Das Projekt "Studie zur Eignung der Avifauna als Indikator für ein nationales Monitoring der Umwelteffekte landwirtschaftlicher Produktion" wird/wurde ausgeführt durch: Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Baden-Württemberg, Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz.
Broschüre mit aktuellen Fachinformationen für Landwirtschaftsbetriebe
Das Projekt "Analyse der Effizienz von Maßnahmen zur Reduktion von THG-Emissionen (THG-Effizienz)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus / Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. Es wird/wurde ausgeführt durch: Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (HBLA).Zielsetzung: 1. Formulierung eines Modells zur Ableitung von landwirtschaftlichen THG-Emissionen aus den Produktionsverfahren. Adaptierung der Massenflussmodellierung aus Farmlife und SALCA, Modellüberprüfung und Validierung der resultierenden direkten und indirekten THG-Emissionen. Der Fokus liegt auf den Treibhausgasen Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Denn für diese beiden Treibhausgase nimmt der Sektor Landwirtschaft einen sehr hohen Anteil an den nationalen Emissionen ein, während dies bei den sektoralen CO2 Emissionen nicht der Fall ist. 2. Aufbereitung der Daten, Analyse und Bewertung der unterschiedlichen Produktionsverfahren hinsichtlich ihrer THG-Effizienz (sowohl Ökonomie als auch Wirkung). Bspw. können THG-Bilanzen als statistische Grafiken oder als digitale Karten für einzelne Produktionsverfahren aufbereitet werden. Die Verwendung von digitalen Karten kann insofern sinnvoll sein, als damit regionale Schwerpunkte in der Maßnahmenplanung gesetzt werden können. 3. Prüfung von unterschiedlichen Lösungsansätzen zur THG-Einsparung und der Machbarkeit zur Umsetzungsmaßnahmen. Varianten können bspw. eine Effizienzsteigerung in der Bewirtschaftung auf den landwirtschaftlichen Betrieben hinsichtlich der THG-Emissionen, bspw. in den Bereichen Düngereinsatz/Düngermanagement, oder technische Ansätze wie die Verwertung von Methan durch Fermentation in Biogasanlagen sein. 4. Integration der potenziellen Maßnahmen in das erarbeitete Modell und Abschätzung von Umsetzungskosten zur Ableitung von wirtschaftlichen THG-Reduktionspotenzialen. Je nach Produktionsverfahren wird der Zeithorizont für die Wirkungsanalyse und die ökonomische Analyse unterschiedlich zu wählen sein. Mit Bezugnahme auf bestehende Publikationen scheint es angebracht, Maßnahmen mit einem Zeithorizont zwischen fünf und 15 Jahren zu betrachten. Mit den Ergebnissen soll die Diskussionsgrundlage zu den potenziellen Lösungsansätzen für Wissenschaft, Politik und Beratung erweitert werden. Bedeutung des Projekts für die Praxis: Es bestehen zunehmend Bestrebungen in der österreichischen Landwirtschaft, klimawirksame Maßnahmen auszuarbeiten und Handlungen zu setzen. Eine Bewertung und Auswahl von potenziellen Aktivitäten benötigt eine ausgearbeitete Daten- und Entscheidungsgrundlage, um die Wirksamkeit und Effizienz von Maßnahmen einordnen zu können. Als ein wesentlicher Baustein sind die wirtschaftliche und technische Machbarkeit und die verbundenen Kosten und Leistungen abzuschätzen.
