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Schadstoffbelastung durch Langzeitbewässerung mit unbehandelten Abwässern im landwirtschaftlichen Gebiet von Konya, Türkei

Das Projekt "Schadstoffbelastung durch Langzeitbewässerung mit unbehandelten Abwässern im landwirtschaftlichen Gebiet von Konya, Türkei" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Braunschweig, Institut für Ökologische Chemie und Abfallanalytik.Abwässer der türkischen Stadt Konya wurden von 1974 bis 2010 unbehandelt und werden seit 2010 nach biologischer Reinigung in einen Drainagekanal abgeleitet, der von Konya über 3 Pumpstationen durch 120 km Ackerland verläuft und schließlich in den Salzsee (Tuz Gölü) mündet. Während der Trockenzeit wird das Abwasser von Landwirten für die Bewässerung ihrer Felder verwendet. Im Rahmen der Kooperation der TU Braunschweig mit der der Necmettin Erbakan Universität Konya wurde die Belastung von Böden mit Schwermetallen und persistenten organischen Schadstoffen bestimmt, die mit Wasser aus dem Drainagekanal bewässert wurden. Die Rückstände wurden mit denen verglichen, die in seit vielen Jahrzehnten mit gereinigtem Abwasser der Stadt Braunschweig beregneten Braunschweiger Böden auftreten. Außerdem wurden für die Bewertung geogene Hintergrundwerte von Böden der Region Konya, Sedimentproben aus dem Drainagekanal und von Baggergut des Drainagekanals untersucht. Weiterhin wurde die Belastung in auf den Flächen geernteten Getreideproben bestimmt. Die Belastung der mit Abwasser bewässerten Ackerböden in Konya mit Schwermetallen, PAK und PCB ergab keinen offensichtlichen Unterschied zu den mit Oberflächenwasser bewässerten Referenz-Ackerböden. Außerdem zeigten sich keine eindeutigen Konzen trations gradienten mit der Tiefe. Für Konya wurde aus den erhobenen Daten kein Einfluss der Bewässerung auf die Konzentration an Schadstoffen im Boden ersichtlich. Im Vergleich zu einem nicht landwirtschaftlich genutzten und nicht bewässerten Boden aus demselben Gebiet waren sowohl die Cd- als auch die Ni-Gehalte in den Ackerböden beider Bewässerungsarten deutlich höher (Cd: 8,2-12 mg/kg TS zu kleiner BG; Ni: 47-135 mg/kg TS zu 5,2-7,7 mg/kg TS), während die Gehalte für Zn in den Ackerböden nur wenig höher waren und die Schwermetalle Cr, Cu, Pb im gleichen Konzentrationsbereich lagen. Da die erhöhten Gehalte an Cd und Ni nicht aus der Abwasserberegnung stammen, wird eine weitergehende Ursachenforschung durchgeführt. Trotz der erhöhten Cd- und Ni-Gehalte in den Ackerböden von Konya ergaben sich keine erhöhten Gehalte in den entsprechenden Getreideproben. Die stark tonhaltigen Böden vermindern offensichtlich die Bioverfügbarkeit. In dem mit Abwasser beregneten Ackerboden von Braunschweig lagen die Gehalte an Cd und Ni mit kleiner BG-0,5 mg/kg TS für Cd und 6,0-7,9 mg/kg TS für Ni unter denen der bewässerten Böden in Konya. Auch die Cu-, Cr- und Zn-Gehalte waren im mit Abwasser beregneten Ackerboden aus Braunschweig niedriger als in den Ackerböden aus Konya. Nur die Pb-Gehalte im Ackerboden und im Referenzboden waren etwas höher als in Konya. Vermutlich wurden die Schwermetalle aus den sandigen, moderat sauren Böden, die ein geringes Rückhaltevermögen für Schwermetalle besitzen, über die letzten 20 Jahre ausgewaschen. Außerdem wurde seit den 1990er Jahren die Gesamtfracht an Schwer metallen in den Abwässern durch Verstärkung der Indirekteinleiterkontrolle deutlich verringert.

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