Das Insektizid Fipronil stellt ein hohes akutes Risiko für Honigbienen dar, wenn es zur Saatgutbehandlung von Mais eingesetzt wird, so die Schlussfolgerung der EFSA in einem Bericht, der auf Anfrage der Europäischen Kommission erstellt wurde. Die EFSA war ersucht worden, eine Risikobewertung von Fipronil vorzunehmen, unter besonderer Berücksichtigung der akuten und chronischen Auswirkungen auf das Überleben und die Entwicklung von Bienenvölkern sowie der Wirkungen subletaler Dosen auf die Sterblichkeit und das Verhalten von Bienen.
Zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG) sind in der Oberflächengewässer-Verordnung (OGewV) für Schadstoffe Umweltqualitätsnormen (UQN) festzulegen. Für viele Spurenstoffe ist eine realitätsnahe UQN-Ableitung nicht möglich, da valide Testergebnisse fehlen. In Teilvorhaben A wurden Daten für umweltrelevante Schadstoffe anhand ökotoxikologischen Standardtests (Algen-, Daphnien-, Fischeitest) erhoben und Vorschläge für Umweltqualitätsnormen (UQN-V) abgeleitet. Im Teilvorhaben B wurden Untersuchungen zu chronischen, subletalen Wirkungen des Antidiabetikums Metformin sowie Guanylurea an Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) über 28 Tage durchgeführt und UQN-V abgeleitet. Veröffentlicht in Texte | 233/2020.
Zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG) sind in der Oberflächengewässerverordnung (OGewV) für neue flussgebietsspezifische Schadstoffe Umweltqualitätsnormen (UQN, EQS) festzulegen. Für viele Spurenstoffe ist eine realitätsnahe UQN-Ableitung nicht möglich, da valide Testergebnisse fehlen. Zur Risikoabschätzung relevanter Stoffe müssen somit einerseits bereits vorhandene Daten auf Validität überprüft, andererseits Datenlücken mithilfe von Biotests geschlossen werden. Im Teilvorhaben A wurden valide Daten für ausgewählte, umweltrelevante Schadstoffe anhand von Literaturrecherchen und ökotoxikologischen Standardtests (Algen-, Daphnien-, Fischeitest) erarbeitet und Vorschläge für Umweltqualitätsstandards abgeleitet. Für die folgenden Stoffe wurden EQS vorgeschlagen: 4-Aminoantipyrin (Metabolit von Metamizol), Amisulprid, Bisoprolol, Clindamycin, Clindamycinsulfoxid und N-Desmethylclindamycin (Metaboliten), Gabapentin, Metformin und Guanylurea (Transformationsprodukt), Lamotrigin, Oxipurinol (Metabolit von Allopurinol), Torsemid, Valsartansäure, Venlafaxin und O-Desmethylvenlafaxin (Metabolit), Methoxymethyltriphenylphosphoniumchlorid, 1,4-Dioxan, Desethylterbutryn und Terbutrynsulfoxid (Transformationsprodukte von Terbutryn und Cybutryn). Als potenziell gewässerrelevant können die Stoffe Venlafaxin, Clindamycin, N-Desmethylclindamycin, Metformin (siehe Teilvorhaben B) und Desethylterbutryn eingestuft werden, d. h. eine Schädigung der aquatischen Biozönose ist nicht auszuschließen. Im Teilvorhaben B wurden Untersuchungen zu chronischen, subletalen Wirkungen des Antidiabetikums Metformin sowie Guanylurea an Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) durchgeführt. In zwei separaten Versuchsansätzen wurden subadulte Regenbogenforellen über 28 Tage Konzentrationen von 0,1-1.000 (my)g/L der jeweiligen Testsubstanz ausgesetzt. Im Anschluss an die Exposition erfolgten eine Bestimmung von Biomarkern und klinisch-chemischen Parametern sowie hämatologische Untersuchungen zur Erfassung des allgemeinen Gesundheitszustandes der Fische. Ausgewählte Organe der Testtiere wurden einer histopathologischen Untersuchung unterzogen. Zudem erfolgte eine histologische Bestimmung der Reifegrade männlicher Gonaden. In einem dritten Versuch wurden juvenile Regenbogenforellen im Alter von 44 Tagen nach dem Schlupf Konzentrationen von 0,1-1.000 (my)g/L Metformin ausgesetzt. Schwerpunkt dieser Studie war die Überprüfung eines möglichen Effektes von Metformin auf die Gonadenentwicklung in dieser hierfür besonders sensiblen Lebensphase. Die Untersuchungsergebnisse weisen auf eine Beeinflussung des Hormonsystems subadulter, männlicher Regenbogenforellen nach Metformin-Exposition hin. Von den