Ziel dieses vom Land Baden Wuerttemberg gefoerderten und vom Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. sowie einzelnen Holzfensterhersteller unterstuetzten Projektes war, neue Wege in der Lackierung von Holzfenstern zu suchen und zu erproben. Diese neuen Wege waren zum einen, neuartige Lacksysteme wie z.B. UV-haertende, wasserbasierende Systeme oder Pulverlacke einzusetzen, aber auch nach neuen Applikationstechniken und Produktionsablaeufen zu suchen. Gefordert wird eine Beschichtung fuer zuverlaessige, langlebige und wartungsarme Holzoberflaechen. Arbeitsintensive und zeitaufwendige und damit kostenintensive Arbeitsschritte wie das Schleifen, meist von Hand, waren zu vermeiden. Die Versuche und Ergebnisse der Pruefungen haben gezeigt, dass mit auf den Holzuntergrund abgestimmten UV-haertenden Hydrogrundierungen und UV-haertenden Hydrodecklacken und einer entsprechend abgestimmten Anlagentechnologie eine Beschichtung auf gewachsenem Holz moeglich ist. Dies kann ohne arbeitsintensive Zwischenschliffe erfolgen. Die Oberflaechen entsprechen den gestellten Anforderungen hinsichtlich einer glatten, gleichmaessigen Beschichtung mit einer sehr guten Oberflaechenqualitaet hinsichtlich visuellem Erscheinungsbild, Haftung, Elastizitaet und Wetterbestaendigkeit. Versuche mit UV-haertbaren Pulverlacken haben gezeigt, dass durch vorhandene Holzinhaltsstoffe ohne eine 'Sperrschicht' kein gleichmaessiges Aufschmelzen des Pulverlacks und damit kein gleichmaessiger, blasenfreier Lackfilm zu erzielen ist.
Die UV-Haertung deckend pigmentierter Lackschichten ist trotz einiger Fortschritte nach wie vor problematisch. Dies gilt sowohl fuer weisse als auch fuer schwarze und bunte Beschichtungsmaterialien, wo v.a. hohe Pigmentanteile bzw. wechselnde Farbtoene Schwierigkeiten bereiten. Oftmals sind mehrfache Lackauftraege oder eine zusaetzliche Peroxid- bzw. Isocyanat-Haertung erforderlich. Das Ziel der durchgefuehrten Arbeiten bestand in der systematischen Untersuchung des Haertungsverhaltens pigmentierter UV-Beschichtungsmaterialien. Dabei standen Einflussfaktoren wie unterschiedliche Bestrahlungsdosen und -bedingungen, Bindemittel, Photoinitiatorsysteme und Pigmente sowie ihre Mengenanteile und ihr jeweiliges spektrales Verhalten im Mittelpunkt. Ausgehend von den o.g. Einflussfaktoren konnten die Eignung und die Probleme beim Einsatz unterschiedlicher Rohstoffe und Untergruende, aber auch die Moeglichkeiten und Grenzen spektroskopischer Voruntersuchungen abgesteckt werden. Darauf aufbauend wurden entsprechende Rezeptierungsempfehlungen fuer deckend durchhaertbare pigmentierte Lacke aufgestellt. Aufbauend auf den hergestellten Versuchsformulierungen koennten praxistaugliche Systeme entwickelt werden, z.B. fuer den Holz- und Moebelbereich. Eine Anwendung auf konventionellen UV-Anlagen koennte insbesondere dort wirtschaftlich sein, wo eine Elektronenstrahlhaertung wegen der hoeheren Investitionsaufwendungen oder aus anderen Gruenden ausscheidet.