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Städte grün und vielfältig (um)gestalten

Eine vielfältige Stadtnatur schützt und fördert die urbane Biodiversität und hat positive Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden der Stadtbevölkerung. Die Städtebauförderung ist ein wichtiges Instrument für die Erneuerung und Entwicklung der Städte und Gemeinden, mit welchem auch Belange der biologischen Vielfalt in der Stadtentwicklung verankert werden können.

Botanische Gärten als Orte urbaner Biodiversität

Urbanisierung ist einer der Treiber für das weltweite Artensterben. Botanische Gärten haben als vielfältige grüne Oasen in urbanen Landschaften ein hohes Potenzial als Rückzugsgebiete für wild lebende Arten. Wie viele und welche Organismen die Gärten als Sekundärhabitate nutzen, ist bisher wenig untersucht. Zwanzig botanische Gärten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich an einer Umfrage zu dokumentierten, wild lebenden Arten in den jeweiligen Gärten beteiligt. Insgesamt wurden in den teilnehmenden Gärten 26 Organismengruppen von Pflanzen, Tieren und Pilzen mit bis zu 2.214 Arten pro Garten beobachtet. Dazu kommen zahlreiche Mikroorganismen, die bisher nur selten untersucht wurden. Dass sich unter den beobachteten Organismen auch zahlreiche gefährdete Arten befinden, bestätigt die Bedeutung botanischer Gärten für den urbanen Artenschutz. Botanische Gärten zeichnen sich durch hohe Pflanzenartenvielfalt, Strukturreichtum, Lebensraumvielfalt und durch gezielte biodiversitätsfördernde Maßnahmen aus. Dadurch ermöglichen sie es einer Vielzahl von Organismen, sich auch in Stadtgebieten anzusiedeln. Mit ihrem ökologischen Bildungsangebot sind botanische Gärten wichtige Multiplikatoren im Natur- und Artenschutz.

Deutsche Umwelthilfe sucht die Bundeshauptstadt der Biodiversität

Aus Anlass des Internationalen Jahres der Biodiversität zeichnet die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) Städte und Gemeinden für ihr besonderes Engagement im Schutz und der Förderung der lokalen biologischen Vielfalt aus. Bis zum 31. Oktober 2010 können sich Kommunen um den Titel „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ bewerben. Die Schirmherrschaft hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen übernommen. Der Auftakt zum Wettbewerb fand am 08. Juli 2010 im Rathaus Stuttgart statt. Die DUH bewertet anhand eines Fragebogens das Engagement der Kommunen in den Bereichen Natur in der Stadt, Umweltbildung und Umweltgerechtigkeit, Arten- und Biotopschutz, Nachhaltige Nutzung von Biodiversität sowie Konzeption, Kommunikation und Kooperation. Dazu kommt ein Monitoringsystem, das über einen längeren Zeitraum die Entwicklung der biologischen Vielfalt vor Ort sichtbar macht. Einen besonderen Schwerpunkt legt die DUH auf innerstädtische Natur sowie Umweltbildung und Umweltgerechtigkeit.

Natur in NRW Nr. 2/2021

Durch den Klimawandel steht die Waldwirtschaft vor großen Herausforderungen. Der Waldzustand ist schlecht, die Kalamitätsflächen groß. Für die Waldwirtschaft und die Wiederbewaldung der Schadflächen braucht es neue Konzepte und Instrumente, die die zukünftige Entwicklung des Klimas miteinbeziehen. Wie diese für unser Bundesland aussehen, stellen der Landesbetrieb Wald und Holz NRW und das NRW-Umweltministerium in dieser Ausgabe vor. Das Straßenbegleitgrün längs unserer Autobahnen bekommt selten viel Aufmerksamkeit. Doch wenn der Verkehr mal ruht, bieten sich Gelegenheiten: So konnte ein Autorenteam einen Abschnitt an der A 40 bei Mülheim an der Ruhr zehn Jahre nach der Erstkartierung erneut kartieren. Der Fachbeitrag macht deutlich, dass der A 40 durchaus eine Bedeutung für die urbane Biodiversität im zentralen Ruhrgebiet zukommt. Landnutzungswandel und Intensivierung der Landwirtschaft haben zu alarmierenden Rückgängen der Insekten auch in naturnahen Lebensräumen geführt. Umso wichtiger ist es, den Insekten Nahrungs- und Rückzugsräume zu bieten. Eine Untersuchung am Unteren Niederrhein im Rahmen einer Masterarbeit zeigt, dass temporäre Schonstreifen im Grünland eine solche Funktion erfüllen können – zumindest im Extensivgrünland und besonders in den Wochen nach der Mahd der angrenzenden Flächen. Für die Fische in unseren Fließgewässern gilt es auf ihren Wanderungen zu Nahrungs- oder Laichplätzen viele Hürden zu überwinden. Ob und wie sie das schaffen, wurde bislang überwiegend für die Fische untersucht, die zwischen Meer- und Fließgewässern wandern. Ein HDX-Monitoring an der Wupper erlaubt nun auch Aussagen darüber, zu welcher Tages- und Jahreszeit und auf welchem Wege die heimischen Flussfische dort groß und kleinräumige Wanderungen über Wasserkraftstandorte hinweg vollziehen. Das Haselhuhn lebt sehr versteckt und ob es in NRW überhaupt noch Exemplare gibt, ist ungewiss. Also muss man es suchen – zum Beispiel im Ringelsteiner Wald, wo es bisher vorkam und wo es immer noch geeignete Lebensräume gibt. Ob ein Spürhund bei der Suche hilfreich sein kann, dazu gibt ein weiterer Fachbeitrag eine erste Einschätzung.

Die Ranger kommen!

Im Rahmen eines bundesweit einmaligen Modellprojektes sind in Berlin jetzt die ersten Stadtnatur-Ranger*innen im Einsatz. Zu ihren Aufgaben gehören der Schutz und die Pflege ökologisch bedeutsamer Flächen sowohl in der Innenstadt als auch am Stadtrand sowie Umwelt- und Gebietsbeobachtungen und die Umweltbildung. Als Ansprechpartner*innen vor Ort sollen sie Bürger*innen für die Bedeutung des Naturschutzes sensibilisieren. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur „Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt“. Mit zwölf Rangerinnen und Rangern, die in kleinen Teams unterwegs sind, startet das Projekt in den Berliner Bezirken Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf. Im Bezirk Pankow, der einen eigenen Modellansatz verfolgt, sind bereits seit April 2019 mehrere Ranger*innen aktiv. Insgesamt werden in der Modellphase rund 25 Ranger*innen in Berlin zum Einsatz kommen. Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz : „Mit dem Einsatz der Stadtnatur-Ranger stärken wir das Verständnis für Natur in der Stadt. Sie können Wissen und Wertschätzung für die Biodiversität und das Stadtgrün vermitteln und so die Freude an der städtischen Natur wecken. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Artenvielfalt. So können wir die ökologischen Schätze der Stadt besser pflegen und bewahren.“ Annette Nawrath, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Naturschutz Berlin : „Die Stiftung Naturschutz Berlin freut sich, Trägerin dieses wichtigen Modellvorhabens zu sein. Ranger im Zentrum einer Großstadt – das ist etwas Neues! Die Ranger werden nicht nur in ausgewiesenen Schutzgebieten tätig sein, sondern in Absprache mit den Bezirksämtern auch in Kleingartenanlagen, auf Brachflächen oder auf Friedhöfen. Wir sehen hier großes Potenzial für den Naturschutz in Berlin.“ Angesichts der Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie werden die Stadtnatur-Ranger*innen in den nächsten Wochen vor allem folgende Aufgaben wahrnehmen: Netzwerkarbeit, Kartierungen, Aufnahme und Bewertung von Gebietsmerkmalen, Vorschläge zur Gebietsentwicklung, Unterstützung der Bezirke bei Artenschutzmaßnahmen, Konzeption erster Projekte und Angebote für die Öffentlichkeitsarbeit. Konkrete Angebote zur Umweltbildung folgen zu einem späteren Zeitpunkt. Die Stiftung Naturschutz Berlin koordiniert das Projekt für elf Berliner Stadtbezirke in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und den bezirklichen Umwelt- und Naturschutzämtern. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz finanziert die Modellprojekte der Stiftung Naturschutz Berlin und des Bezirks Pankow bis Ende 2021 mit jährlich rund zwei Millionen Euro. Das Gesamtprojekt wird während der rund zweijährigen Laufzeit wissenschaftlich begleitet. Dann soll entschieden werden, ob und wie der Einsatz der Ranger*innen in den Bezirken nach 2021 weitergeführt wird. Weitere Informationen zum Projekt unter www.stadtnaturranger.de , auf YouTube https://youtu.be/hfvF4vxfxLI und auf Facebook unter www.facebook.com/stadtnaturranger/ . Ausgewähltes Bildmaterial für Veröffentlichungen finden Sie hier: https://www.stiftung-naturschutz.de/presse/pressemitteilungen/die-ranger-kommen

