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Tag gegen Lärm: „Alles laut oder was?“

Nachgefragt zum Thema Lärm bei UBA-Experte Matthias Hintzsche Straßenverkehr, Flugzeuge oder der eigene Nachbar – 80 Prozent der Deutschen fühlen sich durch Lärm, welcher Art auch immer, gestört. Wie schädlich ist Lärm für die Gesundheit, wo kommt er her und was kann man dagegen tun? Das ist Thema des jährlichen internationalen Tags gegen Lärm. Dieses Jahr findet er am 24. April statt und steht unter dem Motto „Alles laut oder was?“. Der Tag gegen Lärm ist in Deutschland eine Aktion der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA e.V.) und wird vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt gefördert. Wie sich Schulen, Verbände oder andere öffentliche Einrichtungen beteiligen können, erfahren Sie auf der Website der DEGA e.V. . Viele Menschen sind hohen, teils gesundheitsschädlichen Lärmbelastungen ausgesetzt. Lärm gibt es heutzutage praktisch überall und rund um die Uhr– in der Stadt und auf dem Land, am Tag und in der Nacht. Jedes Geräusch, das zu Störungen, Belästigungen, Beeinträchtigungen oder Schäden führen kann, wird als Lärm bezeichnet. Lärm ist gewissermaßen ein „Umweltschadstoff“, der im Gegensatz zu anderen Schadstoffen zwar nur lokal wirkt, aber aufgrund der vielen lärmbetroffenen Gebiete in Deutschland fast überall auftritt. Wie viele Menschen sich in Deutschland von Lärm betroffen fühlen, zeigen die regelmäßig durchgeführten, repräsentativen Umfragen des Umweltbundesamtes: Lärmquelle Nummer 1 ist der Verkehr, vor allem der Straßenverkehr – nach der Umweltbewusstseinsstudie aus dem Jahr 2016 fühlen sich rund 76 Prozent der Befragten durch Straßenverkehr gestört oder belästigt. Fluglärm stört 44 Prozent der Bevölkerung und 38 Prozent fühlen sich durch den Lärm des Schienenverkehrs beeinträchtigt. Aber auch Geräusche der Nachbarn empfinden viele als störend – rund 60 Prozent der Bürgerinnen und Bürger fühlen sich davon beeinträchtigt. Lärm stört nicht nur, Lärm kann auch krank machen. Bei Lärmbelastung wird der Körper in einen Alarmzustand versetzt und schüttet Stresshormone aus. Wenn der Körper nicht mehr zur Ruhe kommt, kann der Stress chronisch werden – und ständige Stressbelastung wiederum kann das Immunsystem schwächen, den Blutdruck erhöhen und das Risiko für Herzerkrankungen ansteigen lassen. Auch Schlafstörungen und Depressionen werden beispielsweise mit dauerhafter Lärmbelastung in Verbindung gebracht. Um die Lärmsituation in Europa zu verbessern, hat die EU im Jahr 2002 die Umgebungslärmrichtlinie (2002/49/EG) erlassen. Diese Richtlinie verpflichtet die Mitgliedsstaaten, die Lärmbelastung der Bevölkerung regelmäßig zu erheben und zu überprüfen. Die Belastung soll in Lärmkarten erfasst und dann durch konkrete Maßnahmen gemindert werden. Zur Vergleichbarkeit der Ergebnisse werden EU-weit einheitliche Kenngrößen verwendet, und zwar der Tag-Abend-Nacht-Lärmindex (⁠ L DEN ⁠) und der Nachtlärmindex (⁠ L Night ⁠). Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass weite Teile der europäischen Bevölkerung von Lärm betroffen sind. Allein an den betrachteten Straßen sind in Deutschland rund 8,4 Millionen Menschen von Ganztagespegeln von über 55 Dezibel (dB(A)) betroffen. Bei solchen Pegeln können erhebliche Belästigungen und Störungen der Kommunikation auftreten. In der interaktiven Lärmkarte (Lärmviewer) des UBA können Anwohnerinnen und Anwohner die konkrete Lärmbelastung vor Ort ermitteln. Die Daten dienen auf europäischer Ebene dazu, um über leisere Fahrzeuge und leisere Züge zu entscheiden. Die Lärmkarten sind aber auch für die deutschen Kommunen immens wichtig, die mit Hilfe sogenannter Lärmaktionspläne über konkrete Maßnahmen zur Lärmminderung vor Ort entscheiden und diese auch umsetzen. So geht es beispielsweise darum, über Tempo 30 zu entscheiden oder den Einbau lärmmindernder Fahrbahnbeläge. Das Umweltbundesamt unterstützt die Kommunen bei dieser Aufgabe mit verschiedenen Arbeitshilfen: Handbuch Lärmaktionspläne Leitfaden: Information und Mitwirkung der Öffentlichkeit bei der Lärmaktionsplanung Fachbroschüre „Ruhige Gebiete“

