Die Gemeinde Goldenstedt liegt zentral im Städtedreieck Oldenburg, Bremen und Osnabrück und ist landschaftlich eingerahmt von dem Naturpark Wildeshauser Geest im Norden, im Osten von der Hunte, im Westen vom Staatsforst „Herrenholz“ und im Süden vom „Großen Moor“. Goldenstedt wurde im Jahr 1080 erstmals in einer lateinischen Urkunde unter dem Namen „Goldensteti“ erwähnt. Das heutige Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 88 km² und hat eine Einwohnerzahl von etwa 9.350. Die am Wirtschaftsstandort Goldenstedt ansässigen mittelständischen Unternehmen sind im Wesentlichen in den Branchen Maschinenbau, Holzverarbeitung, Nahrungsmittelindustrie, Gastronomieeinrichtungen, Torfindustrie und dem Baugewerbe tätig. In der Gemeinde Goldenstedt sind bis heute insgesamt 698 Straßenlampen installiert worden. Mit der Installation einer durchgängigen Straßenbeleuchtung wurde 1958 begonnen. Diese ist seit dieser Zeit ständig erweitert worden. Die veraltete Straßenbeleuchtung im Baugebiet „Auf der Lieth“ (Baujahr Anfang der 70er Jahre) sollte mit der Realisierung des Sanierungsprojekts energieeffizient gestaltet werden. Die Straßenbeleuchtung der Gemeinde Goldenstedt zeichnete sich durch ineffiziente und veraltete Quecksilberdampf-Hochdrucklampen, Kompaktleuchtstofflampen und Leuchtstofflampen aus. Da in der Vergangenheit lediglich Defekte an den Lampen repariert und keine Erneuerungen durchgeführt wurden, konnte durch eine Umrüstung auf energieeffiziente Leuchten eine enorme Energieverbrauchsreduzierung erreicht werden. In dem Baugebiet „Auf der Lieth“, das Anfang der 1970er Jahre erschlossen wurde und die höchste Einwohnerzahl der Gemeinde verzeichnet, sollte eine vollständige Sanierung der Straßenbeleuchtung erfolgen. Insgesamt wurden im Rahmen von drei Teilvorhaben 98 Leuchtenköpfe durch effiziente LED-Leuchten ersetzt. Die Lichtmasten, einschließlich Verkabelung, Steuer- und Versorgungsschaltschränke sind nicht erneuert, sondern weiter verwendet worden. Damit konnten auch Ressourcen im Bereich der Herstellung und Entsorgung gespart werden. Statt konventioneller Vorschaltgeräte sind nun elektronische Vorschaltgeräte im Einsatz. Die neuen Leuchten sind mit einem zeitgesteuerten Dimm-Modul zur automatischen Nachtabsenkung ausgestattet worden. Dieses Modul reduziert die Straßenbeleuchtung während der Zeit von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr, d.h. in den verkehrsschwachen Zeiten, automatisch auf 50 Prozent der Lichtleistung. Das Modul verfügt zudem über eine „interne“ Uhr, mit der die Einschaltzeiten in der Nacht erfasst werden. Der Durchschnitt der letzten drei Betriebstage wird als Referenz für die Umschalt- bzw. Absenkungszeit des aktuellen Tages verwendet. Es werden dabei keine Leuchten abgeschaltet, d.h. eine verkehrsgefährdende Ungleichmäßigkeit der Beleuchtung im Halbnachtbetrieb wird vermieden. Mit der Umrüstung der 98 Leuchtstellen spart die Gemeinde Goldenstedt jetzt jährlich 29.036 Kilowattstunden. Dadurch reduzieren sich die Energiekosten um 4.355 Euro (bei 0,15 Euro/Kilowattstunde). Durch die realisierte Energieeinsparung können etwa 16,2 Tonnen CO 2 pro Jahr vermieden werden. Die Gemeinde Goldenstedt wurde erster Preisträger in der Kategorie „Sanierung unter 10.000 Einwohner“ im Förderschwerpunkt „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“. Mit dem Förderschwerpunkt sollten Kommunen auf die Möglichkeiten, Energie einzusparen und damit ihre Kosten langfristig zu senken, aufmerksam gemacht werden.
