Subedi, Bikram; Du, Bowen; Chambliss, C. Kevin; Koschorreck, Jan; Rüdel, Heinz; Quack, Markus; Brooks, Bryan W.; Usenko, Sascha Environmental Science & Technology 46 (2012), 16, 9047–9054 German Environment Specimen Bank (GESB) fish tissue samples, collected from 14 different GESB locations, were analyzed for 15 pharmaceuticals, 2 pharmaceutical metabolites, and 12 personal care products. Only 2 pharmaceuticals, diphenhydramine and desmethylsertraline, were measured above MDL. Diphenhydramine (0.04-0.07 ng g -1 ww) and desmethylsertraline (1.65-3.28 ng g -1 ww) were measured at 4 and 2 locations, respectively. The maximum concentrations of galaxolide (HHCB) (447 ng g -1 ww) and tonalide (AHTN) (15 ng g -1 ww) were measured at the Rehlingen sampling site in the Saar River. A significant decrease in HHCB and AHTN fish tissue concentrations was observed from 1995 to 2008 at select GESB sampling sites (r 2 = 0.69-0.89 for galaxolide and 0.89-0.97 for tonalide with p < 0.003). Galaxolide and tonalide fish tissue concentrations in Germany were ~19× and ~28× lower, respectively, as compared to fish tissue concentrations measured in a United States nationwide PPCP study conducted in 2006. Proximity of the sampling locations to the upstream wastewater treatment plant discharging point and mean annual flow at the sampling location were found to significantly predict galaxolide and tonalide fish tissue concentrations (HHCB: r 2 = 0.79, p = 0.021 and AHTN: r 2 = 0.81, p = 0.037) in Germany. doi:10.1021/es301359t
Polyzyklische Moschusverbindungen sind synthetische Duftstoffen, die in Körperpflegemitteln, Wasch- und Reinigungsmitteln, Papier und Textilien eingesetzt werden. Über Abwässer und Klärschlämme gelangen sie in die Umwelt. Einige Moschusverbindungen sind bioakkumulierend, endokrin wirksam und toxisch für aquatische Organismen. In Brassen aus deutschen Fließgewässern und Miesmuscheln aus Nord- und Ostsee dominierten die polyzyklischen Moschusverbindungen HHCB (Handelsname: Galaxolid) und AHTN (Handelsname:Tonalid). Im Untersuchungszeitraum 1986-2003 waren Brassen deutlich stärker belastet als Miesmuscheln. Generell ist eine Abnahme der Belastung seit Mitte der 1990er Jahre zu beobachten. Zu den wirtschaftlich wichtigsten polyzyklischen Moschusverbindungen gehören HHCB und AHTN. Beide Verbindungen werden nur zum Teil in Kläranlagen abgebaut, und können in Kläranlagenabläufen nachgewiesen werden. AHTN, nicht aber HHCB, wird durch UV-Strahlung weiter abgebaut. Da beide Stoffe lipophil sind, können sie sich in Organismen anreichern. Um die Belastung aquatischer Organismen in deutschen Gewässern zu erfassen, wurden Brassen aus verschiedenen deutschen Fließgewässern und Miesmuscheln aus Nord- und Ostsee im Rahmen eines retrospektiven Monitorings auf AHTN und HHCB untersucht. HHCB und AHTN wurden in allen Muschelproben aus der südlichen Nordsee (Eckwarderhörne) nachgewiesen. Die Konzentrationen lagen bei 0,52 - 1,7 ng HHCB/g Frischgewicht (FG) und 0,39 - 2,5 ng AHTN/g FG. Bis Mitte der 1990er Jahre dominierte AHTN, in den Folgejahren lagen die HHCB-Konzentrationen höher. Miesmuscheln aus der Ostsee wiesen generell niedrigere AHTN- und HHCB-Gehalte auf. Verglichen mit Miesmuscheln waren Brassen bis zu 1000 Mal stärker mit HHCB und AHTN belastet. Der Grund hierfür dürfte die höhere Exposition von Brassen durch Kläranlagenabläufe sein (geringere Verdünnung). Die Konzentrationen von HHCB waren dabei durchgehend höher als von AHTN (um Faktoren von 2 bis 17). Die höchsten Gehalte fanden sich Mitte der 1990er Jahre bei Brassen aus der Saar (bis 2005 ng HHCB/g FG und 605 ng AHTN/g FG). An allen Probenahmeflächen nahmen die Belastungen mit polyzyklischen Moschusverbindungen seit Mitte der 1990er Jahre ab. Die Belastung von Miesmuscheln und Brassen durch die polyzyklischen Moschusverbindungen HHCB und AHTN nahm bis 2003 ab. Dies ist wahrscheinlich auf rückläufige Verbrauchssmengen durch den Einsatz von Ersatzstoffen zurückzuführen. Aber was bedeutet die Anwesenheit dieser Stoffe im Gewässer für aquatische Organismen? Die aus den Fischgewebekonzentrationen extrapolierten Wasserkonzentrationen lagen bis 2003 unterhalb der jeweiligen für aquatische Organismen kritischen Konzentrationen (PNEC - predicted no effect concentration). Für deutsche Fließgewässer wurden im Rahmen dieser Studie maximale Wasserkonzentrationen von 3,2 µg HHCB/L und 1,0 µg AHTN/L errechnet, während die PNEC für Süßwasserorganismen bei 4,4 µg HHCB/L und 2,8 µg AHTN/L liegt. Damit ist eine direkte Gefährdung der aquatischen Umwelt durch diese Verbindungen im Untersuchungszeitraum unwahrscheinlich. Aktualisiert am: 12.01.2022 Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche
Das Projekt "Untersuchung des Stoffverhaltens von polycyclischen Moschusverbindungen in Klaerschlaemmen und in Boeden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. Entsprechend des Expositionspfades erscheinen polycyclische Moschusverbindungen im kommunalen Abwasser und damit auch im Klaerschlamm bzw. in Vorflutern und Sedimenten. Wie Untersuchungen von Eschke (1996) zeigen, liegen die Zulaufkonzentrationen in kommunalen Klaeranlagen fuer Moschus-Keton zwischen 0,6-2,4 myg/l, fuer Galaxolide zwischen 4-27 myg/l und Ablauf bei 0,2-1,3 bzw. bei 1,2-9 myg/l. Dies bedeutet, dass 1/3 bis 1/2 der eingetragenen Menge im Klaerschlamm verbleibt und der Rest in die Vorfluter und Fluesse gelangt (Rimkuss und Wolf 1993, Geyer et. al., 1994, Eschke et.al., 1995). In kommunalen Klaeranlagen (Fooken et. al., 1997) wurden die HHCB/AHTN-Konzentration mit 12-21 mg/kg m tief r angegeben. Dies sind sehr hohe Gehalte, die angesichts der hohen Persistenz und der vermuteten starken Sorption an Klaerschlamm zwingend naeher untersucht werden muessten. Folgende Forschungsaufgaben ergeben sich daraus: 1. Untersuchungen von Klaeranlagenzu- und ablaeufen und Klaerschlaemmen auf HHCB/AHTN, - 2. Untersuchungen des Abbauverhaltens dieser Stoffe in verschiedenen Boeden und Klaerschlammanwendung nach Anpassung der analytischen Bestimmungsverfahren fuer Boeden, - Untersuchung des Verbleibs in Pflanzen und Beurteilung des Versickerungsverhaltens. Es sollenca. 20 verschiedene Klaeranlagen untersucht werden, um einen begrenzten Ueberblick ueber die Belastungssituation zu erhalten. Weiterhin sollen von fuenf Klaeranlagen der Zulauf sowie der Ablauf gemessen werden. Anhand von 3 verschiedenen Boeden, einem humusreichen, einem sandigen und einem tonreichen, soll das Stoffverhalten in Boeden nach Klaerschlammausbringung d.h. der Abbau und die Verlagerung, untersucht werden. Mittels eines Lysimeterversuches an einem Grosslysimeter im Rahmen einer Worst-case-Betrachtung, soll das Versickerungsverhalten unter natuerlichen Bedingungen untersucht werden.
