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UBA schaltet Zertifikate bei acht UER-Projekten nicht frei

Fehlerhafte Zertifikate in Höhe von rund 215.000 Tonnen CO₂ gelangen nicht in den Markt Die intensive und komplexe Aufklärungsarbeit des Umweltbundesamtes (UBA) in Sachen „Upstream Emission Reductions“ (UER) zeigt weitere Erfolge: „Bei acht UER-Projekten in China, bei denen bis zum 31. August 2024 über die Freischaltung entschieden werden musste, werden wir aufgrund von uns ermittelter Unregelmäßigkeiten die beantragten Freischaltungen nicht durchführen. Es werden aus diesen Projekten also keine neuen UER-Zertifikate in den Markt gelangen. Das ist eine gute Nachricht“, sagte UBA-Präsident Dirk Messner. Sein weiteres Fazit ist, dass die reine Begutachtung von UER-Projekten aus der Ferne auf Basis von Satellitenbildern oder die Papier-Prüfung der von Projektträgern eingereichten Berichte oftmals nicht ausreiche, um den Missbrauch des UER-Systems aufzudecken und nachzuweisen. Das UBA hat sich daher zusätzlich zu seinen eigenen Ermittlungen durch eine internationale Anwaltskanzlei unterstützen lassen. Diese hat Projekte in China vor Ort im Auftrag des UBA untersucht. Insgesamt gibt es weltweit 75 UER-Projekte, zumeist in China – das UBA wird neben den acht Projekten auch weitere kritische UER-Projekte untersuchen. UER-Projekte sind Maßnahmen zu Minderung von CO 2 -Emissionen bei Kraftstoffen im „Upstream“-Bereich, d.h. vor der Verarbeitung des Rohöls in der Raffinerie. Ein typisches Beispiel ist das Abstellen von so genannten Fackelungen auf Ölbohrtürmen, die üblicherweise Begleitgase bei der Förderung von Erdöl vor Ort verbrennen, da sich der Umbau der Anlage zur Sammlung und Speicherung der Gase nicht rentiert. Bei der Fackelung entstehen jedoch CO 2 -Emissionen, die sich durch erfolgreiche UER-Projekte vermeiden lassen. UER-Projekte sind attraktiv für die Mineralölwirtschaft, die damit eine vergleichsweise kostengünstige Möglichkeit hat, ihre Treibhausgasminderungsquote nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz zu erfüllen. Bei sieben der acht Projekte – die von großen, internationalen Unternehmen durchgeführt werden – wurden die Anträge auf Freischaltung von UER-Zertifikaten für 2023 zurückgezogen, nachdem das ⁠ UBA ⁠ die Projektträger mit gravierenden rechtlichen und technischen Ungereimtheiten bei ihren Projekten konfrontiert und eine Vor-Ort-Überprüfung angedroht hatte. Das UBA hat so sichergestellt, dass für diese Projekte keine UER-Nachweise für 2023 mehr ausgestellt werden können. Insgesamt hat das UBA auf diese Weise verhindert, dass unberechtigte UER-Zertifikate im Umfang von 159.574 Tonnen CO 2 -Äquivalente in den Markt gelangt sind. Bei einem weiteren Projekt in China hat das UBA die Ausstellung von UER-Zertifikaten untersagt, weil das Projekt, wie umfassende Satellitenbild- und vertiefte technische Analysen durch UBA-Experten ergaben, vorzeitig begonnen wurde. Ein solcher vorzeitiger Beginn ist nach der Verordnung zur Anrechnung von Upstream-Emissionsminderungen auf die Treibhausgasquote (UERV) nicht zulässig. Hier hat das UBA durch die Versagung der Freischaltung verhindert, dass allein aus diesem Projekt unberechtigte UER-Zertifikate im Umfang von 55.225 Tonnen CO 2 -Äquivalenten in den Markt gelangten. Den nächsten Aufklärungsschwerpunkt setzt das UBA zusätzlich zu den acht Projekten mit Freischaltungsanträgen für das Jahr 2023 auf weitere 13 Projekte. In allen diesen 21 Projekten wurden die Projektträger um Autorisierung von Kontrollbesuchen vor Ort gebeten. In nur fünf dieser 21 Projekte hat das UBA diese Autorisierungen uneingeschränkt bekommen; zwei der Besuche fanden schon statt, drei weitere stehen aus. „Für uns ist die Verweigerung der Vor-Ort-Kontrollen ein sehr starkes Indiz, dass die Projektträger nicht bereit sind, ihre Verpflichtungen unter der UERV zu erfüllen, oder – wie in der UERV gefordert – die erforderliche Kontrolle über die Projekte haben. Wir nehmen das unter anderem zum Anlass, die Aufhebung unserer Zustimmung zu diesen Projekten zu prüfen. Und wir werden sicherstellen, dass nur noch rechtmäßige UER-Zertifikate neuer Projekte in den Markt kommen“, so UBA-Präsident Dirk Messner. Neben den acht nun nicht freigeschalteten Projekten wird das UBA weitere kritische UER-Projekte weltweit überprüfen, bis alle Vorwürfe ausgeräumt sind. „In den nächsten Wochen und Monaten wird das UBA seine Aufklärungstätigkeit, auf der Grundlage der jetzt vorliegenden Erkenntnisse aus China, mit Hochdruck fortsetzen. Dafür setze ich mich persönlich mit einem ganz erheblichen Teil meiner Arbeitszeit ein“, sagte Messner. Die vielen Kolleginnen und Kollegen im UBA, die intensiv mit der Aufklärung des UER-Komplexes befasst sind, werden dabei von einer internationalen Rechtsanwaltskanzlei mit deren Partnerkanzlei in China unterstützt. Die Kanzlei fungiert als „Augen und Ohren“ des UBA vor Ort. Parallel ermittelt – laut Pressemitteilung – die Staatsanwaltschaft Berlin gegen 17 Personen wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Betruges. Bei den Beschuldigten handelt es sich um die Geschäftsführer bzw. Mitarbeitende von Prüfstellen, die an der Verifizierung UER-Projekten beteiligt gewesen sein sollen. Gegen die Beschuldigten bestehe der Anfangsverdacht, die zuständigen Mitarbeitenden des UBA hinsichtlich der Existenz und/oder jedenfalls der Antragsberechtigung verschiedener Klimaschutzprojekte getäuscht zu haben, weshalb zwischenzeitig gewährte Sicherheiten der Projektträger nicht zugunsten der Staatskasse vereinnahmt werden konnten.

AGEE-Stat aktuell - Nr.: 1/2021

Liebe Leserin, lieber Leser, vor wenigen Tagen wurde das Hintergrundpapier „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2020“ veröffentlicht. Damit präsentiert die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) erste Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr für das Jahr 2020. In der Broschüre finden Sie aktuelle Daten und Grafiken zu den wichtigsten Indikatoren für die erneuerbaren Energien – in unserem Newsletter finden Sie eine Kurzzusammenfassung der Ergebnisse und alle wichtigen Links zu den neuen Daten. Eine interessante Lektüre wünscht das Team der Geschäftsstelle der AGEE-Stat am Umweltbundesamt „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2020“ veröffentlicht Entwicklung der Anteile der erneuerbaren Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr Quelle: AGEE-Stat Die AGEE-Stat hat das Hintergrundpapier „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2020“ veröffentlicht. In dieser Publikation werden erste offizielle Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien vorgestellt. Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Bruttoendenergieverbrauch stieg von 17,4 Prozent 2019 auf 19,3 Prozent im Jahr 2020. Damit wurde das Ziel von 18 Prozent übertroffen, das sich Deutschland im Rahmen der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie bis 2020 gesetzt hatte. Ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Anteile im Jahr 2020 war allerdings neben dem Wachstum der erneuerbaren Energieträger insbesondere auch der deutliche Rückgang des gesamten Energieverbrauchs durch die Corona-Pandemie. Die einzelnen Sektoren – Wärme, Verkehr und Strom – entwickelten sich unterschiedlich: Im größten Sektor, der Wärme- und Kälteerzeugung, erhöhte sich der Anteil der Erneuerbaren nur leicht und liegt im Jahr 2020 bei 15,2 Prozent (2019: 15,0). Im Verkehr stieg der Anteil der Erneuerbaren wieder auf den bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2007 (7,3 Prozent), nachdem der Wert in den Vorjahren noch kontinuierlich zwischen fünf und sechs Prozent gelegen hatte. Beim Strom wuchs der Anteil nochmals deutlich auf einen neuen Höchstwert von 45,4 Prozent (2019: 42,0 Prozent). Die Entwicklungen im Einzelnen: Wärme: Im Wärmebereich stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch nur leicht von 15,0 auf 15,2 Prozent. In absoluten Zahlen betrachtet wurde insgesamt etwas weniger erneuerbare Wärme und Kälte erzeugt (minus ein Prozent zum Vorjahr). Da gleichzeitig aber der fossile Energieverbrauch im Wärmebereich noch stärker sank, konnte der Anteil der Erneuerbaren in diesem Bereich leicht steigen. Der Aufwärtstrend verläuft seit Jahren nur sehr langsam: Seit 2012 wuchs der Beitrag der Erneuerbaren um nur einen Prozentpunkt von 14,2 auf 15,2 Prozent. Die Nutzung von Wärme- und Kälte in der Industrie, im Gewerbe- Handel- und Dienstleistungssektor und in den Haushalten steht für mehr als die Hälfte des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs. Verkehr: Im Verkehrssektor deckten im Jahr 2020 Biokraftstoffe und erneuerbarer Strom 7,3 Prozent des Energieverbrauchs. Dies ist ein deutlicher Sprung im Vergleich zum Vorjahr (5,3 Prozent). Grund war die Erhöhung der gesetzlich festgelegten Treibhausgasminderungsquote von vier auf sechs Prozent im Jahr 2020, über die die Menge der Beimischung von Biokraftstoffen gesteuert wird. Dies führte zu einem Anstieg des Verbrauchs von Biokraftstoffen um 24 Prozent. Gleichzeitig wurde pandemiebedingt deutlich weniger konventioneller Kraftstoff verbraucht (minus 6,7 Prozent). Der Verkehr ist für gut ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich. Strom: Der Anteil der erneuerbaren Stromerzeugung am Bruttostromverbrauch stieg im Jahr 2020 auf einen neuen Höchstwert von 45,4 Prozent (2019: 42,0 Prozent). Der Anstieg resultierte aus der gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern (plus 3,5 Prozent), während gleichzeitig der gesamte Bruttostromverbrauch durch die Corona-Pandemie um 4,1 Prozent zurückging. Insgesamt sorgten eine gestiegene Stromerzeugung aus Photovoltaik (PV) sowie mehr Strom aus Windenergieanlagen zu etwa gleichen Teilen für den Anstieg der erneuerbaren Stromproduktion. Dabei wurde das gesamte Jahreswachstum durch eine sehr günstige Witterung bereits im ersten Halbjahr erbracht. Im zweiten Halbjahr lag die erneuerbare Stromerzeugung dagegen unter dem Wert des Vorjahres. Der Stromverbrauch steht für etwa ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland. Beim Zubau erneuerbarer Kraftwerkskapazitäten setzte sich die Entwicklung der Vorjahre fort: Während der jährliche Zubau von PV-Anlagen seit 2014 kontinuierlich zunahm, fiel der Zubau bei der Windenergie auf das niedrigste Niveau seit dem Jahr 2010. Im Jahr 2020 wurden PV-Anlagen mit einer Leistung von 4.801 Megawatt (MW) zugebaut (2019: 3.889 MW). Bei der Windenergie dagegen lag der Zubau mit 1.446 MW unter dem Wert von 2019 (2.000 MW). Dabei konnte der Zubau bei der Windenergie an Land gegenüber dem Vorjahr zulegen. Bei der Windenergie auf See wurden im Jahr 2020 allerdings nur noch einzelne Windparks vervollständigt und insgesamt sehr wenig Kapazität neu ans Netz gebracht. Mehr Klimaschutz durch erneuerbare Energien: Durch das Wachstum der erneuerbaren Stromerzeugung wurden 2020 mit rund 227 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten deutlich mehr Treibhausgasemissionen vermieden als im Vorjahr (219 Millionen Tonnen). Wirtschaftliche Effekte erneuerbarer Energien: Insgesamt stiegen die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien leicht an und lagen im Jahr 2020 bei etwa 11,0 Milliarden Euro. Die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb der Anlagen wuchsen ebenfalls und betrugen etwa 18,2 Milliarden Euro. Die Publikation „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2020“ stellt die oben genannten Entwicklungen grafisch und tabellarisch dar und gibt zusätzliche Hintergrundinformationen. Weitere aktuelle Daten und Fakten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien sind auf den Themenseiten des Umweltbundesamtes sowie im Internetportal Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) verfügbar. Auf dem BMWi-Portal finden Sie unter anderem auch weitere Grafiken und Schaubilder sowie die vollständigen Zeitreihentabellen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien ab dem Jahr 1990 in Deutsch und Englisch.

