Das Projekt "Werkstoffe für hochbeanspruchte Komponenten von fossilbefeuerten Kraftwerken mit hohem thermischen Wirkungsgrad und geringer Umweltbelastung - Europäisches Gemeinschaftsvorhaben COST 501-3/WP 11" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GEC ALSTHOM Energie durchgeführt. Zielsetzung: Steigende Brennstoffkosten, der Zwang zum resourcenschonenden Brennstoffeinsatz und Auflagen der Gesetzgeber zur Reduzierung der Umweltbelastung (SO2, NOx, CO2) forcieren weltweit die Entwicklung von fossilbefeuerten Kraftwerken mit hoeheren thermischen Wirkungsgraden durch ueberkritische Dampfdruecke und hoehere Dampftemperaturen. Der thermische Wirkungsgrad kann wirksam verbessert werden durch Erhoehung der bis heute realisierten Dampfeintrittstemperatur von max. 565 Grad Celsius auf ca. 620 Grad Celsius durch die Entwicklung von hochwarmfesten ferritischen 9-10 Prozent CrMo(W)VNbN(B)-Staehlen. Die Grundziele des Forschungsprogrammes des europaeischen Gemeinschaftsprogrammes COST 501 sind: 1. Absicherung und Erweiterung der Datenbasis fuer die Auslegung und Konstruktion von Bauteilen fuer Betriebstemperaturen bis 600 Grad Celsius. - 2. Optimierung und Weiterentwicklung sowie Bewertung der vorhandenen Erkenntnisse und Anwendung auf die Entwicklung neuer Werkstoffe fuer Betriebstemperaturen bis 620 Grad Celsius. Arbeitsprogramm: 1. Langzeitige Zeitstand-, Dehnungswechsel- und Auslagerungsversuche mit Proben der 600 Grad Celsius-Staehle mit nachfolgender mikrostruktureller Untersuchung. - 2. Herstellung neuer Versuchsschmelzen mit nachfolgender Untersuchung im Kurzzeit- und Langzeitversuch zur Ermittlung der Zeitstandfestigkeit und Langzeitzaehigkeit. Aktueller Stand der Arbeiten: Die Zeitstandversuche der 600 Grad Celsius Werkstoffversuche haben Versuchszeiten bis 63000 h und die Auslagerungsversuche ca. 70000 h erreicht. Die Dehnungswechselversuche sind abgeschlossen. Eine Einsetzbarkeit der Staehle bis 600 Grad Celsius ist aufgrund der guenstigen Ergebnisse gewaehrleistet. Die zusaetzlich mit Co und mit einem hoeheren Wolframanteil legierten 620 Grad Celsius-Staehle haben max. Versuchszeiten von 18000 h erreicht. Eine deutliche Festigkeitssteigerung weisen einige der untersuchten Varianten auf, vor allem dann, wenn auch eine Borzulegierung vorliegt. Wenn dieser Trend auch noch nach laengeren Versuchszeiten bestaetigt wird, koennen sowohl Turbinenwellen als auch Turbinen- und Ventilgehaeuse aus diesen Staehlen hergestellt werden. In einem Anschlussprogramm muss allerdings auch noch nachgewiesen werden, dass die Uebertragbarkeit der an den Versuchsschmelzen ermittelten Eigenschaften auf die Grossbauteile moeglich ist.