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Die Subventionierung des Verkehrs in Europa

Mit diesem Bericht möchte die EUA die Diskussion über die Schätzung der Subventionen für den Verkehrssektor voranbringen. Um die hierzu entwickelte Methodik zu veranschaulichen und die dabei erfassten Daten darzustellen, ermittelt der Bericht jährliche Subventionen in Höhe von 270 bis 290 Mrd. EUR. Diese Zahl umfasst lediglich direkte Transferleistungen und Steuervergünstigungen. Schwieriger zu ermittelnde Werte wie den Verkehr bevorzugende Vorschriften oder eine verkehrsfreundliche Landnutzungspolitik sind nicht enthalten. Der Bericht stellt einen ersten Versuch dar, anhand einer engen Definition Verkehrssubventionen zu quantifizieren, speziell um deren Bedeutung für die unterschiedlichen Verkehrsträger vergleichen zu können. Dies sollte bei der Interpretation und Verwendung der Zahlen beachtet werden. Die Studie unterscheidet nicht zwischen umweltfreundlichen und umweltschädlichen Subventionen. Veröffentlicht in Broschüren.

Abbau umweltschädlicher Subventionen stockt weiter

Krautzberger: „Blinder Fleck beim Klimaschutz“ 57 Milliarden Euro Kosten für Bürgerinnen und Bürger Die umweltschädlichen Subventionen in Deutschland sind weiterhin viel zu hoch und liegen 2012 bei nunmehr 57 Milliarden Euro. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts (UBA). Über 90 Prozent dieser Subventionen belasten das Klima – und konterkarieren so die deutsche Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens. Allein drei Milliarden Euro kostet es die Bürgerinnen und Bürger, weil der Staat das produzierende Gewerbe sowie die Land- und Forstwirtschaft bei der Strom- und Energiesteuer entlastet. Unternehmen, aber auch Verbraucherinnen und Verbraucher haben so weniger Anreiz, Energie zu sparen. „Wir leisten uns beim Subventionsabbau seit Jahren riesige blinde Flecken. Es ist paradox: Deutschland verpflichtet sich auf internationaler Ebene zu mehr Klimaschutz. Gleichzeitig honorieren wir im eigenen Land klimaschädliches Verhalten mit Steuergeldern. Es ist daher konsequent, dass die Bundesregierung den Abbau klimaschädlicher Subventionen im Klimaschutzplan 2050 endlich auf die Agenda gesetzt hat. Jetzt müssen den Worten aber auch Taten folgen“, so UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Der größte Teil der umweltschädlichen Subventionen entfällt mit 28,6 Milliarden Euro auf den Verkehrssektor. Auf Platz zwei folgt die Energiebereitstellung und -nutzung mit 20,3 Milliarden Euro. Subventionen im Verkehrs- und Energiebereich sind aus Klimasicht besonders problematisch: Der Verkehrssektor emittiert rund 18 Prozent aller Treibhausgase. Auf den Energiesektor entfallen mehr als ein Drittel. Vor allem im Energiesektor gibt es noch große Potentiale für einen Subventionsabbau – etwa bei der allgemeinen Strom- und Energiesteuerermäßigung für das produzierende Gewerbe sowie die Land- und Forstwirtschaft. Die begünstigten Unternehmen zahlen trotz einer Reform 2011 lediglich 75 Prozent der regulären Energie- und Stromsteuern. Zusätzlich können Unternehmen des produzierenden Gewerbes unter bestimmten Voraussetzungen einen Spitzenausgleich beanspruchen. Für Strom bedeutet dies, dass sie für eine zusätzlich verbrauchte Kilowattstunde nicht mehr rund 2 Cent, sondern nur noch 0,15 Cent Stromsteuer zahlen müssen. Durch beide Ermäßigungen entgehen dem Staat allein über drei Milliarden Euro pro Jahr – gleichzeitig werden nötige Anreize zum Energiesparen nicht gesetzt. „Der Gesetzgeber sollte die steuerlichen Begünstigungen reduzieren und auf energieintensive Unternehmen beschränken, die dem internationalen Wettbewerb stark ausgesetzt sind. Heute profitiert beispielsweise auch die Braunkohle von steuerlichen Begünstigungen, obwohl sie nicht im internationalen Wettbewerb bestehen muss“, so Krautzberger. Problematisch sei auch die Energiesteuerbefreiung für bestimmte energieintensive thermische Prozesse und Verfahren in der Metall- und Mineralindustrie: „Dieses Geld fehlt an anderen Stellen – auch beim ⁠ Klimaschutz ⁠. Das Geld sollte der Staat besser nutzen, um die Entwicklung innovativer Klimaschutztechnologien zu fördern.“ Auch die Landwirtschaft trägt wesentlich zum ⁠ Klimawandel ⁠ bei. In Deutschland ist sie beispielsweise Hauptverursacher der Methan- und Lachgasemissionen. Das ⁠ UBA ⁠ hat daher die Mehrwertsteuerbegünstigungen für tierische Produkte erstmals in seinem Bericht als umweltschädliche Subvention beziffert. Sie belaufen sich auf 5,2 Milliarden Euro. Tierische Produkte wie Fleisch und Milch profitieren von nur sieben Prozent Mehrwertsteuer, obwohl sie deutlich klimaschädlicher sind als Getreide, Obst oder Gemüse. Die Produktion von einem Kilo Rindfleisch verursacht zwischen sieben und 28 Kilo Treibhausgasemissionen – Obst oder Gemüse dagegen liegen bei weniger als einem Kilo. „Tierische Nahrungsmittel sollten künftig mit den regulären 19 Prozent besteuert werden. Im Gegenzug könnte der Staat die entstehenden Steuereinnahmen in Milliardenhöhe verwenden, um den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von derzeit sieben Prozent noch weiter zu senken. So könnte man zum Beispiel Obst und Gemüse oder öffentliche Verkehrsmittel billiger machen. Beides schont das ⁠ Klima ⁠ und kommt den Bürgerinnen und Bürgern unmittelbar zugute“, so Krautzberger.