AGEE-Stat aktuell - Nr.: 1/2022

Liebe Leser*innen, gestern wurde das Hintergrundpapier „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2021“ veröffentlicht. Damit präsentiert die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) erste Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr für das Jahr 2021. Im Hintergrundpapier finden Sie aktuelle Daten und Grafiken zu den wichtigsten Indikatoren für die erneuerbaren Energien. In unserem Newsletter finden Sie eine Kurzzusammenfassung der Ergebnisse und alle wichtigen Links zu den neuen Daten. Außerdem möchten wir Sie mit dem Newsletter über weitere aktuelle Entwicklungen der Erneuerbaren-Energien-Statistik informieren – so unter anderem zur Windenergieerzeugung im stürmischen Februar. Eine interessante Lektüre wünscht das Team der Geschäftsstelle der AGEE-Stat am Umweltbundesamt Publikation „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2021“ veröffentlicht Erneuerbare Energien in den Jahren 2020 und 2021 Quelle: Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) Die AGEE-Stat hat das Hintergrundpapier „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2021“ veröffentlicht. In dieser Publikation werden erste offizielle Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien vorgestellt. Diese zeigen folgende Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr 2020: Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch sinkt von 45,2 auf 41,1 Prozent Im Jahr 2021 ist der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch erstmals seit 1997 nicht weiter angewachsen. Ungünstige Witterung sorgte für deutlich weniger Strom aus Windenergieanlagen bei zugleich wieder anziehendem Strombedarf. Im Ergebnis sank der Anteil des erneuerbaren Stroms deutlich von 45,2 Prozent auf 41,1 Prozent. Anteil der Erneuerbaren am Endenergieverbrauch Wärme steigt von 15,3 auf 16,5 Prozent Eine deutlich kühlere Witterung sorgte 2021 für einen stärkeren Einsatz erneuerbarer Energieträger und einem wachsenden Anteil. Die kalte Witterung führte zwar auch zu einem höheren Verbrauch fossiler Energieträger für Heizzwecke. Allerdings spiegelt sich dies nur teilweise in der Energiestatistik und damit im Anteilswert wider, weil der Heizölabsatz aufgrund hoher Lagerbestände und anziehender Preise stark rückläufig war. Anteil der Erneuerbaren am Endenergieverbrauch Verkehr sinkt von 7,6 auf 6,8 Prozent Im Jahr 2020 war der Absatz von Biokraftstoffen durch die Erhöhung der Treibhausgasminderungsquote stark angestiegen. 2021 standen bei gleicher Quote in stärkerem Maße auch andere Erfüllungsoptionen zur Verfügung, so dass vor allem die Nutzung von Biodiesel zurückging. Insgesamt sank der Anteil der Erneuerbaren am Endenergieverbrauch Verkehr von 7,6 auf 6,8 Prozent. Anteil der Erneuerbaren am gesamten Bruttoendenergieverbrauch steigt auf 19,7 Prozent Nachdem Deutschland 2020 sein 18-Prozent-Ziel nach der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie der EU mit 19,3 Prozent übererfüllt hat, stieg der erneuerbare Anteil am gesamten Bruttoendenergieverbrauch – also über alle Sektoren hinweg – im Jahr 2021 weiter leicht auf 19,7 Prozent an. Dies ist u.a. auf eine für dieses Monitoring der europäischen Ausbauziele relevante Witterungsbereinigung der Stromerzeugung und den Anstieg der erneuerbaren Energien im Wärmesektor zurückzuführen. Erneuerbare vermeiden 221 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen Durch die Nutzung erneuerbarer Energien verringert sich der Einsatz fossiler Energieträger und damit der Ausstoß von Treibhausgasen und Luftschadstoffen. Der Beitrag der erneuerbaren Energien zum Klimaschutz umfasste im Jahr 2021 knapp 221 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Durch den Rückgang der erneuerbaren Stromerzeugung sind dies knapp 11 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr. Investitionen und Wirtschaftliche Effekte Insgesamt stiegen die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien im zweiten Jahr in Folge leicht an und lagen im Jahr 2021 bei etwa 12,8 Milliarden Euro. Die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb bestehender Anlagen wuchsen ebenfalls und lagen 2021 bei 19,9 Milliarden Euro. Die Publikation „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2021“ stellt die oben genannten Entwicklungen grafisch und tabellarisch dar und gibt zusätzliche Hintergrundinformationen. Weitere aktuelle Daten und Fakten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien sind auf den Themenseiten des Umweltbundesamtes sowie im Internetportal Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) verfügbar. Dort finden sie unter anderem auch weitere Grafiken und Schaubilder sowie die vollständigen Zeitreihentabellen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien ab dem Jahr 1990 in Deutsch und Englisch. Erneuerbare Stromerzeugung: Stürme sorgen für Spitzenwerte im Februar 2022 Die Stromerzeugung durch Windenergieanlagen spielt eine bedeutende Rolle für die Energiewende. Quelle: elxeneize / Fotolia.com Die Winterstürme in der zweiten Februar-Hälfte 2022 sorgten für verschiedene Rekorde bei der Einspeisung erneuerbaren Stroms in das öffentliche Stromnetz. Dies zeigen Daten des Strommarkdatenportals ( SMARD ) der Bundesnetzagentur: Windenergieanlagen an Land und auf See: Neuer Tages-Rekord: Am 17. Februar 2022 speisten Windenergieanlagen 1.053 Gigawattstunden (GWh) in die Netze ein. Windenergie deckte damit den Stromverbrauch aus dem öffentlichen Netz an diesem Tag (1.539 GWh) zu etwa 68 Prozent. Der bisherige Spitzenwert der Einspeisung wurde ziemlich genau zwei Jahre zuvor erzielt: Am 11.2.2020 wurden 1.033 GWh eingespeist. Der neue Spitzenwert lag etwa zwei Prozent darüber. Neuer 7-Tages-Rekord : In den sieben Tagen zwischen dem 16. und dem 22. Februar 2022 speisten Windenergieanlagen 6.686 GWh ein. Das war ein neuer Spitzenwert und entsprach etwa 66 Prozent des deutschen Stromverbrauchs aus dem öffentlichen Netz in diesem Zeitraum. Die eingespeiste Strommenge lag etwa sieben Prozent über dem bisherigen Spitzenwert. Dieser wurde exakt zwei Jahre zuvor erreicht: Zwischen dem 16. und dem 22.2.20 wurden 6.112 GWh aus Windenergieanlagen einspeist. Erneuerbare Energien im öffentlichen Stromnetz: Neuer Tages-Rekord : Am Tag mit der höchsten bislang ermittelten Windenergie-Einspeisung, am Donnerstag, dem 17. Februar 2022, wurde mit 1.269 GWh auch ein neuer Spitzenwert für die Einspeisung erneuerbarer Energien insgesamt erreicht. Damit hatten die Erneuerbaren einen Anteil von 82 Prozent des Stromverbrauchs aus dem öffentlichen Netz. Das waren knapp ein Prozent mehr als der bisherige Spitzenwert der Stromeinspeisung, der am 12. März 2021 erreicht wurde (1.260 GWh). Neuer 7-Tages-Rekord : Im selben 7-Tages-Zeitraum erreichten auch die erneuerbaren Energien insgesamt einen neuen Höchstwert der Einspeisung: In der Periode 16. bis 22. Februar 2022 speisten diese 8.102 GWh ein. Dies entsprach einem Anteil von 80 Prozent am deutschen Stromverbrauch aus dem öffentlichen Netz in diesem Zeitraum. Bisheriger Spitzenwert der Einspeisung war auch hier exakt zwei Jahre zuvor: Vom 16. bis 22. Februar 2020 wurden 7.679 GWh eingespeist. Der neue Höchstwert lag knapp 6 Prozent darüber. Der neue Monatsbericht der AGEE-Stat zeigt zudem, dass auch der gesamte Kalendermonat Februar 2022 ein „Spitzen-Monat“ war: Demnach wurden 28,5 Terawattstunden (TWh) Strom aus allen erneuerbaren Quellen erzeugt. Der bisherige Höchstwert wurde im Februar 2020 erzielt (28,3 TWh).