Branche: Öffentliche Verwaltung, Erziehung, Gesundheitswesen, Erholung
Umweltbereich: Klimaschutz
Fördernehmer: Gemeinde Goldenstedt
Bundesland: Sachsen
Laufzeit: 2010 - 2012
Status: Abgeschlossen
Förderschwerpunkt: Energieeffiziente Stadtbeleuchtung
Das Projekt "Torfmoos (Sphagnum) als nachwachsender Rohstoff: Etablierung von Torfmoosen - Optimierung der Wuchsbedingungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Greifswald, Institut für Botanik und Landschaftsökologie & Botanischer Garten und Arboretum durchgeführt. Gegenstand des Projekts waren Untersuchungen zur Machbarkeit einer Kultivierung von Torfmoosen als nachwachsender Rohstoff auf landwirtschaftlich genutzten Hoch- und Niedermoorstandorten. Torf ist ein ideales Substrat für den Erwerbs- und Hobbygartenbau. Drei Millionen Kubikmeter Torf pro Jahr werden in Deutschland verbraucht. Das Doppelte geht noch einmal in den Export und der Bedarf steigt. So schrumpfen die Hochmoore permanent. Die Forschungsschwerpunkte im Projekt umfassten die Ermittlung der Torfmoos-(Sphagnum-)Sippen, die in Deutschland eine optimale Kultivierbarkeit mit möglichst hohen Torfbildungs- bzw. Primärproduktionsraten und guten Eigenschaften zur Substratherstellung kombinieren, die Klärung der Einsetzbarkeit von Torfmoos-Frischmaterial in Kultursubstraten, und zwar in weiteren Bereichen als den schon heute gängigen Einsatzgebieten (Spezialkulturen: z.B. Orchideen) und die Ermittlung des Potentials für Torfmoos-Anbauflächen. Die im Ergebnis einer Literaturstudie aufgeworfenen Fragen sollten in Gefäßversuchen v.a. zu Nährstoffhaushalt, Wasserstand und -regime anhand verschiedener Torfmoos-Arten beantwortet werden. In einer zweiten Phase galt es, die Anwendbarkeit der Ergebnisse aus Phase 1 (Laborversuche) im Gelände und deren Umsetzung in die großflächige Praxis zu überprüfen.
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Treibhausgasbilanz der Torfmooskultivierung auf Hochmoorgrünland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Agrar-und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Professur für Landschaftsökologie und Standortkunde durchgeführt. Nachdem die Torfmooskultivierung auf abgetorftem Hochmoor im Pilotversuch erfolgreich getestet wurde (TORFMOOS), werden die Versuche auf weitere potentielle Torfboden-Kultivierungsflächen ausgeweitet. Hochmoorgrünland bietet mit ca. 150.000 ha Fläche allein in Niedersachsen das größte Flächenpotential für eine Torfmooskultivierung in Deutschland. Im Gewächshausversuch wurde festgestellt, dass Torfmoose auf Hochmoorgrünland-Torf ähnlich gut wachsen wie auf abgetorften Hochmoorflächen. Deshalb wird im MOOSGRÜN-Projekt ein großflächiger Feldversuch (ca. 5 ha) angelegt, um die Möglichkeiten der Torfmooskultivierung auf zuvor genutztem Hochmoorgrünland zu erforschen. Inhalte: In dem großmaßstäbigen Feldversuch im Hankhauser Moor (Landkreis Ammerland, Niedersachsen) werden zahlreiche, z.T. größenabhängige Faktoren untersucht: die Etablierung und Entwicklung der Torfmoose auf Hochmoorgrünlandflächen (EMAU), die Effekte auf die Biodiversität (Pflanzenarten (EMAU), Spinnenfauna (Muster)), das Gefahrenpotential durch wachstumshemmende Faktoren (Kulturschäden) (EMAU), die hydrologischen Anforderungen einer Torfmooskultur (Wasserbilanz) (Hydrotelm), die Bilanzierung der Treibhausgasflüsse von den Produktionsflächen, dem Bewässerungssystem und den Fahrdämmen (UniRo), die technische Machbarkeit (DTG, MoKuRa) sowie die Wirtschaftlichkeit der Torfmooskultivierung (EMAU). Für die Ausweitung der Anwendungsbereiche von kultivierter Torfmoos-Biomasse werden pflanzenbauliche Versuche mit Moorbeet-Pflanzen und Orchideen durchgeführt (LVG, HSWT). Um die Bereitstellung von 'Saatgut' zu ermöglichen, wird nach einer weiteren Methode zur massenhaften Herstellung von Sphagnum-Diasporen geforscht. Zusätzlich wird die 2004 angelegte Versuchsfläche in Ramsloh (Landkreis Cloppenburg) (TORFMOOS) weiterhin wissenschaftlich betreut, um Langzeiteffekte zu beobachten (EMAU). Verbundpartner Deutsche Torfgesellschaft mbH (DTG) Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Inst. für Botanik und Landschaftsökologie (EMAU) Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) Hydrotelm und Dr. Dittrich & Partner Hydro-Consult GmbH (Hydrotelm) Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Bad Zwischenahn (LVG) Torfwerk Moorkultur Ramsloh Werner Koch GmbH & Co. KG (MoKuRa) Dr. Christoph Muster (Muster) Universität Rostock (UniRo).