Veränderungen wird insbesondere der Nachweis einer zwar geringen, aber signifikante Induktion von Vitellogenin als ein eindeutig auf die Metformin-Exposition zurückzuführender Effekt interpretiert. Nach Exposition in Guanylurea wurden bei adulten Regenbogenforellen beiderlei Geschlechts signifikante Veränderungen der Sexualhormone nachgewiesen. Die Werte ließen jedoch keine klare Tendenz oder Dosis-Wirkungsbeziehung erkennen, sodass sie im Rahmen einer Risikobewertung keine Berücksichtigung finden. Weder Metformin, noch Guanylurea führten zu pathologischen Veränderung der Fischorgane oder zu eindeutigen, auf die Testsubstanzen zurückzuführende hämatologische und klinisch-chemische Veränderungen. Eine Metformin-Exposition juveniler Lebensstadien von Regenbogenforellen hatte keinen eindeutigen Einfluss auf die Geschlechtsdifferenzierung und Gonadenentwicklung der Tiere. Zusammenfassend ergaben die im Rahmen der Studie erhobenen Befunde Hinweise auf eine negative Beeinflussung der Fischgesundheit durch Metformin und Guanylurea. Zur Ableitung eines ökotoxikologischen Schwellenwertes für Metformin werden die Veränderungen der Vitellogenin-Konzentrationen bei männlichen Regenbogenforellen herangezogen. Die NOEC hinsichtlich der Vitellogenin-Induktion lag mit 50 (my)g/L im Bereich der maximal in Oberflächengewässern gemessenen Metformin-Konzentrationen. Damit ist Metformin als gewässerrelevanter Spurenstoff einzustufen. Quelle: Forschungsbericht
„Im Wattenmeer vor Norderney wurde durch Freispülungen einer Schüttung von Steinen sichtbar, die sich ca. einen Kilometer längs des Hauptprieles entlang zieht. Erste optische Inspektionen dieser Schüttung ergaben, dass die Schüttung aus unregelmäßig geformten rundlich bis kantigen Steinen bestand, die starke Korrosions- und Zerfallserscheinungen aufwiesen. Neben der Klärung der Zusammensetzung des Gesteins ergab sich auf Grund der starken Korrosionserscheinung die Frage, ob weidende und filtrierende Benthosorganismen akute oder subletale Schädigungen durch die freigesetzten Metalle erleiden könnten. […] Zur Klärung der Frage, ob in der Umgebung der oben genannten Schlacke-Schüttung in Organismen eine erhöhte Bioverfügbarkeit von Schwermetallen erkennbar ist, wurden Proben von benthischen Evertebraten und Makroalgen aufgesammelt und auf ausgewählte Metalle hin analysiert und bewertet. Parallel dazu wurden histopathologische Untersuchungen zur Aufklärung möglicher Effekte durchgeführt.“
Zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG) sind in der Oberflächengewässerverordnung (OGewV) für neue flussgebietsspezifische Schadstoffe Umweltqualitätsnormen (UQN, EQS) festzulegen. Für viele Spurenstoffe ist eine realitätsnahe UQN-Ableitung nicht möglich, da valide Testergebnisse fehlen. Zur Risikoabschätzung relevanter Stoffe müssen somit einerseits bereits vorhandene Daten auf Validität überprüft, andererseits Datenlücken mithilfe von Biotests geschlossen werden. Im Teilvorhaben A wurden valide Daten für ausgewählte, umweltrelevante Schadstoffe anhand von Literaturrecherchen und ökotoxikologischen Standardtests (Algen-, Daphnien-, Fischeitest) erarbeitet und Vorschläge für Umweltqualitätsstandards abgeleitet. Für die folgenden Stoffe wurden EQS vorgeschlagen: 4-Aminoantipyrin (Metabolit von Metamizol), Amisulprid, Bisoprolol, Clindamycin, Clindamycinsulfoxid und N-Desmethylclindamycin (Metaboliten), Gabapentin, Metformin und Guanylurea (Transformationsprodukt), Lamotrigin, Oxipurinol (Metabolit von Allopurinol), Torsemid, Valsartansäure, Venlafaxin und O-Desmethylvenlafaxin (Metabolit), Methoxymethyltriphenylphosphoniumchlorid, 1,4-Dioxan, Desethylterbutryn und Terbutrynsulfoxid (Transformationsprodukte von Terbutryn und Cybutryn). Als potenziell gewässerrelevant können die Stoffe Venlafaxin, Clindamycin, N-Desmethylclindamycin, Metformin (siehe Teilvorhaben B) und Desethylterbutryn eingestuft werden, d. h. eine Schädigung der aquatischen Biozönose ist nicht auszuschließen. Im Teilvorhaben B wurden Untersuchungen