Sondertreffen der Umweltministerkonferenz zum Thema Luftreinhaltung

Am 7. April 2016 fand eine Sondersitzung der Umweltministerkonferenz in Berlin statt, die das Motto "Automobile Abgasemission minimieren, Luftreinhaltepolitik konsequent weiterentwickeln, Verantwortung für den Gesundheitsschutz ernst nehmen" trug. Die UMK hat Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Abgasmanipulationen und weitergehende Maßnahmen zur Förderung emissionsfreier/-armer Fahrzeuge (Elektro, Erdgas) sowie eine Stärkung des Umweltverbundes (ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehr) beschlossen. Intensiv diskutiert wurde die Notwendigkeit, die Kennnzeichnungsverordnung so fortzuschreiben, dass mittelfristig und stufenweise neben gering emittierenden Benzin- Elektro- und Hybridfahrzeugen nur noch Dieselfahrzeugen mit geringen Emissionen die Einfahrt in belastete Gebiete erlaubt werden kann. Die UMK sieht neben der Elektromobilität auch in erdgasbetriebenen Fahrzeugen erhebliche und kurzfristig verfügbare Potenziale, um die Stickoxidemissionen zu senken. Insbesondere, weil Gasmotoren technologisch bereits ausgereift sind. Keine Einigung konnten die Umweltminister über den Abbau der Steuerprivilegien für Dieselfahrzeuge und die durchgängige Einführung von Tempo 30 in innerstädtischen Bereichen erzielen.

Umweltschädliche Subventionen kosten 48 Milliarden Euro

Haushalt entlasten, Umwelt schützen - Umweltbundesamt legt Subventionsbericht vor Umweltschädliche Subventionen kosten den Fiskus gut 48 Milliarden Euro pro Jahr; das entspricht rund einem Fünftel des Bundeshaushaltes. Und die Tendenz ist leider steigend. Fast die Hälfte der Subventionen begünstigt direkt den Verbrauch fossiler Energieträger und macht so Anstrengungen im Klimaschutz teilweise zunichte. „In Zeiten der Rekordverschuldung müssen alle Subventionen auf den Prüfstand. Der Abbau sollte allerdings nicht nach dem Rasenmäherprinzip erfolgen, sondern gezielt bei umweltschädlichen Subventionen ansetzen“, sagt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA). Mit der aktuellen Studie gibt das UBA der Finanzpolitik eine Entscheidungsgrundlage an die Hand: „In der Krise besteht die einmalige Chance zum ehrlichen Kassensturz. Umweltschädliche Subventionen belasten den Haushalt zweimal: Heute durch Mehrausgaben und Mindereinnahmen des Staates und morgen durch erhöhte Kosten für die Beseitigung von Schäden an Umwelt und Gesundheit.“, so Flasbarth. Die Untersuchung des ⁠ UBA ⁠ zeigt, dass es im Vergleich zum Jahr 2006 in der Gesamtschau keinen Fortschritt beim Abbau umweltschädlicher Subventionen gab: Die Summe der umweltschädlichen Subventionen stieg von knapp 42 Milliarden im Jahr 2006 auf gut 48 Milliarden im Jahr 2008. Besonders stark stiegen die Subventionen für die Sektoren Energie und Verkehr. Positives gibt es aber auch zu vermelden: Im Bau- und Wohnungswesen gab es einen leichten Rückgang, was auf das schrittweise Auslaufen der Eigenheimzulage zurückzuführen ist. Das tatsächliche Volumen umweltschädlicher Subventionen in Deutschland liegt sogar noch erheblich über den vom UBA ermittelten 48 Milliarden Euro, da die Studie fast ausschließlich Subventionen auf Bundesebene betrachtet. Förderprogramme auf Länder- und kommunaler Ebene sowie die über den EU-Haushalt laufenden Subventionen fließen nur ansatzweise ein. Die Palette der ökologisch schädlichen Förderungen belastet nahezu alle Umweltgüter: Von Schäden an Wasser, Boden oder Luft, bis hin zur Erhöhung der Flächeninanspruchnahme und dem Verlust der biologischen Vielfalt. Die Hälfte der umweltschädlichen Subventionen, gut 24 Milliarden Euro, begünstigt direkt fossile Energieträger und konterkariert damit Anstrengungen zum ⁠ Klimaschutz ⁠. Dazu zählen beispielsweise  die Strom- und Energiesteuer-Ermäßigungen für das Produzierende Gewerbe und die Land- und Forstwirtschaft, der Spitzenausgleich bei der Ökosteuer für das Produzierende Gewerbe und die Steuerentlastung für bestimmte energieintensive Prozesse und Verfahren, die zusammen zu Steuermindereinnahmen von über 5 Milliarden Euro führen. Diese Subventionen senken den Energiepreis und begünstigen dadurch den Energieverbrauch. Sie sollten aus Umwelt- und Klimaschutzsicht abgebaut werden, wobei es Härtefallregelungen für besonders energieintensive und im internationalen Wettbewerb stehende Unternehmen geben sollte. Kurzfristig sollten die Subventionen zumindest an striktere Bedingungen geknüpft werden, zum Beispiel an die Einführung eines Energiemanagementsystems. . Im Sektor Verkehr begünstigt die aktuelle Dienstwagenbesteuerung die private Nutzung eines Dienstwagens gegenüber der Nutzung eines Privatfahrzeugs. Das trägt zu den Umweltbelastungen des Straßenverkehrs bei. Bereits eine moderate Reform könnte jährlich Steuermehreinnahmen von einer halben Milliarde Euro generieren. Der gewerbliche Flugverkehr profitiert seit langem von der Energiesteuerbefreiung für Kerosin. Zudem fällt auf internationalen Flügen keine Mehrwertsteuer an. Insgesamt entgingen dem Staat dadurch im Jahr 2008 Steuereinnahmen von 11,5 Milliarden Euro. Die Subventionierung des Flugverkehrs verzerrt den Wettbewerb zu Lasten der Bahn und anderer, umweltfreundlicherer Verkehrsmittel. Mit den 11,5 Milliarden Euro entfiel knapp die Hälfte der umweltschädlichen Verkehrssubventionen auf den Flugverkehr. Hier hält das UBA eine möglichst weiträumige - zumindest EU-weite - Kerosinsteuer sowie mittelfristig die Erhebung einer EU-weiten Mehrwertsteuer für innergemeinschaftliche, grenzüberschreitende Flüge für zielführend. Eine nachhaltige Finanzpolitik sollte die Umweltverträglichkeit als ein zentrales Kriterium bei allen einnahmen- und ausgabenpolitischen Entscheidungen aufnehmen. „Ein systematischer Umwelt-Check bei Subventionen wäre daher sinnvoll“, so UBA-Präsident Flasbarth. Die eingesparten Gelder könnten dringend benötigte Spielräume zur Finanzierung wichtiger Zukunftsaufgaben schaffen, etwa für Bildung und den Klimaschutz, oder zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. Beim Subventionsabbau steht Deutschland auch international in der Pflicht. Das Kyoto-Protokoll fordert explizit die Abschaffung von Subventionen, welche die Minderung von Treibhausgasen behindern. Im Rahmen der G20-Beschlüsse in Pittsburgh im September 2009 hat sich auch Deutschland dazu verpflichtet, Subventionen für fossile Energieträger mittelfristig auslaufen zu lassen. Dennoch förderte allein der Bund den Steinkohlebergbau im Jahr 2008 direkt mit 1,9 Milliarden Euro. Erhaltungssubventionen für diesen Wirtschaftszweig sind schon aus ökonomischer Sicht nicht sinnvoll, zudem erzeugt der Bergbau gravierende Folgekosten. Dies alles spricht dafür, die Steinkohleförderung stärker und schneller abzubauen als bislang geplant. Die neue, umfassende Studie zu den umweltschädlichen Subventionen erscheint in Kürze. 04.06.2010