Das Projekt "Immissions- und Emissionsmessungen von Bioaerosolen im Bereich von Geflügel- und Schweinestallungen (Luquasta)" wird/wurde gefördert durch: Amt der Steiermärkischen Landesregierung / Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Österreich / Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus / Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. Es wird/wurde ausgeführt durch: Medizinische Universität Graz, Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin.Das Ziel dieses Projekts besteht darin, den Istzustand der Emissionen und Immissionen von Bioaerosolen und Feinstaubpartikeln im Bereich von Tierhaltungsanlagen mit verschiedenen Messstrategien zu erheben. Für die Beurteilung der anlagenbezogenen Emissionen und Immissionen wird vergleichend die natürliche Hintergrundkonzentration der Bioaerosole und Feinstaubpartikel in der Umgebungsluft bestimmt. Es gilt festzustellen, ob die Keimkonzentrationen der Umgebungsluft aus der Stallluft resultieren. Die Leitparameter (Keime bzw. biogene Substanzen), welche in VDI 4250 Blatt 3 (2016) Richtlinie zur Emissions- und Immissionsbeurteilung herangezogen werden, werden auf ihre Adaptierbarkeit überprüft. Für die zukünftigen Bewertungen der Immissionen werden Ausbreitungsrechnungen durchgeführt, um die Fläche des Areals zu definieren, in dem ein neu zu errichtendes Stallgebäude für die Haltung von Nutztieren stehen soll. Die Daten aus der vorliegenden Studie werden mit den Ergebnissen und Bewertungen anderer EU Länder verglichen, um ein Konzept für eine Bewertungsgrundlage zu erstellen. Die Messungen haben einerseits das Ziel, den Anlagenbetreibern Möglichkeiten der Reduktion von Emissionen durch technische Maßnahmen aufzuzeigen und andererseits sollten die Ergebnisse der Immissionsmessungen Sicherheit für die Anwohner liefern zum Beispiel, dass es mit der Entfernung zur Emissionsquelle je nach meteorologischen Gegebenheiten zu einer deutlichen Abnahme der anlagenspezifischen Werte kommen kann und dass ab einem bestimmten Bereich die Zusammensetzung der Bioaerosolflora jener der natürlichen Hintergrundbelastung entspricht. Dabei kann in der Bearbeitung der Thematik auch auf die Möglichkeiten von zusätzlichen in der ländlichen Umgebung vorhandenen Emissionsquellen für Bioaerosole (z.B. Kompostierung u.a.) eingegangen werden. Mit den zu erwartenden Messergebnissen können in dieser ersten orientierenden Studie lediglich die Situationen für die untersuchten Betriebe beschrieben werden und die Ergebnisse sind nicht übertragbar auf Betriebe mit anderen Parametern (z.B. andere Anlagengröße, technische Abluftführung, klimatologische Bedingungen usw.). Keinesfalls sind Aussagen zu Grenz- oder Richtwerten möglich, da es diese aus unterschiedlichsten Gründen (insbesondere im Zusammenhang mit messtechnischen Fragestellungen) für Bioaerosole nicht geben kann. Es ist den Antragstellern auch nicht möglich aus den Messergebnissen eine medizinische Bewertung abzuleiten.
Das Projekt "Analyse und Optimierung der Produktionseffizienz und der Umweltwirkung in der österreichischen Rinderwirtschaft" wird/wurde gefördert durch: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung / Amt der Oberösterreichischen Landesregierung / Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Österreich. Es wird/wurde ausgeführt durch: Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR).1. Erfassung von Daten in Pilotbetrieben. Um Effizienzparameter ableiten zu können, werden in ausgewählten Betrieben Daten zu Körpermasse, Bemuskelung, Mobilisierung, Gesundheit und Fütterung erfasst. 2. Schätzung der Lebendmasse mit Hilfe des Körpermaßes Brustumfang und ev. anderer Körpermaße wie Bauchumfang und Kreuzhöhe sowie BCS. Aufbauend auf repräsentativen Futtermittelanalysen und wichtigen auf den Pilotbetrieben erarbeiteten tier- und futterbedingten Faktoren (Lebendmasse, Milchleistung, Alter, Laktationsstadium; NEL-Gehalt des Grundfutters, Kraftfutteraufnahme) wird die Futteraufnahme berechnet. 3. Ableitung der optimalen Lebendmasse zur Erzielung der höchsten Nährstoff-Effizienz. Aus einer Datenbasis von 10 Forschungs- und Universitätsinstituten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz liegen sehr umfangreiche Daten zu Lebendmasse, Futter- und Nährstoffaufnahme sowie Milchleistung vor, bei unterschiedlichen Rassen (FV, BV, HF), Alter und Laktationsstadium sowie auch Fütterungsbedingungen. Aus diesen Daten lässt sich der Nährstoffaufwand pro kg Milch und in Abhängigkeit von der Lebendmasse unter Berücksichtigung von Rasse, Alter, Laktationsstadium und Fütterungsniveau ableiten. Auf Grund der Produktionsbedingungen in Österreich soll der Verwertung des Grundfutters besonderes Augenmerk geschenkt werden und auch die Effizienz pro (Grund)-Futterfläche berechnet werden. Darüber hinaus kann mit den Daten aus den Pilotbetrieben dieses Projektes die aktuelle Situation in Österreich bei Fleckvieh, Braunvieh und Holstein bewertet werden. Auf Basis des oben beschriebenen Datenmaterials werden mit Hilfe von Modellrechnungen über publizierte Regressionsgleichungen die Umweltwirkungen (CO2- und CH4-Emissionen) je Einzeltier kalkuliert. usw.
