Das Vorhaben soll die Erarbeitung der vorsorgenden deutschen Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen, die im Koalitionsvertrag der BReg als ein politischer Schwerpunkt gesetzt wurde, durch ein gestaffeltes Beteiligungsverfahren in drei Phasen begleiten und hierfür informelle und formelle Ansätze zur Einbeziehung von Stakeholdern und Bürger*innen entwickeln und erproben. Das Beteiligungsverfahren soll dazu beitragen einen gesellschaftlichen Konsens zur Notwendigkeit umfassender Klimavorsorge zu bilden, die die gemeinsame Verantwortung aller staatlichen Ebenen und eine Mitverantwortung von Stakeholdern und Bürger*innen (Eigenvorsorge) umfasst. Die Beteiligung von Stakeholdern, insbesondere der Länder, ausgewählter Kommunen und Verbände, zielt darauf ab, die von den Bundesressorts entworfenen Ziele, ausgewählte Instrumenten-Maßnahmen Kombinationen und Lösungsoptionen für etwaige Zielkonflikte zu diskutieren und abschließend den Entwurf der nationalen vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie zu konsultieren. Die Beteiligung von Bürger*innen, gesondert auch von Jugendlichen, zielt darauf ab, die nationalen Zielvorstellungen vor dem Hintergrund der Lebenswirklichkeit vor Ort zu überprüfen und ggfs. für lokale Gegebenheiten zu konkretisieren. Für das Beteiligungsverfahren ist eine Kommunikationskampagne zu erarbeiten, die eine fortlaufende Öffentlichkeitsarbeit gewährleistet und o.g. Zielgruppen adressiert. Das Vorhaben soll flankierend unterstützen, die Beteiligung sowie die fachwissenschaftlich notwendige Entwicklung von Klimaanpassungszielen und für die Messung der Zielerreichung geeigneter Indikatoren zu verzahnen und somit die Weiterentwicklung des DAS Monitoringsystems vorzubereiten. Darüber hinaus ist eine Evaluation des erprobten Beteiligungsverfahrens notwendig, um Rückschlüsse ziehen zu können, ob und inwieweit die Beteiligung die Weiterentwicklung der DAS hin zu einer vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung effektiv unterstützen konnte.
Vor dem Hintergrund der aktuellen ökologischen, ökonomischen und sozialen Probleme ist die Notwendigkeit eines umfassenden gesellschaftlichen Wandels unumstritten. Noch weitgehend offen ist aber die Frage, wie die erforderlichen Veränderungsprozosse in der Zukunft durch einen gestaltenden Staat und neue Formen der Governance entlang des Leitbildes der Nachhaltigen Entwicklung und im Kontext globaler Herausforderungen stimuliert und dauerhaft verankert werden kann. Ziel dieses Vorhabens ist es, unter umweltpolitischen Gesichtspunkten und mit Bezug auf mittel- und langfristige Umweltprogramme wie etwa die Perspektive 2030 systematisch auszuwerten, wie ein neuer Gesellschaftsvertrag ausgestaltet sein kann, der eine Kultur der Achtsamkeit (aus ökologischer Verantwortung) mit einer Kultur der Teilhabe (aus demokratischer Verantwortung) sowie einer Kultur der Verpflichtung gegenüber zukünftigen Generationen (Zukunftsverantwortung) kombiniert. Das Vorhaben soll Antworten geben u. a. auf die folgenden Fragen sowie spezifische Implikationen für umweltpolitisches Handeln identifizieren: Wie sieht Regieren und Staatlichkeit im Jahre 2030 entlang des Leitbildes der Nachhaltigkeit und im Kontext globaler Herausforderungen aus? Wie verändern sich die Rollen der Akteure (z. B. Staat, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, inkl. unterschiedlicher Gestaltungs- und Mitwirkungsansprüche)? Welche erfolgversprechenden Governance Innovationen lassen sich identifizieren? Und was sind deren Erfolgsbedingungen? Welche innovativen Instrumente zur Information und Formate der Beteiligung zur Bearbeitung der komplexen Herausforderungen, Entscheidungsprozessen und Risikoabwägungen sind erforderlich und möglich? .Wie können integrative Politiken erfolgreich gestaltet und bspw. ein Nexus-Ansatz instrumentalisiert werden? Wie können Synergieeffekte zu anderen Politikfeldern (Gesundheitspolitik, Sozialpolitik) offensiv genutzt und Zielkonflikte adäquat gelöst werden?