zu chronischen, subletalen Wirkungen des Antidiabetikums Metformin sowie Guanylurea an Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) durchgeführt. In zwei separaten Versuchsansätzen wurden subadulte Regenbogenforellen über 28 Tage Konzentrationen von 0,1-1.000 (my)g/L der jeweiligen Testsubstanz ausgesetzt. Im Anschluss an die Exposition erfolgten eine Bestimmung von Biomarkern und klinisch-chemischen Parametern sowie hämatologische Untersuchungen zur Erfassung des allgemeinen Gesundheitszustandes der Fische. Ausgewählte Organe der Testtiere wurden einer histopathologischen Untersuchung unterzogen. Zudem erfolgte eine histologische Bestimmung der Reifegrade männlicher Gonaden. In einem dritten Versuch wurden juvenile Regenbogenforellen im Alter von 44 Tagen nach dem Schlupf Konzentrationen von 0,1-1.000 (my)g/L Metformin ausgesetzt. Schwerpunkt dieser Studie war die Überprüfung eines möglichen Effektes von Metformin auf die Gonadenentwicklung in dieser hierfür besonders sensiblen Lebensphase. Die Untersuchungsergebnisse weisen auf eine Beeinflussung des Hormonsystems subadulter, männlicher Regenbogenforellen nach Metformin-Exposition hin. Von den Veränderungen wird insbesondere der Nachweis einer zwar geringen, aber signifikante Induktion von Vitellogenin als ein eindeutig auf die Metformin-Exposition zurückzuführender Effekt interpretiert. Nach Exposition in Guanylurea wurden bei adulten Regenbogenforellen beiderlei Geschlechts signifikante Veränderungen der Sexualhormone nachgewiesen. Die Werte ließen jedoch keine klare Tendenz oder Dosis-Wirkungsbeziehung erkennen, sodass sie im Rahmen einer Risikobewertung keine Berücksichtigung finden. Weder Metformin, noch Guanylurea führten zu pathologischen Veränderung der Fischorgane oder zu eindeutigen, auf die Testsubstanzen zurückzuführende hämatologische und klinisch-chemische Veränderungen. Eine Metformin-Exposition juveniler Lebensstadien von Regenbogenforellen hatte keinen eindeutigen Einfluss auf die Geschlechtsdifferenzierung und Gonadenentwicklung der Tiere. Zusammenfassend ergaben die im Rahmen der Studie erhobenen Befunde Hinweise auf eine negative Beeinflussung der Fischgesundheit durch Metformin und Guanylurea. Zur Ableitung eines ökotoxikologischen Schwellenwertes für Metformin werden die Veränderungen der Vitellogenin-Konzentrationen bei männlichen Regenbogenforellen herangezogen. Die NOEC hinsichtlich der Vitellogenin-Induktion lag mit 50 (my)g/L im Bereich der maximal in Oberflächengewässern gemessenen Metformin-Konzentrationen. Damit ist Metformin als gewässerrelevanter Spurenstoff einzustufen. Quelle: Forschungsbericht
In Agrarlandschaften werden mit dem Ziel einer Ertragssteigerung Pestizide in Kulturpflanzen angewendet, um sogenannte Schadorganismen zu kontrollieren. Allerdings werden dabei zwangsweise auch Nicht-Zielarten gegenüber diesen Chemikalien exponiert. Blütenbesuchende Insekten (Flower-visiting insects (FVI)) stellen eine funktionelle Gruppe von Insekten dar, die auf Grund ihrer Mobilität und ihrer Fouragier-Aktivität sowohl auf behandelten Anbauflächen als auch auf benachbarten Flächen besonders gegenüber Pestiziden exponiert sind. Zudem wächst die Beweislast, dass FVI-Bestände weltweit abnehmen. Als einer der Gründe für diese Entwicklung wird der Einsatz von Pestiziden diskutiert. Blütenbesuchende Insektenarten tragen nicht nur zur Biodiversität und zum ästhetischen Wert einer Agrarlandschaft bei, sondern sind darüber hinaus auch wichtige Bestäuber von Kultur- und Wildpflanzen. Um den ökologischen Wert von Agrarökosystemen zu erhalten und eine stabile Bestäubung sicher zu stellen, sind daher sowohl eine Bewertung als auch ein Management des pestizidbedingten Risikos für diese Insektengruppe notwendig. In diesem Forschungs- und Entwicklungsprojekt haben wir die wissenschaftliche Literatur zu FVI bezogen auf ihre Ökologie, toxikologische Sensitivität und Exposition gegenüber Pflanzenschutzmitteln sowie auf potentielle Risikominderungsmaßnahmen betrachtet und