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Arachnologie (Webespinnen): a) Faerbung und Pigmente bei Spinnen b) Lebenszyklus mehrjaehriger Spinnenarten c) Soziobiologie der Roehrenspinne Eresus niger

Das Projekt "Arachnologie (Webespinnen): a) Faerbung und Pigmente bei Spinnen b) Lebenszyklus mehrjaehriger Spinnenarten c) Soziobiologie der Roehrenspinne Eresus niger" wird/wurde ausgeführt durch: Universität Gießen, Fachbereich 08 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Institut für Allgemeine und Spezielle Zoologie.a) Nachweis von Pigmenten, Biochemie, funktionelle Bedeutung der Koerperfaerbung (Mimese, Mimikri, Balz etc.). Farbwechselphaenomene; Fadenpigmente zur Erhaltung der Klebefaehigkeit (Faengigkeit). b) Bestimmung der Variabilitaet des Lebenszyklus klimatoleranter, habitatspezifischer Spinnenarten anhand der Altersstruktur der Populationen und der Fortpflanzungsperiode. c) Erfassung von Vorkommen der seltenen Roehrenspinne Eresus niger, Analyse der Sozialstrukturen der kolonielebenden Individuen und Nachweis der langjaehrigen Koloniepersistenz, Aufklaerung der sozialen Verhaltensweisen, Sexualbiologie und der partiellen Zwergwuechsigkeit (obligat); olifaktorische Leistungen und ihre Rolle. Methoden: Diverse biochemische, cytologische und histologische Verfahren; experimentelle Techniken zur Klebewirkung der Faeden (Pigmente); Biotopkartierungen, Messung von Klimaparametern; Expositionsversuche (Lebenszyklus); Verhaltensdokumentation (Video-recording) im Freiland und bei Haelterung, Tests mit markierten Geschwistergruppen zur intraspezifischen Toleranz und Kooperation, Zucht- und Ansiedlungsversuche unter kontrollierten Bedingungen (Soziobiologie).

Erweiterte experimentelle Untersuchungen der reaktiven Halogenchemie in Polarregionen (HALOPOLE III)

Das Projekt "Erweiterte experimentelle Untersuchungen der reaktiven Halogenchemie in Polarregionen (HALOPOLE III)" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Heidelberg, Institut für Umweltphysik.Halogenradikale spielen eine Schlüsselrolle in der Chemie der polaren Grenzschicht. Alljährlich im Frühjahr beobachtet man riesige Flächen von mehreren Millionen Quadratkilometern mit stark erhöhten Konzentrationen von reaktivem Brom, welches von salzhaltigen Oberflächen in der Arktis und Antarktis emittiert werden. Dieses Phänomen ist auch als Bromexplosion bekannt. Des Weiteren detektieren sowohl boden- als auch satellitengestützte Messungen signifikante Mengen von Jodoxid über der Antarktis, jedoch nicht in der Arktis. Die Gründe für diese Asymmetrie sind nach wie vor unbekannt, aber das Vorhandensein von nur wenigen ppt reaktiven Jods in der antarktischen Grenzschicht sollte einen signifikanten Einfluss auf das chemische Gleichgewicht der Atmosphäre haben und zu einer Verstärkung des durch Brom katalysierten Ozonabbaus im polaren Frühjahr haben. Der Schwerpunkt der Aktivitäten im Rahmen von HALOPOLE III wird auf der Untersuchung von wichtigen Fragestellungen liegen, die im Rahmen der Vorgängerprojekte HALOPOLE I und II im Bezug auf die Quellen, Senken und Transformationsprozesse von reaktiven Halogenverbindungen in Polarregionen aufgetreten sind. Basierend sowohl auf der synergistischen Untersuchung der bislang gewonnen Daten aus Langzeit - und Feldmessungen sowie auf neuartigen Messungen in der Antarktis sind die wesentlichen Schwerpunkte: (1) Die Untersuchung einer im Rahmen von HALOPOLE II aufgetretenen eklatanten Diskrepanz zwischen aktiven und passiven Messungen DOAS Messungen von IO. (2) Eine eingehende Analyse der DOAS Langzeitmessungen von der Neumayer Station und Arrival Heights (Antarktis) sowie Alert (Kanada) bezüglich Meteorologie, Ursprung der Luftmassen, Vertikalverteilung, sowie des Einflusses von Schnee, Meereis und Eisblumen auf die Freisetzung von reaktiven Halogenverbindungen. (3) Die Untersuchung der kleinskaligen räumlicher und zeitlichen Variation von BrO auf der Basis einer detaillierten Analyse der flugzeuggebundenen MAX-DOAS Messungen während der BROMEX 2012 Kampagne in Barrow/Alaska. (4) Die Analyse der kürzlich in der marginalen Eiszone der Antarktis auf dem Forschungsschiff Polarstern durchgeführten Messungen im Hinblick auf die horizontale und vertikale Verteilung von BrO und IO, sowie den Einfluss der Halogenchemie auf den Ozon- und Quecksilberhaushalt. (5) Weitere detaillierte Untersuchungen des Einflusses von Halogenradikalen, insbesondere Chlor und Jod, auf das chemische Gleichgewicht der polaren Grenzschicht auf der Basis einer Messkampagne in Halley Bay, Antarktis. (6) Detailliertere Langzeit-Messungen von Halogenradikalen und weiteren Substanzen auf der Neumayer Station mittels eines neuen Langpfad-DOAS Instruments welches im Rahmen dieses Projektes entwickelt wird. Zusätzlich zu den bereits existierenden MAX-DOAS Messungen werden diese eine ganzjährige Messungen des vollen Tagesganges sowie die Untersuchung nicht nur der Brom- und Jodchemie, sondern auch der Chlorchemie ermöglichen.

