Die geochemischen Bedingungen im Bodenwasser und Tiefseesediment des Untersuchungsgebietes im Peru-Becken wurden in ihrer natuerlichen Variationsbreite charakterisiert. Dies erfuellt eine Aufgabe des Forschungsverbundes TUSCH (Tiefsee-Umweltschutz). Die parametrisierten natuerlichen Verhaeltnisse finden gegenwaertig Verwendung bei der mathematischen Simulation der Auswirkungen technischer Eingriffe auf das Oekosystem. Durch den Einsatz der 57 Fe-Moessbauer-Spektroskopie in Kombination mit den zur Untersuchung der geochemischen Bedingungen konventionell eingesetzten Methoden wie Porenwasseranalytik, XRF, XRD und LECO zeigen sich die Sedimente chemisch weitaus reaktiver als bisher angenommen wurde. Diesem Befund muss bei der Modellierung des geochemischen Systems und seiner Beeinflussung durch technische Eingriffe Rechnung getragen werden.
Das Projekt GECOMET befasst sich im Rahmen des Forschungsverbundes TUSCH (Tiefsee-Umweltschutz) mit der Frage moeglicher Veraenderungen im chemischen Milieu am Meeresboden bei zukuenftigen technischen Aktivitaeten in der Tiefsee. Insbesondere geht es um Freisetzung und Bindung von Schwermetallen. Aufbauend auf frueheren Laborergebnissen waren auf der Forschungsfahrt SO106 im Peru-Becken in-situ-Stoerexperimente am Meeresboden vorgesehen. Aufgrund technischer Probleme mussten die Versuche verschoben und auf Laborversuche an Bord zurueckgegriffen werden. Es wurden Freisetzungen von Naehrstoffen u.a. Metallen aus dem Sedimentporenwasser und die Zunahme mikrobieller Aktivitaet beobachtet. In weiteren Untersuchungen wurden Porenwasser- und Sedimentanalysen, sequentielle Laugungsversuche, Sorptionsversuche und Diffusionsversuche eingesetzt, um das Verhalten der Schwermetalle im Oberflaechensediment zu dokumentieren. Als Resultat kann festgehalten werden, dass die Dicke der oxischen manganoxidreichen Oberflaechenschicht und die Tiefe der Stoerung entscheidende Kriterien fuer die Freisetzung bzw. Bindung von Schwermetallen sind.