Optionen für ökonomische Instrumente des Ressourcenschutzes

In diesem Bericht wurden sieben Instrumente zur Steigerung der Ressourceneffizienz untersucht: Primärbaustoffsteuer, Verfüllsteuer auf mineralische Bau- und Abbruchabfälle, Förderung des betrieblichen Ressourcenmanagements mittels steuerlicher Begünstigungen oder Förderprogrammen, Mehrwertsteuersenkung für ressourceneffiziente Produkte, Europäische Produktressourcensteuer und ein Pfandsystem auf Elektro- und Elektronikkleingeräte. Neben der Ausgestaltung und Einbettung in flankierende Instrumente wurden auch die Wirkungen der Instrumente analysiert. Je nach Reifegrad des Instruments umfasst die Wirkungsanalyse auch eine quantitative Modellierung der ökonomischen Effekte. Veröffentlicht in Texte | 31/2021.

Energiemanagementsysteme als Grundlage für Steuerentlastungen

Systeme zur Verbesserung der Energieeffizienz als Grundlage für Steuerentlastungen TÜV Thüringen e.V. - Zertifizierungsstelle für System- und Personalzertifizierung Dr. Daniel Buchenhorst; Fachbereichsleiter Energietechnik TÜV Thüringen 3. Energieforum Sachsen-Anhalt Aschersleben, 15.10.2014 Mit Sicherheit in guten Händen! Möglichkeiten zur Entlastung von Abgaben und Steuern auf Energieerzeugnisse • Besondere Ausgleichsregelung für stromintensive Unternehmen und Eisenbahnen a §40 EEG • Spitzenausgleich produzierendes Gewerbe a §10 StromStG, §55 EnergieStG • Entlastung für bestimmte Prozesse und Verfahren a §9a StromStG, §51 EnergieStG • allgemeine Energie- und Stromsteuerentlastung des prod. Gewerbes, Land- und Forstwirtschaft a §9b StromStG, §54 EnergieStG • Steuerentlastung für Stromerzeugung in KWK-Anlagen a §53 EnergieStG • sowie §§26,37,44,47 EnergieStG • atypische Netznutzung a § 19 Abs. 2 StromNEV • Konzessionsabgaben a §2 KAV • CO2-Strompreiskompensation a BMWi-Förderrichtlinie; BAnz AT 06.08.2013 B2 © TÜV Thüringen e. V. Mit Sicherheit in guten Händen! 2 Besondere Ausgleichsregelung nach EEG 2014 • Anteil der Stromkosten an der Bruttowertschöpfung • >16 % (2015) bzw. >17% (ab 2016) für Unternehmen der Liste 1 (6 von 29 Branchen aus dem Bereich Nahrungs-/Futtermittel) • > 20% für Unternehmen der Liste 2 • Stromverbrauch • > 1 GWh/a  mindestens alternatives System nach SpaEfV • > 5 GWh/a  zertifiziertes EnMS nach ISO 50001 • Härtefallregelung für bisher privilegierte Unternehmen: 20% der EEG-Umlage ab der ersten GWh/a wenn Anteil der Stromkosten an der Bruttowertschöpfung > 14% • Antragsfrist einmalig bis 30. September 2014 verlängert • Anträge für das Begrenzungsjahr 2014 nur auf Basis EEG 2104 © TÜV Thüringen e. V. Mit Sicherheit in guten Händen! 3