Das Projekt "Einfluss von Fütterung und Genotyp auf Methanproduktion sowie Energie- und Proteinstoffwechsel von Milchkühen (Respirationsmessung) (Klimaeffizienz-Milch)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Österreich. Es wird/wurde ausgeführt durch: Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (HBLA).Der Klimawandel ist weltweit ein heiß diskutiertes Thema und es besteht Übereinstimmung, dass Maßnahmen gesetzt werden müssen um die Erderwärmung einzudämmen. In dieser Diskussion hört man häufig von der 'Kuh als Klimakiller'. Ziel dieses Projektes ist, durch exakte Messungen des Gasstoffwechsels den tatsächlichen Beitrag von Milchkühen zur globalen Erwärmung abzuschätzen und aus den gewonnenen Erkenntnissen Strategien zur Reduktion des Ausstoßes von Methan (und anderen relevanten Gasen) zu entwickeln. Zur Umsetzung dieses Projektes sollen von allen sich derzeit am Forschungsbetrieb der HBLFA-Raumberg-Gumpenstein befindlichen Milchkühe zumindest einmal Messungen in einer Respirationskammer durchgeführt werden. Bei diesen Messungen werden neben der Methanproduktion (CH4) auch die Erzeugung von Kohlendioxid (CO2), Ammoniak (NH3) und Lachgas (N2O) sowie der Verbrauch an Sauerstoff (O2) durch die Kühe erhoben. Dadurch sollen zuverlässige Aussagen zur von Milchkühen produzierten Menge an klima- und umweltrelevanten Gasen ermöglicht werden. Da derzeit an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein unterschiedliche Genotypen/Rassen gehalten und unterschiedliche Fütterungssysteme angewandt werden, sollen Aussagen für verschiedene landwirtschaftliche Produktionssysteme ermöglicht werden. Der ursprüngliche Zweck von Respirationskammern lag darin, den Energiestoffwechsel der Tiere zu untersuchen. Durch diese Methode können die Energieverluste in Form von Methan festgestellt werden und die Menge an produziertem CO2 gibt darüber hinaus Auskunft über die produzierte Wärmemenge des Tieres. In Kombination mit Futtermittel-, Kot- und Harnuntersuchungen kann somit der gesamte Energiestoffwechsel abgebildet und alle Energieverluste ermittelt werden. Mit dieser Methode kann auf experimentelle Weise sehr genau jene Energiemenge ermittelt werden, die dem Tier für die Erhaltung der Körperfunktionen und die Erbringung von Leistungen zur Verfügung steht (Metabolische Energie (ME) = Bruttoenergie (GE) - Kotenergie (FE) - Harnenergie (UE) - Methanenergie (CH4) - Wärmeverluste (H)). Wird zusätzlich noch die erbrachte Leistung der Kuh herangezogen, kann eine Bilanzierung des Energiestoffwechsels der Kuh durchgeführt werden. Durch die Bestimmung der Stickstoff-Gehalte (Eiweiß-Gehalte) in Futtermittel, Milch, Kot und Harn können auch Berechnungen zum Proteinstoffwechsel der Tiere erfolgen. Die gewonnenen Daten aus der Stoffwechselbilanzierung sollen anschließend zur Überprüfung der aktuellen Energie- und Proteinbedarfsempfehlungen herangezogen werden. Die Ergebnisse dieses Projekts sollen abschließend in Form mehrerer Publikationen und Vorträge veröffentlicht werden und als Grundlage für Beratungswerkzeuge verwendet werden. So ist in weiterer Folge auch eine Implementierung der Daten in das Ökobilanzierungsprogramm der HBLFA Raumberg-Gumpenstein angedacht.
