Bei 5 Prozent der Wohngebäude in Deutschland besteht ein Konfliktpotential durch tieffrequente Geräusche von Wärmepumpen, Klimaanlagen und Blockheizkraftwerken (BHKW). Bis 2030 verdoppelt sich dies durch modernen Wohnungsbau und dichte Besiedlung. Werden keine Maßnahmen dagegen ergriffen, wird die Energie- und Wärmewende weniger akzeptiert werden. Diese Erkenntnisse sind für Verwaltung, Politik, Wirtschaft und die Allgemeinheit relevant. Es wurden relevante Quellen, Physik, Wahrnehmung, Rechtliches sowie Minderungsmaßnahmen tieffrequenter Geräusche untersucht und in verschiedenen Szenarien modelliert. Grund waren eine hohe allgemeine Beschwerdelage sowie der Wunsch, tieffrequente Geräusche umfassender zu beurteilen. Veröffentlicht in Texte | 134/2020.
Für die anstehende Wärmewende spielen Kommunen eine wichtige Rolle, da die Transformation der Wärmeversorgung lokal umgesetzt wird. Für die Kommune bietet das die Chance, diesen Wandel entscheidend mitzuprägen. Eine Herausforderung darin besteht, die Wärmeversorgung so effizient wie möglich umzubauen und gleichzeitig für Bürger und lokale Wirtschaft passend auszugestalten. Der Leitfaden beschreibt in fünf einfachen Schritten – angefangen bei Voruntersuchungen bis hin zur Umsetzung – und mit anschaulichen Beispielen, wie dieser Weg mit effizienten Wärmenetzen mit Niedertemperaturwärmeströmen beschritten werden kann. Auf Tiefengeothermie und Wärmespeicher wird zudem detaillierter eingegangen. Veröffentlicht in Broschüren.
Das Vorhaben Systemische Herausforderung der Wärmewende zeigt notwendige spezifische Maßnahmen für den Gebäudesektor zur Steigerung der Energieeffizienz und Reduktion der Treibhausgasemissionen auf. Aus den Maßnahmen für zwei Zielbereiche wurden mögliche Instrumentensets in Form von Roadmaps entwickelt. Grundlage der Roadmap-Entwicklung ist eine Analyse von insgesamt 12 verschiedenen Studien mit unterschiedlich ausgeprägten Szenarien der Energiewende. Aus diesen wurden Schlüsselmaßnahmen und -techniken für die Wärmewende identifiziert. Hinzu kommen eine Akteursanalyse, eine Risiko- und Defizitanalyse sowie eine Schwerpunktanalyse zur Rolle von Wärmenetzen bei der künftigen Wärmeversorgung. Veröffentlicht in Climate Change | 18/2021.
Indikator: Energieverbrauch für Gebäude Die wichtigsten Fakten Der gebäuderelevante Endenergieverbrauch sank zwischen 2008 und 2022 um 15,2 %. Laut dem Energiekonzept der Bundesregierung von 2010 sollte der Wärmebedarf zwischen 2008 und 2020 um 20 % sinken. Er sank bis 2020 nur um 10,9 %. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die dadurch ausgelösten Anstrengungen zum Energiesparen ist der gebäuderelevante Endenergieverbrauch um 7,8 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Welche Bedeutung hat der Indikator? Für Raumwärme in Gebäuden wurden in Deutschland im Jahr 2021 27,6 % des gesamten Endenergieverbrauchs aufgewendet. Weitere 5,1 % entfielen auf den Bereich Warmwasser. Zum Vergleich: Der gebäuderelevante Wärmeverbrauch (Raumwärme und Warmwasser) war damit rund 32,8 % höher als der Verbrauch des Verkehrssektors, der rund 29,5 % des gesamten Endenergieverbrauches ausmacht. Damit die "Energiewende" gelingen kann, brauchen wir daher auch eine " Wärmewende ". Der Indikator basiert auf einem der quantitativen Ziele der Energiewende. Er setzt sich zusammen aus dem Verbrauch für Raumwärme, Raumkühlung und Warmwasser. Bei Nicht-Wohngebäuden wird gemäß Energieeinsparrecht zusätzlich die fest installierte Beleuchtung erfasst. Wie ist die Entwicklung zu bewerten? Der gebäuderelevante Endenergieverbrauch sank zwischen 2008 und 2022 um 15,2 % auf 3.023 Petajoule. Dies entspricht 35,5 % des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland. Obwohl die Wohn- und Nutzfläche in den betrachteten Jahren zugenommen hat, ging der Energieverbrauch für Raumwärme insgesamt zurück. Dies erklärt sich hauptsächlich durch bessere energetische Standards bei Neubauten und die Sanierungen der Altbauten. Die Schwankungen zwischen den Jahren ergeben sich vor allem durch die unterschiedlichen Witterungsbedingungen in den verschiedenen Jahren. Die große Verbrauchsreduzierung um 7,8 % gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf Anstrengungen zum Energiesparen in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zurückzuführen. Die Bundesregierung hat sich 2010 in ihrem Energiekonzept zum Ziel gesetzt, den Wärmebedarf der Gebäude, spezifiziert als Endenergieverbrauch für Wärme, bis 2020 um 20 % gegenüber dem Stand von 2008 zu senken (BMWi, BMU 2010). Dieses Ziel wurde nicht erreicht, der Verbrauch sank bis 2020 nur um 10.9 %. Wie wird der Indikator berechnet? Die für die Berechnung des Indikators erforderlichen Daten wurden durch die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) bereitgestellt. Im Rahmen von Forschungsvorhaben wurden sogenannte Anwendungsbilanzen berechnet, die den Verbrauch von Endenergie in verschiedenen Anwendungsbereichen (zum Beispiel Raumwärme, mechanische Energie etc.) darstellen. Die angewandte Methodik ist in verschiedenen Dokumenten beschrieben. Die Zahlen sind der letzten Veröffentlichung der Anwendungsbilanzen entnommen (AGEB 2023) . Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Energieverbrauch für fossile und erneuerbare Wärme" .