Naturschutz zum Staunen und Anpacken: Viertklässler im Einsatz für die Schlingnatter

Hannover/Handeloh. Eine praktische Unterrichtseinheit der besonderen Art stand für zwei 4. Klassen der Grundschule Sprötze aus Buchholz (Nordheide) vergangene Woche auf dem Stundenplan. Unter dem Motto „Praktischer Naturschutz trifft auf Umweltbildung“ hatten der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP) die Schülerinnen und Schüler an den Rand des Naturschutzgebiets Lüneburger Heide nahe Handeloh eingeladen, um die Arbeit im dortigen „Schlingnatter-Korridor“ vorzustellen und zu erklären. Der „Schlingnatter-Korridor“ war durch das EU-geförderte Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ entwickelt worden. Die Kinder lernten nicht nur viel über den Naturschutz vor Ort, sie packten selber tatkräftig mit an und halfen bei den erforderlichen Pflegearbeiten – der sogenannten Entkusselung. Eine praktische Unterrichtseinheit der besonderen Art stand für zwei 4. Klassen der Grundschule Sprötze aus Buchholz (Nordheide) vergangene Woche auf dem Stundenplan. Unter dem Motto „Praktischer Naturschutz trifft auf Umweltbildung“ hatten der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP) die Schülerinnen und Schüler an den Rand des Naturschutzgebiets Lüneburger Heide nahe Handeloh eingeladen, um die Arbeit im dortigen „Schlingnatter-Korridor“ vorzustellen und zu erklären. Der „Schlingnatter-Korridor“ war durch das EU-geförderte Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ entwickelt worden. Die Kinder lernten nicht nur viel über den Naturschutz vor Ort, sie packten selber tatkräftig mit an und halfen bei den erforderlichen Pflegearbeiten – der sogenannten Entkusselung. Leonie Braasch vom NLWKN und Lena Götz vom VNP standen den aufgeregten Kindern vor Ort Rede und Antwort. Leonie Braasch erklärte, wie der „Schlingnatter-Korridor“ entstanden ist und warum er für den Naturschutz vor Ort wichtig ist. Die wichtigste Botschaft: Gehölze aus fremden Ländern verdrängen durch ihr Wachstum heimische Tier- und Pflanzenarten und müssen deshalb entfernt werden, um bedrohten Arten wie der Schlingnatter und der Zauneidechse zu helfen. „Wenn wir die noch kleinen Traubenkirschen mit der Wurzel herausziehen, können wir ein schnelles Zuwachsen des Korridors verhindern. Somit haben die Schlingnatter und andere Arten hier weiter einen idealen Lebensraum. Diese Pflegearbeiten nennen wir Entkusselung“, erläuterte die NWLKN-Projektmitarbeitern den neugierig zuhörenden Gästen. Lena Götz von der Schutzgebietsbetreuung des VNP führte die Kinder in die Welt der Schlingnatter ein: „Die Meisterin der Tarnung ist für den Menschen harmlos und ist nur sehr selten zu entdecken. Da die Haut der Schlingnatter nicht mitwachsen kann, häutet sie sich regelmäßig. Die abgestreifte Hautschicht, das sogenannte Natternhemd, lässt sich manchmal in der Natur finden.“ Nach der theoretischen Einführung konnten es die Kinder kaum abwarten, selber loszulegen. Zum Warmwerden für die praktische Arbeit stand am Eingangsbereich des Korridors ein Schlangensuchspiel zwischen Wurzeltellern, Gestrüpp und Moos auf dem Programm. Dann legten die Kinder hochmotiviert mit dem Rausrupfen der kleinen Gehölze los. Begeisterung löste vor allem die Bearbeitung von größeren Exemplaren der Traubenkirsche mit dem Spaten aus und die ausgebuddelten großen Pflanzen wurden stolz in die Luft gereckt. Am Ende gab es noch eine Schlangen-Polonaise durch die Heide und als Dankeschön durften alle Kinder eine Holzschlange mit nach Hause nehmen. „Die Aktion macht nicht nur den Kindern, sondern auch uns als Organisations-Team viel Spaß. Es freut uns, dass nach der gelungenen Pflegeaktion im vergangenen Jahr nun erneut so viele Schülerinnen und Schüler angereist sind, um beim praktischen Naturschutz mitzuhelfen“, sagte Leonie Braasch. Das Fazit von Lehrerin Kristina Stein-Matthies fiel ebenfalls positiv aus: „Der heutige Vormittag war für die Kinder ein ganz besonderer. Draußen in der Natur lernten sie nicht nur viel über die Schlingnatter und ihren Lebensraum, sondern freuten sich darüber, durch ihren Einsatz etwas für den Naturschutz tun zu können. Alle hatten viel Spaß dabei und die auszugrabenden Traubenkirschen wurden mit der Zeit immer größer. Da war Teamarbeit gefragt.“ Hintergrund zum Integrierten LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ und dem „Schlingnatter-Korridor“ Hintergrund zum Integrierten LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ und dem „Schlingnatter-Korridor“ Der „Schlingnatter-Korridor“ war durch das EU-geförderte Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ entwickelt worden. Ziel des Korridors aus lichten Waldrändern ist es, Heideflächen mit Vorkommen der gefährdeten Schlingnatter und der Zauneidechse miteinander zu verbinden. Anfang 2021 hatten Harvester und Mini-Bagger deshalb hier Gehölze entfernt. „Die Offenhaltung des Korridors wird uns allerdings jedes Jahr aufs Neue beschäftigen“, betont Lena Götz von der Schutzgebietsbetreuung des VNP. „Das liegt vor allem an der Spätblühenden Traubenkirsche, deren Sämlinge im lichten Korridor sehr schnell wieder hochwachsen.“ Die Gehölzart kommt ursprünglich aus Nordamerika und verdrängt durch ihre dichten und ausdunkelnden Bestände heimische Tier- und Pflanzenarten. Da ist bereits im frühen Stadium händisches Zupacken gefragt. Das Integrierte LIFE-Projekt setzt Maßnahmen wie diese zum Erhalt der biologischen Vielfalt in fast ganz Niedersachsen und weiten Teil Nordrhein-Westfalens um. Die beiden Bundesländer finanzieren 40 % des IP LIFE, die anderen 60 % werden durch die Europäische Kommission gefördert. Weitere Informationen gibt es in folgendem Artikel: Integriertes LIFE-Projekt "Atlantische Sandlandschaften" Ansprechpersonen zum Projekt: Ansprechpersonen zum Projekt: VNP Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide Dirk Mertens Tel: 05198/982 43 24 E-Mail: mertens@verein-naturschutzpark.de NLWKN, IP LIFE „Atlantische Sandlandschaften“ Leonie Braasch Tel: 0511/3034-3368 E-Mail: leonie.braasch@nlwkn.niedersachsen.de Geschafft! Mit Tatendrang und Teamarbeit ließen die Kinder den Traubenkirschen keine Chance (Foto: Leonie Braasch). Mit der Schlangen-Polonaise ging es in die Heide (Foto: Kristina Stein-Matthies).