analysiert. Durch den Vergleich des aktuellen Stands der Wissenschaft mit dem regulatorischen Status Quo konnten wir generelle Defizite in der aktuellen FVI-Risikobewertung aufzeigen. Zudem identifizierten wir relevante Insektengruppen innerhalb der FVIs und charakterisierten ihre Habitate. Die taxonomischen Gruppen wurden in ökologische Kategorien eingeteilt und ihre Vulnerabilität wurde anhand von ökologischen Merkmalsdaten beurteilt. Darauf aufbauend entwickelten wir Expositionsszenarien für FVI-Habitate, identifizierten expositionsrelevante Merkmale und fassten den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu Pestizidrückständen in FVI-Individuen und in ihren Habitaten zusammen. Außerdem stellten wir Abschätzungsmethoden für alle relevanten Expositionsszenarien und Nachweise für Effekte von Pflanzenschutzmitteln aus Studien mit unterschiedlicher Komplexität zusammen und beschrieben die Bandbreite der letalen und subletalen Effekte. Zudem wurden die Empfindlichkeiten von blütenbesuchenden Insektenarten gegenüber Pestiziden miteinander verglichen und es wurde eine Auswahl von möglichen Stellvertreterarten diskutiert. Anhand dieser Informationen wurden Empfehlungen für ein Risikobewertungsschema für FVIs abgeleitet. Zudem wurden mögliche Risikominderungsmaßnahmen zur Reduzierung der Exposition gegenüber Pestiziden und zur Förderung von FVI-Populationen in der Agrarlandschaft beschrieben und es wurden ihre Effektivität, ihre Durchführbarkeit und die Akzeptanz der Maßnahmen durch Landwirte beurteilt. Basierend auf dieser Analyse wurden Empfehlungen für die Weiterentwicklung von Risikomanagementmaßnahmen entwickelt. Zusätzlich wurde ein Überblick über Fördermöglichkeiten von Risikominderungsmaßnahmen zum einem auf EU-Ebene (z.B. im Rahmen des Greening-Programms) und zum anderen auf nationaler Ebene am Beispiel ausgewählter Agrar-Umwelt-Programme erstellt. Abschließend wurden bestehende Wissenslücken identifiziert und es wurden Vorschläge für weitere Forschung skizziert, die einen Beitrag zur Vertiefung unseres Verständnis der Effekte von Pestiziden auf FVIs und zur Verbesserung existierender regulatorischer Risikobewertungsverfahren leisten soll. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Der Einfluss von Pestiziden auf Atmung und Kreislauf bei Fischen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Zoologisches Institut, Lehrstuhl Tierphysiologie, Abteilung Physiologische Ökologie der Tiere durchgeführt. Untersucht werden die Auswirkungen von LEBAYCID auf das Atmungs- und Kreislaufsystem bei wirtschaftlich wichtigen Buntbarschen (Tilapia). Neben den letalen Auswirkungen werden subletale Intoxikationen und die Regenerationsmoeglichkeiten untersucht. Statische Vergiftungstests, Stoffwechsel und EKG-Registrierung, Atmungsregulation. Histopathologische Untersuchungen.
Das Projekt "Wirkung, Aufnahme und Anreicherung subletaler Dosen von Atrazin auf bzw. in Paramecium caudatum als Glied einer Nahrungskette" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Konstanz, Fakultät für Biologie durchgeführt. Fuer den Stoffumsatz, vor allem den Abbau von Bestandsabfall haben einzellige Organismen wie Bakterien, Flagellanten, Ciliaten grosse Bedeutung. Forschungen ueber Wirkung, Aufnahme und Abbau von Herbiziden an Bakterien als mobilen Gliedern einer pelagischen Nahrungskette werden durch Untersuchungen ueber Wirkung, Aufnahme und Anreicherung subletaler Dosen von Atrazin auf bzw. in Paramecium caudatum als naechstem Glied dieser auf Destruenten basierenden Nahrungskette weitergefuehrt, um schliesslich durch Kopplung beider Nahrungskettenglieder ein Bilanzierung des Schadstoffflusses zu erreichen. Da Paramecium caudatum ein typischer Vertreter einer Biozoeonose ist, die fuer den Abbau organischen Bestandsabfalls und den Stoffumsatz in Gewaessern besondere Bedeutung hat, liegt es nahe, den kurz- und langfristigen Einfluss von Atrazin auf eine derartige Biozoeonose, ihre Sukzession und den Stoffumsatz in Modellgewaessern zu untersuchen.
