Im Rahmen der fachlichen Untersuchungen zum Biotopverbund in Hamburg wurde 2012 eine gesonderte Biotopverbunddarstellung für die Trockenlebensräume entwickelt. Hier werden für die Trockenlebensräume die Kern- und Verbindungsflächen, die Hauptverbundachsen, länderübergreifenden Anknüpfungspunkte sowie die Verbindungsräume dargestellt. Trockenlebensräume sind in Hamburg nur auf wenige Bereiche beschränkt, die vor allem durch eiszeitliche Sande geprägt sind. Weitere Trockenlebensräume bestehen an trockenen Hängen oder im Bereich von Aufschüttungsflächen.
Kernflächen:
Kernflächen sind die naturschutzfachlich wertvollen Lebensräume mit ihren oftmals seltenen Pflanzen- und Tierarten, die vorrangig dem Schutz der vorhandenen Populationen standorttypischer Arten, Lebensräume und Lebensgemeinschaften dienen. Von den Kernflächen gehen zudem Wiederbesiedlungsprozesse anderer Flächen aus.
Verbindungsflächen und -elemente:
Um die Kernflächen miteinander zu verbinden, werden zwischen ihnen geeignete Verbindungsflächen und -elemente identifiziert und dargestellt.
Hauptverbundachsen:
Mit den Hauptverbundachsen werden die wichtigsten Verbindungslinien gekennzeichnet, da diese eine herausgehobene Bedeutung für die räumlichen Zusammenhänge der einzelnen Biotopverbundflächen haben.
Länderübergreifende Anknüpfungspunkte:
Die Natur macht nicht vor Grenzen halt. Der Biotopverbund überschreitet von daher im Normalfall mehr oder weniger deutlich die Landesgrenzen. Die wichtigsten Übergangspunkte zu den Nachbarbundesländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen werden mit Punktsymbolen dargestellt.
Verbindungsräume:
Die Verbindungsräume sind Bereiche, die gewisse Verbundbeziehungen über die Kern- und Verbindungsflächen hinaus aufweisen. Diese sind jedoch so locker, dass diese Bereiche nicht als Biotopverbundflächen im engeren Sinne einzustufen sind.
Im Rahmen des Leitprojekts Biotopverbund wurde eine Karte erstellt, die die bestehenden
Biotopverbundplanungen in der gesamten Metropolregion Hamburg (MRH) soweit wie möglich
zusammenführt und teilweise generalisiert abbildet.
Ziel der Karte ist es, eine Gesamtübersicht über die Flächen zu geben, die in der
Metropolregion Hamburg für den Biotopverbund entscheidend sind. Darüber hinaus ging es
darum, den fachlichen Austausch zu fördern, um die unterschiedlichen Ansätze besser zu
verstehen, Transparenz zu schaffen und voneinander zu lernen.
Die Herausforderung bei der Erstellung der gemeinsamen Karte und auch bei der
Weiterentwicklung des Biotopverbundes in der Metropolregion Hamburg war und ist die nur
bedingte Vergleichbarkeit der Biotopverbundplanungen in den vier beteiligten Ländern.
Unter gleichen Begriffen werden oft verschiedene Kategorien des Biotopverbundes beschrieben oder
verschiedene Begrifflichkeiten für die gleichen Sachverhalte verwendet.
Zusätzlich erschweren unterschiedliche Maßstäbe und Herangehensweisen von Ländern, Kreisen und Städten eine
abgestimmte, grenzübergreifende Planung des Biotopverbundes.
Die Ergebniskarte ist als Annäherung an eine gemeinsame Biotopverbundplanung zu verstehen,
nicht als verbindliches Planwerk. Darüber hinaus dient sie als Rahmen und Grundlage für
zukünftige metropolregionsweite Aktivitäten. Der bewusste Verzicht auf fachliche Tiefe und
Genauigkeit ist das konsensuale Ergebnis eines intensiven Dialogprozesses mit den
Planungsträgern der Biotopverbundplanungen, Vertreterinnen und Vertretern der vier
Teilprojekte des Leitprojektes, Mitgliedern der MRH-Facharbeitsgruppe Naturhaushalt und
Vertreterinnen und Vertretern von Naturschutzverbänden.
Eine detailiertere Beschreibung zu dem Leitprojekt Biotopverbund finden Sie auf den Internetseiter der Metropolregion Hamburg: https://metropolregion.hamburg.de/biotopverbund/
Datenquellen, die als Grundlagen herangezogen wurden:
* Hamburg: Landschaftsprogramm für die Freie und Hansestadt Hamburg (2019), Karte Arten- und Biotopschutz
* Mecklenburg-Vorpommern: Gutachterlicher Landschaftsrahmenplan Westmecklenburg (2008), Karte II Biotopverbundplanung
* Schleswig-Holstein: Landschaftsrahmenplanung Schleswig-Holstein (1998 - 2005)
* Niedersachsen: Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP);
Die Landkreise Harburg, Heidekreis, Lüneburg, Rotenburg (Wümme), Stade und Uelzen verfügen zudem über einen Landschaftsrahmenplan.
Die Landkreise Cuxhaven und Lüchow-Dannenberg haben zum Zeitpunkt der Erstellung keinen Landschaftsrahmenplan aufgestellt (Stand: Juli 2019)
- Landkreis Harburg: Landschaftsrahmenplanung Landkreis Harburg (2013), Karte Biotopverbund
- Landkreis Heidekreis: Landschaftsrahmenplanung Landkreis Heidekreis (2013), Karte 5a: Zielkonzept / Verbundsystem
- Landkreis Lüneburg: Landschaftsrahmenplanung Landkreis Lüneburg (2017), Zielkonzept Biotopverbund
- Landkreis Rotenburg (Wümme): Landschaftsrahmenplanung Landkreis Rotenburg (Wümme) (2015), Textkarten Biotopverbund 4.3/1-5
- Landkreis Stade: Landschaftsrahmenplanung Landkreis Stade (2014), Karte 3 Biotopverbund
- Landkreis Uelzen: Landschaftsrahmenplanung Landkreis Uelzen (2012), Textkarten 07 Biotopverbund