Optionen für ökonomische Instrumente des Ressourcenschutzes

Die Bundesregierung verfolgt seit vielen Jahren mit ProgRess ein ressortübergreifendes Ressourceneffizienzprogramm. Der Fokus des bisher eingesetzten Policy-Mixes liegt weitgehend auf der Förderung von Forschung und Innovation sowie informatorischen und persuasiven Instrumenten. Im Ergebnis sind technische Lösungen sowie ressourceneffiziente Praktiken in vielen Bereichen bereits gut entwickelt bzw. bekannt. Eine ambitionierte Ressourcenpolitik müsste nun vermehrt die Nachfrage nach ressourceneffizienten Alternativen in der Breite fördern, um ihre Ziele mittel- und langfristig zu erreichen. Im Forschungsvorhaben "Analyse und Bewertung von Politikmaßnahmen und ökonomischen Instrumenten des Ressourcenschutzes für die Weiterentwicklung von ProgRess" (FKZ 3716 32 101 0) wurden sieben konkrete Optionen dafür detailliert untersucht: Primärbaustoffsteuer, Verfüllsteuer auf mineralische Bau-und Abbruchabfälle, Förderung des betrieblichen Ressourcenmanagements mittels steuerlicher Begünstigungen oder Förderprogrammen, Mehrwertsteuersenkung für ressourceneffiziente Produkte, Europäische Produktressourcensteuer und ein Pfandsystem auf Elektro- und Elektronikkleingeräte. Sie wurden ausgewählt, weil sie Handlungsfelder adressieren, die große Potenziale für Ressourceneffizienz bieten und in denen Hemmnisse bedeutend sind, die sich gut durch diese ökonomischen Instrumente adressieren lassen. Neben Aspekten der Ausgestaltung und Einbettung in flankierende Instrumente werden auch die Wirkungen der Instrumente analysiert, z. B. bzgl. Nachfrageänderungen und Änderungen in den öffentlichen Haushalten. Je nach Reifegrad des Instruments umfasst die Wirkungsanalyse auch eine quantitative Modellierung der ökonomischen Effekte. Abschließend werden Überlegungen zu einem effektiven Instrumenten-Mix und eine modellbasierte Politikfolgenabschätzung dieses Bündels angestellt. Quelle: Forschungsbericht

UBA aktuell - Nr.: 3/2022

Liebe Leser*innen, wer viel Obst & Gemüse und wenig Fleisch isst, tut nicht nur etwas für seine Gesundheit, sondern auch fürs Klima. Förderungswürdig finden wir und schlagen vor, pflanzliche Grundnahrungsmittel von der Mehrwertsteuer zu befreien, um sie preisgünstiger zu machen. Was wir noch vorschlagen, damit das deutsche Mehrwertsteuersystem künftig Umweltaspekte berücksichtigt und Bürger*innen angesichts steigender Preise entlastet werden, stellen wir Ihnen in dieser Newsletterausgabe vor. Wie sehr die stärkere Förderung eines nachhaltigen Konsums dem Klima helfen würde, können Sie in der Rubrik „Aus Wissenschaft & Forschung“ lesen. Nachgerechnet haben wir auch beim Strom: Hier stiegen die CO ₂ -Emissionen pro Kilowattstunde im Jahr 2021 leider wieder an. Positives gibt es dagegen von den deutschen Badegewässern zu vermelden: Über 96 Prozent waren in der Saison 2021 von der Wasserqualität her „ausgezeichnet“ oder „gut“. Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Mehrwertsteuer ökologisch und sozial gestalten 7 oder 19 Prozent Mehrwertsteuer? Wie ökologisch ein Produkt ist, spielt aktuell keine Rolle. Quelle: M. Schuppich / Adobe Stock Das Mehrwertsteuersystem in Deutschland berücksichtigt ökologische Aspekte nicht und soziale Aspekte nur zum Teil. Mit einer Reform der Mehrwertsteuer könnte die deutsche Regierung dies ändern und gleichzeitig die Bürger*innen angesichts steigender Kosten für Lebensmittel und Mobilität entlasten. Mit einem Entwurf für ein "Entlastungspaket Klima und Umwelt" hat das UBA nun konkrete Vorschläge vorgelegt. Durch eine Mehrwertsteuerbefreiung für pflanzliche Grundnahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Getreideerzeugnisse und pflanzliche Öle etwa würden die privaten Haushalte nach einer ersten Schätzung mit rund 4 Milliarden Euro jährlich entlastet. Haushalte mit niedrigen Einkommen würden davon relativ am stärksten profitieren. Sinnvoll wäre auch eine Mehrwertsteuerbefreiung für Bus & Bahn. Sie würde nach dem Ende des "9-Euro-Tickets" dauerhaft für eine Entlastung der Bürger*innen und für einen Anreiz zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sorgen. Das UBA schlägt darüber hinaus weitere steuerliche Vergünstigungen vor, zum Beispiel für Klimaschutzmaßnahmen, wie die Installation von Solaranlagen oder die Modernisierung von Heizungen. Im Gegenzug sollte die Subventionierung umwelt- und klimaschädlicher Produkte schrittweise entfallen. Fleisch und andere tierische Produkte etwa sollten mit dem regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent statt wie aktuell mit dem ermäßigten Satz von sieben Prozent besteuert werden. UBA-Präsident Dirk Messner: "Was umweltfreundlich ist, sollte günstiger werden, was umweltschädlich ist, darf der Staat nicht länger mit zu niedrigen Steuern subventionieren. Unser Entlastungspaket Klima und Umwelt hat die stark gestiegenen Lebensmittelpreise und Mobilitätskosten im Blick. Es sorgt sofort für eine Entlastung in den Haushaltskassen und schützt gleichzeitig die Umwelt." Grundwasserspiegel sinkt überall: "Deutschland braucht zwei, drei nasse Winter" UBA-Experte Dr. Jörg Rechenberg im ntv-Podcast "Wieder was gelernt" Die Tricks mit kurzer Lebensdauer Hielten Elektrogeräte und Möbel früher wirklich länger? Was haben Hersteller verändert und wie nachhaltig sind die Produkte heute noch? Die NDR-Fernsehsendung "Die Tricks" geht zusammen mit Expert*innen der kurzen Lebensdauer auf den Grund, unter anderem mit dem UBA-Experten Thomas Ebert. Auf dem Trockenen – hat Deutschland ein massives Wasser-Problem? UBA-Experte Dr. Jörg Rechenberg im Deutschlandfunk Kultur Experten geben Tipps zum Energiesparen: Ran an die Alltagsroutinen Radiosendung im Deutschlandfunk Kultur, unter anderem mit dem UBA-Experten Dr. Michael Bilharz. UBA-Zahl des Monats Mai 2022 Quelle: Umweltbundesamt

