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Umwelteinstellung in Deutschland von 1996 bis 2016

Der vorliegende Bericht ist im Rahmen der Umweltbewusstseinsstudie 2018 entstanden. Es wird dargestellt, wie die Daten der elf Umweltbewusstseinsstudien von 1996 bis 2016 in einer einheitlichen Re-Analyse zur Erstellung einer umfassenden Umweltbewusstseinsskala und somit eines belastbaren Verlaufes des Umweltbewusstseins in Deutschland verwendet werden können. Als Ausgangspunkt werden die Herausforderungen bei der Betrachtung von Entwicklungen auf Basis von Einzelfragen aufgezeigt. Anschließend wird als Lösungsmöglichkeit die Erstellung einer Umweltbewusstseinsskala aus den vergangenen Umweltbewusstseinsstudien vorgestellt. Diese neuentwickelte, aber an eine empirisch bereits bewährte Umwelteinstellungsskala angelehnte Skala baut auf den konzeptionellen Vorteilen des Campbell-Paradigmas und den methodischen Vorteilen des Rasch-Modells auf. Die Entwicklung, Analyse und resultierenden Kennwerte der neuen Umweltbewusstseinsskala werden kurz dargestellt. Der Umweltbewusstseinsverlauf in Deutschland von 1996 bis 2016 wird mithilfe der Skala nachgezeichnet. Es zeigt sich eine insgesamt schwache, aber statistisch bedeutsame lineare Zunahme des Umweltbewusstseins von etwa 0,54 Prozentpunkten pro Jahr. Allerdings liegen auch einige bedeutsame Abweichungen von einem linearen Trend vor. Der so ermittelte Umweltbewusstseinsverlauf wird in Interviews mit Experten und Expertinnen diskutiert und einige mögliche Einflussfaktoren werden ergänzend näher betrachtet. Abschließend werden Empfehlungen für die Verwendung der Umweltbewusstseinsskala als Messinstrument in zukünftigen Umweltbewusstseinserhebungen gegeben, um so eine rückwirkende Anschlussfähigkeit der zukünftigen Befragungen bei gleichzeitiger Aktualisierbarkeit des verwendeten Messinstrumentes sichern zu können. Quelle: Forschungbericht

Teilprojekt 3: Scaling Up - Optimierung der Ressourcenrückführung

Das Projekt "Teilprojekt 3: Scaling Up - Optimierung der Ressourcenrückführung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Magdeburg, Institut für Psychologie I, Abteilung für Persönlichkeits- und Sozialpsychologie durchgeführt. Zur Verbesserung der Rückführung von Elektrokleingeräten sind aus psychologischer Sicht zwei Faktoren entscheidend: (a) die vorhandene Motivation zu ökologisch-nachhaltigem Handeln und (b) die beim Recycling anfallenden Verhaltenskosten (siehe Kaiser, Byrka & Hartig, 2010). Konkrete Verhaltenskosten sind dabei z.B. die zu überwindende Wegstrecke zur nächsten Annahmestelle oder das Unwissen darüber, was, wo recycelt werden kann. Bislang konnte gezeigt werden, dass die Verhaltenskosten auch über soziale Anreize (über Anerkennung, Lob, Bewunderung, Ansehen) und durch Wissensvermittlung reduziert werden können. Folgerichtig lässt sich der Aufwand des Elektrokleingeräterecyclings grundsätzlich über die Rahmenbedingungen verringern. Entsprechend können die Rahmenbedingungen des Recyclings optimiert werden, indem z.B. Wissen - was, wo gesammelt wird - vermittelt wird, oder indem die Wegstrecke zur nächsten Abgabemöglichkeit verringert wird, z.B. durch das Bereitstellen zusätzlicher Sammelcontainern. Die bereits in der Bevölkerung vorhandene Motivation zum ökologisch-nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen kann auf diese Weise genutzt werden, um eine bessere Rückführung von Elektrokleingeräten zu erzielen (siehe Kaiser, Arnold & Otto, 2014). In der ersten Feldstudie unseres Teilvorhabens wird die Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen zur Verhaltenskostenreduktion untersucht. Dabei wird zunächst die vorhandene Motivation zu ökologisch-nachhaltigem Handeln in den ausgewählten Gebieten im Harz erfasst. Dabei wird untersucht, ob Wissensvermittlung, Depotcontainer und Sammelaktionen den Rücklauf von Elektrokleingeräten verbessern. Da solche und weitere recyclingfördernden Maßnahmen oft von der Mehrheit der Bevölkerung unbeachtet bleiben und nur für eine kleine Bevölkerungsgruppe mit vergleichsweise hoher Motivation zu ökologisch-nachhaltigem Handeln wirksam sind, ist das Ziel der zweiten Feldstudie, auch jene Bevölkerungsgruppen zu erreichen, die üblicherweise nicht an psychologischen Studien teilnehmen. Individuen werden über ihrem alltäglichen sozialen Kontext kontaktiert (z.B. über ihre Arbeitsstelle, ihren Verein oder die Schule). Über Vereine, Betriebe oder Schulen besteht die Möglichkeit, auch Personen mit vergleichsweise niedriger Motivation zu ökologisch-nachhaltigem Handeln zu erreichen. In unserer zweiten Feldstudie geht es also darum zu prüfen, ob (a) Wissensvermittlung, (b) soziale Anreize bzw. (c) ihre Kombination die gewünschte Wirkung auf das Recycling von Elektrokleingeraten in der breiten Bevölkerung haben.

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