AGEE-Stat aktuell - Nr.: 3/2020

Liebe Leserin, lieber Leser, mit der neuen Ausgabe unseres Newsletters „AGEE-Stat aktuell“ möchten wir Sie über die aktuelle Veröffentlichung der jährlichen Publikation „Erneuerbare Energien in Zahlen – Nationale und Internationale Entwicklung im Jahr 2019“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) informieren und einen kurzen Überblick über die Entwicklung der erneuerbaren Energien im Jahr 2020 geben. Eine interessante Lektüre wünscht das Team der Geschäftsstelle der AGEE-Stat Erneuerbare Energien in Zahlen – Entwicklung im Jahr 2019 Anteile erneuerbarer Energien in Deutschland, Stand: 08/2020 Quelle: AGEE-Stat Die neue Publikation „Erneuerbare Energien in Zahlen – Nationale und Internationale Entwicklung im Jahr 2019“ wurde auf den Internetseiten des BMWi veröffentlicht. Sie veranschaulicht mit einer Vielzahl interessanter Grafiken und Tabellen die Entwicklung der erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor im Jahr 2019 und gibt Einblicke in die Auswirkungen auf Wirtschaft und Klima. Neben Daten zur Entwicklung in Deutschland hält die Publikation auch interessante Fakten zum Status Quo der erneuerbaren Energien in Europa und der Welt bereit. Grundlage der Daten sind die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat), die im Auftrag des BMWi die Bilanz der erneuerbaren Energien für Deutschland erarbeitet. Die der Publikation zugrunde liegenden Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien ab dem Jahr 1990 sind sowohl im EXCEL- als auch im PDF-Format auf dem Informationsportal Erneuerbare Energien des BMWi verfügbar. Des Weiteren finden Sie auf diesen Internetseiten eine Vielzahl von Schaubildern zur Entwicklung der erneuerbaren Energien. Erneuerbare Energien im Jahr 2019 – Effekte auf Wirtschaft und Klima Solar- und Windenergie können zunehmend fossile Energieträger ersetzen. Quelle: zhongguo / E+ / Getty Images Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch stieg von 37,8 Prozent im Jahr 2018 auf 42,1 Prozent im Jahr 2019 nochmals deutlich an. Betrachtet man die Entwicklung der letzten zehn Jahre ist die Entwicklung noch eindrücklicher: Im Vergleich zum Jahr 2009 (16,4 Prozent) wuchs der Anteil an erneuerbarem Strom um das Zweieinhalbfache. In den Bereichen Wärme und Verkehr ist das Wachstum deutlich weniger dynamisch. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Wärmeverbrauch sank im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,1 Prozentpunkte und liegt mit 14,7 Prozent etwa ein Viertel höher als 2009 (11,7 Prozent). Auch im Verkehr liegt der Anteil der erneuerbaren Energien im Jahr 2019 mit 5,5 Prozent um 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Im Verkehrssektor gab es darüber hinaus in den letzten 10 Jahren keine nennenswerten positiven Entwicklungen des Anteils – dieser lag während des gesamten Zeitraums annähernd konstant zwischen 5,2 und 6,0 Prozent. Der zunehmende Einsatz erneuerbarer Energien besonders im Stromsektor und die damit verbundene Verdrängung fossiler Energieträger führten insgesamt zu einem deutlichen Anstieg der vermiedenen Treibhausgasemissionen in den letzten Jahren. Insgesamt wurden im Jahr 2019 durch die Nutzung erneuerbarer Energien Treibhausgasemissionen in Höhe von 201 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten vermieden. Im Jahr 2018 waren es noch 188 Millionen Tonnen gewesen. Der größte Anteil von rund 158 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten ist auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zurückzuführen. Neben ihrem Beitrag zum Klimaschutz sind die erneuerbaren Energien seit einigen Jahren ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Deutschland. Mit den aktualisierten Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien konnten auch die damit verbundenen wirtschaftlichen Effekte neu bestimmt werden. Hier zeigen sich, wie bereits im Vorjahr, die Auswirkungen der rückläufigen Entwicklung der Windenergie an Land. So sanken die gesamten direkten Investitionen in neue Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energien auf Grund des sinkenden Windenergieausbaus deutlich von insgesamt 13,8 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf nunmehr 10,5 Milliarden Euro im Jahr 2019. Die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb von bestehenden Anlagen stiegen von 16,8 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 17,2 Milliarden Euro im Jahr 2019. Weitere interessante Informationen zu den erneuerbaren Energien finden sich im Internet auf dem Informationsportal „Erneuerbare Energien“ des BMWi. Die Entwicklung der erneuerbaren Energien in den ersten drei Quartalen 2020 Die erneuerbaren Energien in Deutschland in den ersten drei Quartalen 2019 und 2020 Quelle: AGEE-Stat Zeitnahe Informationen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Jahresverlauf sind ein wichtiger Indikator für den Fortschritt der Energiewende. Ergänzend zu den Zeitreihen auf Jahresbasis veröffentlicht die AGEE-Stat deshalb vierteljährlich einen Quartalsbericht mit aktuellen Zahlen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland in den Sektoren „Strom“, „Wärme“ und „Verkehr“. Für das aktuelle Jahr hat die AGEE-Stat soeben den dritten Quartalsbericht für die Monate Januar bis September veröffentlicht. Während sich in den ersten drei Quartalen 2020 auch aufgrund der Corona-Krise ein deutlicher Rückgang des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland abzeichnet, stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen nochmals an. Das Plus betrug etwa 6 Prozent und ist der gestiegenen Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen und Windenergieanlagen zuzuschreiben. Photovoltaikanlagen produzierten in den ersten 9 Monaten über 12 Prozent mehr Strom als im Vorjahr, die Stromerzeugung aus Windenergieanlagen wuchs um etwa 6 Prozent, profitierte dabei jedoch besonders vom außergewöhnlich stürmischen Februar aus welchem der Löwenanteil des Zuwachses stammt. Insgesamt zeichnet sich für das Jahr 2020 ab, dass die Windenergie ihren Status als wichtigster erneuerbarer Energieträger weiter ausbauen wird. Voraussichtlich werden die erneuerbaren Energieträger erstmals mehr Strom beisteuern als alle fossilen Energieträger (also Kohle, Erdgas und Öl) zusammen. Insgesamt wird der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch im Vergleich zum Jahr 2019 nochmals deutlich steigen – in einigen Monaten des laufenden Jahres wurden bereits mehr als 50 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt. Diese Entwicklung wurde allerdings im ersten Halbjahr 2020 insbesondere durch einen deutlichen Rückgang des Bruttostromverbrauchs aufgrund der Coronakrise unterstützt. Erste Abschätzungen für den Wärmesektor weisen auf eine geringere Nutzung erneuerbarer Energien im aktuellen Jahr hin. Der Wärmeverbrauch aus erneuerbaren Energien ist aufgrund der wärmeren Witterung im 1. bis 3. Quartal des Jahres 2020 insgesamt voraussichtlich rückläufig. Dies betrifft insbesondere die Nutzung von Biomasse für Heizzwecke, welche den Großteil der erneuerbaren Wärme ausmacht. Bei der oberflächennahen Geothermie & Umweltwärme kann in Folge des kontinuierlichen Ausbaus von Wärmepumpen mit einer Nutzungsausweitung gegenüber 2019 gerechnet werden. Bei der Solarthermie kann ebenfalls von einer leicht gestiegenen Nutzung ausgegangen werden – Grund hierfür ist insbesondere das sonnige Wetter in der ersten Jahreshälfte. Im Verkehrssektor zeigen die Daten des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bis einschließlich Juli einen deutlich gestiegenen Gesamtabsatz von Biokraftstoffen. Für das gesamte 1. bis 3. Quartal ist von einem analogen Bild auszugehen. Der Absatz von Biodiesel, inklusive hydrierte Pflanzenöle (HVO), dürfte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um etwa 23 Prozent erhöht haben, der von Bioethanol lag dagegen leicht unter Vorjahresniveau (minus 0,6 Prozent). Beim Biomethan ist ebenfalls von einer deutlichen Steigerung gegenüber 2019 auszugehen (etwa plus 36 Prozent). Ursächlich für den relativ hohen Gesamtzuwachs ist die Erhöhung der gesetzlich verankerten Treibhausgasminderungsquote im Verkehr auf 6 Prozent, im Jahr 2019 lag diese noch bei 4 Prozent. Neben dem Quartalsbericht veröffentlicht die AGEE-Stat kontinuierlich monatliche Daten im „Monatsbericht zur Entwicklung der erneuerbaren Stromerzeugung und Leistung in Deutschland“.