Klimafreundliche Ernährung: fleischreduziert, vegetarisch oder vegan So ernähren Sie sich nachhaltig und gesund Weniger tierische Produkte und mehr Bio: Achten Sie auf diese Kurzformel für eine gesunde, klimafreundliche und umweltgerechte Ernährung. Reduzieren Sie den Konsum von Fleisch, Käse und anderen tierischen Lebensmitteln. Schöpfen Sie aus der Vielfalt pflanzlicher Proteine und essen Sie insbesondere reichhaltig Hülsenfrüchte. Kaufen Sie möglichst Biolebensmittel. Werfen Sie möglichst keine Lebensmittel weg. Gewusst wie Unsere Ernährung benötigt einen großen Teil der verfügbaren Anbauflächen und ist deshalb für viele Umweltprobleme wie Klimawandel, Artenschwund, Grundwasserverschmutzung oder Bodenerosion mitverantwortlich. Sie gilt sogar als der zentrale Verursacher der Überschreitung von mindestens vier planetaren Belastungsgrenzen. Dabei schneiden tierische gegenüber pflanzlichen Lebensmitteln deutlich schlechter ab, da es mehrere pflanzliche Kalorien benötigt, um eine tierische Kalorie zu erzeugen (Umwandlungsverluste). Durch unseren Ernährungsstil können wir deshalb großen Einfluss auf unseren Umweltfußabdruck nehmen. Achten Sie auf die Kurzformel "Weniger tierische Produkte, mehr Bio": Eine gesunde und geschmackvolle Ernährung ist vor allem eines: abwechslungsreich. Klima- und umweltfreundlich wird sie mit dieser zentralen Daumenregel: Weniger tierische Produkte, mehr Biolebensmittel. Im Detail kann Ernährung sehr schnell sehr kompliziert werden. Denn nicht nur die Geschmäcker und Ernährungsstile sind verschieden. Auch bei der Umweltbewertung gibt es im Detail viele Aspekte zu beachten: Gewächshausanbau, Wasserknappheit im Anbauland, Regionalität, Saisonalität, Transportmittel, Verpackung usw. Außerdem können Lebensmittel in den verschiedenen Umweltaspekten wie z. B. Klimawirkung, Flächenbedarf, Wasserverbrauch und Biodiversität unterschiedlich abschneiden. Häufig sind Informationen hierzu nicht für einzelne Produkte vorhanden, sondern beruhen auf Durchschnittswerten. Dies ist selbst für Ernährungsexpert*innen und Küchenprofis eine große Herausforderung. Wir empfehlen deshalb: Orientieren Sie sich an der Kurzformel "Weniger tierische Produkte, mehr Bio". Damit drehen Sie an den zentralen Stellschrauben für eine nachhaltigere Ernährung. Reduzieren Sie den Konsum von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln: Der Fleischkonsum in Deutschland ist sehr hoch. Aktuell verzehren wir durchschnittlich rund 1.000 g Fleisch und Wurst pro Woche, Männer beinahe doppelt so viel wie Frauen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat bei ihrer Überarbeitung der Ernährungsempfehlung für Deutschland (03/2024) neben den Gesundheitsaspekten auch die Umweltbelange mitberücksichtigt. Hinsichtlich der Verzehrmenge von Fleisch kommt sie zum gleichen Ergebnis wie die sogenannte EAT-LANCET-Kommission, die mit der Planetary Health Diet eine gesunde und klimafreundliche globale Ernährungsleitlinie entwickelt hatte. Die DGE empfiehlt sowohl aus gesundheitlicher als auch aus ökologischer Perspektive maximal 300 g Fleisch und Wurst pro Woche zu verzehren – also weniger als ein Drittel der derzeitigen Durchschnittsmenge. Beachten Sie dabei: Auch Milch und Milchprodukte sind besonders klimabelastend. Käse hat z. B. vergleichbare Treibhausgasemissionen wie Geflügel- und Schweinefleisch. Gerichte lassen sich auch ohne Fleisch oder Käse mit Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten etc. vielfältig, gesund und geschmackvoll zubereiten. Zudem gibt es inzwischen viele pflanzliche Alternativprodukte, die Fleisch, Käse, Milch oder Ei in Rezepten häufig 1:1 austauschbar machen. Ein Aus- und Durchprobieren lohnt sich, denn die Produktvielfalt ist groß. Aus Umweltperspektive ist es grundsätzlich sinnvoll, die pflanzlichen