Wildes Grün auf 212 Quadratmetern: Das erste Green Roof Lab eingeweiht!

Am 27. April wurde das erste Green Roof Lab-Projekt im Rahmen der GründachPLUS-Förderung eingeweiht. Dabei handelt es sich um ein integratives Bauprojekt am ehemaligen Blumengroßmarkt in Berlin-Kreuzberg, bei dem ein intensives Biodiversitätsgründach mit partizipativem und Inklusionsansatz (Gründachpflege durch die Hausgemeinschaft u.a. mit Menschen mit körperlicher Einschränkung) auf einer Fläche von 212 Quadratmetern entstanden ist. Senatorin Manja Schreiner: „Es freut mich, dass wir mit dem ersten Green Roof Lab zeigen können, dass die notwendige Anpassung an den Klimawandel sehr innovativ und sozial integrativ gelingen kann. Das neu entstandene Gründach ist daher in vielfältiger Hinsicht eine „Multiwin“-Situation, denn es profitieren nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern auch die Stadtnatur, die Nachbarschaft und alle Interessierte, die davon lernen wollen – deshalb mein herzlicher Dank an die Initiatoren und Akteure für dieses Berliner Leuchtturmprojekt in Sachen Gebäudebegrünung.“ 170 Hausbewohnerinnen und -bewohner haben sich zusammengeschlossen, um heimische Pflanzen an einem Extremstandort zu etablieren und so ein Biodiversitätsdach zu schaffen. Das Projekt soll zum Vorbild und zugleich ein Lehr- und Lernort für Bewohnerinnen und Bewohner sowie interessierte Besuchende werden. An einem Dachaustritt wird eine Informationstafel angebracht, die über den Entstehungsprozess informiert und ökologisches Wissen vermittelt. Die „wilde Natur“ ist das Konzept der Hausgemeinschaft, die damit zu einem besseren Stadtklima, höherer Biodiversität und zum Regenwasser-Management im städtischen Raum beitragen möchte. Die gewählten Pflanzen sollen den Extremwetterlagen standhalten und regional bezogen werden. Die IBB Business Team GmbH führt im Auftrag der Senatsumweltverwaltung das Förderprogramm GründachPLUS durch. Tanja Lorenz, Geschäftsführerin der IBT freut sich, dass die Realisierung des ersten Green Roof Labs erfolgreich gelungen ist: „Die IBT fördert Immobilienbesitzer:innen bei energetischen und nachhaltigen Maßnahmen, unter anderem mit der GründachPLUS-Förderung. Mit einer Dach- und Fassadenbegrünung tragen Antragsteller:innen zum Klimaschutz im dicht besiedelten Berlin bei. Wir freuen uns über Projekte, die noch über eine klassische Begrünung hinausgehen, zu Lernorten mit Vorbildcharakter werden.“ Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt fördert mit dem GründachPLUS-Programm seit 2019 die Begrünung von Dächern auf Bestandsgebäuden und seit Anfang 2023 auch die Fassadenbegrünung an Bestandsgebäuden. Die IBB Business Team GmbH ist Anlaufstelle für die Antragstellerinnen und Antragsteller, die sie durch den Förderprozess begleitet und führt, wie bei der Antragstellung, den Bescheiden, den Auszahlungen der Fördermittel usw. gemäß der geltenden Förderrichtlinie für das GründachPLUS-Programm. Dabei bieten sich zwei Förderwege an: 1. die „reguläre Förderung“, die nach dem Baukastenprinzip eine Basisförderung für Dächer und Fassaden mit Boni für Substrathöhen, Biodiversitätsdächer und Grün-Solardächer gewährt, und 2. die Förderung der Green Roof Labs, also besondere Projekte, die innovativ, partizipativ oder gemeinwohlorientiert sind und die bis zu 100 % Kostenzuschuss erhalten können. Die Erstberatung erfolgt über die Berliner Regenwasseragentur, eine Initiative des Berliner Senats und der Berliner Wasserbetriebe (BWB). Die dortigen Expertinnen und Experten bieten eine kostenfreie und fundierte Beratung zum Umgang mit Regenwasser an – auch im Zusammenhang mit dem GründachPLUS-Programm zur Förderung von Dach- und Fassadenbegrünung.