AGEE-Stat aktuell - Nr.: 2/2021

Liebe Leser*innen, mit der neuen Ausgabe unseres Newsletters „AGEE-Stat aktuell“ möchten wir Sie über die aktuelle Veröffentlichung der jährlichen Publikation „Erneuerbare Energien in Zahlen – Nationale und Internationale Entwicklung im Jahr 2020“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) informieren und einen ersten kurzen Überblick über die Entwicklung der erneuerbaren Energien im aktuellen Jahr 2021 geben. Eine interessante Lektüre wünscht das Team der Geschäftsstelle der AGEE-Stat Erneuerbare Energien in Zahlen – Entwicklung im Jahr 2020 Anteile erneuerbarer Energien in Deutschland im Jahr 2020, Stand: 09/2021 Quelle: Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) Die neue Publikation „Erneuerbare Energien in Zahlen – Nationale und Internationale Entwicklung im Jahr 2020“ wurde auf den Internetseiten des BMWi veröffentlicht. Sie veranschaulicht mit einer Vielzahl interessanter Grafiken und Tabellen die Entwicklung der erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor im Jahr 2020. Die Publikation gibt Einblicke in das Zusammenwirken von Förderinstrumenten, dem Ausbau der erneuerbaren Energien und ihren positiven Effekten auf Wirtschaft und Klima. Neben den detaillierten Daten zur Entwicklung in Deutschland hält die Publikation auch interessante Fakten zum Status Quo der erneuerbaren Energien in Europa und der Welt bereit. Grundlage der Daten sind die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat), die im Auftrag des BMWi die Bilanz der erneuerbaren Energien für Deutschland erarbeitet. Die der Publikation zugrunde liegenden Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien sind sowohl im EXCEL- als auch im PDF-Format auf dem Informationsportal „Erneuerbare Energien“ des BMWi in Deutsch und Englisch verfügbar. Des Weiteren finden Sie auf diesen Internetseiten eine Vielzahl von Schaubildern zur Entwicklung der erneuerbaren Energien. Erneuerbare Energien im Jahr 2020 – Effekte auf Wirtschaft und Klima Sauberer Strom aus Sonne, Wind und Wasser trägt besonders zu Klimaschutz und Luftreinhaltung bei. Quelle: ikonoklast_hh / Fotolia.com Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch stieg von 41,8 Prozent im Jahr 2019 auf 45,3 Prozent im Jahr 2020 nochmals deutlich an. Betrachtet man die Entwicklung der letzten zehn Jahre ist die Entwicklung noch eindrücklicher: Im Vergleich zum Jahr 2010 (17,1 Prozent) wuchs der Anteil an erneuerbarem Strom um mehr als das Zweieinhalbfache. In den Bereichen Wärme und Verkehr war das Wachstum weniger dynamisch, aber im Jahr 2020 dennoch deutlich positiv. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Wärmeverbrauch stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte und liegt mit 15,6 Prozent etwa ein Viertel höher als vor zehn Jahren (2010: 12,3 Prozent). Im Verkehr liegt der Anteil der erneuerbaren Energien im Jahr 2020 mit 7,5 Prozent um deutliche 1,9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Das deutliche Wachstum hier kann auf die planmäßige Erhöhung der gesetzlich vorgeschriebenen Treibhausgasminderungsquote zurückgeführt werden, welche regelt, wie viel Biokraftstoffe in Verkehr gebracht werden müssen. Im Jahr 2010 lag der Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehr bei 5,7 Prozent und stagnierte damit bis zum Vorjahr. Der zunehmende Einsatz erneuerbarer Energien besonders im Stromsektor und die damit verbundene Verdrängung fossiler Energieträger führten insgesamt zu einem deutlichen Anstieg der vermiedenen Treibhausgasemissionen in den letzten Jahren. Insgesamt wurden im Jahr 2020 durch die Nutzung erneuerbarer Energien Treibhausgasemissionen in Höhe von 230 Millionen Tonnen CO ₂ -Äquivalenten vermieden. Im Jahr 2019 waren es noch 221 Millionen Tonnen gewesen. Der größte Anteil von fast 179 Millionen Tonnen CO ₂ -Äquivalenten ist auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zurückzuführen. Deutlich weniger Emissionen wurden im Bereich der Wärme (knapp 41 Millionen Tonnen) und im Verkehr (knapp 11 Millionen Tonnen) vermieden. Neben ihrem Beitrag zum Klimaschutz sind die erneuerbaren Energien seit einigen Jahren ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Deutschland. Mit den aktualisierten Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien konnten auch die damit verbundenen wirtschaftlichen Effekte neu bestimmt werden. Hier zeigt sich, wie bereits im Vorjahr, eine rückläufige Entwicklung bei der Windenergie. So sanken die gesamten direkten Investitionen in neue Windenergieanlagen weiter, konnten allerdings durch höhere Investitionen in den Bereichen Photovoltaik und Wärmepumpen kompensiert werden.   Insgesamt stiegen die Investitionen damit von 10,5 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf nunmehr 11,0 Milliarden Euro im Jahr 2020. Die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb von bestehenden Anlagen stiegen von 17,3 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf 18,3 Milliarden Euro im Jahr 2020. Weitere interessante Informationen zu den erneuerbaren Energien finden sich im Internet auf dem Informationsportal „Erneuerbare Energien“ des BMWi. Erste Schätzung der Entwicklung der erneuerbaren Energien Jahr 2021 Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland im Jahr 2021, erste Schätzung, Stand: 12/2021 Quelle: Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) Zeitnahe Informationen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Jahresverlauf sind ein wichtiger Indikator für den Fortschritt der Energiewende. Ergänzend zu den Zeitreihen auf Jahresbasis veröffentlicht die AGEE-Stat deshalb monatlich Berichte mit aktuellen Zahlen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Stromsektor, ergänzt durch vierteljährliche Statistiken zu den Sektoren „Wärme“ und „Verkehr“. Für das aktuelle Jahr hat die AGEE-Stat soeben den vierten Quartalsbericht veröffentlicht – der Bericht enthält erste vorläufige Schätzungen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Gesamtjahr 2021. Strom : Im Vergleich zum Jahr 2020 stieg nach derzeitigen Erkenntnissen der AGEE-Stat der Gesamtstromverbrauch in Deutschland wieder an, gleichzeitig wurde durch ungünstige Witterung deutlich weniger „grüner Strom“ erzeugt als noch im Vorjahr. So ist momentan von einem Rückgang der erneuerbaren Stromerzeugung um etwa 5 Prozent auszugehen. Hauptgrund für diese Entwicklung liegt in einem extrem windschwachen ersten Quartal 2021 und einem damit verbundenen deutlichen Rückgang der Windstromproduktion. Auch die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlangen lag nur leicht über dem Niveau des Vorjahres. Zwar wurden in den vergangenen Monaten viele neue PV-Anlagen installiert, allerdings sorgte das sonnenarme Wetter für niedrigere Erträge als im Vorjahr. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch wird damit im Vergleich zum Jahr 2020 deutlich sinken. Nach derzeitigen Schätzungen liegt der Anteil des erneuerbaren Stroms am Bruttostromverbrauch bei etwa 42 Prozent und damit nach 45,3 Prozent im Vorjahr auf dem Niveau des Jahres 2019. Wärme : Erste Abschätzungen für den Wärmesektor weisen dagegen auf eine deutliche Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien im aktuellen Jahr hin. Der Wärmeverbrauch aus erneuerbaren Energien ist aufgrund der deutlich kühleren Witterung im Jahr 2021 insgesamt deutlich ansteigend. Dies betrifft insbesondere die Nutzung von Biomasse für Heizzwecke, welche den Großteil der erneuerbaren Wärme ausmacht. Bei der oberflächennahen Geothermie & Umweltwärme kann in Folge des kontinuierlichen Ausbaus von Wärmepumpen ebenfalls von einer deutlichen Nutzungsausweitung gegenüber 2020 ausgegangen werden. Nach derzeit vorliegenden Daten wird der Wärmeverbrauch aus erneuerbaren Energieträgern um etwa 9 Prozent über dem Wert des Vorjahres liegt. Verkehr : Im Verkehrssektor zeigen die Daten des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen deutlich gesunken Gesamtabsatz von Biokraftstoffen. Nach derzeitigen Schätzungen sank der Absatz von Biokraftstoffen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um etwa 7 Prozent. Ein leichter Anstieg des im Verkehrssektor eingesetzten Stroms konnte den Rückgang der Biokraftstoffe nicht ausgleichen. Insgesamt sank der Gesamteinsatz aller erneuerbaren Energieträger im Sektor Verkehr damit um 6 Prozent.