Das Projekt "Vorhaben des GerES (2014-2017): Untersuchung von Hausstaub auf Phthalate, Ersatzstoffe für Phthalate und Flammschutzmittel sowie die Identifizierung neuerer Stoffe (z.B. Biozide, schwererflüchtige Duftstoffe)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung durchgeführt. In der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit, GerES 2014-2017, welche am Umweltbundesamt (UBA) durchgeführt wird, werden die Umweltbelastungen von Kindern und Jugendlichen untersucht. Im Rahmen dieser Studie analysiert das Fraunhofer IVV im Auftrag des UBA 650 Hausstäube, die aus Haushalten der Studienteilnehmer stammen und vom UBA zur Verfügung gestellt werden. 34 Zielanalyten aus den Substanzklassen der Phthalate, Ersatzstoffe für Phthalate (zum Beispiel Adipate), phosphorhaltige Flammschutzmittel (wie Tributylphosphat, Triphenylphosphat) und polyzyklischen Moschusduftstoffen (wie Moschus-Xylol, Moschus-Keton, Tonalid) werden hierbei mittels GC- und LC-MS quantifiziert. Die Erhebung dieser Daten soll es ermöglichen, Gesundheit und Entwicklung von Kindern mit eventuell vorliegender Schadstoffbelastung zu korrelieren. In einem zweiten Arbeitspaket werden 100 dieser Hausstaubproben mittels hochauflösendem LC-MS screening auf weitere Stoffe wie Biozide, makrozyklische Moschusverbindungen, phthalatfreie Weichmacher und andere Substanzen untersucht. Sollten diese Zusatzparameter regelmäßig in Hausstäuben nachweisbar sein, ist deren Gesundheitsrelevanz in weiteren Studien genauer zu prüfen.
Das Projekt "Nitromoschus- und polyzyklische Moschusverbindungen: Untersuchungen zur Mutagenitaet, Gentoxizitaet, SOS-Induktion, Klastogenitaet und Aneugenitaet in pro- und eukaryontischen Testsystemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Zentrum Umwelt- und Arbeitsmedizin, Abteilung Allgemeine Hygiene und Umweltmedizin durchgeführt. Unter den Nitromoschus- und den polyzklischen Moschusverbindungen ist eine Anzahl synthetischer Stoffe zusammengefasst, die aufgrund ihres Geruchs den natuerlichen Moschusstoffen aehnlich sind. Die dominierenden Vertreter aus der Gruppe der Nitromoschusverbindungen sind Moschus Xylol und Moschus Keton; daneben wurden Moschus Ambrette, Moschus Mosken und Moschus Tibeten verwandt. Bekannte Vertreter der polyzyklischen Moschusverbindungen sind die Galaxolide, Tonalide, Celestolide, Phantolide, Cashmeran und die Traseolide. Diese Verbindungen werden/wurden als Duftstoffe in Parfuems, Seifen, Waschmitteln, Lotionen, Cremes, etc. eingesetzt. Als Folge seiner Persistenz werden bei den Nitromoschusverbindungen regelmaessig Moschus Xylol und Moschus Keton im tierischen und menschlichen Fettgewebe (Koerperfett, Frauenmilch) nachgewiesen. Das gleiche Persistenzverhalten wird bei den polyzyklischen Moschusverbindungen, der mengenmaessig bedeutendsten Gruppe von Moschusduftstoffen, beobachtet. Diese Bioakkumulation der synthetischen Duftstoffe erfordert in besonderem Masse eine gute toxikologische Datenbasis der Stoffe, um eine moegliche Gefaehrdung der menschlichen Gesundheit zu vermeiden. Zu den genannten Duftstoffen sind/waren bisher kaum toxikologische Daten zur Gentoxizitaet/Mutagenitaet verfuegbar. Zur Bewertung der Gentoxizitaet/Mutagenitaet der genannten Duftstoffe sind die beiden mikrobiellen Kurzzeittestsysteme, der Amestest und der SOS Chromotest eingesetzt worden. Als eukaryonte Systeme wurden der Schwesterchromatidaustauschtest wie auch der Mikrokerntest mit humanen Zellen verwandt.