Ziel des Forschungsvorhabens sind systematische Untersuchungen über den Einfluss der unterschiedlichen Modifizierungsverfahren und -stufen auf die verleimungsrelevanten Eigenschaften der Holzoberfläche. Es sollen die Zusammenhänge zwischen den verleimungsrelevanten Eigenschaften des Thermoholzes und der Bindungsfestigkeit von Verklebungen mit verschiedenen Bindemitteln (UF-Harze, PF-Harze und Klebstoffe auf Basis von PMDI) untersucht werden. Ein weiteres Ziel der Untersuchungen ist eine verleimungsfördernde Aktivierung der Oberfläche von thermisch behandeltem Holz durch verschiedene Behandlungen. Die wichtigsten Modifizierungsverfahren (Behandlung unter Stickstoffatmosphäre, Feuchte-Wärme-Druck-Verfahren, OHT-Verfahren) sollen an Fichten- und Buchenholz untersucht werden. Soweit erhältlich soll Thermoholz aus der industriellen Produktion verwendet werden. Fallweise kann die thermische Behandlung im Labor vorgenommen werden. Es sollen die Veränderungen in den verleimungsrelevanten chemischen und physikalischen Eigenschaften der Thermohölzer in Abhängigkeit von der thermischen Behandlung sowie die Verleimbarkeit der Thermohölzer mit verschiedenen Klebstoffen untersucht werden. Weiterhin soll untersucht werden, inwieweit die Oberflächen der Thermohölzer durch eine Behandlung mit verschiedenen chemischen Stoffen verleimungsfördernd aktiviert werden kann. Die im Labor als besonders günstig ermittelten Behandlungsbedingungen sollen in in Betriebsversuchen verifiziert werden.
Das Hauptziel ist die Entwicklung von dauerhaftem und formstabilem Vollholz für hohe biologische und mechanische Beanspruchung durch Kombination mehrerer Vergütungsprozesse, insbesondere der Verdichtung und thermischen Modifizierung. Es soll ein Vollholzmaterial für den Innen- und Außenbereich entwickelt werden mit dem Ziel notwendige Querschnittsabmessungen zu verringern, neue Einsatzmöglichkeiten im Außenbereich zu erschließen und die Verwendbarkeit bislang ungenutzter Holzarten und -sortimente, insbesondere der Rotbuche, zu steigern. Der Projektpartner Leibniz Universität Hannover untersucht das Material auf allen Prozess- und Entwicklungsstufen im Labor- und Freilandversuch hinsichtlich der Dauerhaftigkeit gegenüber verschiedenen biotischen Schädlingen und abiotischen Schädigungseinflüssen. Durch eine zweistufige Vergütung durch eine Verdichtung im ersten Schritt und eine Thermobehandlung im zweiten Schritt soll ein dauerhaftes und zugleich von den Trageigenschaften her konkurrenzfähiges, umweltfreundliches Material hergestellt werden. Verdichtetes Thermoholz eröffnet den Unternehmen die Möglichkeit der Bedienung von Märkten, die bisher nur durch chemisch behandeltes Holz oder tropische Hölzer abgedeckt werden konnten.
In Kombination mit der Farbveränderung besitzt die technologische Verbesserung von Laub- und Nadelholz durch thermische Modifikation ein hohes Potential für die Verwertung heimischer Hölzer für die Fensterindustrie und Aussenanwendungen. Durch die gute Verfügbarkeit dieser Hölzer wird eine hohe Wirtschaftlichkeit der thermischen Modifikation für dieses Einsatzgebiet erwartet. Weiters ist zu erwarten, dass damit der Bedarf dauerhafter, ausländischer Hölzer (Tropenhölzer) reduziert werden kann und damit ein wichtiger Beitrag für die regionale Wertschöpfuung der Wald-Holz-Produktkette geleistet wird. Grundsätzlich ist die nachhaltige Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen immer von der wirtschaftlichen Entwicklung einer Region abhängig. Die Einbeziehung der gesamten Verarbeitungskette führt zu einer engen Bindung zwischen Holzproduktion und Holzverarbeitung. Durch die räumlich Nähe von Produzent, Weiterverarbeiter und eventuell auch Konsument sind kurze Transportwege möglich. Der Ort Weissbach bei Lofer gilt als Naturraumgemeinde und dieses Produkt ist eine stimmige und sanfte technologische Weiterentwicklung für die Region. Diese Kombination stellt den sehr seltenen Fall einer optimalen Ausnutzung von verfügbarer erneuerbarer Energie und entspricht daher vollinhaltlich dem Umweltschutzgedanke.