Ranger retten Raritäten

Sie tragen phantasievolle Namen wie Ohrlöffel-Leimkraut oder Steppen-Lieschgras und zählen in Berlin zu den bedrohten Pflanzenarten. Mit einem Pflegeeinsatz an der Lieper Bucht im Grunewald haben die Stadtnatur-Ranger und das Florenschutz-Team der Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) gemeinsam mit Mitarbeitenden der Berliner Forsten und Freiwilligen des Botanischen Vereins von Berlin und Brandenburg diesen wichtigen Standort für Wildpflanzen gesichert. In Berlin gibt es rund 1.500 Wildpflanzenarten, von denen über 700 auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. Diese Pflanzen spielen eine entscheidende Rolle für die Artenvielfalt und den Erhalt wertvoller Lebensräume. Magerrasen wie in der Lieper Bucht gehören zu den artenreichsten Grünlandtypen und beherbergen viele dieser Wildpflanzenarten. Im Frühjahr 2024 brachten die Koordinierungsstelle Florenschutz und die Stadtnatur-Ranger auf der Fläche an der Havel Kartäuser-Nelken und das Ohrlöffel-Leimkraut aus. Beim heutigen Pflegeeinsatz befreiten sie den Haupthang von Rosen und anderen Gehölzen und mähten ihn anschließend. Ziel war es, offene Stellen zu schaffen, auf denen die Wildpflanzen wieder genug Licht zum Wachsen haben. Zum Einsatz kamen dabei Spaten, Sensen und Freischneider der Berliner Forsten und viele helfende Hände der Freiwilligen des Botanischen Vereins. Justus Meißner, Leiter der Koordinierungsstelle Florenschutz, zur Bedeutung des Pflegeeinsatzes: „Bedrohte Arten wie das Ohrlöffel-Leimkraut sind auf offene, nährstoffarme Standorte angewiesen, die ohne regelmäßige Pflegemaßnahmen zunehmend verbuschen und damit ihren ökologischen Wert verlieren würden. Der Schutz dieser seltenen Pflanzenarten ist entscheidend für die langfristige Stabilität dieses empfindlichen Lebensraums und trägt maßgeblich zur Erhaltung der Artenvielfalt in Berlin bei.“ Die Stadtnatur-Rangerinnen Ina Wollstadt und Astrid Kinateder koordinieren die Arbeiten an der Lieper Bucht: „Die heute entfernten Rosen werden keineswegs entsorgt. Sie finden in geeigneten Flächen in Kreuzberg eine neue Heimat, wo sie in einem kontrollierten Umfeld einen Beitrag zur Gestaltung naturnaher Grünflächen leisten. So sichern wir nicht nur den Fortbestand seltener Wildpflanzen an der Lieper Bucht, sondern nutzen die Gehölze nachhaltig an anderer Stelle – ein Gewinn für die Stadtnatur und die urbane Biodiversität.“ Stadtnatur-Ranger ist ein Angebot der Stiftung Naturschutz Berlin mit einem bundesweit einmaligen Ansatz. 24 Rangerinnen und Ranger sind in den Berliner Bezirken unterwegs und vermitteln zwischen Mensch und Natur. Durch die stetige Anwesenheit in ihren Einsatzgebieten sorgt das Team dafür, die Menschen stärker mit der Natur vor ihrer Haustür zu verbinden und verbreitet den Naturschutzgedanken durch Aufklärungsarbeit. Darüber hinaus leisten die Ranger*innen naturschutzfachliche Arbeit. Dazu gehört beispielsweise die Gebietsbeobachtung und die wissenschaftliche Kontrolle, mit deren Hilfe sie die Datengrundlage über die Berliner Stadtnatur erweitern. Die Koordinierungsstelle Florenschutz der Stiftung Naturschutz Berlin kümmert sich um mehr als 280 Pflanzenarten im gesamten Berliner Stadtgebiet. Sie überprüft Vorkommen und Bestandssituation der sogenannten Florenschutz-Zielarten, das sind in der Regel nach der Berliner Roten Liste vom Aussterben bedrohte Pflanzen. Sie konzipiert geeignete Schutzmaßnahmen und informiert Flächeneigentümer und -nutzer, Naturschutzbehörden, Berliner Forsten und Bezirksämter über Standorte von gefährdeten Pflanzen. Gemeinsam mit Partnern wie dem Botanischen Garten Berlin und dem Arbeitskreis Urbanität & Vielfalt werden Vermehrungskulturen angelegt, Arche-Flächen eingerichtet und nachgezogene Pflanzen wieder ausgesetzt. Auch die Entwicklung artenreicher Grünflächen im Wohnumfeld wird von der Koordinierungsstelle unterstützt. So sorgt sie seit 2009 dafür, dass die biologische Artenvielfalt in der Hauptstadt erhalten bleibt. Naturschutz – Umweltbildung – Freiwilligendienste – Förderung, dafür steht die Stiftung Naturschutz Berlin. Die SNB ist eine gemeinnützige Stiftung, die 1981 vom Berliner Abgeordnetenhaus gegründet wurde. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem der Lange Tag der StadtNatur, die Stadtnatur-Ranger, der Naturschutzpreis, die Koordinierungsstellen Fauna und Florenschutz, der Umweltkalender. Die Stiftung wird von Geschäftsführer Stefan Richter geleitet und beschäftigt rund 120 Mitarbeiter*innen. Weitere Informationen unter www.stiftung-naturschutz.de . Pressekontakt Stiftung Naturschutz Berlin Svenja Pelzel Pressesprecherin Potsdamer Straße 68 10785 Berlin E-Mail: presse@stiftung-naturschutz.de Tel.: (030) 26 394 188 Fotocredit: Stiftung Naturschutz Berlin / Antje Jakupi

Versorgung mit wohnungsnahen, öffentlichen Grünanlagen 2020

