Am 30. Juni 2016 einigten sich das Europäische Parlament, der Rat und die Europäische Kommission auf Kernpositionen für eine neue Verordnung zur Tiefseefischerei. Damit soll unter anderem die Schleppnetzfischerei unter 800 Metern verboten werden. Neben dem Verbot von Bodenschleppnetzen wurden weitere, dringend notwendige Reformen für den Fischerei-Sektor beschlossen. So sind Stellnetze und Kiemennetze in Regionen unterhalb von 600 Meter zukünftig verboten. Für bisher nicht befischte Gebiete ist eine Verträglichkeitsprüfung erforderlich, bevor eine Fangerlaubnis für Tiefseefische erteilt wird. Außerdem müssen zukünftig auf 20 Prozent der Ausfahrten von Tiefseefischern innerhalb der EU-Gewässer und auf der Hohen See Beobachter eingesetzt werden. Bei Kontakt mit Tiefseekorallen, -schwämmen und anderen empfindlichen Tiefsee-Ökosystemen muss der Fang abgebrochen und anderswo fortgesetzt werden.
Das Projekt "FS SONNE (SO 194) - Biolumineszenz: Biolumineszenz und biologische Rhythmen in der mesopelagischen Fauna" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Anatomisches Institut durchgeführt. Ziele: Die physiologischen Untersuchungen an Fischen in der mesopelagischen Zone entlang des Kermadec Arcs bilden einen Beitrag zur biologischen meereswissenschaftlichen Grundlagenforschung und sind daher wichtiger Bestandteil der Analyse der Ökosysteme in den Ozeanen. Mit Hilfe der physiologischen Untersuchungen soll die Funktionsweise der Bioluminiszenz bei Tiefseefischen untersucht werden. Gleichzeitig sollen über die Physiologie Rückschlüsse auf die Lebensweise der Fische und ihre Einbindung in das Ökosystem Tiefsee gezogen werden. Die geplanten Untersuchungen sind aktuell und zum Teil innovativ und werden helfen Wissenslücken in Bezug auf das Leben in der Tiefsee zu schließen. Durch den Ersteinsatz neuer Geräte sollen darüber hinaus erstmals Langzeitaufnahmen von Bioluminiszenz- Ereignissen beobachtet werden. Der Fahrtbericht wird als Hardcopy bei der Technischen Informationsbibliothek in Hannover vorliegen und die Wochenberichte der Forschungsfahrt finden sich auf der Internetplattform des FS SONNE (BGR).
Das Projekt "BIOLUMINISZENZ IV: Adaption der visuellen Systeme mesopelagischer Tiere an die Bioluminiszenz auf der INGON Ausfahrt SO 258" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät, Department für Anatomie durchgeführt. Die Expedition mit dem Forschungsschiff 'Sonne' (Fahrt So 258) hat zum Ziel, durch den Einsatz neuer Technologien und Experimente weitere Erkenntnisse zur Sinnesbiologie, vor allem zu Biolumineszenz der mesopelagischen Fauna zu liefern. Durch die Zusammenarbeit und Teilnahme von renommierten Wissenschaftler-Kollegen aus England, USA und Australien wird ein breites Spektrum von Methoden zum Einsatz kommen (autonome Plattformen für das Filmen und Datensammeln in Tiefen von 500-1000 m, 4 elektrophysiologische Mess-Apparaturen zur Charakterisierung der Regenration von Rhodopsin sowie die zeitlichen und räumlichen Auflösung der Retinae bzw. den Augen von Fischen, Krebsen und Tintenfischen). Weiterhin werden wir in einem Querschnitt vieler Arten durch molekularbiologische Analysen die Evolution der Tiefsee-Rhodopsine untersuchen, ein in diesem Umfang völlig neuartiges Projekt. Darüber hinaus hoffen wir, durch unsere Fänge weitere Arten und Daten zur Evolution der Teleskopaugen und ihrer speziellen optischen Eigenschaften liefern zu können. Die Gewässer des Indischen Ozeans, die die Sonne-Fahrt 258 besuchen wird, sind bisher erst wenig systematisch untersucht worden. Daher ist nicht auszuschließen, dass auch neue Spezies angetroffen werden. An Bord werden die physiologischen Experimente durchgeführt, da sie lebendes Gewebe erfordern. Diese Ergebnisse können zeitnah zur Publikation aufbereitet werden. Ansonsten werden wir für die morphologischen und molekularbiologischen Arbeiten das gefangene Material an Bord aufbereiten (präparieren, fixieren bzw. für den Transport konservieren). Die Analyse dieser Proben erfolgt in den Heimatlaboren und kann erfahrungsgemäß mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Das Projekt "Methodische Aspekte der hydroakustischen Bestandsaufnahme von pelagischen Fischbestaenden - MERSUR" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Institut für Seefischerei durchgeführt.