Ziel dieser Arbeit ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung von PM&E in der partizipativen Agrar- und Ressourcenmanagementforschung zu analysieren, und Erkenntnisse über fördernde sowie hemmende Einflussfaktoren in der Umsetzung dieses Konzepts zu gewinnen. Die Ergebnisse sollen insbesondere Forschern, aber auch Gebern und Praktikern eine realistischere Einschätzung des potentiellen Nutzens von PM&E in der Forschung ermöglichen und ihnen Entscheidungshilfen bei der Planung und Gestaltung partizipativer Forschungsvorhaben bieten. Ergebnisse: In beiden Vorhaben unterschieden sich die von den lokalen Gruppen bevorzugten Indikatoren von den M&E Inhalten auf Projektebene: während das Hauptinteresse der Agroforstkooperative und der lokalen Agrarforschungskomitees sich auf die Verfolgung wirtschaftlicher Ziele und gruppeninterner Prozesse richtete (durchgeführte Aktivitäten, Buchführung, Kreditrückzahlung, etc.), konzentrierte das Projektmonitoring von AFOCO und IPCA sich auf entwicklungspolitisch relevante Wirkungen (Gender, Humankapitalentwicklung, Partizipation etc.). Letzteres diente nicht nur als Informationsbasis für die Rechenschaftslegung gegenüber den Auftraggebern, sondern zugleich der Verfahrensforschung, d.h. der Ableitung methodischer Erkenntnisse für verbesserte Förderungsansätze in der kommunalen Forstwirtschaft bzw. der lokalen Agrarforschung. Durch die Initiierung zielgruppeneigener M&E Systeme traten unterschiedliche Blickwinkel und Erfolgskriterien auf Projekt- und Zielgruppenebene deutlicher zutage. Darüber hinaus wurden die gruppeneigenen M&E Systeme von den beteiligen Akteuren beider Vorhaben im Hinblick auf einen verbesserten Informationsfluss, erhöhte Transparenz, das Erlernen neuer Managementfähigkeiten sowie die regelmäßige Dokumentation teilweise neuartiger Information positiv beurteilt. Anhand des bisweilen schwierigen Implementierungsprozesses wurde aber auch deutlich, dass bei dem gewählten Ansatz viele der für konventionelles Monitoring typischen Probleme auftraten, z.B. die Vernachlässigung von M&E angesichts anderer scheinbar dringlicherer Aufgaben, eine unzureichende Analyse und Nutzung der Ergebnisse, Schwierigkeiten im Umgang mit prekärer Information, etc. Darüber hinaus kamen typische durch den partizipativen Ansatz bedingte Risiken und Schwierigkeiten hinzu, wie z.B. strategische Kommunikation, eine Fokussierung auf Gruppen unter Vernachlässigung der nicht organisierten Bevölkerung, die Errichtung einer 'Bühne', die von Prozessen 'hinter den Kulissen' ablenkt, sowie bestehende Machtgefüge, die den Partizipationsgedanken teilweise untergraben. Wichtige Grundlagen für ein Funktionieren von PM&E waren nicht nur ausreichende Ressourcen und geeignete sozio-kulturelle und institutionelle Rahmenbedingungen, sondern auch funktionierende lokale Organisationen, Flexibilität und Handlungsspielraum zur Korrektur der identifizierten Schwierigkeiten und ein gewisses Maß and Kontinuität. Unerlässlich war zudem die Wahl
Konzentrationsprozesse im Einzelhandel haben die Einkaufsmobilität in den letzten Jahren stark verändert. Immer mehr Menschen fahren mit dem Pkw zum Lebensmitteleinkauf zu immer größer werdenden Lebensmittelanbietern, oft nicht mehr im unmittelbaren Wohnumfeld. Mit der ExWoSt-Studie sollten anwendbare und übertragbare Konzepte zur Förderung der Nahversorgung und damit der Nahmobilität entwickelt werden. Anlass: Der Stellenwert der Nahversorgung stellt sich heute konträr dar. Auf der einen Seite wächst die Bedeutung der Nahversorgung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Ältere Menschen sind auf die kleinräumliche Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten in ihrem Wohnumfeld angewiesen. Auch wenn zukünftig die Pkw-Verfügbarkeit unter älteren Menschen stark zunehmen wird, hat für sie die Nahversorgung und die Nahmobilität eine wichtige Funktion. Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad einkaufen können, gewinnen in erheblichem Maße Lebensqualität im Sinne von selbstständiger Lebensführung, gesundem Lebensstil und sozialer Integration in das Wohnumfeld. Eine funktionierende Nahversorgung wird auch für jene Bevölkerungsgruppen an Bedeutung gewinnen, die sich die steigenden Energie- und Verkehrskosten nur noch eingeschränkt werden leisten können. Auf der anderen Seite steht der Strukturwandel im Einzelhandel, der durch Betriebs- und Unternehmenskonzentrationen, Verkaufsflächenwachstum, neue Betriebstypen und Angebotsformen geprägt ist. Auch die Anforderungen an die Standorte ändern sich. Dies verschlechtert die Nahversorgungsituation in Randgebieten der Großstädte, in kleinen Städten, Innenstädten aber auch Orts- und Stadtteilzentren. Versorgungswege stellen mit rund 30Prozent der unternommenen Wege und 17Prozent der zurückgelegten Distanzen einen wichtigen Bestandteil der Alltagsmobilität dar. In den letzten Jahrzehnten hat der Einkaufsverkehr stark zugenommen, wobei das Wachstum zum größten Teil auf den Pkw-Verkehr entfällt. So stiegen in den alten Bundesländern die zurückgelegten Distanzen beim Wegezweck 'Einkauf' im Zeitraum