Leisere Städte dank Tempo 30

Tag gegen den Lärm 2016: Drei von vier Deutschen fühlen sich durch Lärm gestört Ob Straßenverkehr, Nachbarn oder Luftverkehr: Drei von vier Menschen in Deutschland fühlen sich durch Lärm gestört oder belästigt. Wo überall Lärm entsteht, welche Folgen Lärm hat und wie wir ihn verringern können, erklärt unser Film. Ob Straßenverkehr, Nachbarn oder Luftverkehr: Drei von vier Menschen in Deutschland fühlen sich durch Lärm gestört oder belästigt. Ein Hauptproblem sind die stark befahrenen Straßen in den Innenstädten. Hier ließe sich der Geräuschpegel effektiv senken, indem mehr und ausgedehntere Tempo 30-Zonen eingeführt werden. Wer langsamer fährt, fährt auch leiser: Der Schallpegel sinkt bei einem Auto, dass 30 km/h statt 50 km/h fährt, um zwei bis drei Dezibel. Mit Tempo 30 wird es nicht nur leiser, sondern auch sicherer. Tempo 30 ist nicht nur in Wohngebieten sinnvoll, sondern auch an städtischen Hauptverkehrsstraßen. Die Lärmbelastung sinkt und damit wird die Lebensqualität in Städten erhöht. Weitere Maßnahmen gegen Lärm sind leisere Autos und Busse – zum Beispiel dank geräuscharmer Reifen – oder leisere Fahrwege mit modernem lärmarmen Asphalt. Außerdem sind strengere Lärmgrenzwerte nötig: für Autos, Flugzeuge und Schienenfahrzeuge, aber auch für Gebrauchsgegenstände, wie zum Beispiel Rasenmäher. So wird Lärm direkt an der Quelle gemindert – das ist effektiver als lokale Maßnahmen wie Lärmschutzwände oder -fenster. Und natürlich kann auch jeder einzelne etwas tun und weniger Lärm machen. Zum Beispiel, indem man auf das Fahrrad umsteigt oder zu Fuß geht, anstatt mit dem Auto zu fahren. Der Verkehr ist eine der Hauptlärmquellen. Lärm macht krank und mindert die Lebensqualität. Herz-Kreislauf Erkrankungen und psychische Beschwerden bis hin zu Depressionen können Folge dauerhafter Lärmbelastung sein. Bei Kindern kann zu viel Lärm die Sprachentwicklung und die mentale Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Und: Lärm kostet. So schätzt die Europäische Kommission die durch den Verkehrslärm in der EU verursachten Kosten auf rund 40 Milliarden Euro pro Jahr. 90 Prozent davon entstehen durch den Straßenverkehrslärm, beispielsweise durch hohe Gesundheitskosten oder Wertverluste von Immobilien. Anlässlich des diesjährigen Tags gegen den Lärm unter dem Motto „So geht leise!“ erklärt das Umweltbundesamt in einem anschaulichen Film Ursachen und Folgen von Lärm, welche Maßnahmen gegen Lärm helfen – und was jeder einzelne gegen Lärm tun kann.

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