UBA aktuell - Nr.: 6/2021

Liebe Leser*innen, sie sind schlecht fürs Klima, oft auch für die Luftqualität und unsere Gesundheit und kosten Deutschland viele Milliarden Euro jährlich: umweltschädliche Subventionen. Wie Deutschland diese abbauen und so auch finanzielle Spielräume für den sozial-ökologischen Wandel gewinnen kann, darum geht es in dieser Ausgabe des Newsletters „UBA aktuell“. Weitere Themen: Wie können Verbraucher*innen mit nur wenigen Maßnahmen ihren CO₂-Fußabdruck halbieren? Wie kann endlich auch der Treibhausgasausstoß des Verkehrssektors reduziert werden? Wie ist die so genannte CCU-Technik zur Abscheidung und Nutzung von Kohlenstoff aus Klimaschutz-Sicht einzuschätzen? Und wie können Wohnen, Arbeiten, Erholung und Mobilität in Stadt und Umland nachhaltiger miteinander verflochten werden? Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Umweltschädliche Subventionen in sozial-ökologische Investitionen umwandeln Der Abbau umweltschädlicher Subventionen schafft finanzielle Freiräume für eine nachhaltige Politik. Quelle: PhotoSG / Fotolia.com Es ist paradox: Der deutsche Staat fördert mit Kaufprämien den Umstieg auf klimafreundlichere Elektroautos – und gleichzeitig über Steuerprivilegien Dieselkraftstoffe und die private Nutzung von Benzin- und Diesel-Dienstwagen. Solche ökonomischen Anreize in gegensätzliche Richtungen konterkarieren wirksamen Klima- und Umweltschutz und kosten uns alle unnötig Geld. Mehr als 65 Milliarden Euro gab Deutschland im Jahr 2018 für Subventionen aus, die sich negativ auf das Klima und häufig auch auf Luftqualität, Gesundheit und Rohstoffverbrauch auswirken, so die neuesten Zahlen des UBA. Fast die Hälfte (47 Prozent) entfielen auf den Verkehrsbereich, weitere 39 Prozent auf Energiebereitstellung und -nutzung, wie etwa die Energiesteuervergünstigungen für die Wirtschaft. Allein durch die Änderung nationaler Regelungen könnte Deutschland beim Abbau umweltschädlicher Subventionen Mehreinnahmen im zweistelligen Milliardenbereich generieren, die dann für sozial-ökologische Investitionen genutzt werden könnten. Zum Beispiel, um Unternehmen beim Umstieg auf treibhausgasneutrale Produktionsweisen zu helfen oder für einen gut ausgebauten und kostengünstigen Bus- und Bahnverkehr zu sorgen. Bei manchen umweltschädlichen Subventionen ist der Abbau auch aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit geboten. Ein Beispiel ist die private Nutzung von Dienstwagen, die der Staat mit mindestens drei Milliarden Euro pro Jahr subventioniert. „Davon profitieren überwiegend Haushalte mit hohen Einkommen. Diese Subvention ist nicht nur umweltschädlich, sondern auch sozial ungerecht. Sie gehört abgeschafft“, so UBA-Präsident Dirk Messner. Das UBA hat konkrete Reformvorschläge vorgelegt, die sowohl den Umwelt- und Klimaschutz voranbringen als auch soziale Ziele berücksichtigen. Grundsätzlich sollten nur noch Subventionen gewährt werden, die in Einklang mit einer nachhaltigen Entwicklung stehen. Umweltschädliche Subventionen Auswahl der Medienberichte zur UBA-Studie "Umweltschädliche Subventionen in Deutschland" "Jede und jeder Einzelne kann tonnenweise CO₂ einsparen" Elf Tonnen CO₂ verursacht ein durchschnittlicher Bewohner Deutschlands derzeit pro Jahr. Mit dem Pariser Klimaabkommen vereinbar wäre eine Tonne. UBA-Experte Michael Bilharz im Gespräch bei ZEIT ONLINE über das, was der Einzelne beitragen kann, und wo persönliches Engagement an seine Grenzen stößt. Ameisensäure in Reinigungsmitteln vermeiden ZDF WISO über Ameisensäure in Reinigungsmitteln, u.a. mit UBA-Experte Marcus Gast. UBA-Zahl des Monats: Oktober 2021 Quelle: Elisabeth Lena Aubrecht / UBA Wie wir uns ernähren, hat Einfluss auf das Klima. Pro Kilogramm Kuhmilch werden Treibhausgase mit einer Klimawirkung von etwa 1,4 Kilogramm CO₂ (so genannte CO₂-Äquivalente) ausgestoßen. Für die gleiche Menge Haferdrink nur 0,3, also etwa nur ein Fünftel. Mehr Zahlen finden Sie in der Publikation "Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland", die im Rahmen einer vom UBA mit geförderten Studie entstand.

