Derzeit befinden sich neue POP im Verfahren zur Aufnahme in das Stockholmer Übereinkommen über persistente organische Schadstoffe. Die Aufnahme neuer POP in das Stockholmer Übereinkommen wirkt sich direkt auf die EU POP-Verordnung ((EU) 2019/1021) aus, die in den EU Mitgliedsstaaten unmittelbar gültig ist. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass eine möglichst frühzeitige Information darüber, welche Abfälle mit welchem POP-Gehalten betroffen sind, essentiell für den abfallwirtschaftlichen Vollzug in Deutschland ist. Von Relevanz für die Abfallwirtschaft sind insbesondere neue POP mit breiten Anwendungsbereichen u.a. im Bereich der Kunststoffe. Daneben spielen auch POP eine Rolle deren Grenzwerte zukünftig verschärft werden wie die Dioxine/ Furane. Vorschläge zu weiteren möglicherweise relevanten POP werden fortlaufend im POP-Review-Committee (POP-RC) diskutiert. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des Vorhabens, diese und ggf. weitere potenzielle, neue POP-Stoffe durch gezielte Recherche und Laboranalysen in Abfällen zu identifizieren und zu quantifizieren. Im Ergebnis sollen Grenzwerte auf wissenschaftlicher Basis hergeleitet werden. Dabei sollen alle relevanten Rechtgebiete mit betrachtet werden.
Phenol-Benzotriazole werden als UV-Stabilisatoren in Kunststoffen und Beschichtungen, z.T. auch als UV-Absorber in Sonnenschutzmitteln eingesetzt. Sie adsorbieren stark an Schwebstoffe und Sedimente und akkumulieren in Biota. Ziele des Projektes sind:-Nachweis der Umweltbelastung mit Phenol-Benzotriazolen in anthropogen belasteten Gebieten, -Ermittlung der Belastungstrends und-Nachweis der Bioakkumulation. In dem Projekt werden zunächst die Analysenmethoden entwickelt. Anschließend werden in einem Screening 8 Phenol-Benzotriazole (UV-234, UV-320, UV-327, UV-328, UV-329, UV-350, UV-360, UV-329) in Dreikantmuscheln, Brassenleber, Schwebstoffen und Sedimenten untersucht. Mit den beiden am höchsten belasteten Probenarten werden Trenduntersuchungen durchgeführt.