ReBek - Entwicklung leistungsfähiger und naturnaher Regulations- und Bekämpfungsverfahren als Voraussetzung für eine nachhaltige und zukunftsfähige Waldbewirtschaftung, Teilvorhaben 1: Fallen- und Lockstoffentwicklung und -erprobung für Rüssel- und Borkenkäfer sowie Volatilerprobung in Borkenkäferfallen

Das Projekt "ReBek - Entwicklung leistungsfähiger und naturnaher Regulations- und Bekämpfungsverfahren als Voraussetzung für eine nachhaltige und zukunftsfähige Waldbewirtschaftung, Teilvorhaben 1: Fallen- und Lockstoffentwicklung und -erprobung für Rüssel- und Borkenkäfer sowie Volatilerprobung in Borkenkäferfallen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Dresden, Fachrichtung Forstwissenschaften, Institut für Waldbau und Waldschutz, Professur für Waldschutz.

ReBek - Entwicklung leistungsfähiger und naturnaher Regulations- und Bekämpfungsverfahren als Voraussetzung für eine nachhaltige und zukunftsfähige Waldbewirtschaftung, Teilvorhaben 3: Volatilerprobung für Borkenkäfer sowie Bestimmung praxistauglicher Applikationsformen

Das Projekt "ReBek - Entwicklung leistungsfähiger und naturnaher Regulations- und Bekämpfungsverfahren als Voraussetzung für eine nachhaltige und zukunftsfähige Waldbewirtschaftung, Teilvorhaben 3: Volatilerprobung für Borkenkäfer sowie Bestimmung praxistauglicher Applikationsformen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: OGF Ostdeutsche Gesellschaft für Forstplanung mbH, Niederlassung Sachsen.