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 59

Liebe Leserinnen und Leser, immer mehr Kommunen bereiten Ihre Bevölkerung und Umwelt auf die lokalen Folgen des globalen Klimawandels vor. Auch in unserem Newsletter berichten wir oft über neue kommunale Anpassungsaktivitäten. Eine von uns beauftragte Kommunalbefragung belegt nun das steigende Engagement in der kommunalen Klimaanpassung und die positiven Effekte der Deutschen Anpassungsstrategie auf Kommunen. Dennoch bleiben Herausforderungen in der Finanzierung und Akzeptanz bestehen. Erfahren Sie mehr zu den Befragungsergebnissen in unserem Schwerpunktartikel. Ihre Kommune hat bereits ein Anpassungsprojekt umgesetzt? Dann bewerben Sie sich noch bis zum 31. März beim bundesweiten Wettbewerb " Klimaaktive Kommune 2019 ". Eine interessante Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Wie weit sind Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel? Kommunale Klimaanpassung: Der Krupp-Park in Essen verbessert das Stadtklima und sammelt Regenwasser Quelle: Stephanie Neumann Wie reagieren Städte und Gemeinden auf den Klimawandel? Welche Wirkung entfaltet dabei die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel? Antworten auf diese Fragen zu finden, war Ziel einer vom Umweltbundesamt beauftragten Studie. An der deutschlandweiten Befragung nahmen knapp 250 Kommunen teil und gewährten einen umfassenden Einblick, wie die Klimaanpassung derzeit in Kommunen bearbeitet wird, welche Hemmnisse sich zeigen und wie die Kommunen noch besser durch übergeordnete Ebenen unterstützt werden können. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und der Deutsche Städtetag unterstützten die Befragung. Fachtagung am 26. März 2019: Mit wissenschaftlichen Methoden die Klimaanpassung unterstützen Wie lässt sich beurteilen, ob wir in Deutschland schon auf dem richtigen Weg sind? Mit welchen Methoden können Akteure geeignete Anpassungsmaßnahmen identifizieren und bewerten? Die Fachtagung steht im Kontext der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS), deren Fortschreibung der Bund für 2020 plant. Der Auftrag zur Fortschreibung umfasst auch eine unabhängige Evaluierung der DAS. Daher hat das Umweltbundesamt eine passende Evaluationsmethode entwickeln und anwenden lassen. In den letzten Monaten bewerteten Fachleute aus Wissenschaft und Behörden in einem extern geleiteten Verfahren den bisherigen Stand der Anpassung in Deutschland, insbesondere auf Bundesebene. Um ökonomische Aspekte der Anpassung besser abschätzen zu können, hat ein weiteres Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Auftrag des Umweltbundesamtes die volkswirtschaftlichen Folgen des Klimawandels in Deutschland detailliert modelliert. Auf dieser Grundlage wurden mögliche Anpassungsmaßnahmen und -instrumente sowie deren Wechselwirkungen untereinander analysiert. Auf der Fachtagung möchten wir Ihnen die verwendeten Methoden vorstellen und einen Einblick in die laufenden Arbeiten geben. Alpenraum-Projekt GoApply: Abschlusskonferenz am 24. April in Wien Das Interreg-Projekt „GoApply“ führt am 24. April 2019 in Wien unter Beteiligung von KomPass die Abschlusskonferenz „Shaping the Future of Climate Change Adaptation in the Alpine Countries“ durch. Vorgestellt werden zentrale Herausforderungen, gute Beispiele und Erfolgsfaktoren der Governance von Klimawandelanpassung. Die Projektergebnisse zeigen auf, wie gute Handlungsansätze in der Praxis umgesetzt und in den Alpenländern verbreitet werden können. Durch interaktive Formate werden die Erfahrungen und Sichtweisen von Akteurinnen und Akteuren aus der Praxis, Verwaltung und Wissenschaft hervorgehoben. Im Anschluss findet vom 25. - 26. April der Österreichische Klimatag 2019 statt. „Klimaaktive Kommune 2019“ gesucht Ihre Stadt, Ihr Landkreis oder Ihre Gemeinde haben ein vorbildliches Projekt zum Klimaschutz oder zur Klimaanpassung? Dann sollten Sie bis zum 31. März 2019 am Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2019“ teilnehmen. Bewerbungen sind in vier Kategorien möglich. Als Preisgeld warten je 25.000 Euro für weitere Projekte auf die Gewinner. Dazu gibt es Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit zu den prämierten Projekten. Von besonderem Interesse sind innovative Projekte sowie Maßnahmen, die in Kooperation von kommunalen Verwaltungen mit weiteren Akteuren und/oder anderen Kommunen realisiert wurden. Bund fördert Klimaanpassung von Grünanlagen Die Bundesregierung will mit drei neuen Programmen die Klimaanpassung für Park- und Grünanlagen fördern. Insgesamt sollen 116,1 Millionen Euro in Projekte fließen. Bis 2022 werden dafür bundesweit 100 Millionen Euro aus dem Energie- und Klimafonds (EKF) an Maßnahmen vergeben, die die Klimaanpassung und Modernisierung in Landschaftsgärten sowie Park- und Grünanlagen realisieren. Weitere 15 Millionen Euro gehen an das Modellprojekt „Stromaufwärts an Elbe und Bille“ in Hamburg und 1,1 Millionen Euro an die „Klimaanpassung in der Stadt Bamberg“. Ausschuss „Klimawandel“ der Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser nimmt Arbeit auf Zu Beginn des Jahres ist erstmals der Ausschuss Klimawandel der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser in Stuttgart zusammen gekommen. Das Gremium beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft und entsprechenden Anpassungsmaßnahmen. Für seine Arbeit hat der Ausschuss fünf übergeordnete Aufgabenfelder definiert, die von Klimamonitoring über die Bestimmung und Priorisierung von Handlungserfordernissen bis hin zu Beratung und Bewusstseinsbildung reichen. Der Ausschuss wurde auf den Beschluss der Umweltministerkonferenz eingerichtet. Thüringen verabschiedet Klimagesetz Der thüringische Landtag hat das erste Klimagesetz in den neuen Ländern beschlossen. Das Gesetz vereint Klimaschutz und -anpassung mit den Zielen, Treibhausgasneutralität in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts zu erreichen sowie die Folgen des Klimawandels für Schutzgüter wie Gesundheit und Eigentum zu berücksichtigen. Das Gesetz verpflichtet neben der Landesregierung auch Gemeinden, Landkreise, Eigentümer und Nutzer von Anlagen, Gebäuden und Grundstücken sowie Bürgerinnen und Bürger zum Klimaschutz und -anpassung. Umgesetzt