Alternativen den tierischen "Originalen" vorzuziehen. Erfahrungsberichte zeigen auch, dass viele Menschen erst beim zweiten oder dritten Testen "auf den Geschmack" kommen. Das Modell der Planetary Health Plate visualisiert anteilig, in welchen Mengen die einzelnen Produktgruppen konsumiert werden sollten. Schöpfen Sie aus der Vielfalt pflanzlicher Proteine und essen Sie insbesondere reichhaltig Hülsenfrüchte: Auch wenn Sie weniger tierische Lebensmittel verzehren, nehmen Sie in der Regel ausreichend Proteine zu sich. In Deutschland werden im Durchschnitt mehr Proteine als empfohlen gegessen. Zudem sind auch einige pflanzliche Lebensmittel sehr gute Proteinlieferanten. Neben den bekannteren Soja-Produkten wie beispielsweise Tofu enthalten insbesondere Hülsenfrüchte, Nüsse und Saaten, aber auch Getreide und Pseudogetreide wie Quinoa und Amaranth viel Eiweiß und können die tierischen Proteine ersetzen. Vor allem Hülsenfrüchte sind ökologisch wertvoll, weil sie die biologische Vielfalt und die Gesundheit des Bodens fördern. Zu den Hülsenfrüchten, auch Leguminosen genannt, zählen Erbsen, Linsen, Bohnen, Lupinen sowie Erdnüsse. Gesundheits- und Ernährungsratgeber sind sich in diesem Punkt einig: Wir sollten den Konsum von Hülsenfrüchten in Deutschland deutlich erhöhen bzw. vervielfachen von heute rund 4 g auf rund 18 g (DGE-Empfehlungen) bis über 75 g pro Person und Tag (Planetary Health Diet). Kaufen Sie möglichst Biolebensmittel: Biolebensmittel kommen ohne Pestizide und synthetischen Dünger aus. Sie leisten damit unter anderem einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. In Naturkostläden oder Biosupermärkten finden Sie ein umfassendes Sortiment an Biolebensmitteln. Aber auch Drogeriemärkte und Supermärkte bieten viele Produkte in Bio-Qualität an. Beachten Sie: Biolebensmittel sind in der Gesamtbetrachtung besser für die Umwelt als vergleichbare konventionelle Produkte. Das heißt aber nicht, dass sie in jedem Einzelfall (z. B. bei langen Transportwegen) oder bei jedem Umweltaspekt (z. B. Energieeffizienz) immer über jeden Zweifel erhaben sind. Weitere Tipps und Informationen finden Sie in unserem Beitrag Biolebensmittel . Werfen Sie möglichst keine Lebensmittel weg: Gerade bei leicht verderblichen Waren wie Obst oder Gemüse lassen sich Lebensmittelabfälle nicht immer vermeiden. Mit einem planvollen und zurückhaltenden Einkauf, richtiger Lagerung und Kühlung sowie mit etwas Übung beim Blick auf die Dinge, "die weg müssen", lassen sich Lebensmittelabfälle auf ein Minimum reduzieren. Denn nicht nur Lebensmittel, sondern auch das dafür ausgegebene Geld sind zu schade für die Tonne. In unserem Beitrag Lebensmittelverschwendung vermeiden finden Sie weitere Tipps und Informationen. Was Sie sonst noch tun können: Lassen Sie sich inspirieren: Nutzen Sie die vielen Hilfestellungen für die Zubereitung von pflanzlichen Gerichten. Holen Sie sich leckere Anregungen aus Kochbüchern, Webportalen und Foodblogs und probieren Sie neue Rezepte für pflanzenbasierte Gerichte aus! Sie werden überrascht sein, wie bunt und aromareich diese Gerichte sein können. Beachten Sie auch unsere weiteren Tipps zum Thema Ernährung: Biolebensmittel , Lebensmittelabfälle , Grillen , Fisch , Trinkwasser . Zur gesunden Ernährung passt auch die gesunde Bewegung: Erledigen Sie Ihren Einkauf mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Fahrradtaschen, -körbe oder -anhänger können hierbei eine nützliche Hilfe sein. Vermeiden Sie leichtverderbliche Ware aus fernen Ländern (z. B. Erdbeeren oder Mangos aus Übersee), da diese vermutlich mit dem Flugzeug transportiert wurden. Bevorzugen Sie nach Möglichkeit saisonale Produkte aus der Region, um beispielsweise Gemüse aus beheizten Gewächshäusern zu vermeiden. Kaufen Sie Lebensmittel möglichst