Kapitel 61 Rüsselkäfer Rote Listen Sachsen-Anhalt 2020

Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle, Heft 1/2020: 749–768 61 Bearbeitet von Karla Schneider und Wolfgang Bäse (3. Fassung, Stand: Mai 2020) Einführung Die Curculionoidea sind eine weltweit verbreitete Überfamilie der Ordnung der Käfer. Zu ihr gehören neben den Rüsselkäfern (Curculionidae) und den Borkenkäfern (Scolytidae) eine Reihe von Familien, die früher als Teil der Rüsselkäfer betrachtet worden sind. Gegenwärtig sind es die Familien der Blattroller (Atte- labidae), der Ritterspornrüssler (Nemonychidae), der Triebstecher (Rhynchitidae) und der Spitzmausrüssler (Apionidae). Die Familie der Breitrüssler (Anthribidae), in der letzten Roten Liste des Landes Sachsen-Anhalt (Schneider 2004a) noch extra abgehandelt, wird nun innerhalb dieser Überfamilie betrachtet. Die Borken- käfer (Scolytidae) dagegen werden in dieser Fassung der Roten Liste nicht berücksichtigt. In der Checkliste von Sachsen-Anhalt sind 85 Borkenkäferarten erfasst (Bäse 2018b). Die Überfamilie der Curculionoidea um- fasst weltweit über 62.000 Arten, davon allein mehr als 51.000 Arten in der Familie der Rüsselkäfer. Nach Rheinheimer & Hassler (2010) sind die Rüsselkäfer eine Gruppe der Superlative. Sie sind wahrscheinlich die artenreichste Familie im Tier- und Pflanzenreich. Man nimmt an, dass bei den Rüsselkäfern noch viele unbe- schriebene Arten existieren. Die tatsächliche Arten- zahl liegt vermutlich um ein Vielfaches höher. In Mitteleuropa sind die Rüsselkäfer (ohne Borken- käfer) mit etwa 1.200 Arten vertreten, davon konnten in Sachsen-Anhalt bisher 752 Arten belegt werden. Rüsselkäfer besiedeln fast alle Lebensräume. Man kann sie vom arktischen Norden bis zu den Tropen finden. Sie leben im Boden, am Boden, auf Pflanzen, in Stängeln und Samen, unter der Rinde, manche Ar- ten auch im Wasser an Wasserpflanzen oder in tiefen Bodenschichten. Die zuletzt genannten Vertreter sind blind und leben an Wurzeln. Sie sind kaum an der Oberfläche zu finden (Rheinheimer & Hassler 2010). Der große Artenreichtum und die spezielle Lebensweise vieler Arten macht sie zu einem bedeutenden Faktor in den Ökosystemen und Nahrungsketten. Auf der an- deren Seite ist es die Lebensweise, die es erschwert, sie in ihren Habitaten nachzuweisen. So sind zahlrei- che Arten oft nur direkt und zu bestimmten Jahres- zeiten an der Entwicklungspflanze zu finden. Häufig leben sie versteckt bzw. sind dämmerungs- oder nachtaktiv. Viele sind unauffällig gefärbt, dadurch schlecht sichtbar bzw. lassen sich bei Berührung der Pflanzen fallen. Rüsselkäfer leben phytophag und ernähren sich von allen Pflanzenteilen einschließlich lebendem und totem Holz. Es gibt nur wenige Pflanzenarten Rüsselkäfer (Coleoptera: Curculionoidea exkl. Scolytidae) in unserem Gebiet, die von diesen Käfern nicht be- fallen werden. Einzelne Arten sind hoch spezialisiert und können nur an einer einzigen Pflanzenart leben. Rüsselkäfer besiedeln auch Extremhabitate wie aride Zonen (Cleonus-Arten), Salzstellen (Sitona-, Ceutor- hynchus-Arten) und stehende Gewässer (Litodacty- lus-, Eubrychius-, Stenopelmus-Arten). Sie kommen auch artenreich in den Randzonen von Hochmooren, in lichten Bereichen von Wäldern, in Trocken- und Halbtrockenrasen, in Wiesen und in Brach- und Ru- deralflächen vor. Somit stellen sie