wird das Gesetz mit einem integrierten Maßnahmenprogramm zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Sachsen-Anhalt: Hilfen für Landwirte nach Klimaschäden diskutiert In Folge der extremen Trockenperiode im vergangenen Sommer haben Bund und Länder ein staatliches Hilfspaket für betroffene Landwirte aufgelegt. Vor dem Hintergrund, dass solche Ereignisse in Zukunft häufiger vorkommen, werden derzeit unterschiedliche Vorsorgemodelle diskutiert, so die Agrarministerin von Sachsen-Anhalt Claudia Dalbert. Ein solidarisch finanzierter Fonds, in den alle Landwirte einzahlen, sei dabei genauso im Gespräch wie eine Risikoversicherung oder Steuererleichterung, um den Aufbau eigener Vorsorge zu ermöglichen. Kaiserslautern beschließt Klimaanpassungskonzept Mehr Grün, weniger Schäden bei Starkregen, Klimaanpassung organisiert angehen und dabei Bürgerinnen und Bürger einbinden – das sind die vier übergeordneten Ziele des Klimaanpassungskonzepts der Stadt Kaiserslautern. Das kürzlich beschlossene Konzept umfasst 18 Maßnahmenpakete, die die Stadt gezielt und nachhaltig an die Folgen des Klimawandels in den kommenden Jahrzehnten anpassen soll. Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung findet der Auftakt für die Umsetzungsphase statt, die von einer referatsübergreifenden Arbeitsgruppe „Klimaanpassung“ innerhalb der Verwaltung von Kaiserlautern koordiniert wird. NRW stellt neue Instrumente für die Waldbewirtschaftung vor Die Wälder in Nordrhein-Westfalen (NRW) hatten 2018 ein hartes Jahr. Der Orkan Friederike, starker Borkenkäferbefall und der extrem trockene Sommer machten ihnen zu schaffen. Da solche Ereignisse die Wälder und ihre Eigentümer künftig häufiger vor Herausforderungen stellen werden, hat das Land reagiert und neue Instrumente für die Waldbewirtschaftung vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Waldbaukonzept und das Internetportal Waldinfo.NRW. Das Konzept gibt allgemeine Empfehlungen zur Steigerung der Stabilität und Resilienz der Wälder gegenüber dem Klimawandel. Waldinfo.NRW ergänzt dies mit praktischen Informationen beispielsweise zur Waldbedeckung und Böden an den jeweiligen Standorten. Klimaanalyse NRW verdeutlicht Hitzebelastungen Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) hat mit der „Klimaanalyse NRW“ eine Grundlage für kommunale und regionale Planung mit Blick auf den Klimawandel geschaffen. Denn die bundeslandweite Erhebung benennt und bewertet vor allem hitzebelastete Siedlungsgebiete sowie Möglichkeiten diese zu entlasten. Neben einem fast 100 Seiten starken Fachbericht sind die Ergebnisse auch im Internet in Form von fünf Karten einsehbar, die die mikroklimatischen und thermische Gegebenheiten unter verschiedenen Aspekten zeigen. Landschaft im Klimawandel: Der Südschwarzwald schaut in die Zukunft Die Veränderungen des Klimas wirken sich besonders empfindlich auf Gebiete mit vielfältiger Natur aus. Aus diesem Grund wurde das Projekt „Landschaft im Klimawandel – neue Nutz- und Schutzkonzepte für den Naturpark Südschwarzwald“ durchgeführt. Im Fokus stand dabei, mögliche Folgen des Klimawandels auf naturschutzrelevante Land- und Waldgebiete im Naturpark Südschwarzwald zu untersuchen und neue Konzepte für deren Nutzung und Schutz zu finden. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Klimafolgen starke Auswirkungen auf Artenzusammensetzungen in den untersuchten Lebensräumen haben werden. Frankfurt macht sein Grün fit für den Klimawandel Frankfurt am Main will drei Millionen Euro zusätzlich für die Pflege und Steigerung der Resilienz seiner Grünflächen bereitstellen. Dies ist eine Konsequenz des Hitzesommers 2018, der seine Spuren in der Großstadt hinterlassen und den Pflegebedarf für die Grünflächen gesteigert hat. Bäume verdorrten, die Rasenflächen wurden braun, es gab ein Grillverbot und durch die starke Nutzung mussten die Parkanlagen intensiver gereinigt werden. Um solche Folgen besser abzufedern, sollen unter anderem Bewässerungsanlagen ausgebaut werden. Weiterhin ist ein Programm zur nachträglichen Begrünung von öffentlichen Plätzen und Straßen geplant. Deutscher Wetterdienst bilanziert die Schäden 2018 Mehr als 30.000 Mal hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) im vergangenen Jahr vor gefährlichen Wettersituationen über verschiedene Kanäle gewarnt. Auch in seiner Schadensbilanz für 2018 kommt der DWD zu dem Schluss, dass die extremen Wettersituationen zugenommen haben. Daraus leitet er auch eine steigende Notwendigkeit von Vorsorgemaßnahmen ab – vor allem da Unwetter regelmäßig für empfindliche Störungen der Infrastruktur sorgen. In diesen Zusammenhängen empfiehlt der DWD möglichst kurze Reaktionszeiten von Katastrophenschutzeinrichtungen nach amtlichen Wetter- und Unwetterwarnungen. Komitee für Katastrophenvorsorge fordert bessere Vernetzung Das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV) sieht noch viel Potenzial bei der Vernetzung der Akteure und Frühwarnsysteme in Deutschland. Ebenso wird eine Fortführung des deutschen Wissenschaftsnetzwerks für Frühwarnsysteme gefordert sowie eine bessere Kommunikation bei Warnungen. Dies geht aus einem Statement des DKKV zu den Frühwarnsystemen in Deutschland hervor. In dem Beitrag hat das DKKV den Satus quo bei den Systemen dokumentiert und Empfehlungen zur Weiterentwicklung gegeben. Die Bestandsaufnahme ist das Ergebnis des Workshops „Frühwarnsysteme“, den das DKKV zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst 2018 durchgeführt hat. Regionale Folgen eines globalen Problems – VHS-Kurs macht fit fürs Klima Derzeit fühlen sich viele Menschen zwar gut über die globalen Folgen der Klimaveränderung informiert, doch bezüglich der regionalen Auswirkungen gibt es immer noch Wissenslücken. Deshalb geht der Volkshochschulkurs (VHS) „klimafit“, den der Helmholtz Verbund für regionale Klimaänderung (REKLIM) und der WWF Deutschland gemeinsam entwickelt haben, nun in die zweite Runde. Er soll allgemein Interessierte genauso wie engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie Entscheidungsträger für die Folgen des Klimawandels in Deutschland sensibilisieren und zur Vorsorge aktivieren. Der Kurs läuft von Februar bis April 2019 und wird an 16 Standorten in Deutschland