Konzentrationsprozesse im Einzelhandel haben die Einkaufsmobilität in den letzten Jahren stark verändert. Immer mehr Menschen fahren mit dem Pkw zum Lebensmitteleinkauf zu immer größer werdenden Lebensmittelanbietern, oft nicht mehr im unmittelbaren Wohnumfeld. Mit der ExWoSt-Studie sollten anwendbare und übertragbare Konzepte zur Förderung der Nahversorgung und damit der Nahmobilität entwickelt werden. Anlass: Der Stellenwert der Nahversorgung stellt sich heute konträr dar. Auf der einen Seite wächst die Bedeutung der Nahversorgung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Ältere Menschen sind auf die kleinräumliche Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten in ihrem Wohnumfeld angewiesen. Auch wenn zukünftig die Pkw-Verfügbarkeit unter älteren Menschen stark zunehmen wird, hat für sie die Nahversorgung und die Nahmobilität eine wichtige Funktion. Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad einkaufen können, gewinnen in erheblichem Maße Lebensqualität im Sinne von selbstständiger Lebensführung, gesundem Lebensstil und sozialer Integration in das Wohnumfeld. Eine funktionierende Nahversorgung wird auch für jene Bevölkerungsgruppen an Bedeutung gewinnen, die sich die steigenden Energie- und Verkehrskosten nur noch eingeschränkt werden leisten können. Auf der anderen Seite steht der Strukturwandel im Einzelhandel, der durch Betriebs- und Unternehmenskonzentrationen, Verkaufsflächenwachstum, neue Betriebstypen und Angebotsformen geprägt ist. Auch die Anforderungen an die Standorte ändern sich. Dies verschlechtert die Nahversorgungsituation in Randgebieten der Großstädte, in kleinen Städten, Innenstädten aber auch Orts- und Stadtteilzentren. Versorgungswege stellen mit rund 30Prozent der unternommenen Wege und 17Prozent der zurückgelegten Distanzen einen wichtigen Bestandteil der Alltagsmobilität dar. In den letzten Jahrzehnten hat der Einkaufsverkehr stark zugenommen, wobei das Wachstum zum größten Teil auf den Pkw-Verkehr entfällt. So stiegen in den alten Bundesländern die zurückgelegten Distanzen beim Wegezweck 'Einkauf' im Zeitraum von 25 Jahren (1976-2001) um 25 Prozent, während der Anteil der zu Fuß bewältigten Einkaufswege im gleichen Zeitraum von 50 Prozent auf rund 40 Prozent zurückging (Scheiner 2008). Zielsetzung: Die ExWoSt-Studie sollte die typischen Wechselwirkungen zwischen einer wünschenswerten wohnungsnahen Versorgung und der Mobilität näher untersuchen und integrierte Handlungsansätze ableiten. Gegenstand der Handlungsansätze waren einerseits verbesserte Angebote für Nahmobilität, die die Nahversorgung stärken, und andererseits qualifizierte Nahversorgungsangebote, die die Rahmenbedingungen für die Nahmobilität verbessern. Ziele waren das Aufzeigen von Handlungsoptionen, Stellschrauben und Steuerungsmöglichkeiten für unterschiedliche Zielgruppen in unterschiedlichen siedlungsstrukturellen Räumen. (Text gekürzt)
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Unternehmenskonzentrationen im Bereich der be- und verarbeitenden Holzindustrie, der freie Warenaustausch in Verbindung mit der Öffnung der Grenzen auch nach Mittel- und Osteuropa und Deregulierungen in der Transportbranche führen europaweit zu einem vom Volumen und von der Entfernung her wachsenden Transportaufkommen an Holz und Holzprodukten. Ökobilanzen weisen aus, dass die ansonsten hervorragende Position des Rohstoffes Holz vor allem durch diesen zumeist auf der Straße stattfindenden Transport negativ beeinflusst wird. Erfahrungen aus anderen Ländern (Skandinavien), aber auch aus anderen Branchen sowie erste Logistikstudien im Inland legen den Schluss nahe, dass durch angepasste, integrierte Logistikkonzepte unter Einsatz moderner Transporttechnik und Informationstechnologie substanzielle Verbesserungen möglich sind. Spezifische Strukturprobleme und Reibungspunkte an den Branchengrenzen zwischen der Forstwirtschaft, dem Transportgewerbe und der be- und verarbeitenden Holzindustrie behindern bislang die Realisierung solcher Logistikkonzepte, von denen eine wirksame Verbesserung dieser unbefriedigenden Situation erwartet werden könnte. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des Projekts, an einem konkreten Beispiel (der Region Lüneburg) unter Einbeziehung aller beteiligten Akteure ein an die dortigen, für die Gesamtsituation typischen Verhältnisse angepasstes Logistikkonzept zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen. Damit soll die Machbarkeit derartiger Lösungen, aber auch ihre Vorteilhaftigkeit im Hinblick auf Umweltbelastungen im Verkehrsbereich sowie in wirtschaftlicher Hinsicht demonstriert und quantifiziert werden. Oberziel: Optimierung der Lieferströme unter besonderer Berücksichtigung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Lüneburg und ihrer bedeutendsten Marktpartner; eine Begrenzung des Transportvolumens soll vor allem durch Transportoptimierung beziehungsweise Verlagerung auf andere Verkehrsträger erreicht werden. Damit wird zugleich ein Beitrag zur Konkurrenzfähigkeit des nachwachsenden und natürlichen Rohstoffes Holz geleistet. Teilziele: - Zeitnahe Erfassung von aufgearbeiteten Holzmengen hinsichtlich Lagerort, Menge und Struktur der Sortimente durch Einsatz von moderner Informationstechnologie - Routenoptimierung unter besonderer Berücksichtigung der Schnittstelle Waldwegenetz - öffentliches Straßennetz, gegebenenfalls unter Einsatz von GIS; Reduktion der Transportvorgänge und bessere Auslastung der vorhandenen Transportkapazitäten - Erprobung alternativer Transporttechniken (Wechselpritsche, Container, Truck-Point-Konzept), Einsatz alternativer Transportmittel und -wege - Nutzung von Rückfrachtmöglichkeiten - Minimierung der Lagerhaltung durch auftragsangepasste Bereitstellung von Rundholz - Entwicklung von Konzepten zur Datenerfassung, -übertragung und -verwertung zur Steuerung von Lager-, Transport- und Entladephase - ...
