Das Projekt "Chemische Modifizierung von Naturfarbstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Makromolekulare Chemie und Textilchemie durchgeführt. Naturfarbstoffe gewinnen unter den Gesichtspunkten 'nachwachsende Rohstoffe' und 'oekologisch und toxikologisch unbedenkliche Textilien' zunehmend an Bedeutung. Sie weisen jedoch bei ihrer Applikation (geringes Auszieh- bzw. Aufziehvermoegen, zur Fixierung sind umweltschaedigende Beizen erforderlich) und waehrend des Gebrauchs der mit ihnen gefaerbten Textilien (geringe Farbechtheiten) wesentliche Fachteile auf. Anliegen dieses Projekts ist es, diese Nachteile durch eine chemische Modifizierung der Naturfarbstoffe zu beheben bzw. zu minimieren. Im einzelnen wurden natuerlich vorkommende anthrachinoide und indigoide Farbstoffe durch Kombination mit verschiedenen Ankergruppen und teilweise Sulfonierung in loesliche Reaktivfarbstoffe und vor allem reaktive Dispersionsfarbstoffe ueberfuehrt. Durch Modifizierung an den auxochromen Gruppen gelang es auch, neue bei den anthrachinoiden Naturfarbstoffen nicht vertretene Farbnuancen in einer Breite zu erschliessen, die ein trichromatisches Faerben erlaubt. Applikationsversuche erfolgten zunaechst an Wolle.
Das Projekt "Produkte mit ionenaustauschenden Gruppen fuer den Einsatz in aggressiven Medien aus Polytetrafluorethylenrecyclaten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Polymerforschung Dresden e.V. (IPF) durchgeführt. Ziel: Einbau von schwefelhaltigen funktionellen Gruppen in PTFE durch Plasmabehandlung und Elektronenbestrahlung. Die Eigenschaften von PTFE (geringe Oberflaechenenergie, hohe chemische, thermische Stabilitaet etc.) verhindern breitere Anwendungen. Modifizierte PTFE-Materialien wuerden einen Einsatz in Elektrochemie oder Biotechnologie finden. Nach Erprobung verschiedener Varianten kann die Abwesenheit von substitutionsfaehigen H-Atomen in PTFE als Ursache fuer die geringe Sulfonierungsbereitschaft gelten. Hypothese: Einbau von H-Atomen direkt in PTFE wuerde eine sekundaere Sulfonierung ermoeglichen. Ergebnis: H2-Plasmabehandlung und anschliessende Sulfonierung mit Oleum 65 Prozent bewirken eine stabile Sulfonierung von PTFE-Folien im Bulk und an der Oberflaeche. Gleiches bewirkt eine Elektronenbestrahlung in Wasser mit anschliessender Sulfonierung in Oleum, ohne dass die gebildeten COF/COOH-Gruppen nach der Bestrahlung beeinflusst werden.