Der verdichtete Stadtraum ist gekennzeichnet durch eine hohe bauliche Ausnutzung der Grundstücke und einen geringen Anteil an Freiflächen. Für die Erholung in Grün- und Freiflächen stehen in der Innenstadt und in den verdichteten Stadtrandbereichen nur wenige Freiräume zur Verfügung. Die großen Naherholungsgebiete liegen am Stadtrand bzw. weiter außerhalb der Stadt und sind für viele Erholungssuchende nur mit längeren Wegen zu erreichen. Besonders im baulich verdichteten Stadtraum übernehmen die öffentlichen Grünflächen , als Orte für Regeneration und körperlich-seelischen Ausgleich, für Spiel und informellen Sport und in sozialer Hinsicht eine Vielzahl wichtiger Funktionen für die Erholung der Menschen (vgl. BMUB 2017, S. 15: „Grün- und Freiräume müssen vielfältige, sich überlagernde Nutzungsansprüche erfüllen und unterschiedlichen Nutzungsintensitäten standhalten“). Entsprechend unterschiedlicher Erholungsbedürfnisse sind verschiedene Anforderungen hinsichtlich der Erreichbarkeit, Größe, Ausstattung und Gestaltung zu erfüllen. Beispielsweise wird für die Länge des Fußweges, die zum Erreichen einer Grünanlage akzeptiert wird, von einer Schwelle von 15 Minuten Erreichbarkeitsdauer ausgegangen. Die gute Erreichbarkeit einer Grünanlage ist für weniger mobile Bevölkerungsgruppen, z.B. ältere Menschen oder Kinder, ein wichtiges Kriterium für den Freiraumaufenthalt. Zudem ist mit der fußläufigen Erreichbarkeit mittelbar eine Reduzierung des motorisierten Verkehrsgeschehens beabsichtigt. Im Rahmen dieser Analyse wird vorrangig die Erholungsfunktion von wohnungsnahen Grünflächen betrachtet und als sog. „Grünversorgung“ bewertet. Gleichzeitig kann davon ausgegangen werden, dass neben der Erholungsfunktion auch noch für weitere Funktionen von Grünflächen ein „Mitnahmeeffekt“ besteht. So zeigt sich die Bedeutung einer wohnortnahen Grünversorgung beispielsweise auch in ihrer klimatischen Ausgleichsfunktion, in einer attraktiven Wohnumfeldgestaltung und in ihrer Bedeutung für die Erlebbarkeit städtischer Biodiversität. Die Ansprüche der Erholungssuchenden an die Größe der Grünanlage und die Vielfältigkeit der Ausstattung und Gestaltung nehmen mit der Aufenthaltsdauer zu. So werden an Wochenenden verstärkt größere Parkanlagen mit einem vielfältigen Nutzungsangebot aufgesucht. Gruppen mit Kindern bevorzugen beispielsweise eher nicht reglementierte Parkbereiche, wie offene Rasenflächen, ältere Menschen geben eher geordneten, aufwändig gestalteten Bereichen den Vorzug. Bei der Betrachtung der vorhandenen Situation werden wohnungsnahe und siedlungsnahe Grünflächen unterschieden, wobei die Zuordnung zum jeweiligen Freiraumtyp anhand der Flächengröße erfolgt. Der Freiraumtyp wohnungsnah ist dem unmittelbaren Wohnumfeld zugeordnet, der Einzugsbereich auf 500 m beschränkt. Er kann in kurzer Zeit (Gehweg ca. 5-10 Min.) und mit geringem Aufwand erreicht werden und dient überwiegend der Kurzzeit- und Feierabend-Erholung. Aufgrund der Nähe zur Wohnung hat dieser Freiraumtyp eine besondere Bedeutung für weniger mobile Bevölkerungsgruppen wie Kinder, ältere Menschen und Behinderte. Von hohem Wert ist die wohnungsnahe Grünanlage auch für Erwerbstätige, die ihre arbeitsfreie Zeit für einen kurzen Aufenthalt im Freien nutzen können. Den Anforderungen der Kurzzeit- und Feierabenderholung genügen in der Regel schon Grünflächen geringer Flächengröße (ab 0,5 ha). Der Freiraumtyp siedlungsnah , zu dem alle Grünflächen über 10 ha gehören, soll auch der halb- und ganztägigen Erholung dienen. Damit sind höhere Anforderungen sowohl an die Größe als auch an die Ausstattungsvielfalt verbunden. Siedlungsnahe Grünflächen mit einer Größe von mehr als 50 ha übernehmen zusätzlich die Funktion eines übergeordneten Freiraums mit bezirksübergreifender Bedeutung für die Erholung der Berliner Bevölkerung (z.B. Großer Tiergarten, Volkspark Wuhlheide). Der Einzugsbereich des siedlungsnahen Freiraums ist in Abhängigkeit von der Größe der Anlage auf 1.000 bzw. 1.500 m festgelegt. Grundsätzlich gilt, dass ein siedlungsnaher Freiraum immer auch die Funktion eines wohnungsnahen Freiraums erfüllt (zur Einteilung vgl. Tab. 1). Für die Analyse der Versorgung der Bevölkerung mit Freiflächen werden in Berlin folgende Richtwerte zugrunde gelegt: wohnungsnaher Freiraum: 6 m² pro Einwohner (m²/EW), siedlungsnaher Freiraum: 7 m²/EW. Bei der Ermittlung der Versorgung mit wohnungsnahen Grünflächen werden solche Anlagen als nutzbar berücksichtigt, die entsprechenden Mindestanforderungen hinsichtlich Flächengröße, Flächenform, Zugänglichkeit sowie Lärm- und Luftbelastung erfüllen (vgl. Methode ). Der Versorgungsgrad (m²/EW) in den Wohngebieten wird auf der Grundlage von räumlich definierten Einzugsbereichen berechnet und bemisst sich aus der Größe der Anlage im Verhältnis zur Einwohnerzahl im Einzugsbereich. Wohngebiete außerhalb der ermittelten Einzugsbereiche sind grundsätzlich als mit öffentlichem Grün nicht versorgt zu betrachten. Als weiteres Kriterium für die Beurteilung der Freiflächenversorgung gilt die Baustruktur der Wohnquartiere (vgl. Methode) ). Bestehen Defizite in der Versorgung mit öffentlichen Grünflächen, wird davon ausgegangen, dass private / halböffentliche Freiflächen einen Teil des Bedarfs an öffentlichen Flächen kompensieren. Tatsächlich ist die Versorgung mit Freiflächen in Bereichen der Einzelhausbebauung mit eigenen Gärten besser, als in den dicht besiedelten Altbauquartieren. In gründerzeitlichen Gebieten bestehen kaum Möglichkeiten zum Aufenthalt im privaten Freiraum, der sich dort auf den Hinterhof beschränkt. Die Baustruktur gilt somit als Indikator für den zur Verfügung stehenden Anteil an privatem Freiraum bzw. dem Bedarf an öffentlichem Freiraum. Erst die Kombination des berechneten Versorgungsgrades mit der vorhandenen Baustruktur ergibt ein differenziertes Bild der Versorgungssituation. Unberücksichtigt bei der Versorgungsanalyse bleibt die Ausstattungsqualität einer Grünanlage. Von der Ausstattung hängt im Wesentlichen ab, wie viele Nutzer und Nutzerinnen und welche Nutzergruppen die Anlage versorgen kann. In Gebieten mit einer schlechten Grünflächenversorgung verstärkt sich der Nutzungsdruck auf die vorhandenen Anlagen. Damit verbunden sind zum Teil starke Beeinträchtigungen der Qualität des öffentlichen Raums und Einschränkungen in der Nutzbarkeit dieser Grünflächen.

