Die praktische Anwendung von Kompensationsloesungen und Lizenzloesungen wurde bisher aufgrund vermeintlich fehlender oekologischer und rechtlicher Anwendungsvoraussetzungen zu wenig in Betracht gezogen. Unter geeigneten Rahmenbedingungen koennen jedoch diese Instrumente die Erreichung umweltpolitischer Ziele erleichtern. Fuer bestimmte Bereiche der Umweltpolitik, z.B. fuer Teilbereiche der Abfallwirtschaft, Gefahrstoffvermeidung, grenzueberschreitende und insbesondere globale Problembereiche sowie bezueglich ihrer Anwendbarkeit im Rahmen einer EG-Umweltpolitik sind diese Instrumente umfassend zu analysieren. In einer ersten Vorhabenphase sollen moegliche derartige Loesungen evaluiert und die unter den Rahmenbedingungen am ehesten in Frage kommenden Einsatzmoeglichkeiten in Absprache mit dem Auftraggeber ausgewaehlt werden. In einer zweiten Phase sollen an zwei-vier Beispielen solche Loesungen auf ihre oekologische Wirksamkeit, administrativ-rechtliche Machbarkeit, oekonomische Effizienz und politische Realisierbarkeit untersucht und zur moeglichen Einsatzreife gebracht werden.
Aktuelle Entwicklungstrends, wie Verstaedterungstendenzen, eine Globalisierung des Warenaustausches und eine zunehmende Inanspruchnahme der natuerlichen Ressourcen, sind in besonderem Masse mit Auswirkungen auf die Raum- und Siedlungsstruktur verbunden. Aufgrund fortschreitender Verflechtungen koennen die dabei entstehenden Aufgaben und Probleme nicht mehr allein auf nationaler Ebene geloest werden, vielmehr bedarf es auch einer europaeischen, laenderuebergreifenden Vorgehensweise. Dabei geht es vorrangig darum, die sozialen und wirtschaftlichen Ansprueche an den Raum mit seinen oekologischen Funktionen in Einklang zu bringen und eine grossraeumig ausgewogene Ordnung herbeizufuehren (siehe Paragraph 1, Abs. 2 Raumordnungsgesetz des Bundes). Schwerpunkte des Umweltschutzes sind in diesem Zusammenhang eine Trendwende bei der Flaecheninanspruchnahme zu erreichen sowie naturnahe Flaechen zu sichern und zu entwickeln. Ziel des FuE-Vorhabens ist es, aktuelle Strategien zur europaeischen, grenzueberschreitenden Raumentwicklung (EUREK, Initiativen des Europarates zur gesamteuropaeischen Raumentwicklung u.a.) auf der Grundlage eines Anforderungsprofils 'Umwelt' und unter Einbeziehung vorliegender Programme des Umweltschutzes auf europaeischer Ebene zu analysieren und zu bewerten. Darauf aufbauend sollen Qualifizierungsvorschlaege gegeben werden. Zu beruecksichtigen sind dabei auch die regionalen und kommunalen Planungskompetenzen, insbesondere vor dem Hintergrund des Leitbildes einer nachhaltigen Entwicklung in den Staedten und Regionen. Ausgangspunkt ist die anlaufende Diskussion des vorliegenden Entwurfs eines Europaeischen Raumentwicklungskonzeptes der EU (EUREK). So sollen die Zielvorstellungen und Optionen fuer eine europaeische Raumentwicklung in mehreren transnationalen Seminaren bis zum Fruehjahr 1999 weiter praezisiert werden, ehe die abschliessenden Beratungen stattfinden. Den Auftakt bildete die Konferenz 'Die Zukunft gestalten: Das Europaeische Raumentwicklungskonzept - Auf dem Weg zu einer gesamteuropaeischen Politikstrategie' am 27./28.4.1998 in Berlin. Weitere Themen beziehen sich u.a. auf das europaeische Staedtesystem, das Verhaeltnis zwischen Stadt und Land, die Gebiete mit besonderen Umweltanforderungen. Das EUREK bildet wiederum einen 'Baustein' fuer die geplante Erarbeitung einer gesamteuropaeischen Raumentwicklungsstrategie.
Im Rahmen der Phase II A des obengenannten Vorhabens, soll auf der Grundlage der in Phase IA ermittelten Daten ein Konzept zu Sanierungsmassnahmen im kommunalen Bereich erarbeitet werden. Hierzu soll anhand der ermittelten Daten die Abwassersituation dokumentiert, Auswahlkriterien und deren Bewertung festgelegt und eine Prioritaetenliste der zu errichtenden und zu sanierenden Klaeranlagen erstellt werden. Eine zu bestimmende Anzahl von Sofort-Sanierungsmassnahmen soll einer Grobplanung und einer Untersuchung unterzogen werden. Darueber hinaus sollen die zu erwartenden Investitionen grob geschaetzt werden.