von 25 Jahren (1976-2001) um 25 Prozent, während der Anteil der zu Fuß bewältigten Einkaufswege im gleichen Zeitraum von 50 Prozent auf rund 40 Prozent zurückging (Scheiner 2008). Zielsetzung: Die ExWoSt-Studie sollte die typischen Wechselwirkungen zwischen einer wünschenswerten wohnungsnahen Versorgung und der Mobilität näher untersuchen und integrierte Handlungsansätze ableiten. Gegenstand der Handlungsansätze waren einerseits verbesserte Angebote für Nahmobilität, die die Nahversorgung stärken, und andererseits qualifizierte Nahversorgungsangebote, die die Rahmenbedingungen für die Nahmobilität verbessern. Ziele waren das Aufzeigen von Handlungsoptionen, Stellschrauben und Steuerungsmöglichkeiten für unterschiedliche Zielgruppen in unterschiedlichen siedlungsstrukturellen Räumen. (Text gekürzt)
Ziel ist es, die Entwicklung dieses Branchenführers im Segment landwirtschaftliche Spezialversicherer im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der jeweiligen Zeit darzustellen. Besonderer Augenmerk soll dabei auf die Veränderung der Institution 'Versicherung' sowie einer veränderten Perzeption des Hagels gelegt werden. Untersucht werden die Rahmenbedingungen, die zur Gründung der Institution Hagelversicherung geführt haben. Diese Innovation, welche in den Schriften der Kameralisten zum ersten Mal angedacht wurden, erforderte auch eine Änderung der Geisteshaltung. Wurden Naturkatastrophen, v.a. im Zeitalter der Reformation noch als Strafe Gottes gesehen, scheint es festzustehen, dass sich diese Geisteshaltung im Laufe des 17. und v.a. des 18. Jahrhunderts geändert hatte und schließlich in der Entwicklung einer ökonomischen Institution mündete. Diesen Prozess zu beschreiben, der in der vorhandenen Literatur zur Hagelversicherung nicht beachtet wird, soll Ziel der Arbeit sein. Schwerpunkt der Untersuchung dieses Prozesses soll das 18. bis 20. Jahrhundert sein. Als Quellen bieten sich dabei neben den Schriften der Kameralisten u.a. Zeitschriften des 18. Jahrhunderts an. Vor diesem kulturgeschichtlichen Hintergrund folgt anschließend die unternehmensgeschichtliche Studie.
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Unternehmenskonzentrationen im Bereich der be- und verarbeitenden Holzindustrie, der freie Warenaustausch in Verbindung mit der Öffnung der Grenzen auch nach Mittel- und Osteuropa und Deregulierungen in der Transportbranche führen europaweit zu einem vom Volumen und von der Entfernung her wachsenden Transportaufkommen an Holz und Holzprodukten. Ökobilanzen weisen aus, dass die ansonsten hervorragende Position des Rohstoffes Holz vor allem durch diesen zumeist auf der Straße stattfindenden Transport negativ beeinflusst wird. Erfahrungen aus anderen Ländern (Skandinavien), aber auch aus anderen Branchen sowie erste Logistikstudien im Inland legen den Schluss nahe, dass durch angepasste, integrierte Logistikkonzepte unter Einsatz moderner Transporttechnik und Informationstechnologie substanzielle Verbesserungen möglich sind. Spezifische Strukturprobleme und Reibungspunkte an den Branchengrenzen zwischen der Forstwirtschaft, dem Transportgewerbe und der be- und verarbeitenden Holzindustrie behindern bislang die Realisierung solcher Logistikkonzepte, von denen eine wirksame Verbesserung dieser unbefriedigenden Situation erwartet werden könnte. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des Projekts, an einem konkreten Beispiel (der Region Lüneburg) unter Einbeziehung aller beteiligten Akteure ein an die dortigen, für die Gesamtsituation typischen Verhältnisse angepasstes Logistikkonzept zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen. Damit soll die Machbarkeit derartiger Lösungen, aber auch ihre Vorteilhaftigkeit im Hinblick auf Umweltbelastungen im Verkehrsbereich sowie in wirtschaftlicher Hinsicht demonstriert und quantifiziert werden. Oberziel: Optimierung der Lieferströme unter besonderer Berücksichtigung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Lüneburg und ihrer bedeutendsten Marktpartner; eine Begrenzung des Transportvolumens soll vor allem durch Transportoptimierung beziehungsweise Verlagerung auf andere Verkehrsträger erreicht werden. Damit wird zugleich ein Beitrag zur Konkurrenzfähigkeit des nachwachsenden und natürlichen Rohstoffes Holz geleistet. Teilziele: - Zeitnahe Erfassung von aufgearbeiteten Holzmengen hinsichtlich Lagerort, Menge und Struktur der Sortimente durch Einsatz von moderner Informationstechnologie - Routenoptimierung unter besonderer Berücksichtigung der Schnittstelle Waldwegenetz - öffentliches Straßennetz, gegebenenfalls unter Einsatz von GIS; Reduktion der Transportvorgänge und bessere Auslastung der vorhandenen Transportkapazitäten - Erprobung alternativer Transporttechniken (Wechselpritsche, Container, Truck-Point-Konzept), Einsatz alternativer Transportmittel und -wege - Nutzung von Rückfrachtmöglichkeiten - Minimierung der Lagerhaltung durch auftragsangepasste Bereitstellung von Rundholz - Entwicklung von Konzepten zur Datenerfassung, -übertragung und -verwertung zur Steuerung von Lager-, Transport- und Entladephase - ...