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 74

Liebe Leserinnen und Leser, die Hochwasserkatastrophe hat uns allen gezeigt: Kommunen müssen gegen Folgen des Klimawandels vorsorgen. Das bundesweite „Zentrum KlimaAnpassung“ soll ab sofort Städte, Landkreise und Gemeinden bei ihren Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze gab im Juli den Startschuss für das Zentrum. Es hilft Kommunen und Trägern sozialer Einrichtungen dabei, individuelle Konzepte zur Anpassung zu entwickeln, berät in puncto Förderung, vernetzt alle betroffenen Akteure und bietet maßgeschneiderte Fortbildungsmöglichkeiten. Lesen Sie mehr zum Zentrum KlimaAnpassung in unserem Schwerpunktartikel. Außerdem können Sie in dieser Newsletter-Ausgabe über aktuelle Aktivitäten zur Anpassung an Klimafolgen in den Bundesländern, Kommunen, der Forschung und Praxis lesen. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Das Zentrum KlimaAnpassung - beraten, vernetzen, gestalten Zentrum Klimaanpassung Logo Quelle: Zentrum Klimaanpassung Der Klimawandel hat schon heute spürbare Auswirkungen auf Städte, Gemeinden und Landkreise in ganz Deutschland. Extremwetterphänomene wie Starkregen, Hitze- und Dürreperioden oder Unwetter mit Überschwemmungen, Hagel und Stürme machen den Kommunen zu schaffen. Sie können Menschen und Wirtschaft – wie sich immer wieder eindrücklich zeigt – schwerwiegende Schäden zufügen und Verkehrs- und Versorgungsinfrastrukturen an ihre Grenzen bringen oder sogar zu temporären Ausfällen führen. Städte, Gemeinden, Kreise und Träger sozialer Einrichtungen in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Hier setzt das Zentrum KlimaAnpassung – gestartet Anfang Juli 2021 – mit seinen Angeboten an. Kommunen und Träger sozialer Einrichtungen aus ganz Deutschland finden hier eine zentrale Anlaufstelle, um sich zur Umsetzung von Klimaanpassung und entsprechenden Fördermöglichkeiten beraten zu lassen, Weiterbildungsangebote in Anspruch zu nehmen, aus einem wachsenden Wissenspool zu Klimaanpassungsthemen mit Bezug zur kommunalen Ebene und zu sozialen Einrichtungen zu schöpfen und sich mit (anderen) Praktiker*innen zu vernetzen. www.zentrum-klimaanpassung.de UBA fordert: Klimaanpassung jetzt gesetzlich verankern Im Angesicht der jüngsten Starkregenfälle in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Bayern hat das Umweltbundesamt (UBA) gefordert, eine neue „Gemeinschaftsaufgabe Klimaanpassung“ im Grundgesetz zu verankern und ein bundesweites Klimaanpassungsgesetz zu verabschieden. Auf diese Weise könnten von Bund und Ländern gemeinsam rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen für eine wirksame Klimaanpassung geschaffen werden. Dabei wies das UBA darauf hin, dass die Folgen durch die Erderwärmung für Deutschland seit langem bekannt sind. Aus der aktuellen Klimawirkungs- und Risikoanalyse für Deutschland ließe sich eine umfassende Zahl an geeigneten Maßnahmen ableiten, um auf den Klimawandel zu reagieren. Mit Hilfe des UBA Schattenspender werden Die Anzahl der Hitzetage pro Jahr steigt und die damit verbundenen Belastungen auch. Deshalb bietet das Umweltbundesamt (UBA) mit der Kampagne „Schattenspender“ Gemeinden die Vorlage für eine einfach aufzusetzende Mitmach-Kampagne an, die vulnerable Gruppen über Risiken aufklärt und zu Schutzmaßnahmen anregt. Im Kampagnenleitfaden „Spenden Sie Schatten“ finden sich Informationen zum Aufbau eines Netzwerkes, für die Ansprache der Medien, für Aktionen zum Thema, sowie Best-Practice Beispiele. Der aktualisierte „Hitzeknigge“ bietet einen Überblick zu Fragestellungen rund um Hitzebelastung bis hin zu Tipps zum richtigen Verhalten bei Hitze. Leitfaden und Hitzeknigge sind zum Download verfügbar. „Werkzeugkasten“ für die Rücknahme von Siedlungsbereichen Mit der neuen Veröffentlichung „Rücknahme von Siedlungsbereichen als Anpassungsstrategie“ hat das UBA die systematische Aufarbeitung möglicher Klimaanpassungsmaßnahmen durch die Veränderungen von Siedlungsstrukturen vorgelegt. Die 92 Seiten starke Broschüre zeigt dabei Wege auf, wie die Rücknahme von Siedlungsbereichen in der Raumplanung und -ordnung berücksichtigt werden kann, um die Klimaanpassung und die räumliche Risikovorsorge zu unterstützen. Dieser „Werkzeugkasten“ des UBA bietet eine Praxishilfe, orientiert an wichtigen Fragestellungen. Er zeigt außerdem Vorteile des Rückbaus auf, wie beispielsweise reduzierte Infrastrukturkosten oder eine Aufwertung von Siedlungen mit Schrumpfungstendenzen. Analyse von Normen bezüglich Klimafolgen In welchen bestehenden Normen werden die Folgen des Klimawandels schon ausreichend berücksichtigt und bei welchen besteht noch Handlungsbedarf? Antworten darauf gibt die jetzt erschienene Auswertung des Projekts „Adaptation Standard“: „Analyse bestehender Normen auf Anpassungsbedarfe bezüglich Folgen des Klimawandels“. Grundsätzlich kommt die Analyse zu dem Schluss, dass die Folgen des Klimawandels und die Notwendigkeiten zur Anpassung kaum in Normen und technischen Regeln berücksichtigt werden. Um dies zu ändern schlägt die Analyse vor, etwa den Einbezug von Klimafolgen und die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen mehr als Standard der Technik zu etablieren und zeigt, welche Anforderungen es noch gibt und wie die Wege aussehen könnten diese zu erfüllen. Weltklimarat warnt vor schnellem und starkem Klimawandel Der Weltklimarat der Vereinten Nationen IPCC hat seinen 6. Bericht zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels veröffentlicht. Darin zeigt der IPCC, dass der Klimawandel schneller voran schreitet als bisher angenommen. Er sieht in diesem Zusammenhang für die Zukunft eine starke Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen sowie von Hitze- und Dürreperioden. Dies sei nachweislich auf den Einfluss des Menschen auf das Klima zurückzuführen. Auch ließe sich der Trend zu mehr extremen Wetterverläufen nicht durch die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius stoppen, nur die Eingrenzung der Verbreitung ist dadurch möglich, sodass Anpassung zwingend nötig ist. NRW: Klimaanpassungsgesetz verabschiedet und 15-Punkte-Offensive vorgestellt Nordrhein-Westfalens Landtag hat Anfang Juli das bundesweit erste Klimaanpassungsgesetz verabschiedet. Es verpflichtet alle Träger öffentlicher Aufgaben dazu, Klimafolgen bei allen Planungen und Entscheidungen zu berücksichtigen. Parallel zur Verabschiedung stellte das Umweltministerium des Bundeslandes eine 15-Punkte-Offensive mit Maßnahmen zur Umsetzung des Gesetzes vor. Sie sieht u.a. die Einrichtung eines neuen „Beirat Klimaanpassung“ vor, der die Erarbeitung der Klimaanpassungsstrategie begleiten soll. Auch die Unterstützung, insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen, bei der Anpassung an den Klimawandel durch ein „Kompetenznetzwerk Klimaanpassung“ ist geplant. Klimaanpassungsstrategie 2021 für Karlsruhe fortgeschrieben Am 27. Juli wurde die Karlsruher Klimaanpassungsstrategie 2021 - Monitoringbericht und 1. Fortschreibung einstimmig durch den Gemeinderat beschlossen. Damit sind die Weichen gestellt, dass die Stadt auch in den kommenden Jahren die bisherigen Klimaanpassungsmaßnahmen umsetzen und neue beginnen kann. Zielsetzung ist, die bereits heute spürbaren und auch mit ambitioniertem Klimaschutz nicht vermeidbaren Auswirkungen des globalen Klimawandels durch geeignete lokale Anpassungsmaßnahmen abzumildern und das Stadtklima zu verbessern. Insgesamt verfolgt die Stadtverwaltung 85 Klimaanpassungsmaßnahmen. Weil die Anpassung an den Klimawandel ein Querschnittsthema ist, setzen zahlreiche Dienststellen und städtische Gesellschaften die Maßnahmen um. Diese sind in 16 Handlungsfeldern zusammengefasst und decken damit alle