischen Strukturwandelprozess und analysiert die in Reaktion auf diesen Prozess umgesetzte Strukturpolitik mit dem Ziel, dieses Wissen für zukünftige Strukturwandelprozesse in anderen (Kohle-)Regionen zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck kategorisiert die Fallstudie die strukturpolitischen Interventionen in "konservierend", "nachsorgend" und "vorausschauend" und bewertet ihre (intendierten) Wirkungen anhand der Dimensionen "Ökonomie", "Soziales", "Ökologie" und "regionale Identität". Die strukturpolitischen Interventionen im Ruhrgebiet waren zunächst stark konservierend ausgerichtet und zielten auf den Erhalt der Montanindustrie sowie auf die Abfederung sozialer Härten. Dies spiegelt sich auch in den gesellschaftlichen Diskursen im und über das Ruhrgebiet wider, die zentral durch das Paradigma "Kein Bergmann fällt ins Bergfreie" geprägt waren. Erst die regionali-sierte Strukturpolitik ab Ende der 1980er Jahre und die stärker vorausschauend ausgerichtete, kompetenzfeldorientierte Strukturpolitik seit Beginn der Jahrtausendwende ermöglichten eine Diversifizierung der Wirtschaft. Legt man die vom Projektkonsortium entwickelten Wirkungsdimensionen zugrunde, so lässt sich der überwiegende Teil der strukturpolitischen Interventionen im Ruhrgebiet den Wirkungsdimensionen "Ökonomie" und "Soziales" zuordnen. Die Wirkungsdimensionen "Ökologie" und "regionale Identität" wurden vor allem ab Ende der 1980er Jahre mit innovativen strukturpolitischen Interventionen, wie der Internationale Bauausstellung Emscher-Park, angesprochen. Wichtige Erkenntnisse sind u. a., dass viele strukturpolitische Interventionen im Ruhrgebiet nur umgesetzt werden konnten, weil spezifische Rahmenbedingungen (Zeit, finanzielle Ressourcen, Sozialversicherungssysteme, Sozialpartnerschaft, Montanmitbestimmung) dies ermöglichten, und dass es wichtig ist, Wandel nicht zur zuzulassen, sondern ihn mit einem politikfeld-übergreifend (Arbeitsmarkt, Bildung, etc.) integrierten Gesamtpaket aus vorausschauenden Inter-ventionen (zur Stärkung endogener Entwicklungspotenziale) und nachsorgenden Interventionen (zur Abfederung sozialer Härten) aktiv zu gestalten. Quelle: Forschungsbericht
Eine wirksame Klimaschutzpolitik muss von einer sogenannten "Just Transition", einem sozial gerechten Strukturwandel hin zur Klimaneutralität, begleitet werden. Dies ist insbesondere für Kohleregionen relevant. Diese Publikation stützt sich auf die Erfahrungen vergangener und laufender Politiken zur Gestaltung von Strukturwandel und untersucht deren Wirksamkeit und Übertragbarkeit. Die Herausforderungen des Strukturwandels in Kohleregionen sind komplex und regionsspezifisch und reichen von technischen Aspekten über politische und wirtschaftliche bis hin zu sozialen und kulturellen Aspekten. Für den Erfahrungsaustausch wird eine Typologie vorgeschlagen und auf fünf Kohleregionen in Deutschland, Rumänien, Polen und Tschechien angewendet. Sie charakterisiert die Regionen nach der Art der Kohle, der Bevölkerungsdichte, dem wirtschaftlichen Wohlstand, dem Vorliegen nationaler Politiken für einen Kohleausstieg, den Fortschritten bei der Entwicklung von Strategien für einen regionalen Strukturwandel und der erwarteten Geschwindigkeit des Strukturwandels. Die Erkenntnisse basieren vor allem auf Strukturwandelprozessen in zwei Kohleregionen in Deutschland. Der in den 1950er Jahren begonnene und kürzlich abgeschlossene Steinkohleausstieg im Ruhrgebiet wird mit dem Braunkohleausstieg in der Lausitz verglichen. Neu ist, dass der Klimawandel zu einem wesentlichen Treiber des Strukturwandels geworden ist, dass die Zeit für Strukturpolitiken deutlich kürzer ist und dass ein proaktiveres Engagement vieler Akteure zu beobachten ist. Zu den Lernerfahrungen unserer Analyse gehören die Notwendigkeit einer proaktiven und vorausschauenden Strukturpolitik und eine gute zeitliche Planung. Die Regionen sollten realistische Erwartungen an die Strukturpolitik stellen und Strategien entwickeln, die zu ihrer individuellen Situation passen und zudem Lehren aus den Erfahrungen anderer Regionen ziehen. Unsicherheiten sollten transparent kommuniziert werden. Eine Diversifizierung der Wirtschaft ist notwendig, um Lock-In-Effekte zu vermeiden. Die Beteiligung von Stakeholdern, Strategien für einen sozial gerechten Strukturwandel sowie vielschichtige und facettenreiche Steuerungsansätze sind ebenfalls wichtige Aspekte. Mit dem European Green Deal wird auf eine Strategie hingewiesen, die zukünftig einen sozial gerechten Strukturwandel in Kohleregionen unterstützen kann. Quelle: Forschungsbericht
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