Das Projekt "Standortspezifische Erfassung und flaechendifferenzierte Berechnung der Sickerwassermengen aus der ungesaettigten Bodenzone im Bereich der Trier-Bitburger-Mulde unter Beruecksichtigung klimatologischer, boden- und nutzungsspezifischer Gebietseigens.." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Trier, Fachbereich VI Raum- und Umweltwissenschaften, Fach Physische Geographie durchgeführt. Fuer landschaftstypische Ausschnitte der Trier-Bitburger-Mulde (West-Eifel) soll - langfristig gesehen - die Versickerungsleistung (sowie der Verdunstungsaufbrauch), d.h. die niederschlagsanteilige Sickerwassermenge aus der ungesaettigten Bodenzone einerseits mittels der Lysimetertechnik direkt erfasst, andererseits rechnerisch auf der Basis des Bodenwasserhaushaltes abgeleitet werden. Der Berechnung der jaehrlichen Sickerwasserrate aus der ungesaettigten Bodenzone in Anlehnung an die Verfahren nach Renger et al. (1990) sowie Nibis (1992) liegen im wesentlichen klimatologische, boden-, nutzungs- sowie gelaendespezifische Parameter zugrunde. Die Ergebnisse der gewaehlten Arbeitsansaetze sind zunaechst nur als punktbezogene (gleich standortspezifische) Informationen - in zeitlich unterschiedlich hoher Aufloesung - zu bewerten. Die flaechendifferenzierte Berechnung der Jahresversickerung (gleich Regionalisierung) erfolgt mit Hilfe des Geographischen Informationssystems ARC/INFO ueber Rasterdatenverarbeitung mit dem GRID-Modul. Hierfuer muessen die im wesentlichen punktuell erhobenen Eingangsdaten durch entsprechende Interpolationsverfahren auf die Flaeche uebertragen werden. Anschliessend werden alle Flaechendaten (Vektorformat) in die Rasterebene ueberfuehrt, um miteinander algebraisch verrechnet werden zu koennen. Im Vergleich zu der rechnerischen Ableitung der Jahressickerwassermenge bieten die Lysimeteruntersuchungen eine sehr genaue Betrachtung der innerjaehrlichen Sickerwasserdynamik als Funktion der mengenmaessigen und zeitlichen Verteilung der Niederschlaege, des jahreszeitlich bedingten pflanzlichen Wasseraufbrauchs und damit verbunden der innerjaehrlichen Differenzierung der Bodenfeuchtedynamik nach Tiefe und Zeit. Die bisherigen standortspezifischen Ergebnisse der Lysimeterdaten bestaetigten die Moeglichkeit, ueber einen derartigen Untersuchungsansatz die hohe raeumliche Variabilitaet der Sickerwasserraten aus der ungesaettigten Bodenzone in Abhaengigkeit von Niederschlag, Boden sowie Nutzung - in raum-zeitlicher Aufloesung - zu erfassen und zu bewerten.
Das Projekt "Untersuchung zum quantitativen Abfluss- und Versickerungsverhalten wasserdurchlässiger Flächenbeläg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Die zunehmende Bedeutung wasserdurchlässiger Flächenbeläge in der Siedlungsplanung war in den letzten 10 - 15 Jahren Anlass für einzelne, jedoch isoliert vollzogene messtechnische Untersuchungen zum Abfluss- und Versickerungsverhalten derartiger Befestigungssysteme. Die verschiedenen Untersuchungsergebnisse sind nur bedingt miteinander vergleichbar, da die Messungen unter unterschiedlichen Randbedingungen durchgeführt, nach unterschiedlichen Gesichtspunkten ausgewertet und/oder unterschiedliche Flächenarten und Materialien betrachtet wurden. De facto weisen die Untersuchungsergebnisse jedoch z.T. erhebliche Diskrepanzen untereinander als auch zu den ohnehin inkonsistenten Angaben der verschiedenen technischen Regelwerke auf (Abflussbeiwerte, Versickerungsleistungen). Darüber hinaus wurden die Untersuchungen vorwiegend an Flächenbelägen im Neuzustand durchgeführt. Der sukzessive Eintrag von Feinpartikeln (Kolmation), der zu einer beträchtlichen Abnahme des Versickerungsvermögens mit zunehmender Standzeit führen kann, blieb i.d.R. unberücksichtigt. Forschungsziele: Um finanziell ausgewogene Planungskonzepte realisieren zu können, sind vor allem eindeutige, zuverlässige und möglichst exakte Bemessungsgrößen bzw. Bemessungsgrundlagen erforderlich. Die aktuellen technischen Richtlinien werden diesem Anspruch im Hinblick auf die wasserdurchlässigen Flächenbefestigungen nur in begrenztem Umfang gerecht. Hiervon betroffen sind insbesondere die einschlägigen Regelwerke der Kanalisationsdimensionierung, deren Angaben bezüglich der Abflussbeiwerte und der Modellparameter zur Abflusssimulation nicht ausreichend differenziert und nur sehr bedingt aufeinander abgestimmt sind. Die angegebenen Werte können zudem nicht durch die Ergebnisse bislang durchgeführter Einzeluntersuchungen bestätigt werden. Darüber hinaus fehlen bislang Modellansätze zur Niederschlagsabflusssimulation, die in der Lage sind, das Abfluss- und Versickerungsverhalten wasserdurchlässiger Flächen realitätsnah nachzubilden. Damit fehlt ein adäquates Hilfsmittel, um insbesondere nachhaltige Entwässerungsmaßnahmen und deren Auswirkungen zuverlässig berechnen und die Entwässerungsanlagen dimensionieren bzw. optimieren zu können. Mit dem Forschungsprojekt werden daher die folgenden Ziele verfolgt: - Gewinn vertiefter Kenntnisse zum Abfluss- und Versickerungsverhalten wasserdurchlässiger Flächenbeläge; Ableitung gesicherter Abflussbeiwerte für unterschiedliche Flächentypen, verschiedene Randbedingungen und unterschiedliche Anwendungsbereiche; - (Weiter-)Entwicklung von Modellansätzen zur urbanen Niederschlagsabflusssimulation; - Ausweisung flächenspezifischer Parameterwerte; - Schaffung zuverlässiger Planungsgrundlagen und verbesserter Berechnungsmethoden zur Dimensionierung, Bewertung und Optimierung von Entwässerungsanlagen; - Steigerung der Berechnungsgenauigkeit und der Wirtschaftlichkeit entwässerungstechnischer Planungen.