Arbeitsbereiche ab, in denen die Stadt vom Klimawandel betroffen ist. Förderung für naturnahe Grünflächen in Städten ausgeweitet Mit dem neuen Förderschwerpunkt „Stadtnatur“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt weitet das Bundesumweltministerium seine Förderung für mehr Natur- und Grünflächen in Städten aus. Ab sofort können Kommunen die Förderung von Projekten beantragen, die zum Beispiel den Anteil an naturnahen Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich erhöhen oder die Arten- und Pflanzenvielfalt fördern. Die förderbaren Maßnahmen sind dabei vielfältig und nicht auf einzelne Themenfelder beschränkt. Wesentlich ist, dass die Projekte die Natur und Biodiversität fördern. Bundesumweltministerin Svenja Schulze wies in diesem Zusammenhang auch auf den positiven Effekt von Stadtgrün auf das Mikroklima hin. KIT: Hochwasserrisiken besser durch historische Daten einschätzbar Forschende am CEDIM – Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology – des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben einen ersten Bericht zu den Hochwasserereignissen im Juli vorgelegt. Darin gehen sie darauf ein, wie es zu den Überflutungen kommen konnte und wie sich Hochwassergefahren vorab besser abschätzen lassen. Für eine bessere Vorhersagbarkeit solcher Ereignisse empfehlen die Forschenden historische Daten mit in Gefahrenkarten einzubeziehen. Beispielsweise gab es im Ahrtal bereits 1804 und 1910 bedeutende Hochwasserereignisse. Der Einbezug solcher Daten könnte die Bemessungsgrundlage für den Hochwasserschutz im Ahrtal verbessern und dabei helfen Hochwasserjahre zu identifizieren. Dieser grundsätzliche Ansatz geht auch über die Region hinaus. Nachhaltige Nutzung von Auen gefordert Vor dem Hintergrund der aktuellen Hochwasser und im Hinblick auf eine potenzielle Zunahme von extremen Wetterereignissen wie Starkregen, fordert Prof. Dr. Christoph Zielhofer, Physischer Geograph an der Universität Leipzig, in Zukunft verstärkte Aufmerksamkeit auf die Nutzung von Flussauen zu richten. Ihre bauliche Veränderung spiele bei Hochfluten eine herausragende Rolle, da Auen die natürlichen Überflutungsräume für Flüsse darstellen, in die sie bei extremen Hochwasser-Situationen durch Barrieren hinweg zurück finden. Deshalb müsse der Nutzungsdruck auf Flussauen reduziert und Auen renaturiert werden, um besseren Hochwasserschutz zu leisten. Tiefere Wurzeln gegen Trockenstress Baumwurzeln orientieren die Richtung ihres Wachstums an feuchten Bodenbereichen. Durch Trockenperioden in Folge des Klimawandels leiden gerade Stadt- und Parkbäume stärker unter Trockenstress. Um Bäume resilienter zu machen, müssen die Wurzeln angeregt werden in tiefere Bodenschichten zu wachsen, in denen die Erde nicht so schnell austrocknet. Biomechaniker des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben jetzt ein einfaches Verfahren vorgestellt, mit dem Bäume sich besser gegen Trockenheit wappnen können. Durch einen mit grobem Splitt und Terra preta gefüllten Zylinder, der in 20 bis 30 Zentimetern Tiefe unter den Baum gebracht wird, sollen die Wurzeln zu einem tieferen Wachstum animiert werden – so weit, dass die Bäume auch während starker Trockenperioden nicht gewässert werden müssen. UFZ: Fünf Prinzipien für klimasichere Städte und Kommunen Unter der Leitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) haben Wissenschaftler*innen fünf Prinzipien definiert, an denen Städte und Gemeinden ihren Umbau für mehr Klimasicherheit orientieren sollten. Mit dem Statement wollen die Forschenden einen Diskussionsanstoß geben. Sie plädieren für ein großangelegtes Programm zur Klimafolgenanpassung, in dem Frühwarnsysteme verbessert und der Bevölkerungsschutz gestärkt werden. Darüber hinaus gelte es, den Landschaftsbau wie auch die Stadtplanung an einer höheren Schwamm- und Speicherfähigkeit zu orientieren, die Klimaprüfung von kritischen Infrastrukturen durchzusetzen und Lasten sowie Aufgaben der Klimaanpassung gesellschaftlich gerecht zu verteilen. Klimasimulationen einfach erklärt Die Folgen des Klimawandels lassen sich besser anhand von Klimamodellen verstehen und vorhersagen. Die Modelle simulieren das Klimasystem der Erde basierend auf naturwissenschaftlichen Gesetzen, ergänzt beispielsweise durch die Zunahme von Treibhausgasemissionen, lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die Basis für wichtige Entscheidungen sind. In der Forschung und damit auch für Berichte wie den des Weltklimarats IPCC spielen Klimasimulationen eine wichtige Rolle. Um sie besser zu verstehen und ihre Aussagekraft einordnen zu können, bietet die Webseite klimasimulationen.de einen Überblick zu Grundprinzipien und Erkenntnissen aus den Simulationen. BUND warnt vor übereilten Veränderungen beim Hochwasserschutz Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat im Zusammenhang mit den jüngsten Hochwasserereignissen vor zu schnellen und wenig nachhaltigen Maßnahmen gewarnt. In einem 16-Punkte-Papier unterstreicht der Umweltverband, dass schnell umgesetzter Schutz vor Hochwasser oder Starkregen langfristig zur Verschärfung von Dürresituationen und zu Biodiversitätskrisen führen könnten. Davon ausgehend, dass Klimaschutz und -anpassung sowie Katastrophenschutz immer in Kombination umgesetzt werden sollten, fordert der BUND in seinem Papier, neben Klimaschutzmaßnahmen wie dem Ausstieg aus fossiler Energiegewinnung und einem CO2-Preis, beispielsweise mehr Raum für Bäche und Flüsse sowie mehr Aufklärung der Bevölkerung. Initiative für eine „Integrierte Erdsystemforschung“ gestartet Ausgehend von der Konferenz „Integrated Earth System Research – Challenges, Approaches and Impacts“ haben Wissenschaftler*innen aus zahlreichen Leibniz-Einrichtungen eine Initiative für eine „Integrierte Erdsystemforschung“ gestartet. Hintergrund ist, dass es bisher kaum wissenschaftliche Ansätze gibt, die die Erkenntnisse zu den vielschichtigen Umweltproblemen des jetzigen Erdzeitalter – dem Anthropozän –, in dem die Menschen einen starken Einfluss auf das Erdsystem erlangt haben, miteinander verknüpfen. Die Forschenden wollen daher das Anthropozän interdisziplinär untersuchen. In den kommenden Monaten wird dafür eine Forschungsplattform etabliert, die allen Wissenschaftler*innen offen steht. Modellvorhaben für innerstädtisches Grün Im Modellvorhaben „Green Urban Labs II“ werden sechs wachsende Kommunen innovative Ansätze erproben, um ihre innerstädtischen Grün- und Freiräume weiterzuentwickeln. Hintergrund dieser Initiative des Bundesinnenministeriums (BMI) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ist die Herausforderung, die entsprechenden Flächen trotz Nutzungsdruck für Zwecke wie die Klimaanpassung zu erhalten und nutzbar zu machen. Dafür werden Kommunen wie beispielsweise Karlsruhe, Ingolstadt oder Dresden unterschiedliche Ansätze verfolgen. Im Ergebnis sollen Erkenntnisse stehen, wie Grün- und Freiräume bei Nachverdichtung und Nutzungsdruck im Sinne einer doppelten Innenentwicklung qualifiziert, entwickelt und gestaltet werden können. Neue Plattform für die Planung der Hochwasservorsorge in Städten „SaferPlaces“ ist ein neuer Webservice, der Städte bei der Hochwasservorsorge unterstützt. Das interaktive Online-Tool wird im Rahmen der EU-Initiative Climate-KIC in Zusammenarbeit mit dem Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ Potsdam) entwickelt und ist schon jetzt als Prototyp abrufbar. Auf der Plattform können Auswirkungen von Maßnahmen berechnet und darstellt werden, von der Ausbreitung des Wassers bis hin zu den entstehenden Schäden. Dadurch ist es möglich planerische Entscheidungen für gefährdete Bereiche zu identifizieren sowie Schutz- und Vorsorgemaßnahmen systematisch und effizient zu planen, etwa an Gebäuden oder durch die Schaffung von Versickerungsflächen. Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Klimarisiken Eine in der Online-Fachzeitschrift „PLOS One“ veröffentlichte Studie zur globalen Verteilung und Koinzidenz von Umweltverschmutzung, Klimafolgen und Gesundheitsrisiken kommt zu dem Ergebnis, dass Länder mit einer hohen Umweltverschmutzung durch Feinstaub parallel auch stark von Risiken durch den Klimawandel betroffen sind. Zudem sehen die Forschenden einen Zusammenhang zwischen starker Umweltverschmutzung, ökonomischem Status sowie der institutionellen Handlungsbereitschaft in Bezug auf die Probleme, was die Situation in den betroffenen Ländern verschlimmert. Die Autor*innen plädieren deshalb dafür die Umweltbelastung durch giftige Abgase als auch die Belastung durch Treibhausgase in den Regionen gemeinschaftlich zu betrachten und daran Zielvorgaben für Klimaschutz und -anpassung zu orientieren. Anpassung an den Klimawandel bei Flechten Forscher*innen des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums und des LOEWE-Zentrums für Translationale Biodiversitätsgenomik konnten jetzt zeigen, dass es bei flechtenbildenden Pilzen einen klima-spezifischen Unterschied in Gengruppen gibt. Sichtbar wurde dies anhand der Bildung verschiedener Naturstoffe, die die Flechten produzieren, um sich an unterschiedliche Bedingungen anzupassen, beispielsweise um besser gegen Trockenheit oder UV-Strahlung gewappnet zu sein. Naturstoffe anderer Pflanzen werden bereits in Medikamenten verwendet, die das Tumorwachstum hemmen. Daraus leiten die Forschenden ein großes Potenzial von Flechten für die Klimaanpassung ab, das es weiter zu untersuchen gelte. Anpassung an Umweltveränderungen bei Pflanzen und Tieren Anhand der Entwicklung von Wasserfloh-Populationen konnten Forschende der Universität Birmingham, der Katholieke Universiteit Leuven und des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) herausfinden, dass die genetische Variation innerhalb einer Population entscheidend für ihre Fähigkeit ist, sich an Umweltveränderungen anzupassen. In ihren Untersuchungen haben die Wissenschaftler*innen festgestellt, dass die an- und abschwellende Bedrohung durch Fressfeinde mit Veränderungen im Erbgut einherging. Diese schnelle Evolution begründe sich in hoher genetischer Varianz. Durch das Ergebnis ließen sich mögliche Auswirkungen zukünftiger Umweltveränderungen auf Tierpopulationen besser verstehen. Hochschule Koblenz forscht zu Starkregen in Jordanien Der Nordwesten der arabischen Halbinseln war in den vergangenen Jahren immer wieder von Starkregen und darauffolgenden Sturzfluten betroffen. In den kommenden drei Jahren will die Hochschule Koblenz zusammen mit drei Forschungsinstituten, zwei Universitäten, zwei Ministerien und drei Unternehmen aus Deutschland und Jordanien in einem transdisziplinären Projekt zu den Starkregenereignissen im Projekt „Capture and retain heavy rainfalls in Jordan“ (CapTain Rain) forschen. Im Ergebnis sollen geeignete Klimadienste für die Bewertung und Vorhersage von Sturzfluten entwickelt und passende Maßnahmen zur Klimaanpassung in der Region identifiziert werden. Lassen sich Normen und technische Regeln klimafest gestalten? Die Schnittstellen zwischen Normung und Klimawandel beleuchtet die kombinierte Fallstudie des Umweltbundesamtes „Lassen sich Normen und technische Regeln klimafest gestalten?“. Die Studie wurde im Rahmen des Vorhabens „Adaptation Standard: Analyse bestehender Normen auf Anpassungsbedarfe bezüglich Folgen des Klimawandels“ erstellt und zeigt wie sich der Klimawandel auf die bestehende Normung in Deutschland auswirkt. Dabei zeigt die Studie den Ist-Zustand – welche Normen den Klimawandel schon berücksichtigen – und in welchen Bereichen Regelungsbedarf besteht, wenn zukünftig Schutz- und Qualitätsniveaus beibehalten werden sollen. Ebenfalls wird dargestellt, was bei der Berücksichtigung des Klimawandels in Normen zu beachten ist. Niedriges Einkommen und Hochwasserrisiko In einem Fachartikel hat Daniel Osberghaus vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung anhand von Umfragen das Verhältnis von Einkommen und Hochwasserrisiko in Deutschland ausgewertet. Seine Ergebnisse legen nahe, dass einkommensschwache Haushalte in Hochwasser gefährdeten Regionen zwar aufgrund kleinerer Häuser und Wohnungen sowie kleinerer Vermögenswerte eher geringeren materiellen Hochwasserrisiken ausgesetzt sind, jedoch von Hochwasserschäden aufgrund eines geringeren Budgets härter getroffen werden. Ebenso ist die Prävention bei Haushalten mit kleinem Einkommen geringer als bei besser gestellten Haushalten. Für den Hochwasserschutz empfehle sich daher eine gezielte Unterstützung einkommensschwacher Haushalte durch die Politik. Förderung des Selbstschutzes gegen Starkregen Kommunale Verwaltungen gehören zu den wichtigsten Akteuren bei der Umsetzung von regionalen Klimaanpassungsmaßnahmen wie beispielsweise der Hochwasserprävention. Ein auf der wissenschaftlichen Online-Plattform MDPI erschienener Artikel befasst sich deshalb mit der Motivation kommunaler Akteure bei der Umsetzung von Klimaanpassung gegen die Folgen von Starkregen. Die Autor*innen haben versucht, auf der Basis von Umfragen unter kommunalen Akteuren aus 15 Bundesländern Schlüsselfaktoren für diese Motivation zu ermitteln. Im Ergebnis zeigt sich unter anderem, dass die Realisierbarkeit von Anpassungsmaßnahmen sowie das Wissen um Risiken Schlüsselfaktoren für die Motivation sein können, während Motivation und Umsetzung an sich nur teilweise zusammenhängen. Metastudie zum Kenntnisstand um das Thema „Klima und Gesundheit“ Der erste umfassende Überblick zum Stand der Forschung zum Themenkomplex Klima und Gesundheit ist jetzt in den Fachzeitschriften „The Lancet Planetary Health“ und „Environmental Research Letters“ (hier als separate Arbeit mit dem Fokus auf ärmere Länder) erschienen. Die erstere Metastudie verdichtet den Erkenntnisstand aus 16.000 Einzelstudien. Das Ergebnis zeigt eine Landkarte des Wissens zur Klima- und Gesundheitsforschung. Dort sind etwa Ballungsräume („Cluster“) zu Belastungen wie Hitze-Stress, zu Gesundheitsfolgen oder zum Beispiel zu klimabezogenen Gefährdungen wie Extremwetter-Ereignissen zu sehen. Es zeigen sich auch Wissenslücken – etwa dazu, wie sich Klimaschutz und Anpassung bezüglich Gesundheit helfen oder auch behindern. Extremwetter: Ausbildung für Feuerwehr und Katastrophenschutz Kommt es zu Starkregenereignissen und darauffolgende Überflutungen oder Hochwasser, dann sind es die kommunalen Feuerwehren, die für die erste Bewältigung der Folgen die Verantwortung tragen. Durch den voranschreitenden Klimawandel ist davon auszugehen, dass Einsätze zur Gefahrenabwehr bei solchen Ereignissen häufiger werden. Bisher werden die Feuerwehren jedoch in der regulären Dienstausbildung nur im begrenzten Umfang für den Umgang mit solchen Einsatzlagen und Ereignissen geschult. Im Rahmen der kommunalen Klimawandelanpassung und als Beitrag zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) wurde deshalb das „Bildungsmodul zum Umgang mit außergewöhnlichen wasserbezogenen Naturgefahren zur Klimaanpassung für die Feuerwehr“ (BiWaWehr) von der Technische Universität Kaiserslautern und Siedlungswasserwirtschaft Kaiserslautern entwickelt. Es vermittelt Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten sowohl theoretische Inhalte wie etwa die „Grundlagen und Folgen des Klimawandels“ als auch praktische Übungsinhalte wie beispielsweise „Alarm- und Einsatzmaßnahmen bei Starkregenereignissen im ländlichen Raum“. Die Teilnehmer*innen können den sechswöchigen Online-Kurs – je nach Führungsebene – in zehn oder 16 Stunden absolvieren.