AGEE-Stat aktuell - Nr.: 5/2024

Liebe Leser*innen, vor Kurzem wurde der Monatsbericht Plus zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland im Gesamtjahr 2024 veröffentlicht. Damit präsentiert die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) erste Schätzungen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr für das Gesamtjahr 2024. Dieser Newsletter gibt Ihnen eine Kurzzusammenfassung der Ergebnisse und alle wichtigen Links zu den neuen Daten. Außerdem möchten wir Sie mit diesem Newsletter über weitere Aktivitäten mit Bezug zur Erneuerbare-Energien-Statistik informieren, insbesondere die Veröffentlichung der Publikation „ Erneuerbare Energien in Zahlen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Eine interessante Lektüre und eine besinnliche Weihnachtszeit wünscht das Team der Geschäftsstelle der AGEE-Stat am Umweltbundesamt Monatsbericht Plus: Gesamtjahresschätzung zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Deutschland im Jahre 2024 veröffentlicht Entwicklung der erneuerbaren Energien im Gesamtjahr 2024 Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt Nach vorläufigen Daten und unter Berücksichtigung einer Schätzung für den Dezember steigt die erneuerbare Stromerzeugung im Jahr 2024 um etwa 4 Prozent auf 285 Terawattstunden (TWh). Dies sind etwa 12 TWh mehr als im Jahr 2023. Wichtigster Grund war die deutliche Steigerung der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen, die gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent zunahm. Die Stromerzeugung aus Windenergielangen blieb in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, dabei nahm die Stromproduktion aus Windenergieanlagen an Land leicht ab, die Erzeugung auf See dagegen zu. Die Stromerzeugung aus Biomasse lag auf dem Niveau des Vorjahres. Auch die Wasserkraft konnte gegenüber dem trockeneren Vorjahr zulegen. Erneuerbare Wärmeerzeugung bleibt auf Vorjahresniveau Im Gesamtjahr 2024 blieb die Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt wurden etwa 193 Terawattstunden (TWh) Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energien bereitgestellt. Gekennzeichnet war das Jahr durch eine ähnlich warme Witterung wie im Vorjahr sowie leicht gesunkene Preise für fossile Energieträger. Während der Einsatz von Biomasse zu Heizzwecken voraussichtlich leicht rückläufig war, erreichte die mittels Wärmepumpen nutzbar gemachte oberflächennahe Geothermie und Umweltwärme im Jahr 2024 über 29 TWh – ein Anstieg von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit tragen Wärmepumpen bereits mehr zur erneuerbaren Wärme bei als flüssige und gasförmige Biobrennstoffe zusammen. Die Wärmeerzeugung in Solarthermieanlagen lag aufgrund geringerer Sonneneinstrahlung um 2 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Weniger Biokraftstoffe, aber mehr erneuerbarer Strom im Verkehr genutzt Im Verkehr wurden auch infolge der Änderung der 38. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) deutlich weniger Biokraftstoffe eingesetzt als im Vorjahr. Zwar scheint nach derzeitigem Datenstand der Bioethanolverbrauch knapp vier Prozent höher als im Vorjahr zu liegen, der Verbrauch an Biodiesel könnte jedoch mit einem Minus von 24 Prozent sehr stark zurückgegangen sein. Ein wesentlicher Grund ist, dass Mineralölunternehmen ihre im Zuge einer Übererfüllung der Treibhausgasminderungsquote in den Vorjahren eingesparten Emissionen nur noch im Jahr 2024 oder erst wieder ab 2027 anrechnen lassen können. Zugleich lässt die Rechtsänderung für die Jahre 2025 und 2026 einen deutlichen Anstieg beim Verbrauch an Biokraftstoffen erwarten. Den Rückgang bei den Biokraftstoffen konnte auch ein starkes Wachstum von fast 14 Prozent bei der Nutzung von erneuerbarem Strom im Schienen- und Straßenverkehr nicht ganz ausgleichen. Es wurden rechnerisch etwa neun TWh grüner Strom im Verkehr eingesetzt – dies entspricht etwa drei Prozent der erneuerbaren Stromerzeugung. Ausführliche Informationen, Grafiken und Tabellen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland für das Gesamtjahr 2024 sowie monatsweise Daten für die Monate Januar bis Dezember finden Sie in unserem kürzlich veröffentlichten „Monatsbericht-PLUS“ sowie mit einigen weiteren Hintergrundinformationen in der kürzlich erschienenen Pressemitteilung. Erneuerbare Energien in Zahlen – Nationale und internationale Entwicklung im Jahr 2023 Die neue Publikation „ Erneuerbare Energien in Zahlen – Nationale und internationale Entwicklung im Jahr 2023 “ wurde auf den Internetseiten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) veröffentlicht. Sie veranschaulicht mit einer Vielzahl interessanter Grafiken und Tabellen die Entwicklung der erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor im Jahr 2023 und gibt Einblicke in die Auswirkungen auf Wirtschaft und Klima. Neben Daten zur Entwicklung in Deutschland hält die Publikation auch informative Fakten zum Status Quo der erneuerbaren Energien in Europa und der Welt bereit. Grundlage der Publikation sind die Daten und Ergebnisse der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat), die im Auftrag des BMWK die Bilanz der erneuerbaren Energien für Deutschland erarbeitet. Die Zeitreihen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien ab dem Jahr 1990 sind sowohl im EXCEL- als auch im PDF-Format auf dem Informationsportal „Erneuerbare Energien“ des BMWK verfügbar. Des Weiteren finden Sie auf diesen Internetseiten eine Vielzahl von Schaubildern zur Entwicklung der erneuerbaren Energien. EU- Berichterstattung nach RED: Übermittlung des SHARES-Tools Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt Am 19.11.2024 hat Deutschland das SHARES-Tool (Short Assessment of Renewable Energy Sources) an Eurostat übermittelt. Die Berechnungsvorschriften basieren auf den Regeln der jeweils gültigen „Renewable Energies Directive“ (RED) und unterliegen damit über die Jahre methodischen Änderungen. Seit 2021 gilt die RED II, wobei im Oktober 2023 die RED III verabschiedet wurde, die ab 2025 in die Berichtspflichten einfließen wird. Die SHARES-Daten sind auch Grundlage für die Zustandsbeschreibung relevanter Indikatoren im Bereich der erneuerbaren Energien entsprechend der Governance-Verordnung. So fließen die Daten unter anderem in die zweijährig zu erstellenden Fortschrittsberichte zu den Nationalen Energie- und Klimaschutzplänen (NECP-R) ein, die zum Monitoring der Zielerreichung der europäischen Energie- und Klimaschutzpolitik eingesetzt werden. Diese sind auch die Basis für die „State of the Energy Union“-Reports . Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch steigt von 20,9 % im Jahr 2022 auf 21,5 % im Jahr 2023 an. Die sektoralen Anteile stiegen ebenfalls: Im Stromsektor stieg der Anteil erneuerbarer Energien von 47,9 % (2022) auf 52,2 % (2023), im Sektor Wärme und Kälte von 17,6 % (2022) auf 17,1 % (2023) und im Verkehrssektor von 10,1 % (2022) auf 11,9 % (2023). Anfang Dezember wurden die entsprechenden Tabellen aller Mitgliedsländer durch Eurostat veröffentlicht . Terminankündigung: AGEE-Stat Fachgespräch „Steckersolargeräte in Deutschland: Marktvolumen, Stromerzeugung und Selbstverbrauch“ Steckersolargeräte, umgangssprachlich auch „Balkonkraftwerke“ genannt, bieten eine relativ kostengünstige und einfach umzusetzende Möglichkeit zur Solarstromerzeugung und -nutzung für breite Teile der Bevölkerung. Seit 2023 ist der Markt dieser Anlagen erheblich gewachsen. Zum Ende des ersten Halbjahres 2024 waren rund 586.000 Steckersolargeräte mit einer kumulierten Leistung von knapp 500 Megawatt im Marktstammdatenregister (MaStR) gemeldet. Da jedoch viele Anlagen nicht gemeldet wurden und werden, dürfte die tatsächliche Anlagenzahl deutlich größer sein. Da die Anlagen vorwiegend zur Eigennutzung des Photovoltaik-Stroms genutzt werden, stellt sich die Frage, in welchem Umfang der mit Steckersolargeräten erzeugte Photovoltaik-Strom selbst verbraucht bzw. eingespeist wird. Die AGEE-Stat hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) mit einem Kurzgutachten zum Thema „Steckersolargeräte: Statistische Untersuchung zu Anzahl, installierter Leistung und Selbstverbrauch“ beauftragt, um diesen Fragen nachzugehen. Hierzu wird am 22. Januar 2025 ein Fachgespräch stattfinden, in dessen Rahmen das ZSW erste Ergebnisse ihres Kurzgutachtens vorstellt. Der Termin richtet sich an geladene Fachexpert*innen und wird als Webkonferenz stattfinden.

Die erneuerbaren Energien im Jahr 2021

Die erneuerbaren Energien im Jahr 2021 Die Geschäftsstelle der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) stellt erste Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Jahr 2021 vor. Aufgrund ungünstiger Witterung sank die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern während gleichzeitig auch der Absatz von Biokraftstoffen zurückging. Der Anteil der erneuerbaren Energien im Wärmebereich stieg jedoch kräftig. Die AGEE-Stat ermittelt kontinuierlich Daten zur aktuellen Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland. Mit dem nun erschienenen Hintergrundpapier stehen erste amtliche Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Jahr 2021 in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr zur Verfügung. Bereits im Jahr 2020 wurde das im Rahmen der EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie (Renewable Energy Directive, RED) verbindlich gesteckte deutsche Ziel von 18 Prozent am ⁠ Bruttoendenergieverbrauch ⁠ mit 19,3 Prozent übertroffen. Im Jahr 2021 stieg der Bruttoendenergieverbrauch aus erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor weiter an, so dass im Jahr 2021 ein Anteil von 19,7 Prozent erreicht wurde. Maßgeblich für diese Entwicklung war insbesondere eine stärkere Nutzung erneuerbarer Energien für Wärme- und Kältebedarfe . Insgesamt erhöhte sich der Anteil erneuerbarer Wärme und Kälte deutlich von 15,3 auf 16,5 Prozent im Jahr 2021. Der Wärme- und Kältebereich steht für mehr als die Hälfte des gesamten deutschen Energieverbrauchs. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ging aufgrund eines vergleichsweise schlechten Windjahres im vergangenen Jahr um sieben Prozent zurück. Der erneuerbare Anteil am ⁠ Bruttostromverbrauch ⁠ sank entsprechend von 45,2 Prozent im Jahr 2020 auf 41,1 Prozent. Der Stromverbrauch steht für etwa ein Viertel des gesamten deutschen Energieverbrauchs. Für das europäische ⁠ Monitoring ⁠ nach RED wird der reale Rückgang der erneuerbaren Stromerzeugung allerdings durch eine verbindliche Normalisierungsregel für den Ausgleich von Witterungseffekten über mehrere Jahre ausgeglichen. Im Verkehrssektor sank der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten ⁠ Endenergieverbrauch ⁠ von 7,6 Prozent im Vorjahr auf 6,8 Prozent im Jahr 2021. Dieser Rückgang ist im Zusammenhang mit alternativen Erfüllungsoptionen und der Option der Zertifikatsübertragung aus früheren Jahren im Rahmen der Treibhausgasminderungsquote zu erklären. Der Verkehr ist für gut ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich. Diese und viele weitere aktuelle und qualitätsgesicherte Daten sind im heute veröffentlichten Hintergrundpapier „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2021“ der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) erschienen. Ergänzt werden die ersten verfügbaren Daten zum Einsatz der erneuerbaren Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr um Berechnungen zu den damit verbundenen vermiedenen Emissionen und wirtschaftlichen Effekten.