angeboten. PIK-Studie: Mehr Extreme bei Niederschlag und Trockenheit weltweit In verschiedenen Regionen der Welt ist die Zahl der extrem nassen und extrem trockenen Monate angestiegen, das zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie. Der vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), der Autonomen Universität Barcelona und der Freien Universität Amsterdam erstellte Bericht belegt eine Zunahme der Niederschlagsextreme, in erster Linie im Osten und in der Mitte der USA sowie in Nordeuropa und Nordasien. Parallel gibt es in afrikanischen Regionen häufiger Monate mit zu wenig Regen. Es ist die erste systematische Analyse aller monatlichen Rekord-Niederschlagsereignisse auf der Basis weltweit erhobener Daten. Wahrscheinlichkeit von Hitzewellen in Großbritannien gestiegen Auch im Vereinigten Königreich hat der Sommer 2018 für zahlreiche Hitzerekorde gesorgt. Eine Studie des Met Office Hadley Centre in England hat nun gezeigt, dass solche Hitzeextreme in Großbritannien zukünftig mit einer Wahrscheinlichkeit von 12 Prozent auftreten werden, d.h. möglicherweise alle acht Jahre. Ohne die menschlichen Einflüsse auf das Klima läge die Wahrscheinlichkeit hingegen bei 0,5 Prozent, d.h. ungewöhnliche Hitzewellen würden nur alle 245 Jahre auftreten. Die Studie stützt sich auf Modelle der Klimasimulation, die das aktuelle Klima anhand historischer Daten, einem Klima ohne menschlich verursachten Wandel gegenüber stellen. Wie antworten europäische Städte auf den Klimawandel? Acht verschiedene Arten von Plänen zur Klimaanpassung in europäischen Städten haben die Autorinnen und Autoren eines Papers im „Journal of Cleaner Production“ identifiziert. Drei davon zeichnen sich durch besondere Unabhängigkeit aus und werden deshalb ausführlicher vorgestellt. Darüber hinaus kommt das Autorenteam zu dem Schluss, dass sich eine Klimagesetzgebung für das gesamte Land positiv auf lokale Pläne zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz auswirkt. Die Ergebnisse des Papers stützen sich auf die Auswertung der Klimaschutz- und Anpassungspläne von 885 Städten und städtischen Gebieten in den EU-Mitgliedsländern. Thünen-Institut: Leistungen der ökologischen Landwirtschaft bei der Klimaanpassung Das Thünen-Institut beschäftigt sich in seinem neusten Report mit den Leistungen des ökologischen Landbaus für Umwelt und Gesellschaft, ein Kapitel ist dabei der Klimaanpassung gewidmet. Im Fokus stehen hier vor allem die Eigenschaften des Oberbodens, die Erosionen vermeiden und zum Hochwasserschutz beitragen. Für die Klimaanpassung zeigten sich bei der ökologischen Landwirtschaft an dieser Stelle eindeutige Vorteile gegenüber der konventionellen Bewirtschaftung. Für den Report wurden insgesamt 528 Studien aus den vergangenen 28 Jahren ausgewertet. Buch: Einsatz bei Extremwetterereignissen Wie gut extreme Wetterereignisse bewältigt werden können, ist nicht nur eine Frage der infrastrukturellen Vorsorge, sondern hängt auch von der Ausstattung und dem Verhalten der Einsatzkräfte vor Ort ab. Das Buch „Einsatz bei Extremwetterereignissen“ greift diesen Umstand auf und fasst alle wichtigen Aspekte für Einsätze von Feuerwehren und Hilfsorganisationen bei extremen Wetterlagen zusammen. Eingegangen wird dabei vor allem auf die richtige Einsatzplanung und -durchführung bei der Gefahrenabwehr. Zudem finden sich in dem Buch detaillierte Beschreibungen und Listen von Geräten, die für solche Einsätze notwendig sind. Klimainformationen für Bremen in neuer GERICS-Reihe „City Series“ Das Land Bremen und die Stadt Bremerhaven haben ihren zweiten Bericht zur Weiterentwicklung ihrer Strategie zur Klimaanpassung vorgelegt. „Regionale Klimainformationen für Bremen – Überprüfung, Erweiterung, Anwendung“ ist Teil der neue Publikationsreihe „City Series“ des Climate Service Center Germany (GERICS). Der Bericht ergänzt das vorhandene regionale Klimawissen und leitet daraus Auswirkungen für Bremen ab. Neben der Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse zu den möglichen Klimaänderungen beinhaltet er auch einen Vergleich mit den klimatologischen Grundlagen der Klimaanpassungsstrategie für Bremen und Bremerhaven. EEA-Bericht: Gemeinsam mehr erreichen – Klimaanpassung in europäischen Grenzregionen Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat in einem Briefing den aktuellen Stand der Zusammenarbeit bei der Anpassung an den Klimawandel in den grenzübergreifenden Regionen Europas ausgewertet. Bei der Zusammenfassung der bestehenden Initiativen und Projekte kommt das Briefing zu dem Schluss, dass die Bemühungen zur Klimaanpassung in diesen Regionen deutlich verstärkt wurden. Maßnahmen und Kooperationen müssten jedoch weiter ausgebaut werden. So werde beispielsweise das vorhandene Wissen nicht immer gut genutzt. EEA-Bericht: Enge Verbindungen zwischen Umwelt- und sozialen Problemen Arme und ältere Menschen sowie Kinder sind unverhältnismäßig stark von Umweltbelastungen wie Luftverschmutzung, Lärm und extremen Temperaturen betroffen. Darauf weist die Europäische Umweltagentur (EEA) in ihrem kürzlich veröffentlichten Report „Unequal exposure and unequal impacts: social vulnerability to air pollution, noise and extreme temperatures in Europe“ hin. Die EEA zeigt in ihrer Analyse auf, dass Regionen mit geringem Einkommen, hoher Arbeitslosigkeit und geringem Bildungsniveau auch stärker von Umweltbelastungen betroffen sind. Daher wird im Bericht empfohlen, Sozial- und Umweltpolitik enger miteinander zu verknüpfen. WHO-Bericht zu Gesundheitspolitik und Klimafolgen in der EU Maßnahmen zur Klimaanpassung und das Thema an sich sind sowohl in der Gesundheitspolitik als auch in den Planungen der EU-Länder rund um Gesundheitsthemen gut integriert. Zu diesem Schluss kommt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Abschlussbericht „Public health and climate change adaptation policies in the European Union“. Der Bericht ist das Ergebnis eines 18-monatigen Projektes der WHO und der Europäischen Kommission zur Analyse von gesundheitspolitischen Maßnahmen in Ländern der EU. Verbesserungspotenzial sieht der Bericht bei der Analyse von klimabedingten Krankheiten innerhalb der Bevölkerung.

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