spezielle Ansprü- che an ihren Lebensraum und eignen sich gut für die Landschaftsbewertung, z. B. im Rahmen von Umwelt- verträglichkeitsprüfungen. Besonders hygrophile und aquatische Arten sind sehr anspruchsvoll. Sie haben eine ähnlich hohe Bedeutung als Indikatoren wie die Schilfkäfer (Sprick & Winkelmann 1993). Häufigkeitsschwankungen oder ein Rückgang von Arten sind bei den wenig bearbeiteten Rüsselkäfern ebenso schwer zu bewerten wie die Frage nach den anthropogenen oder natürlichen Ursachen. Rheinhei- mer & Hassler (2010) nennen einige wichtige Faktoren wie Temperaturschwankungen, Niederschläge, Nah- rungsangebot, Krankheiten, Parasiten und Fraßfeinde, die für eine Beurteilung beachtet werden müssen. Zur taxonomischen Systematik der Rüsselkäfer gibt es derzeit keine einheitliche Auffassung. Das be- trifft auch die Anerkennung selbständiger Familien (vgl. Rheinheimer & Hassler 2010). Familie Anthribidae Billberg, 1820 – Breitrüssler Die Breitrüssler sind mit weltweit etwa 4.000 Arten eine gut abgegrenzte Gruppe und wurden schon früh als Schwesterngruppe der Rüsselkäfer betrachtet. Die Mehrzahl der Arten ist in den Tropen verbreitet und zeichnet sich hier durch einen großen Formenreichtum aus. Einige Arten ähneln durch schlanken Körperbau und lange Fühler den Cerambyciden, andere erinnern an Chrysomeliden oder an Curculioniden, da sie einen gut ausgebildeten Rüssel besitzen. Ähnlichkeiten be- stehen auch zu den Scolytiden und Bruchiden. In Europa sind die Breitrüssler nur mit ca. 60 Ar- ten vertreten. Sie sind unauffällig mit einer geringen Formenvielfalt. Rheinheimer & Hassler (2010) nehmen an, dass die europäischen Arten Relikte einer früher artenreicheren Fauna sind. Für Sachsen-Anhalt konn- ten bisher 14 Arten registriert werden. Die größte Art Platyrhinus resinosus erreicht eine Länge von 15 mm. Heimische Arten entwickeln sich vor allem in Stümp- fen und Ästen abgestorbener und von Pilzen befalle- ner Bäume und Sträucher. Die Larven fressen unregel- mäßige Gänge in das Holz und verpuppen sich auch hier. Die Gattung Brachytarsus weicht von dieser Ent- wicklung ab. Die Larven der Gattung fressen Schild- und Blattläuse und entwickeln sich unter loser Rinde, 749 Rüsselkäfer Abb. 1: Der Weiße Breitrüssler (Platystomos albinus) ist in großen Teilen Europas zu finden. Die Art gilt auch in Deutschland als weit verbrei- tet, ist aber aufgrund seiner guten Tarnung nicht leicht zu finden (Foto: A. Stark). wo auch ihre Verpuppung stattfindet. Da die Färbung der Breitrüssler oft ihrer verpilzten Umgebung ent- spricht, sind die Tiere meist sehr schwer zu finden. Familie Attelabidae Billberg, 1820 – Blattroller Weltweit ist diese Familie mit ca. 1.000 Arten verbrei- tet und besitzt eine der bizarrsten Rüsselkäferarten überhaupt, den Giraffenrüssler aus Madagaskar. Bei dieser Art weisen die Weibchen ein extrem verlänger- tes Halsschild auf. Andere tragen eine leuchtend rote Warnfarbe. Typisch für Blattroller ist die Brutfürsorge. Die Weibchen stellen Blattwickel her, in denen die Eier abgelegt werden. Familie Nemonychidae Bedel, 1882 – Ritterspornrüssler Diese Familie enthielt ursprünglich nur eine Gattung. Neben unserer mitteleuropäischen Art gibt es noch zwei in Nordafrika und eine in Mittelasien. Als Wirts- pflanzen sind zurzeit nur Rittersporn-Arten bekannt. Da durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung von Ackerflächen der Rittersporn seltener wird, ist die mitteleuropäische Art stark gefährdet, ihr Fort- bestand unsicher. Die ehemalige Familie Cimberidae Gozis gehört jetzt ebenfalls hierher. In diese kleine und artenarme Gruppe fallen weltweit nur fünf Gattungen mit ca. 15 Arten. Alle Arten entwickeln sich auf Nadelbäumen. In Deutschland kommen zwei Arten vor. Beide leben an Blütenständen von Waldkie- fern (Pinus sylvestris L.). Sie sind weit verbreitet, aber nicht häufig. Familie Rhynchitidae Gistel, 1848 – Triebstecher Nach Rheinheimer & Hassler (2010) existiert die größte Artenvielfalt in Südostasien. Viele Pflanzenfamilien und fast alle Pflanzenteile werden genutzt. Es gibt Brutfürsorge, aber auch Brutparasitismus. Triebste- cher gehören zu einer stammesgeschichtlich alten Familie. Funde aus dem Jura und dem baltischen Bernstein (Eozän) belegen dies. Familie Apionidae Schönherr, 1823 – Spitzmausrüssler Über 1.500 Arten können weltweit zu dieser Familie gezählt werden. Es sind sehr kleine, nur bis etwa 4 mm große Käfer mit recht einheitlichem Aussehen. Der Rüssel läuft vorn spitz zu. Nach hinten werden die Käfer allmählich dicker und zeigen ein birnenför- miges Aussehen. Die meisten Arten leben an krau- tigen Pflanzen, einige wenige an Baumarten. Viele unserer Arten sind Nahrungsspezialisten. Sie fressen monophag an einer Pflanzenart oder oligophag an einer Pflanzengattung. Die meisten Arten sind auf Fabaceae (Leguminosen) und Asteraceae (Korbblütler) zu finden. Sie minieren im Pflanzengewebe, einige erzeugen Pflanzengallen. Gelegentlich können einige Spezies als Schädlinge auftreten und pflanzliche Viren Abb. 2: Der Adern-Bohrer (Curculio venosus) kann in Mitteleuropa überall beobachtet werden. Er liebt wärmere Gebiete und tiefere Lagen. Seine Wirtspflanzen sind verschiedene Eichenarten. Die Larven entwickeln sich in den Eicheln, wo sie zweimal überwintern und die Käfer dann zwischen Mitte April und Juli zu beobachten sind (Foto: S. Schönebaum). Abb. 3: Der Rebenstecher (Byctiscus betulae) glänzt goldgrün, violett oder metallisch blau. In Europa ist die Gattung Byctiscus nur mit zwei Arten vertreten. Die Weibchen betreiben Brutfürsorge, in dem sie Blätter zu einem Wickel zusammenrollen, der den Larven als Nahrung dient. (Foto: S. Schönebaum). Abb. 4: Der seltene aquatisch lebende Rüsselkäfer Bagous majzlani entwickelt sich nach bisherigem Kenntnisstand ausschließlich an Wasser-Schwaden (Glyceria maxima). Nach gut 130 Jahren wurde die Art im Frühjahr 2020 im Wulfener Bruch wiederentdeckt (Foto: D. Rolke). Abb. 5: Der Westliche Möhrenrüssler (Leucophyes pedestris) wird nur selten gefunden. Die Art bevorzugt wärmere Gebiete, wie sonnige Magerrasen oder xerotherme lückige be- wachsene Stellen. Für Sachsen-Anhalt wird sie als stark gefährdet eingestuft und ist nur ganz im Süden des Bundeslandes nachweisbar. Die Futterpflanze der Art ist die wilde Möhre (Foto: D. Rolke). Abb. 6: Der Gefleckte Langrüssler (Cyphocleonus dealbatus) ist in Sachsen-Anhalt weit verbreitet. Die Larven bilden Gallen an den Wurzeln von Asteraceen. Durch ihre grau marmorierte Oberseite mit schwarzen Kahlstellen sind die Käfer auf ihren Wirtspflanzen gut getarnt. Die Art ist typisch für sonnige, warme und offene Böden (Foto: S. Schönebaum). 750 Rüsselkäfer 2 3 4 5 6 751