Kraftstoffe und Antriebe

Kraftstoffe und Antriebe Im Straßen-, Schiffs- und Flugverkehr dominieren immer noch klimaschädliche fossile Kraftstoffe. Zunehmend kommen jedoch auch klimafreundlichere alternative Kraftstoffe und Antriebe zum Einsatz. Im Bereich der Treibhausgasminderung bei Kraftstoffen ist das UBA im Rahmen der 37. und 38. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) auch für den Vollzug zuständig. Unsere Mobilität basiert zurzeit zu großen Teilen auf der Verbrennung flüssiger Kraftstoffe in Verbrennungskraftmaschinen. Da das ⁠ Verkehrsaufkommen ⁠ in Deutschland stetig wächst, stagnieren trotz vorhandener Effizienzgewinne durch den Einsatz von moderneren Motoren und Flugzeugturbinen die absoluten Treibhausgasemissionen des Verkehrs auf einem hohen Niveau. Für die notwendige deutliche Reduktion der Treibhausgasemissionen des Verkehrs für einen ausreichenden Klimaschutzbeitrag des Verkehrs sind neben weiteren Effizienzverbesserungen bei Motoren und einer weitreichenden Elektrifizierung des Straßenverkehrs auch ein Umstieg auf nachhaltige alternative Kraftstoffe in der Schifffahrt und der Luftfahrt notwendig. Konventionelle Kraftstoffe Bei konventionellen Kraftstoffen handelt es sich um Mineralölprodukte. Im Jahr 2019 entfielen ca. 94 Prozent des Endenergieverbrauchs im Verkehrssektor auf diese Kraftstoffe. Die dominierenden Kraftstoffe im deutschen Verkehrssektor sind die im Straßenverkehr eingesetzten Diesel- und Ottokraftstoffe. Ottokraftstoff wird unter dem Namen E5 oder E10 vermarktet und bezeichnet Benzin, das einen bestimmten Anteil an Ethanol enthalten darf. Während "E" für Ethanol steht, gibt die Zahl "5", beziehungsweise "10" an, wieviel Prozent Ethanol das Benzin maximal enthalten kann. Bei dem im Benzin typischerweise enthaltenen Ethanol handelt es sich um biogen bereitgestelltes Ethanol – kurz Bioethanol – das hauptsächlich aus zucker- und stärkehaltigen Pflanzen wie Zuckerrohr, Zuckerrübe, Getreide und Mais Pflanzen gewonnen wird. Die Mindestanforderungen für Ottokraftstoffe sind in der Norm DIN EN 228 festgeschrieben. Im weiteren Sinne sind alle Kraftstoffe, die in Ottomotoren genutzt werden können, Ottokraftstoffe, also unter anderem auch Flüssiggas (LPG) bzw. Erdgas (CNG). Bei diesen handelt es sich zwar nicht um Mineralölprodukte, jedoch werden sie hauptsächlich fossil hergestellt. Da beide keine typischen Kraftstoffe sind, werden diese oft den „alternativen Kraftstoffen“ zugeordnet. Dieselkraftstoff – auch vereinfacht Diesel genannt – wird nach den in der Norm DIN EN 590 definierten Mindestanforderungen an Tankstellen unter dem Namen B7 geführt und bezeichnet Diesel aus Mineralöl mit einer Beimischung von maximal sieben Prozent Biodiesel. In Deutschland wird Biodiesel vorwiegend aus Rapsöl hergestellt. Der Großteil des Biodiesels wird jedoch importiert und aus Abfall- und Reststoffen sowie aus Palmöl sowie Rapsöl hergestellt. Palmöl als Ausgangstoff für hydrierte Pflanzenöle (HVO - Hydrogenated Vegetable Oils) spielt im Bereich des Dieselkraftstoffes zumindest für das Jahr 2020 auch eine entscheidende Rolle. Durch die Überarbeitung der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) ist die Verwendung von Palmöl seit dem 1. Januar Jahr 2022 deutlich beschränkt und ab 2023 beendet, da der Anbau von Ölpalmen einer der Haupttreiber für die Rodung von Regenwald ist. Im Flugverkehr wird größtenteils aus Erdöl hergestelltes Kerosin getankt. Kerosin bezeichnet Kraftstoffe, die sich für den Einsatz in Flugturbinen eignen. In der Binnenschifffahrt wird schwefelreduzierter Binnenschiffsdiesel verwendet. In der Seeschifffahrt kommen Marinediesel- und Marinegasöle sowie Schweröle mit unterschiedlichem Schwefelgehalt und ggf. notwendigen Abgasnachbehandlungssystemen (Kraftstoffnorm: ISO 8217) zum Einsatz. Sowohl im Binnen- als auch im Seeverkehr werden mehr und mehr Schiffe mit Flüssigerdgas (⁠ LNG ⁠ – Liquified Natural Gas) oder – in ersten Modellanwendungen – mit LPG (Liquified Petroleum Gas), auch Autogas genannt, Methanol oder Biodiesel betrieben. Mehr Informationen hierzu finden Sie auf unserer Themenseite zur Seeschifffahrt. Nur durch den Ersatz von mineralölbasierten Kraftstoffen durch klimafreundliche Alternativen kann der Verkehrssektor den notwendigen Beitrag zur Senkung seiner Treibhausgasemissionen leisten. Um diese Energiewende im Verkehr zu erreichen, ist die Entwicklung und Innovation bei alternativen Antriebstechnologien von zentraler Bedeutung. Perspektivisch sollte Strom aus erneuerbaren Energiequellen zur Energieversorgung im Verkehr direkt genutzt werden, d. h. ohne weitere Umwandlungsschritte zu strombasierten Kraftstoffen, sofern dies, wie etwa im Pkw-Verkehr, technisch möglich ist. Alternative Kraftstoffe Alternative Kraftstoffe sind entweder bezüglich der Bereitstellung alternativ, also "biogen" oder "synthetisch", oder es handelt sich um andere Kraftstoffe als Alternative zu Benzin oder Diesel. Biogene Kraftstoffe, oder auch Biokraftstoffe, werden vor allem aus Pflanzen, Pflanzenresten und ‑abfällen oder Gülle gewonnen. Synthetische Kraftstoffe unterscheiden sich von konventionellen Kraftstoffen durch ein geändertes Herstellungsverfahren und oft auch durch andere Ausgangsstoffe als Mineralöl. Biokraftstoffe wie Bioethanol oder Biodiesel leisten bereits seit vielen Jahren einen Beitrag zur Minderung der Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors. Biokraftstoffe sind entweder flüssige (zum Beispiel Ethanol und Biodiesel) oder gasförmige (Biomethan) Kraftstoffe, die aus ⁠ Biomasse ⁠ hergestellt werden und für den Betrieb von Verbrennungsmotoren in Fahrzeugen bestimmt sind. Man unterscheidet Biokraftstoffe der ersten und zweiten Generation, wobei eine klare Abgrenzung der Kraftstoffe beider Generationen schwierig ist. Bei der Erzeugung von Biokraftstoffen der ersten Generation wird nur die Frucht (Öl, Zucker, Stärke) genutzt, während ein Großteil der Pflanze als Futtermittel Verwendung finden kann. Biokraftstoffe der zweiten Generation sind noch in der Entwicklung und werden aus Pflanzenmaterial hergestellt, das nicht als Nahrung verwendet werden kann, zum Beispiel aus Ernteabfällen, Abfällen aus der Landwirtschaft oder Siedlungsmüll. Zu dieser Generation, dessen Vertreter auch „fortgeschrittene Biokraftstoffe“ genannt werden, gehört auch solches Bioethanol, das aus zellulosehaltigen Materialien wie Stroh oder Holz gewonnen wird. Generelle Informationen zur energetischen Nutzung von Biomasse und zu den Nachhaltigkeitsanforderungen sind auf unserer UBA-Themenseite zur Bioenergie zusammengestellt. Synthetische Kraftstoffe sind Kraftstoffe, die durch chemische Verfahren hergestellt werden und bei denen, im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen, die Rohstoffquelle Mineralöl durch andere Energieträger ersetzt wird. XtL-Kraftstoffe sind synthetische Kraftstoffe, die ähnliche Eigenschaften und chemische Zusammensetzungen wie konventionelle Kraftstoffe aufweisen. Sie entstehen durch die Umwandlung eines Energieträgers zu einem kohlenstoffhaltigen Kraftstoff, der unter Normalbedingungen flüssig ist. Das "X" wird in dieser Schreibweise durch eine Abkürzung des ursprünglichen Energieträgers ausgetauscht. "tL" steht für "to Liquid". Aktuell sind in dieser Schreibweise die Abkürzungen GtL (Gas-to-Liquid) bei der Verwendung von Erdgas beziehungsweise Biogas, BtL (Biomass-to-Liquid) bei der Verwendung von Biomasse und CtL (Coal-to-Liquid) bei der Verwendung von Kohle als Ausgangsenergieträger gebräuchlich. Zur Herstellung von Power-to-X (Power-to-Gas/⁠ PtG ⁠ oder ⁠ PtL ⁠)-Kraftstoffen wird Wasser unter Einsatz von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. In einem Folgeschritt kann der gewonnene Wasserstoff in Verbindung mit anderen Komponenten – hier vor allem Kohlenstoffdioxid – zu Methan (PtG-Methan) oder flüssigem Kraftstoff (PtL) verarbeitet werden. Der gewonnene Wasserstoff (PtG-Wasserstoff) kann jedoch auch direkt als Energieträger im Verkehr, zum Beispiel in Brennstoffzellen-Fahrzeugen genutzt werden. Mehr Informationen hierzu finden Sie in den vom UBA beantworteten „Häufig gestellten Fragen zu Wasserstoff im Verkehr“ . Elektrischer Antrieb: Strom als Energieversorgungsoption Energetisch betrachtet, ist der Einsatz von ⁠ PtG ⁠-Wasserstoff in Brennstoffzellen-Pkw bzw. von ⁠PtG⁠-Methan und PtL⁠ in Verbrennungsmotoren von Pkw hochgradig ineffizient. Für dieselbe ⁠ Fahrleistung ⁠ muss etwa die drei- beziehungsweise sechsfache Menge an Strom im Vergleich zu einem Elektro-Pkw eingesetzt werden, wie die folgende Abbildung veranschaulicht. Da erneuerbarer Strom, beispielsweise aus Wind und Photovoltaik, und die notwendigen Ressourcenbedarfe für die Energieanlagen nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen, muss auch mit erneuerbaren Energien sparsam umgegangen werden. Am effizientesten ist die direkte Stromnutzung im Verkehr, beispielsweise über Oberleitungen für Bahnen. Ähnlich effizient ist die Stromnutzung über batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge. Deswegen sollte zur möglichst effizienten Defossilisierung des Straßenverkehrs ein weitgehender Umstieg auf batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge angestrebt werden, wo immer dies technisch möglich ist. Vollzugsaufgaben des UBA zur 38. BImSchV In Deutschland sind Inverkehrbringer von Kraftstoffen gesetzlich verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen (THG) durch die von ihnen in Verkehr gebrachten Kraftstoffe um einen bestimmten Prozentsatz zu mindern. Dies regelt die im seit 1. Januar 2022 gültigen Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote festgeschriebene THG‑Quote. Im Rahmen der THG-Quote hat das Umweltbundesamt (⁠ UBA ⁠) verschiedene Vollzugsaufgaben. Eine Aufgabe regelt die Verordnung zur Festlegung weiterer Bestimmungen zur Treibhausgasminderung bei Kraftstoffen (38. ⁠ BImSchV ⁠): Das UBA bescheinigt auf Antrag Strommengen, die im Straßenverkehr genutzt wurden. Weitere Informationen finden Sie auf der entsprechenden Themenseite zur 38. BImSchV .