Klare Abgrenzung der Schnittstelle Umweltrecht zum Verkehrsrecht hinsichtlich des 'transportbedingten Zwischenaufenthalts / Lagerung von gefaehrlichen Stoffen' in Hafenanlagen unter Beruecksichtigung der unterschiedlichen Auffassungen der Mitgliedstaaten bei der Erarbeitung der Seveso-II-Richtlinie. Dazu ist es erforderlich, die verwendeten Begriffe zu definieren und Situationsanalysen in deutschen Haefen durchzufuehren, mit dem Ergebnis, die vorhandenen Probleme herauszuarbeiten und Loesungsvorschlaege im rechtlichen und administrativen Bereich zu entwickeln.
Im Forschungsvorhaben 297 52 221 wird ein Modell zur Ermittlung der Belastung durch Strassenverkehrsgeraeusche in Deutschland erarbeitet. Dieses Gerauschbelastungsmodell soll im Rahmen dieses Vorhabens um den Teil Schienenverkehrsgeraeusche erweitert werden. Die Aussagen des Modells werden u.a. benoetigt - zur Berichterstattung nach Paragraph 61 BImSchG, - fuer die Berichterstattung 'Daten zur Umwelt', - fuer die Berichterstattung an internationale Organisationen (z.B. OECD, EU Umweltagentur), - zur Vorbereitung gesetzlicher Massnahmen zum Laermschutz, - zur Schaetzung von Entwicklungstrends, - zu Szenarienrechnungen u.a. fuer Strategien zur Verminderung der gesundheitlichen Risiken, - als Baustein der Umweltindikatoren im BMU Schwerpunktprogramm: 'Nachhaltige Entwicklung in Deutschland'.
Das Umweltbundesamt propagiert seit laengerer Zeit die laermarme Planung und Durchfuehrung von Baustellen. In diesem Rahmen ist ein Standardleistungsbuch 'Laerm' entwickelt worden, das den Bauherren und Aufsichtsbehoerden zur Anwendung empfohlen wird. Der Neubau des Dienstgebaeudes des Umweltbundesamtes in Dessau ergibt die Moeglichkeit, beispielhaft die Planung und Durchfuehrung einer laermarmen Baustelle zu verifizieren. Untersucht werden soll dabei, welche Verfahrensalternativen fuer den Neubau moeglich sind, welche laermarmen Bauverfahren eingesetzt werden koennen, welche laermarmen Baumaschinen zum Einsatz kommen koennen, um die Nachbarschaft moeglichst weitgehend vor Laermeinwirkungen durch die Baustelle zu schuetzen. Nach der Auswahl des geeigneten Verfahrens soll der Forschungsnehmer die Baustelle 'akustisch begleiten'. Dazu gehoert die Auswahl und Bereitstellung von laermarmen Baumaschinen, die Messung der Geraeuschemissionen und -immissionen in der Nachbarschaft sowie die Befragung von Anwohnern hinsichtlich ihrer Belaestigung.
Zu den mittelfristigen Aufgaben des Umweltschutzes zaehlt der integrierte Umweltschutz. Dieses Ziel wird auf EU-Ebene durch die IVU-Richtlinie verfolgt. Im Vergleich zur bisherigen Umweltpolitik wird nicht mehr der mediale Ansatz, sondern der medienuebergreifende Ansatz mit dem Ziel der Foerderung der Besten Verfuegbaren Technik (BVT, englisch: BAT: Best Available Technology) angestrebt. Eine einheitliche, verbindliche Bewertungsmethodik der Festlegung der BAT konnte bisher trotz vielfaeltiger nationaler und internationaler Bestrebungen nicht entwickelt erden. Deshalb sollen in diesem Vorhaben auf pragmatischer Basis (Ermittlung der Techniken, verbale fachliche Bewertung) fuer die Prozesse der in der IVU-Richtlinie genannten Branchen der Lebensmittelindustrie 'BVT-Merkblaetter' bzw. 'EURO-BAT-Normen' beschrieben werden. Die entwickelten BVT-Arbeitsblaetter (deutsch und englisch) sollen als nationale Vorschlaege zu den EU-BVT-Merkblaettern eingebracht werden. In dem Vorhaben sollen fuer die Anlagen des Anhangs 1 Nummer 6.4, 6.5, 6.6 der IVU-Richtlinie (Anlage 1) eine Literaturrecherche, eine Abfrage zu dem Stand der Technik bei den Laendern, eine Stoffstrom- und Energiebilanz fuer die wesentlichen Produktionsprozesse und auf dieser Basis jeweils BVT-Arbeitsblaetter entwickelt werden.
