Es wird eine einheitliche, umfassende thermodynamische Referenzdatenbasis für ausgewählte Radionuklide, Schwermetalle und Matrixelemente, die zur geochemischen Modellierung von Nah- und Fernfeldprozessen eines Endlagers für radioaktiven und chemotoxischen Abfällen eingesetzt werden soll. In diesem Teil-Projekt werden ausgewählte Radionuklide bearbeitet. Hierbei werden die Arbeiten der ersten THEREDA Phase fortgeführt. Damit sollen die momentanen Defizite behoben werden, hinsichtlich von Umfang, Bewertung, Verbindlichkeit und Qualität der Datengrundlage für Modellierungen insbesondere im Zusammenhang einer Sicherheitsbetrachtung eines Endlagers für radioaktive Abfälle in Deutschland. Die Lücken im Datenbestand werden identifiziert und mit sinnvollen Schätzwerten für unbekannte Komplexbildungs- und Löslichkeitskonstanten sowie Ion-Wechselwirkungsparameter (Pitzer, SIT) erweitert. Es wird zusätzlich ein zuverlässiger Satz an Gleichgewichtskonstanten für tetravalente Actiniden in carbonathaltigen Systemen aufgestellt und die Datenbasis um das Element Zirkonium erweitert. Die Daten für Radionuklide werden tiefergehend bewertet als in Phase I und damit die Zuordnung von Qualitätsstufen, insbesondere für Bildungsdaten verbessert und vervollständigt. Abschließend wird die THEREDA-Datenbasis mit den am INE verwendeten Codes GWB und EQ3/6 angewendet und anhand von Testrechnungen zur Löslichkeit und Speziation von Actiniden in bekannten Salzlösungen überprüft.
Es wird die in einem früheren FuE-Vorhaben erstellte einheitliche, umfassende und konsistente thermodynamische Referenzdatenbasis (THEREDA) zur geochemischen Modellierung von Nah- und Fernfeldprozessen für die derzeit in Deutschland diskutierten oder bereits realisierten Wirtsformationen untertägiger Entsorgungseinrichtungen weiterentwickelt. Neben der Konsolidierung des bereits Erreichten stehen Arbeiten im Vordergrund, die die Anwendbarkeit von THERDA fördern und erweitern. Dazu werden weitere Schnittstellen geschaffen, bereits eingegebene Daten bewertet, Daten für weitere Elemente erfasst, und die Datenbank wird so erweitert, dass Sorptionsdaten in dem gegebenen thermodynamischen Rahmen mit abgespeichert werden können.