H2020-EU.3.5. - Societal Challenges - Climate action, Environment, Resource Efficiency and Raw Materials - (H2020-EU.3.5. - Gesellschaftliche Herausforderungen - Klimaschutz, Umwelt, Ressourceneffizienz und Rohstoffe), Keeping insects out of the greenhouse gate with odor-masking natural extracts (GATEKEEPER)

Das Projekt "H2020-EU.3.5. - Societal Challenges - Climate action, Environment, Resource Efficiency and Raw Materials - (H2020-EU.3.5. - Gesellschaftliche Herausforderungen - Klimaschutz, Umwelt, Ressourceneffizienz und Rohstoffe), Keeping insects out of the greenhouse gate with odor-masking natural extracts (GATEKEEPER)" wird/wurde ausgeführt durch: Eden Shield Ltd.

FP7-KBBE, Protection of consumers by microbial risk mitigation through combating segregation of expertise (PROMISE)

Das Projekt "FP7-KBBE, Protection of consumers by microbial risk mitigation through combating segregation of expertise (PROMISE)" wird/wurde gefördert durch: Kommission der Europäischen Gemeinschaften Brüssel. Es wird/wurde ausgeführt durch: Veterinärmedizinische Universität Wien, Büro für Forschungsförderung und Innovation.PROMISE strives for multidimensional networking thus fostering integration. The primary strategic objective of PROMISE is to improve and increase the integration, collaboration and knowledge transfer between the new member states, old member states (EU15) and candidate countries through a collaborative workplan of exchange of expertise and regional training and dissemination actions, to tackle common food safety threats. PROMISE strives for sustainability through involvement of risk communicators. A further strategic objective is to integrate stakeholders like public health authorities and national food safety authorities from the old and new member countries in order to ensure the exploitation of research results into standardisation and harmonisation efforts. PROMISE will enhance the knowledge on pathogen transmission. While legal imports are well monitored for contamination and alerts are registered through the Rapid Alert System for Food and Feed RASFF notification systems, gates into the EU-27 could exist where food supply chains are not controllled. These uncontrolled imports present the risk that new strains of traditional pathogens will be transferred from third countries into the European Union. Analysing, assessing and interpreting this risk of introducing new strains of pathogens is one of the main objectives of PROMISE.