unverpackt oder in Mehrwegverpackungen. Bio-Siegel (Deutschland) Quelle: BMEL V-Label Quelle: V-Label GmbH Tierhaltungskennzeichnung Quelle: BMEL Bio-Logo (EU) Quelle: EU-Kommission Bio-Siegel (Deutschland) V-Label Tierhaltungskennzeichnung Bio-Logo (EU) Hintergrund Umweltsituation: Die Landwirtschaft ist unsere größte Flächennutzerin. Mit ihr und damit auch mit unserer Ernährung sind vielfältige Umweltbelastungen wie Treibhausgasemissionen, Artenschwund, Bodenerosion oder Grundwasserbelastungen verbunden. Dabei belastet die Produktion tierischer Lebensmittel die Umwelt wesentlich stärker als die der pflanzlichen Lebensmittel: Beispielsweise lassen sich 66% der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen und 61% der Flächeninanspruchnahme auf tierische Lebensmittel zurückführen – größtenteils zum Zwecke des Futtermittelanbaus. Die Ökobilanzen von pflanzlichen Lebensmitteln sind demnach fast immer deutlich besser als die von tierischen Lebensmitteln. Dies gilt auch für verarbeitete Produkte wie Margarine oder Fleischersatzprodukte (siehe Tabelle in der Grafikbox). Verschiedene Ernährungsweisen führen dementsprechend zu deutlich unterschiedlichen Umweltbelastungen. So könnten beispielsweise durch die Umsetzung der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bis zur Hälfte der derzeitigen ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen vermieden werden. Die EAT-Lancet Kommission, eine interdisziplinär besetzte Kommission aus Expert*innen aus 37 Ländern, hat 2019 mit der Planetary Health Diet eine Ernährungsweise definiert, die nicht nur gesund ist, sondern auch im Rahmen der planetaren Grenzen für 10 Milliarden Menschen realisierbar wäre. Verglichen mit unserer durchschnittlichen Ernährung in Deutschland sollten dabei rund 40 % mehr Gemüse, fünfmal so viele Nüsse und fast zehnmal so viele Hülsenfrüchte gegessen werden. Im Gegenzug sollte die Menge von Fleisch um ca. 70 Prozent, von Milch- und Milchprodukten um ein Viertel und der Eierkonsum um die Hälfte reduziert werden. Erfolgt die Umstellung auf die Variante der Planetary Health Diet mit geringen Mengen tierischer Lebensmittel ("flexitarisch"), ist eine Verringerung der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen um 27 Prozent möglich. Bei einem vegetarischen Ernährungsstil liegt das Einsparpotenzial zwischen 20 und 47 Prozent, bei einem veganen zwischen 38 und 52 Prozent (siehe Abbildung). Der Flächenfußabdruck der durchschnittlichen Ernährungsweise in Deutschland lässt sich durch eine Umstellung auf die flexitarische Planetary Health Diet um rund 18 Prozent, eine auf den Vorgaben der EAT-Lancet Kommission basierende vegetarische bzw. vegane Ernährungsweise sogar um 46 bzw. 49 Prozent verringern (WWF 2021). Gesetzeslage: Es gibt eine Vielzahl an gesetzlichen Regelungen zu Lebensmitteln. Hervorzuheben sind an dieser Stelle: Die EU-Bio-Richtlinie definiert nicht nur die Mindestanforderungen an ökologische Landwirtschaft, sondern schützt auch die Begriffe "Bio" und "ökologisch". Demnach dürfen nur solche Lebensmittel als "bio" oder "ökologisch" bezeichnet werden, die auch nach den Anforderungen der EU-Bio-Verordnung produziert wurden. Ebenfalls eingeschränkt ist die Verwendung des Begriffs "Milch". Der Europäische Gerichtshof entschied im Juni 2017, dass der Begriff "Milch" nicht als Bezeichnung für vegane Produkte verwendet werden darf. Das gilt auch für weiterverarbeitete Produkte wie "Rahm", "Sahne", "Butter" , "Käse" oder "Joghurt". Das schützt allerdings nur Verbraucher*innen, die tierische Produkte suchen. Für die Förderung des Umstiegs auf pflanzenbasierte Alternativen ist diese Begriffseingrenzung wenig hilfreich. Pflanzliche Milch-Alternativen werden seitdem meist als "Drink" (z. B. "Sojadrink") gekennzeichnet. Eier müssen in der EU mit einer Kennzeichnung versehen werden, die die Rückverfolgbarkeit der Herstellung gewährleistet. Die erste Ziffer des Stempels steht für das Haltungssystem: 0 = Ökologische Erzeugung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung und 3 = Käfighaltung. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung ( BMEL ). Nicht geschützt sind hingegen Bezeichnungen wie "regional". Informationen zu Regelungen in der Landwirtschaft finden Sie auf unseren Themenseiten Landwirtschaft . Marktbeobachtung: Der durchschnittliche Fleischverzehr in Deutschland lag im Jahr 2023 bei 51,6 kg (siehe Abb. "Fleischverzehr in Deutschland"). Es zeigt sich, dass das Ernährungsverhalten in Deutschland sich verändert. So ist die Konsummenge von Fleisch seit 2018 um mehr als 15 % gesunken. Gleichzeitig ist das Angebot an pflanzlichen Alternativen erkennbar gewachsen. Der Umsatz mit Fleischalternativen im Lebensmitteleinzelhandel ist von 266 Millionen Euro in 2019 auf 680 Millionen Euro in 2023 gestiegen. Auch der Absatz von Milchersatzprodukten hat sich zwischen 2018 und 2023 fast vervierfacht. Dies deckt sich auch mit Umfragen, wonach für die Mehrheit der Bevölkerung Fleisch nicht notwendigerweise zum täglichen Essensbestandteil gehört. So geben in einer Befragung des BMEL (Ernährungsreport 2023) 46 Prozent der Befragten an, sich flexitarisch zu ernähren, verzichten also gelegentlich bewusst auf Fleisch. Weitere 8 Prozent ernähren sich vegetarisch und 2 Prozent vegan. Dabei unterscheidet sich die Ernährungsweise zwischen den Altersgruppen stark: ernähren sich unter den 14- bis 29-Jährigen 16 Prozent vegetarisch und weitere 5 Prozent vegan, sind es unter den 30- bis 44-Jährigen sowie über 60-Jährigen jeweils nur 5 Prozent bzw. 1 Prozent, die sich vegetarisch bzw. vegan ernähren, bei den 45- bis 59-Jährigen sind es 8 Prozent bzw. 0,5 Prozent. Weitere Informationen finden Sie unter: Marktdaten: Ernährung ( UBA -Seite Daten zur Umwelt) Umweltbelastungen der Landwirtschaft (UBA-Themenseite) Fleischverzehr in Deutschland Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Proteine – es geht prima pflanzlich Proteingehalt pro 100 g Lebensmittel Quelle: DGE Proteingehalt pro 100 g Lebensmittel Klimafußabdruck von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln Treibhausgasemissionen (in kg CO2e) pro kg Lebensmittel Quelle: ifeu (2020): Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland Treibhausgasemissionen (in kg CO2e) pro kg Lebensmittel Minderungspotentiale der Treibhausgasemissionen durch Umstellung der Ernährungsweise Quelle: WBAE 2016 / Öko-Institut 2014 / Meier 2015 / CO2-Rechner / WWF 2021 / Willett et al. 2019 / DGE 2020 / eigene Darstellung Fleischverzehr in Deutschland Proteine – es geht prima pflanzlich Klimafußabdruck von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln Minderungspotentiale der Treibhausgasemissionen durch Umstellung der Ernährungsweise Quellen UBA (2023) (Hg.): Towards healthy and sustainable diets in Germany. An analysis of the environmental effects and policy implications of dietary change in Germany BMEL (2023): Deutschland, wie es isst – Der Ernährungsreport 2023 WWF (2021): Klimaschutz, landwirtschaftliche Fläche und natürliche Lebensräume UBA (2020) (Hg.): Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft Reinhardt, G. et al. (2020): Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland EAT-Lancet Commission (2019) (Hg.): Healthy Diets from Sustainable Food Systems (Summary Report) FAQs Fragen und Antworten zu Tierhaltung und Ernährung
Das Projekt "Angesäuerte Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen und in der Gärrestedüngung, Teilvorhaben 2: Emissionsminderung bei der Ausbringung von Gärresten durch Ansäuerung" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern.
