Das Projekt "Mechanisch/thermische Entwaesserung von Rohbraunkohle" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von J. Dieffenbacher GmbH & Co. - Maschinenfabrik durchgeführt. Beim Mechanisch/Thermischen Entwaesserungsverfahren (MTE-Verfahren) kann der Wassergehalt von Rohbraunkohle durch den fluessigen Abzug des Kohlewassers auf bis zu 20 Gew.-Prozent reduziert werden. Damit kann die bei der thermischen Trocknung aufzuwendende Energie zur Verdampfung des Wassers eingespart und bei Einsatz des Verfahrens im Kraftwerksbereich der Wirkungsgrad des Kraftwerksprozesses um einige Prozentpunkte erhoeht werden. Bei dem am Lehrstuhl Energieprozesstechnik und Stroemungsmechanik der Universitaet Dortmund entwickelten MTE-Verfahren wird die Kohleschuettung mittels Heisswasser und kondensierendem Dampf erhitzt und durch einen Pressenstempel mit mechanischem Druck beaufschlagt. Das freigesetzte Wasser wird durch in der Pressenunterlage vorgesehene Ausflussoeffnungen abgefuehrt. Zunaechst wurde das Verfahren in einem Laborversuch an einer Instron-Zug-Druck Pruefmaschine und anschliessend im Technikumsmassstab an einer hydraulischen Presse an der Universitaet Dortmund erprobt und die Wassergehaltsabsenkung durch das Verfahren verifiziert. Es zeigte sich, das der Wassergehalt der Kohle mit zunehmender Temperatur im Bereich von 80-230Grad Celsius linear abnimmt. Gleichzeitig konnte mit steigender Temperatur ein linear ansteigender flaechenbezogener Durchsatz beobachtet werden. Im Rahmen eines ersten vom Bundesministerium gefoerderten Projektes zur Mechanisch/Thermischen Entwaesserung von Rohbraunkohle BEO 0327031 konnte durch den Aufbau einer diskontinuierlich arbeitenden Pilotpresse im Forschungszentrum Sibylla der Rheinbraun AG nachgewiesen werden, dass eine weitere Massstabsvergroesserung um den Faktor 20 keinen Einfluss auf die erreichbaren Wassergehalte hat. In dem Folgeprojekt (BEO 0327031a) wurde eine Vorrichtung zur quasikontinuierlichen Durchfuehrung des Taktverfahrens konstruiert und in die bestehende Pilotpresse integriert. Die Anlage weist eine Pressflaeche von 1.3 m2 auf und ermoeglicht einen flaechenspezifischen Durchsatz von 2.6 t Rohbraunkohle pro Stunde. Die Beschickung und Entleerung der Pressenkammer erfolgt aus einem vorgeschalteten Bunkersystem ueber ein umlaufendes Siebgewebeband. Die Absenkung der Schleusen in Zu- und Abfuhrrichtung unter Verdichtung der auf dem Siebgewebe liegenden Kohleschuettung sowie die Anstellung der Seitenwaende ermoeglichen die Schliessung und Abdichtung des Systems zur Atmosphaere. Waehrend der Inbetriebnahmephase und des folgenden Probebetriebes der umgebauten Pilotpresse wurde der Prozess zunaechst mittels der Ueberwachung der Prozessgroessen manuell gesteuert. Nach der Optimierungsphase konnte die Prozessfuehrung auf eine prozessgroessengesteuerte Automatik umgestellt werden. Basierend auf den Ergebnissen und Erfahrungen hinsichtlich der Anlagenkonstruktion sowie der Prozesssteuerung wurde Ende des Jahres 1998 ein Bauentscheid fuer eine MTE-Demonstrationsanlage am Kraftwerksstandort Niederaussem der RWE Energie AG getroffen.