Climate indicators on the local scale for past, present and future and platform data management

Das Projekt "Climate indicators on the local scale for past, present and future and platform data management" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Philipps-Universität Marburg, Fachgebiet Klimageographie und Umweltmodellierung.PI Trachte. Predicting future climate change is in itself already difficult, especially in such complex ecosystems as the Andean mountain rain and dry forest as well as the Paramo. The common tools to simulate global climate change are global circulation models (GCM). Because of their coarse resolution they are not able to capture atmospheric processes affecting the local climate. For this reason a dynamical downscaling approach will be used to develop a highly resolved spatial and temporal Climatic Indicator System (hrCIS) to derive ecologically relevant climate change indicators affecting the ecosystems of South Ecuador. A local-limited area model (LAM) will be used to (i) generate a highly resolved gridded climatology for present day (hrCISpr) based on reanalysis data and (ii) to generate a highly resolved gridded climatology for projected future (hrCISpf) based on the new Representative Concentration Pathways (RCP) scenario data. The output of the LAM for present day will be validated with in-situ measurement data and satellite-derived products to ensure the accuracy of the model for the simulations of the projected future. On the basis of statistical analysis of both climatologies changes in climate indicators such as air temperature and precipitation regime will be described. PI Bendix. The proper storage, curation and accessibility of environmental data is of crucial importance for global change research particularly for monitoring purposes. C 12 offers an adequate data management system for the Platform for Biodiversity and Ecosystem Monitoring and Research. This is achieved by extending the web-based information management system FOR816DW (a data warehouse for collaborative ecological research units) with features like - an automatic upload interfaces - a workbench for integrative analysis - a user defined alert system, to facilitate environmental monitoring for scientist as well as stakeholders. A further objective is the transfer of knowledge and information (know how, source code, and collection data) to our partners in Ecuador. We cooperate with university and non-university parties in the joint establishment of a Data access platform for environmental data of the region. This includes the long-term accessibility, which is envisaged by a data transfer to the planned German national data infrastructure GFBio.

Cost effective inspection and structural maintenance for ship safety and environmental protection throughout its life cycle (CAS)

Das Projekt "Cost effective inspection and structural maintenance for ship safety and environmental protection throughout its life cycle (CAS)" wird/wurde gefördert durch: Kommission der Europäischen Gemeinschaften Brüssel. Es wird/wurde ausgeführt durch: Bureau Veritas.Objective: For oil tankers to be more environmentally friendly along their life cycle, IMO has set forth a condition assessment scheme 'CAS' for single hull tankers and is now working to develop a similar type of codefor double hull tankers, which involve huge amounts of measurement information. Performing thoseinspections efficiently requires processing measurement information on a real time basis, resulting incost savings because fast assessment of the ship condition and decision-making could be done while theship is still in the dock for maintenance.Measurement information consists of thickness measurements, visual assessment of coating and cracksdetection. In the existing situation, because there is no standardization of data, it is recorded manuallyon ship drawings or tables, which are very difficult to handle. Measurement information takes a longtime to report and to analyse, leading to some repairs being performed at the next docking of the ship.The system to be developed in this project includes such innovative features as: development of a simplified andflexible ship electronic model which can be refined to fit the needs of inspections, addition of measurementinformation in this ship model, automatic updating of the measurement information in the ship model, integrationof robotics, easy handling of measurement information using virtual reality, immediate worldwide access. Systematic comparison and consistency checks of measurement campaigns will trigger electronic alerts. Repairdecisions and residual lifetime of the structure will be calculated with modern methods of risk based maintenance modelling, with the interesting feature that the model will be updated after each measurementcampaign. The system to be developed is applicable to any ship type, but, due to the current focus on tankers and bulkcarriers, these ships will be used as the main case studies.

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