Die Grundidee des Verfahrens besteht darin, Passivsammler fuer NH3 einzusetzen. Der Einsatz festmontierter Sammelroehrchen zur Bestimmung von NH3 zeigte bisher wenig Erfolg, da diese Passivsammler die mittlere Konzentration nicht exakt wiedergeben koennen ('Beaufschlagung' haengt stark von Windgeschwindigkeit und Windrichtung ab). Dieses Problem laesst sich loesen, indem die Messungen mit den Passivsammlern auf eine mikrometeorologische Gradiententechnik zurueckgefuehrt werden. Dazu wird der Passivsammler mit einer Windfahne beweglich montiert. Durch Anordnung von drei bis vier Passivsammlern in unterschiedlichen Hoehen ueber dem Bewuchs ist es moeglich, langzeitgemittelte Konzentrationsgradienten zu bestimmen. In Kombination mit einer einfachen meteorologischen Grandientenmessung (Windgeschwindigkeit und Temperatur in 2 Hoehen) ist es moeglich, woechentliche Nettofluesse fuer NH3 zu ermitteln. Der Testlauf einer solchen kostenguenstigen Methode vor dem mehrfachen Einsatz in einem operativen Messnetz ist Ziel dieses Vorhabens. Der Vergleich sollte fuer mindestens 10 Monate mit Ergebnissen eines zeitlich hochaufloesenden nasschemischen Gradientensystems (AMANDA), das nur an der UBA- und IfT-Forschungsstation in Melpitz vorhanden ist, vorgenommen werden. Die Erfolgsaussichten werden als gut eingeschaetzt. Erste Tests liefen dazu an der Aarhus Universitaet in Daenemark (Dissertation Brigitte Hansen, 1997) und bei J.K. SchjOrring, 1995, Atmospheric Environment, 29. 885-893). Nur das IFT verfuegt in D ueber ein AMANDA-System und besitzt darueberhinaus langjaerige Erfahrungen. Die Wissenschaftler des IFT schaetzen den Anteil von NH3 am trockenen Eintrag als erheblich ein ('Deposition Monitoring in Europe' J.W. Erisman, M.G. Mennen, D. Fowler, C.R. Flechard, G. Spindler, A. Gruener, J.H. Duyzer, W. Ruigrok, G.P. Wyers, Environmental Monitoring and Assessment (1998, im Druck).
Die zur Zeit gueltigen mikrobiologischen Grenzwerte der 1976 verabschiedeten Badegewaesserrichtlinie 76/160/EWG sind weder naturwissenschaftlich noch epidemiologisch begruendet. Nach der Verabschiedung der Badegewaesserrichtlinie fanden epidemiologische Studien in verschiedenen europaeischen (v.a. in England) und nicht-europaeischen Laendern statt, die eine Korrelation zwischen der faekalen Belastung der Gewaesser und der Erkrankungsrate bei Badenden aufdeckten. Selbst bei Konzentrationen unter den geltenden Richtwerten wurde eine erhoehte Erkrankungsrate festgestellt. Bisher ist jedoch nicht bekannt, inwieweit sich die Ergebnisse dieser Studien, die hauptsaechlich an Meerwasserbadestellen durchgefuehrt wurden, auf andere Laender und auf Binnenseen uebertragen lassen. Auch waren die Guetestandards der Abwasserklaerung in den Einzugsgebieten der Gewaesser, in denen die epidemiologische Studien stattfanden, nicht mit denen in Deutschland vergleichbar. In dem beantragten Forschungsvorhaben sollen, durch sog. Kohortenstudien bei Badenden, die Erkrankungsrisiken bei unterschiedlich faekal belasteten Suesswasserbadeseen in Deutschland untersucht werden. Die faekale Belastung soll durch die Bestimmung von Indikatororganismen erfasst werden. Das Forschungsvorhaben erhaelt eine besondere Aktualitaet durch die Absicht der EU, die Badegewaesserrichtlinie zu novellieren. Viele Deutsche Badegewaesser wuerden die im Entwurf vorgesehene verschaerfte mikrobiologische Grenzwerte nicht mehr erfuellen. Mit den Ergebnissen der Untersuchungen sollen gesundheitlich relevante Richt- und Grenzwerte fuer die zulaessige faekale Belastung von Badeseen in Deutschland erarbeitet werden.
keine Angaben siehe Nr. 10603108/01
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