Durch den Reaktorunfall in Tschernobyl wurde unter anderem das langlebige radioaktive Isotop Cs-137 freigesetzt und ueber weite Regionen Europas - einschliesslich der norddeutschen Tiefebene - verteilt. Die Verlagerung des Caesiums wird in charakteristischen Boeden Norddeutschlands - Marsch, Moor, Podsol, Pseudogley - verfolgt und die Verfuegbarkeit dieses Nuklides fuer die Pflanze festgestellt. Die Untersuchungen sollen dazu beitragen, die Kenntnisse ueber das Verhalten des Cs in geringen Konzentrationen zu verbessern. Sie sollen ausserdem klaeren helfen, inwieweit Standorteigenschaften - insbesondere hohe Humusgehalte und Kalkgehalt - zur verstaerkten Mobilitaet beitragen. Ergebnisse unmittelbar praktischer Bedeutung koennten in Bezug auf Verbesserung der Vorhersagbarkeit des Cs-Verhaltens in Boeden, auf die Pflanzenverfuegbarkeit des Cs und auf das problem der stark variierenden Angaben zu Transferfaktoren erzielt werden.
Es wird untersucht, inwieweit Ergebnisse zum Verlagerungsverhalten von Pflanzenschutzmittel aus Lysimeterversuchen direkt auf das ungestoerte Feld uebertragbar sind. Dazu wurde neben Lysiometerversuchen eine unterirdische Saugkerzenanlage ins Feld gebaut, die eine lueckenlose Stoffbilanzierung erlaubt. Die bisher vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ergebnisse aus Lysimetern direkt auf die Feldsituation uebertragbar sind.