Erneuerbare Energien im Verkehr

Erneuerbare Energien im Verkehr Im Vergleich zu den Sektoren Strom und Wärme ist der Anteil erneuerbarer Energien im Verkehr bislang deutlich geringer. Nach langer Stagnation liegt er inzwischen wieder fast beim bisherigen Höchstwert des Jahres 2007. Die Beiträge der verschiedenen erneuerbaren Energieträger im Verkehr haben sich im Laufe der Zeit deutlich verändert. Erneuerbare Energien im Verkehr Der Verkehrssektor ist der Sektor mit dem geringsten Anteil an erneuerbaren Energiequellen. Einschließlich des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien im Schienen- und Straßenverkehr betrug der Anteil seit dem Jahr 2008 bis zum Jahr 2019 kontinuierlich zwischen fünf und sechs Prozent (siehe Abb. „Erneuerbare Energien im Verkehr - Anteil am Endenergieverbrauch“). Im Jahr 2020 stieg der Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehrssektor deutlich von 5,5 % (2019) auf 7,5 %. Ursache für den verhältnismäßig starken Anstieg waren verschiedene Faktoren, insbesondere die Anhebung der ⁠ Treibhausgas ⁠-Minderungsquote von 4 % auf 6 % im Jahr 2020. Im Jahr 2021 sank – trotz gleichbleibender THG-Quote von 6 % – der Anteil der Erneuerbaren am Energieverbrauch wieder deutlich unter den relativ hohen Wert von 2020. Dies lag vor allem an Mechanismen der Erfüllung der Treibhausgas-Minderungsquote (Übertragungsregelungen im Zuge der der THG-Quote in den Jahren 2019 bis 2021, verstärkte Anrechnungen sogenannter Upstream-Emissionsminderungen bei der Kraftstoffherstellung zur Erfüllung der THG-Quote). Im Jahr 2022 lag der Absatz von Biokraftstoffen trotz der Erhöhung der THG-Quote von 6 % auf 7 % in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Zwar sank der Absatz von Biodiesel. Dies wurde aber durch einen Mehrverbrauch von Bioethanol ausgeglichen. Die Nutzung von erneuerbarem Strom im Verkehr stieg um 7 % verglichen mit dem Vorjahr. Weil jedoch auch mehr fossiler Kraftstoff genutzt wurde, verblieb der Anteil erneuerbarer Energien im Verkehr ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Im Jahr 2023 stieg der Anteil der Erneuerbaren am Energieverbrauch im Verkehr bei leicht abnehmenden Energieverbrauch im Verkehr von 1,5 % wieder etwas an und lag bei 7,3 % nach 6,9 % im Jahr 2022. Wichtigster Treiber war vor allem der erneuerbare Strom, dessen Verbrauch um 22 % stieg. Dies bildet einerseits den höheren Erneuerbaren-Anteil am deutschen Stromverbrauch ab (siehe Artikel Stromverbrauch ), andererseits die steigende Nutzung von Elektrofahrzeugen. Anteile verschiedener erneuerbarer Energieträger Den größten Anteil am Verbrauch erneuerbarer Energieträger im Verkehr hatte im Jahr 2023 mit 57,9 % Biodiesel , gefolgt von Bioethanol (20,7 %; siehe Abb. „Verbrauch erneuerbaren Energien im Verkehrssektor im Jahr 2023“). Der Anteil von Biomethan betrug 2,9 %. Der Kraftstoff kommt erst seit 2011 in relevantem Umfang zum Einsatz, wächst seitdem aber kontinuierlich. Pflanzenöl wurde im Jahr 2007 im Verkehr noch im Umfang von 8,5 TWh verbraucht. Heute kommt es als Kraftstoff mit einem Verbrauch von 0,03 TWh praktisch nicht mehr zum Einsatz. Entwicklung erneuerbarer Energieträger Durch die zunehmende Elektromobilität steigt der Stromverbrauch im Verkehr. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch ist in den vergangenen Jahren deutlich angewachsen (vgl. Artikel „ Stromverbrauch “). Damit stieg auch der rechnerisch ermittelte Verbrauch von Strom aus erneuerbaren Energiequellen im Verkehr. Den größten Anteil daran hält der Schienenverkehr (siehe Abb. „Verbrauch erneuerbarer Energien im Verkehrssektor“).