Mitglieder des Sachverständigenbeirats für Naturschutz und Landschaftspflege

Prof. Dr. Aletta Bonn Als Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege führt sie den Vorsitz des Sachverständigenbeirats. Seit 2012 war sie an der FU Berlin tätig. 2014 übernahm Aletta Bonn die Professur für Ökosystemleistungen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Leitung des Departments Ökosystemleistungen am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ im Rahmen des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig. Mit 10 Jahren Erfahrung im Naturschutz im Nationalpark Peak District, UK, und bei der Weltnaturschutzorganisation IUCN (2002-2012), arbeitet sie nun an der Schnittstelle von Forschung – Politik – Gesellschaft. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen auf der Verbindung von Mensch und Natur mit Fokus auf Biodiversitätswandel, Stadtökologie, partizipativem Naturschutz und Citizen Science, sowie Biodiversität und Gesundheit. E-Mail: LandesbeauftragterfuerNaturschutz@senmvku.berlin.de Dr. Carlo W. Becker Als freischaffender Landschaftsarchitekt ist er bundesweit und international tätig und setzt sich mit aktuellen Fragen der städtischen und ländlichen Entwicklung auseinander. Aufgrund seines Erfahrungshintergrundes werden vor allem konzeptionelle Beiträge zur Zukunft und zur Wechselbeziehung von Stadt, Natur und Landschaft im fachinterdisziplinären Zusammenhang geleistet. E-Mail: becker@bgmr.de www.bgmr.de Dipl. Ing. Christa Böhme Landschaftsplanerin; Studium der Landschaftsplanung an der Technischen Universität Berlin; freiberufliche Tätigkeit in Planungsbüro; seit 1991 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleiterin im Difu (Bereich Stadtentwicklung, Recht und Soziales) mit folgenden Arbeitsschwerpunkten: integrierte Stadt(teil)entwicklung, gesundheitsfördernde Stadtentwicklung, Umweltgerechtigkeit, urbanes Grün. E-Mail: boehme@difu.de www.difu.de Wendy Brandt Public Affairs Managerin in der IHK Berlin, Geschäftsfeld Wirtschaft & Politik, Schwerpunkt Naturschutz, Klimaanpassung, Biodiversität, Immissionsschutz. „Nur gemeinsam schaffen wir ein klimaresilientes, grünes und nachhaltiges Berlin! Eine wachsende Bevölkerung, zunehmende Flächenkonkurrenzen und Extremwetterereignisse sind immens herausfordernd. Wir sollten uns stärker auf integrative Lösungsansätze in den einzelnen Stadtentwicklungsbereichen fokussieren, ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen sowie Kooperationen „über den eigenen Tellerrand“ eingehen. Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung des Beirats können verschiedene Blickwinkel in die Beratungsarbeit einfließen. E-Mail: wendy.brandt@berlin.ihk.de www.ihk-berlin.de Andrea Gerbode Seit 2005 ehrenamtlich im Berliner Naturschutz aktiv / 2005 bis 2013 Bürgerinitiative Stadtring Süd / 2011-2016 Kommunalpolitikerin / seit 2016 im Vorstand (Vorsitzende) der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft BLN e.V. / seit 2017 im Vorstand (stellvertretende Vorsitzende) des BUND Berlin e.V. / seit 2017 Vorsitzende Naturschutzbeirat Treptow-Köpenick / Vertretung der Naturschutzverbände in verschiedenen Gremien. E-Mail: gerbode@bund-berlin.de Prof. Dr. Dagmar Haase Seit 2009 Leiterin des Lab für Stadtökologie an der HU Berlin und Gastwissenschaftlerin am Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung UFZ. Arbeitsschwerpunkte: Urbanisierung, komplexe Systeme, sozial-ökologische Forschung, Ökosystemleistungen, Grüne Infrastruktur, urbane Biodiversität, Resilienz, Citizen Science. E-Mail: dagmar.haase@geo.hu-berlin.de www.hu-berlin.de Christian Hiller (*1975) ist Medienwissenschaftler und Kurator. Er realisierte internationale Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Forschungsprojekte und veröffentlichte zahlreiche Publikationen, die die Schnittstellen von Architektur, Urbanismus, Kunst und Medien zu sozialen und politischen Fragestellungen beleuchten. Ausstellungen wie Updating Germany, Klimakapseln und Cohabitation stellten u.a. Bezüge zwischen räumlicher Gestaltungspraxis und Klimawandel, Umweltschutz sowie Artenvielfalt in den Fokus. Bei ARCH+ arbeitet er seit 2016 als Redakteur und Leiter der Forschungs- und Ausstellungsprojekte. Aktuell ist er Teil der kuratorischen Teams von Open for Maintenance / Wegen Umbau geöffnet (Deutscher Beitrag zur 13. Architekturbiennale, Venedig 2023) und The Great Repair (Akademie der Künste, ab Oktober 2023). E-Mail: hiller@archplus.net Prof. Dr. Jonathan Jeschke Forscht und lehrt seit 2014 als Professor für Ecological Novelty am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und an der Freien Universität Berlin. Seine fachlichen Schwerpunkte sind invasive Arten, Biodiversität und Stadtökologie sowie interdisziplinäre Integration und Forschungssynthese. E-Mail: jonathan.jeschke@fu-berlin.de www.igb-berlin.de Florian Kliche Seit 2008 am Unabhängigen Institut für Umweltfragen e.V. im Fachgebiet „Klimaschutz & Umweltbildung“ als Projektleiter tätig; seit 2016 Fachgebietsleiter „Energieeffizienz & Energiewende“ und seit 2020 Geschäftsführer. Zuvor Ingenieur im Qualitätsmanagement bei Siemens Power Generation und der ENSOLUT GmbH. Arbeitsschwerpunkte sind die Themen Klimaneutralität, Energie und Energieeffizienz, erneuerbare Energien und nachhaltige Stadt. E-Mail: florian.kliche@ufu.de Kerstin Meyer Geboren bei 325ppm, Volkswirtin, Arbeitsschwerpunkte: wachstumsbefreit und mit ökologischer Weitsicht Wirtschaften. Erhalt von naturnahen, inklusiven Freiräumen. Regenerierung von Boden in der Stadt; Volksentscheid zum Erhalt des Tempelhofer Feldes; Offener Nachbarschaftsgarten am Moritzplatz. Beruflich: Wirtschaftspolitische Beraterin in der Entwicklungszusammenarbeit; Gemeinwohlökonomie; Politische Referentin beim BUND e.V. in Berlin. E-Mail: office@kersmeyer.de Dipl.-Ing. Gabriele Pütz Studium der Landschaftsplanung an der Technischen Universität Berlin. Mitgründerin des Büros gruppe F, Freiraum für alle GmbH, dass sie mit Partner*innen leitet. Lehrtätigkeit an der TU Berlin, der HTW Dresden, der Universität Potsdam und der Universität Hannover. Sie ist forschend im Auftrag des BBSR und des BfN tätig und Preisrichterin bei freiraumbezogenen Wettbewerbsverfahren. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Grüne Infrastruktur, Landschafts- und Klimaanpassungsplanung, strategische Freiraumentwicklung, Biodiversitätsplanung, Ausgleichskonzeptionen sowie Pflege- und Managementplanungen. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die Moderation und Steuerung von Partizipationsprozessen. E-Mail: puetz@gruppef.com www.gruppef.com Dipl.-Biol. Manfred Schubert Diplom-Biologe und als Geschäftsführer der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft (BLN) tätig. Er koordiniert die Verbandsbeteiligung in Berlin. Seine Schwerpunkte sind die Themen Naturschutz auf Friedhöfen und Gewässerschutz. E-Mail: manfred.schubert@bln-berlin.de www.bln-berlin.de Prof. Dr. Heiko Sieker Geschäftsführer der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH in Hoppegarten, Honorarprofessor für Urbane Hydrologie an der TU Berlin, seit über 20 Jahre aktiv in Praxis und Lehre/Weiterbildung in den Bereichen Regenwasserbewirtschaftung, Gewässerentwicklung und Hochwasserschutz. E-Mail: h.sieker@sieker.de www.sieker.de Dr. Nike Sommerwerk Gewässerökologin; Wissenschaftlerin am Museum für Naturkunde Berlin. Leitung des MfN-Forschungsclusters NaturBerlin zu urbanem Biodiversitätswandel und des MfN-Biodiversity Policy Lab. Arbeitsschwerpunkte: Biodiversitätsforschung, Biodiversitätsmonitoring, Mensch-Ökosystem-Interaktionen und wissenschaftsbasierte Politikberatung. E-Mail: nike.sommerwerk@mfn.berlin Prof. Dr. Susanne Stoll-Kleemann Seit 2007 Lehrstuhlinhaberin und Professorin für Nachhaltigkeitswissenschaft und Angewandte Geographie an der Universität Greifswald, promoviert an der Technischen Universität Berlin und habilitiert an der Humboldt Universität zu Berlin. Mitglied der Beiräte der Biosphärenreservate Spreewald und Südost Rügen. Arbeitsschwerpunkte: sozialwissenschaftliche Aspekte von Naturschutz, Bedingungen einer echten sozial-ökologische Transformation an der Schnittstelle zwischen individuellen Verhalten und politischen Rahmenbedingungen, „Ocean Literacy“, Drittmittelprojekte zu Biodiversität, global und im Ostseeraum. E-Mail: susanne.stoll-kleemann@uni-greifswald.de

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