Aktuelle Studien zeigen, dass eine reine Stromspeicherung für eine Umsetzung der Energiewende nicht realisierbar ist. Es sind daher weitere Speicherpfade z. B. durch energiebasierte Kraftstoffe notwendig. Für die Nutzung dieser Kraftstoffe sind BHKW-Motoren ein zentrales Element, da sie einen hohen Gesamtwirkungsgrad aufweisen und das bei der Verbrennung entstehende CO2 wieder für PtX-Prozesse verwendet werden kann.
Hierzu soll im Teilvorhaben ein neuartiges Großmotorkonzept für methanbasierte Kraftstoffe entwickelt werden, welches eine einfache und effiziente CO2-Abscheidung aus dem Abgas ermöglicht. Neben kohlenstoffbasierten Kraftstoffen ist Wasserstoff aus Effizienzgründen eine vielversprechende Kraftstoffoption für zukünftige BHKW-Motoren. Daher werden in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern ottomotorische H2-Motorkonzepte erarbeitet, die Dieselmotoren in größeren, stationären Einheiten substituieren können. Mit Hilfe der energetischen Prozesswegbewertung soll zudem ein Gesamtsystemoptimum der BHKW-Anlage in Abhängigkeit vorherrschender Randbedingungen (lokale Vertrimmung / Variation des Subsystemverhaltens) gefunden werden.
Alternative Kraftstoffe können in Verbindung mit Effizienzsteigerungen und Veränderungen im Mobilitätsverhalten einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Entwicklung im Verkehr leisten. Ihre Rolle kann allerdings nicht alleine aus Sicht des Verkehrs bewertet werden. Aufgrund der Wechselwirkungen im gesamten Energiesystem müssen auch Fragen der Verfügbarkeit von Primärenergieträgern und Verlagerungseffekte berücksichtigt werden, die z. B. auftreten, wenn erneuerbare Energien statt im stationären Bereich in mobilen Anwendungen eingesetzt werden. Derartige ganzheitliche Betrachtungen auf der Basis von Energiesystemanalysen sind Gegenstand der Studie, die aus klimapolitischer und energiewirtschaftlicher Sicht analysiert, welche Rolle Erdgas, Biokraftstoffe und Wasserstoff für eine zukünftige Kraftstoffversorgung spielen können. Die Ergebnisse unterstreichen, dass die von den Klimawissenschaften langfristig als notwendig angesehenen Klimaschutzziele nur durch eine deutliche Reduktion des durchschnittlichen Energieverbrauchs der Fahrzeuge erreicht werden können. Alternative Kraftstoffe können die notwendigen Effizienzmaßnahmen zwar flankieren und den Handlungsspielraum erweitern, massive Effizienzsteigerungen aber nicht ersetzen. Die Ergebnisse wurden am 18. September 2003 vom Präsidenten des Wuppertal Instituts, Prof. Dr. Peter Hennicke, auf der IAA 2003 in Frankfurt/Main vorgestellt und an Bundesumweltminister Trittin übergeben.