Das Projekt "Verringerung der Lachgas-Emission bei der Verwertung von Gärrückständen durch Zugabe Lachgas-reduzierender Bakterien" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Biologie, Arbeitsgruppe Mikrobielle Energiewandlung und Biotechnologie.
Das Projekt "Abschätzung landwirtschaftlichen CH4 und N20 Emissionen" wird/wurde gefördert durch: Bundesamt für Umwelt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Bundesamt für Umwelt.Die Schweiz hat sich zu verringerten Treibhausgasemissionen verpflichtet. Emissionen von Methan und Lachgas aus landwirtschaftlichen Quellen sind schwierig zu reduzieren. Die Aktivität beinhaltet Projekte, die Treibhausgasemissionen aus verschiedenen landwirtschaftlichen Quellen quantifizieren. Die Daten können im Treibhausgasinventar verwendet werden. Es wird eine Basis für Reduktions- oder Kompensations-Möglichkeiten erarbeitet. Der Fokus liegt auf den beiden Gasen Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Projekt 1: Untersuchung von Recyclingdüngern im Biolandbau 2018-2022: Quantifizierung der Klimawirkung von Recyclingdüngern in biologischen Produktionssystemen im Hinblick auf die Klimaberichterstattung und Handlungsempfehlungen zu emissionsarmen Verfahren im Hinblick auf eine mögliche Entwicklung von Kompensations- oder Mitigationsprojekten. Projekt 2: Evaluation und Reduktion von Methanemissionen aus Biogasanlagen 2018-2021: Bestimmung verlässlicher CH4 Emissionfaktoren für landwirtschaftliche Biogasanlagen in der Schweiz für das Nationale Treibhausgasinventar und Entwicklung von Reduktionsstrategien in der Praxis. Projektziele: Projekt 1: Quantifizierung der Klimawirkung von Recyclingdüngern in biologischen Produktionssystemen zu Projekt 1: 3.5-jähriger Exaktversuch mit verschiedenen Recyclingdüngern mit oder ohne Zugabe von Pflanzenkohle. Feldmessungen der Treibhausgase N2O und CH4 über eine Periode von drei Jahren. Projekt 1: Empfehlung zur optimalen Anwendung in der Praxis Projekt 1: Erarbeiten von praxisrelevante Empfehlungen zur optimalen Anwendung der Produkte in der Praxis anhand der Untersuchungsergebnisse für verschiedene Recyclingdünger mit / ohne Pflanzenkohle. Projekt 2: Umsetzung von Mitigationsmassnahmen und Kosten-Nutzen-Analyse Projekt 2: Basierend auf der ersten Mess-Serie werden Empfehlungen zur Minimierung von CH4 Emissionen erarbeitet (bspw. Leckagen abdichten, Änderungen in Verfahren oder Organisation der Anlagen). Mögliche Massnahmen werden dem Reduktionspotential und den Kosten gegenübergestellt. Projekt 2: Bestimmung von Emissionsfaktoren für landwirtschaftliche Biogasanlagen Erste Mess-Serie von Methan an drei Schweizer Anlagen mit zwei sich ergänzenden Methoden: 'remote sensing' und 'on-site' Messungen.
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