Ubiquitaer auftretende organische Schadstoffe stellen eine haeufig unterschaetzte Gefahr fuer Boden und Grundwasser dar, da oft nur wenig ueber die raeumliche und zeitliche Verbreitung dieser Stoffe in den Umweltkompartimenten Luft, Boden oder Wasser bekannt ist. Die Phthalate (Phthalsaeureester) zaehlen zu den auch quellenfern ubiquitaer auftretenden organischen Verbindungen. Den enormen Produktionszahlen der Phthalate (ca. 300000 t/a allein in Deutschland) steht eine verhaeltnismaessig geringe Anzahl von systematischen Arbeiten ueber das Vorkommen und Verhalten dieser Verbindungen in Boden und Wasser gegenueber. Die Toxizitaet der Phthalate, die ueberwiegend als Plastikweichmacher Verwendung finden, wird vor allem in letzter Zeit immer wieder diskutiert. In der vorliegenden Arbeit wurden drei typische Vertreter der Phthalate, Dimethylphthalat (DMP), Di-n-butylphthalat (DBP) und Di-(2-ethylhexyl)-Phthalat (DEHP), fuer Felduntersuchungen ausgewaehlt. Mit DBP als chemische Testsubstanz fuer die Phthalate wurden zusaetzlich Sorptionsexperimente durchgefuehrt. Zur Extraktion von Phthalaten aus Bodenproben wurde eine neue Extraktionsmethode mit superkritischem CO2 (SFE) entwickelt. Die Sorption von DBP im Boden haengt sowohl vom Gehalt an organischem Material (OM), als auch vom Reifegrad des OM ab. Die Isothermen koennen mit dem Freundlich-Modell beschrieben werden. Eine fuer Proben mit vermutlich kerogenartigem OM zu beobachtende starke Nichtlinearitaet der Isothermen deutet an, dass neben einer Sorption im OM auch eine Adsorption am OM moeglich ist. Diese Aussagen gelten wahrscheinlich fuer alle Phthalate. Mit einem Boden- und Wasserscreening mit Proben aus Baden-Wuerttemberg konnte das ubiquitaere Auftreten von Phthalaten bestaetigt werden, wobei sich die wirtschaftliche Bedeutung des jeweiligen Phthalats in der Hoehe der Konzentrationen widerspiegelt. Die Untersuchungen lassen auf eine Grundbelastung des Wassers mit DBP und DEHP in einer Hoehe von ca. 100 ng/L bzw. 600 ng/L schliessen, waehrend DMP nur sporadisch und untergeordnet auftritt. Die Variation der Bodenkonzentrationen kann lateral und vertikal mehrere Groessenordnungen umfassen. Die beobachteten Phthalatgehalte im Boden liegen im Bereich von wenigen myg/kg bis einigen mg/kg Trockenmasse. Zur Differenzierung der Ursachen fuer die gefundenen Belastungen wurde in drei unterschiedlich belasteten Einzugsgebieten der Stoffeintrag und -austrag bestimmt. Zusaetzlich wurden die Emissionen von zwei Muelldeponien als potentielle Phthalatquellen untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass fuer die untersuchten Phthalate der Eintrag in natuerlichen, nur atmogen belasteten Waldgebieten (Schoenbuch bei Tuebingen) deutlich geringer ist als in einem industriell hoch belasteten Gebiet (Neckartal bei Tuebingen), wo lokale Emittenten nicht nur erheblich die atmogene Phthalatdeposition beeinflussen, sondern auch durch direkte Emissionen in das Grundwasser zur Phthalatbelastung des Wassers beitragen.
Die wirksame Ueberwachung der Konzentration gefaehrlicher Arbeitsstoffe an Arbeitsplaetzen setzt Messverfahren voraus, deren Leistungsvermoegen den messtechnischen Anforderungen (TRgA 402) genuegt und die unter wirtschaftlichen Bedingungen (geringer Personal- und Sachaufwand) eingesetzt werden koennen, einfach zu handhaben sind und deren Ergebnisse nicht manipulierbar sind. Solche Verfahren sollen unter Anwendung remissionsphotometrischer Methoden auf der Basis bewaehrter einfacher Probenahmetechniken (Pruefroehrchen) entwickelt werden. Sie sollen die Nachteile dieser Techniken (u.a. mangelnde Selektivitaet und Genauigkeit) ueberwinden, den hohen Aufwand instrumenteller Methoden (z.B. Head-Space-GC) vermeiden und sich fuer zahlreiche Arbeitsstoffe eignen. Das soll durch Verzicht auf subjektive Auswerteverfahren und durch Anwendung physikalischer Signalerzeugungsprozesse in zwangsgesteuerten Auswerteapparaten und die damit moegliche Erschliessung neuer Messreaktionen erreicht werden. Die Auswerteapparaturen sollen als Prototyp entwickelt, erprobt und mit den zugehoerigen Messvorschriften einer Eignungsueberpruefung unterworfen werden.