Energieverbrauch und Kraftstoffe

Energieverbrauch und Kraftstoffe Das Verkehrswachstum im Straßenverkehr kompensierte bisher teilweise die technischen Verbesserungen. In den Pandemiejahren 2020 und 2021 lag der Primärenergieverbrauch im Straßenpersonenverkehr wieder auf dem Niveau von 1995. Verkehr braucht Energie Ergebnisse zum gesamten ⁠ Primärenergieverbrauch ⁠ des Verkehrssektors auf Basis von Fahrleistungen, Verkehrsleistungen und spezifischen Energieverbräuchen liegen im Rechenmodell TREMOD (Transport ⁠ Emission ⁠ Model) des Umweltbundesamtes vor. Es wurde der Luftverkehr (national und international bis zum ersten Stopp) im Güter- als auch im Personenverkehr einbezogen. Die Seeschifffahrt bleibt in diesen Berechnungen unberücksichtigt. Die Werte ab 2019 sind dabei aufgrund eines Methodenwechsels der Vorkettenmodellierung nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar. 2022 betrug danach der gesamte Primärenergieverbrauch des Verkehrssektors ca. 3.485 Petajoule (PJ) (siehe Abb. „Entwicklung des gesamten Primärenergieverbrauchs im Verkehrssektor“). Das war fast ein Drittel des gesamten Primärenergieverbrauchs in Deutschland (vgl. dazu BMDV: Verkehr in Zahlen , S. 302). Im Verkehrssektor stieg der Primärenergieverbrauch seit 1995 kontinuierlich an, pandemiebedingt lagen die Werte 2020 und 2021 unter denen der Vorjahre, aber auch 2022 war der Verbrauch noch geringer als 2019. Der Personenverkehr benötigt rund 63 % des gesamten Primärenergieverbrauchs im Verkehrssektor. Der Energieverbrauch im Straßenverkehr blieb dabei seit 1999 mit leichten Schwankungen nahezu konstant. Im Schienenverkehr ist der Energieverbrauch dagegen seit 1995 kontinuierlich gesunken: um rund 37 % bis zum Jahr 2020, seitdem steigt der Verbrauch wieder leicht an. (siehe Abb. „Entwicklung des Primärenergieverbrauchs im Personenverkehr“). Der Güterverkehr benötigte dementsprechend ca. 37 % des gesamten verkehrsbedingten Primärenergieverbrauchs in 2022. Zwischen 1995 und 2022 stieg der Verbrauch um rund 48 %. Besonders stark war hier die Zunahme im Luftverkehr (78 %). Auch im Straßengüterverkehr stieg der ⁠ Primärenergieverbrauch ⁠, während er im Schienengüterverkehr und in der Binnenschifffahrt abnahm. Der Straßengüterverkehr machte mit einem Anteil von rund 87 % im Jahr 2022 den Großteil des Primärenergieverbrauchs im Güterverkehr aus. Rund 9 % gingen auf das Konto des Luftverkehrs (siehe Abb. „Entwicklung des Primärenergieverbrauchs im Güterverkehr“). Ein wichtiger Baustein nachhaltigen Verkehrs ist die effiziente Nutzung der eingesetzten Energie in Form der Endenergieträger Diesel, Benzin, Flüssig- oder Erdgas, Kerosin und Strom sowie die Nutzung alternativer Antriebe und klimaverträglicher alternativer Kraftstoffe. Informationen hierzu finden Sie im Artikel „Endenergieverbrauch und Energieeffizienz des Verkehrs“ . Darüber hinaus sind nicht-technische Maßnahmen und entsprechende Rahmenbedingungen erforderlich, um Verkehr erstens zu vermeiden und um zweitens vor allem im Personenverkehr die Nutzung umweltfreundlicherer Verkehrsmittel oder Mobilität mit weniger Verkehr zu fördern (siehe Artikel „Mobilität privater Haushalte“ ). Endenergieverbrauch steigt seit 2010 wieder an Die Bundesregierung hat sich in ihrem Energiekonzept von 2010 das Ziel gesetzt, den ⁠ Endenergieverbrauch ⁠ im Verkehr bis 2020 um 10 % und bis 2050 um rund 40 % gegenüber 2005 zu senken. Grund für den Anstieg bis 2019 war die starke Zunahme der Verkehrsleistungen im Personen- als auch im Gütertransport auf der Straße, welche die technischen Verbesserungen an den Fahrzeugen überkompensierten. Im Jahr 2022 lag der Endenergieverbrauch im Verkehr über dem Verbrauch der beiden pandemiegeprägten Vorjahre, jedoch noch unter dem Verbrauch von 2019 (siehe Fahrleistungen, Verkehrsleistung und Modal Split und Indikator: Endenergieverbrauch des Verkehrs ). Kraftstoffe dominieren Im Verkehrssektor entfielen 2022 etwa 98,1 % des Verbrauchs an ⁠ Endenergie ⁠ auf Kraftstoffe und rund 1,9 % auf Strom. Der Verbrauch an Kraftstoffen verteilte sich im Jahr 2022 – bezogen auf den Energiegehalt (ohne Strom) – zu 27,1 % auf Benzin, 52 % auf Diesel, 15,5 % auf Flugkraftstoffe und 0,3 % auf Flüssig- und Erdgas. Biokraftstoffe haben einen Anteil von 5,1 % (siehe Abb. „Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Kraftstoffarten“). Seit 1995 hat der Verbrauch von Diesel kontinuierlich zugenommen und lag auch 2022 etwa 25 % höher als im Jahr 1995. Analog hat sich der Verbrauch der Vergaserkraftstoffe verringert. Der Verbrauch von Kerosin ist vor allem durch die Zunahme internationaler Flüge gestiegen. Bezogen auf den ⁠ Endenergieverbrauch ⁠ in Megajoule hatte der elektrische Strom im Schienenverkehr einen Anteil von 75 % im Jahr 2022. Diesel wurde zu 25 % als Energieträger im Schienenverkehr eingesetzt und sinkt absolut betrachtet seit Jahren kontinuierlich. Biokraftstoffe Seit 1991 werden im Straßenverkehr biogene Kraftstoffe eingesetzt. Es sind derzeit vor allem Biodiesel und Bioethanol, die fossilen Kraftstoffen beigemischt werden. Der Anteil der Biokraftstoffe am gesamten Kraftstoffverbrauch im Verkehrssektor liegt seit vielen Jahren bei ca. 6-10 % ( BMWK 2023 , Tab. 6 und 7.) Bis 2020 sollte in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) der Anteil der erneuerbaren Energien im gesamten Verkehrssektor auf 10 % steigen ( EU Richtlinie 2009/28/EG ). Zur Erreichung dieser Ziele wurde in Deutschland die Treibhausgasminderungsquote 2015 eingeführt und in der Folge weiterentwickelt. Die Vorgabe der EU zielt vor allem auf Biokraftstoffe, schließt aber etwa die Möglichkeit ein, aus erneuerbarem Strom hergestellten Wasserstoff oder Methan in Fahrzeugen oder Strom in Elektrofahrzeugen zu nutzen (siehe auch: Kraftstoffe und Antriebe ). Elektrofahrzeuge Fahrzeuge mit Elektroantrieb bieten eine weitere Möglichkeit, Strom im Straßenverkehr direkt und damit am effizientesten unter den alternativen Energieversorgungsoptionen für Fahrzeuge zu nutzen. So kann die Batterie dieser Fahrzeuge unter anderem mit Strom aus Sonnenenergie, Wind- oder Wasserkraft aufgeladen werden. Der Anteil der erneuerbaren Energien im deutschen Strom-Mix betrug im Jahr 2022 46,2 % ( BMWK 2023 , Tab. 2). Bereits bei diesem Strom-Mix sind Elektrofahrzeuge in der Regel klimafreundlicher als vergleichbare konventionelle Fahrzeuge ( ifeu 2020 ). Das Angebot an reinen Elektrofahrzeugen ist in den letzten Jahren deutlich größer geworden und die Nutzbarkeit der E-Fahrzeuge ist durch inzwischen wesentlich größere Reichweiten der aktuellen Modelle deutlich gestiegen. Im Jahr 2022 war fast jeder sechste neu zugelassene Pkw ein reines Elektrofahrzeug. Spezifischer Energieverbrauch sinkt Der durchschnittliche Energieverbrauch (inkl. ⁠ Vorkette ⁠) pro ⁠ Verkehrsleistung ⁠ sank von 1995 bis 2022 in fast allen Bereichen des Güter- und des Personenverkehrs (siehe Abb. „Entwicklung des spezifischen Energieverbrauchs im Güterverkehr" und Abb. „Entwicklung des spezifischen Energieverbrauchs im Personenverkehr“). Die Rückgänge im Energieverbrauch pro Verkehrsleistung sind vor allem auf technische Verbesserungen an den Fahrzeugen zurückzuführen. Auch Busse sind effizienter geworden, auch wenn der spezifische Energieverbrauch seit 2010 wieder steigt: der Grund sind sinkende Fahrgastzahlen und damit schlechtere Auslastungen der Fahrzeuge. Im Straßenverkehr wird ab 2019 der Methodenwechsel bei der Vorkettenberechnung sichtbar: die Werte gehen bei den Bussen und Pkw deutlich nach oben. Pandemiebedingte niedrige Fahrgastzahlen waren zudem 2020 und 2021 der Grund dafür, dass bei nahezu allen Verkehrsmitteln der spezifische Energieverbrauch höher lag. *inkl. der Emissionen aus Bereitstellung und Umwandlung der Energieträger in Strom, Benzin, Diesel, Flüssig- und Erdgas **schwere Nutzfahrzeuge (Lkw ab 3,5t, Sattelzüge, Lastzüge), ab 2019 Methodenwechsel in der Vorkettenmodellierung, Werte ab 2019 daher nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar. *inkl. Emissionen aus Bereitstellung & Umwandlung der Energieträger in Strom, Benzin, Diesel, Flüssig- & Erdgas sowie Kerosin **ab 2019 Methodenwechsel in der Vorkettenmodellierung, Werte ab 2019 daher nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar ***ausgewählte Flughäfen in Deutschland, nur Kerosin Kraftstoffverbrauch im Personen- und Güterstraßenverkehr Im Jahr 2019 wurde im Straßenverkehr in Deutschland etwas mehr Kraftstoff verbraucht als 1995. Die Verbrauchsentwicklung im Personenverkehr und Güterverkehr zeigt dabei unterschiedliche Tendenzen. In den Jahren 2020 und 2021 kam es aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen zu einer Verringerung des gesamten Kraftstoffverbrauchs, auch 2022 lag der Verbrauch noch unter dem von 2019. Der Kraftstoffverbrauch im Pkw-Verkehr verschob sich seit 1995 kontinuierlich von Benzin zu Diesel. Während der Anteil von Benzin 1995 noch 84 % betrug, sind es mittlerweile 57 %. Der Benzinverbrauch ist entsprechend seit 1995 gesunken, der Dieselverbrauch dagegen gestiegen. Gegenüber 2019 wurden 2022 im Pkw-Verkehr etwa 8 % weniger Kraftstoff verbraucht (siehe Abb. „Kraftstoffverbrauch von Pkw und Kombi“). Der Kraftstoffverbrauch in Litern im Straßengüterverkehr lag 2022 etwa auf dem Niveau von 1995. Auch im Straßengüterverkehr sank der Verbrauch seit 2019. (siehe Abb. „Kraftstoffverbrauch im Straßenverkehr“). Kraftstoffverbrauch von Pkw und Kombi Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Kraftstoffverbrauch im Straßenverkehr Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Durchschnittsverbrauch bei Pkw stagniert Im gesamten Zeitraum 1995 bis 2022 verringerte sich der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch um 1,4 Liter pro 100 Kilometer (siehe Abb. „Durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch von Pkw und Kombi“). Ein Grund dafür ist die verbesserte Gesamteffizienz der Fahrzeuge, die sowohl Motoren als auch Getriebe und Karosserie betrifft. Seit sechs Jahren liegt der Durchschnittsverbrauch jedoch unverändert bei 7,4 Liter pro 100 Kilometer. Einer Verringerung des Kraftstoffverbrauchs stehen der Trend zu leistungsstärkeren und größeren Fahrzeugen sowie die zunehmende Ausstattung mit verbrauchserhöhenden Hilfs- und Komforteinrichtungen wie Klimaanlagen entgegen.

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