Das Projekt "Einfluß der anthropogenen Fluoridbelastung auf Fauna und Mikroflora von Böden in Emittentennähe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät III Agrarwissenschaften I, Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Fachgebiet Allgemeine Bodenkunde und Gesteinskunde durchgeführt. Ziel der Arbeiten war die Klaerung der Fluoridverteilung und deren Einflusses auf Fauna und Mikroflora in Boeden unweit fluoremittierender Industrien Baden-Wuerttembergs. Ausgehend von punktfoermigen Quellen (zB in Bad Wimpfen und in Villingen-Schwenningen) wurden umfangreiche Gelaendeuntersuchungen entlang von Fluoridgradienten durchgefuehrt. An ausgewaehlten Leitprofilen wurde die F-Verteilung (des Gesamtgehaltes und des wasserloeslichen Anteils) als Funktion der Bodentiefe ermittelt und in Relation zu den chemisch-physikalischen Eigenschaften gestellt. In den Oberboeden (Ah, Ap, Streu) entlang der Gradienten wurde die Bodenfauna quantitativ und qualitativ erfasst, um moegliche selektive Veraenderungen nachzuweisen. Fuer Bad Wimpfen wurde eine detaillierte Fluorid-Belastungskarte der Boeden erstellt. Die Tiefenverlagerung des Fluorids wurde anhand von Leitprofilen untersucht. In kalkreichen Boeden wird das Fluorid offenbar in den oberen 40-50 cm festgelegt, in Loess-Parabraunerden konnte jedoch eine Auswaschung bis in ca 160 cm Tiefe nachgewiesen werden. Ueber Lumbriciden-Gaenge findet eine deutliche biogene Tiefenverlagerung der Fluoride statt. Die Gefahr der Fluoridauswaschung aus kalkreichen Boeden ist gering. Eine Kartierung anhand von Helix pomatia-Gehaeusen ergab eine hochsignifikante Korrelation zwischen den F-Gehalten in den Schalen und den dazugehoerigen FHCI-Werten der Oberboeden. An 55 Bodenproben aus 90-100 cm Tiefe konnten keine Unterschiede zwischen den F-Gehalten von drei Belastungszonen und innerhalb der drei Fluoridfraktionen (Ft, FHCI, Fw) gefunden werden. Wie im Oberboden (0-10 cm) war im Unterboden nur Ft mit FHCI signifikant positiv korreliert. Waehrend bei unbelasteten Proben nur geringe Unterschiede zwischen Ober- und Unterboden in den drei F-Fraktionen auftraten, erwiesen sich die F-Gehalte stark belasteter Standorte als signifikant erhoeht (bis Faktor 8,8 bei FHCI). In Laborversuchen mit Eisenia foetida zur Toxizitaet verschiedener Fluoride ergab sich folgende Reihe im Kontakt-Test: NaF - FK - FHC2COONa und im Substrat-Test nahm die Toxizitaet in der Reihenfolge FCH2COONa - KF - NaF ab. In einem Langzeittest mit subletalen F-Konzentrationen konnten negative Einfluesse auf Wachstum und Fertilitaet bei FCH2COONa, KF und NaF festgestellt werden, waehrend bei CaF2 bisher keine Effekte auftraten. Die vorliegende Untersuchung wurde im Rahmen des Anschlussvorhabens PW 88.066 weitergefuehrt.
Das Projekt "Anreicherung von Schwermetallen in Nahrungsketten von terrestrischen Oekosystemen. Subletale Effekte auf Populationen von fuer die Bodenfruchtbarkeit wichtigen Tierarten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Lehrstuhl und Institut für Zoologie durchgeführt. Gefragt wird, in welcher Weise die Kenndaten von Populationen durch die Anreicherung von Schwermetallen veraendert werden. Auswirkung auf die Abundanz wird gesucht.
Origin | Count |
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Bund | 41 |
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Ereignis | 1 |
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geschlossen | 4 |
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Deutsch | 40 |
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Resource type | Count |
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Keine | 32 |
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Boden | 22 |
Lebewesen & Lebensräume | 41 |
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Mensch & Umwelt | 41 |
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