Das Projekt "Entwicklung von neuartigen Fernerkundungstechniken und deren Einsatz mit unbemannten Kleinflugzeugen zur Erfassung der marinen Säugetiere, insbesondere von Schweinswalen (Phocoena phocoena) sowie anthropogener Beeinflussungen in ausgewählten Bereiche" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Meeresmuseum - Museum für Meereskunde und Fischerei, Aquarium - Stiftung des bürgerlichen Rechts durchgeführt. Die Bestandsermittlung von Meeressäugetieren, speziell der einzigen in der Ostsee heimischen Walart dem Schweinswal Phocoena phocoena, wird derzeit durch Observerflüge mit der Standard Linientransekt Methode durchgeführt. Aufgrund des erheblichen finanziellen und logistischen Aufwandes können Flüge nur selten realisiert werden. Innerhalb des Projektes soll ein neues Verfahren zur Zählung von Meeressäugetieren unter Zuhilfenahme von UAVs (Unmanned Airborne Vehicles, Drohnen) in Kombination mit Fernerkundungstechniken entwickelt werden. Als Vorstudie soll dabei unter Beweis gestellt werden, dass die derzeitigen fotografischen Methoden und technischen Voraussetzungen gegeben sind, um Schweinswale in ihrem natürlichen Habitat aufzuzeichnen und mit Hilfe eines mathematischen Algorithmus aus den Bildern zu extrahieren. Weiterhin wird überprüft, wodurch eine notwendige Georeferenzierung, von über dem Meer aufgezeichneten Bildern, auch ohne Digital-GPS sowie hochgenaue Neigungs- und Rollwinkelsensoren verbessert werden kann. Das somit entwickelte Verfahren kann nicht nur auf andere Meeressäugerarten übertragen werden, sondern auch für zukünftige Bauvorhaben, wie z.B. Errichtung von Windkraftanlagen oder Verklappung von Baggergut, und zur Überwachung von Meeresschutzgebieten als Monitoringmethode eingesetzt werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Für die spätere Verwendung von UAVs ist es notwendig, sehr leichte Kleinbilddigitalkameras zu nutzen, die eine gute Auflösung, geometrisch homogene Eigenschaften und kurze Bildfolgezeiten haben. Mehrere Systeme sollen hinsichtlich der Kalibrierbarkeit, den Anschlussmöglichkeiten und der Programmierbarkeit getestet werden. Zwei Kameras werden bei den folgenden Bildflügen als Dualkonfiguration getestet werden. Grundsätzlich sind Luftbildaufnahmen von Schweinswalen bisher nur in unzureichender Zahl verfügbar. Um festzustellen, wie die Konturen der Schweinswale sich aus Senkrechtaufnahmen extrahieren lassen, ist aber eine hohe Anzahl notwendig. Im zweiten Schritt werden also Luftbilder von Schweinswalen innerhalb von mehrmaligen Überfliegungen der dänischen Beltsee, mit bekanntermaßen hohen Schweinswaldichten, hergestellt. Ein Observer wird die Flüge begleiten um bei Sichtungen einen Suchflug einzuleiten um wiederholte Fotos mit dem Fernerkundungssystem PFIFF zu machen. Die Bildflüge werden im Zeitraum der höchsten festgestellten Schweinswaldichten von Mai bis Juni stattfinden. Alle Aufnahmen werden genutzt um einen mathematischen Algorithmus zum Auffinden von Schweinswalen in Luftbildern zu programmieren. Zusätzlich werden andere Objekte, wie z.B. Müll, Schiffe und Vögel) auf den Bildern genutzt um Fehlklassifizierungen zu erkennen und zu vermindern. Die Genauigkeit der Georeferenzierung wird innerhalb von Simulationen, als auch Modellversuchen überprüft. usw.