Der Klimawandel ist in den nordrhein-westfälischen Städten und Gemeinden angekommen. Die Ereignisse der letzten Jahre, wie die Flutkatastrophe 2021, der Hitze- und Dürre-Sommer 2022 mit rekordverdächtigen Niedrigwasserständen an Rhein und Ruhr sowie Waldbränden im Sauerland, aber auch das Hochwasser an Weihnachten und zum Jahreswechsel haben die Auswirkungen der Klimakrise in NRW verdeutlicht. Die Stadtentwicklung wird durch die Folgen des Klimawandels vor neue Herausforderungen gestellt, an der die Kommunalberatung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) ansetzt. Beginnend beim Einstieg in den Prozess bis zu konkreten Maßnahmen bietet die Beratungsstelle Unterstützung an. „Die Folgen der globalen Klimakrise sind in Nordrhein-Westfalen längst für Jede und Jeden sichtbar und sie treffen uns mit voller Wucht“, erklärte Umweltminister Oliver Krischer. „Auch 2023 war wieder ein Jahr mit neuen Negativ-Rekorden: Es war nicht nur eines der wärmsten Jahre, sondern auch das regenreichste seit Aufzeichnungsbeginn und reiht sich damit in die länger werdende Jahresreihe mit Wetterextremen ein – die Dürre-Sommer 2018, 2019 und 2022; die Starkregenereignisse in den Jahren 2014, 2016 und natürlich auch 2021. Die Klimakrise hat damit gravierende Folgen für Mensch, Umwelt und Infrastruktur.“ Daher ist es wichtig insbesondere Städten, Gemeinden und Kreisen, dauerhafte Unterstützung zukommen zu lassen. „Mit unserer Beratung werden wir ganz individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kommunen eingehen“, betonte die Präsidentin des LANUV, Elke Reichert. „Unser Klimaatlas bietet mit seinen Daten und Fakten die Grundlage für erste Analysen und die Feststellung von Betroffenheiten durch den Klimawandel. Bei der Vorbereitung und Umsetzung weiterer Schritte auf dem Weg zur kommunalen Klimaresilienz stehen unsere Expertinnen und Experten den Kommunen unterstützend zur Seite.“ Mit Beginn des Jahres 2024 hat das Umweltministerium die Zuständigkeit für die kommunale Beratung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels auf das LANUV übertragen. Die Beratungsleistung umfasst eine Einstiegs- und Orientierungsberatung, die Beratung zur Umsetzung von Maßnahmen, eine Förderberatung sowie eine Unterstützung der kommunalen Verwaltung in politischen Gremien. Ein Schwerpunkt soll auf die Vernetzung der Akteure gesetzt werden, die in Nordrhein-Westfalen Lösungen zur Bewältigung des Klimawandels ausgestalten und umsetzen. Die Beratung erfolgt auf den üblichen digitalen Kanälen oder im Rahmen von Hintergrund- oder Strategiegesprächen, Vorträgen oder Workshops vor Ort. Die Kommunen werden dabei, je nach Fragestellung und Bedarfen, individuell beraten. Die bisherigen Internetangebote der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW, die bis Ende 2023 durch das Deutsche Institut für Urbanistik im Auftrag des MUNV angeboten wurden, werden in den Klimaatlas NRW integriert. Die neue Adresse der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW lautet www.kommunalberatung-klimaanpassung.nrw.de Darüber hinaus ist die Kommunalberatung schriftlich per Mail unter klimaatlas@lanuv.nrw.de sowie telefonisch unter 02361 305-6387 erreichbar. Fachzentrum Klima im LANUV NRW Die Kommunalberatung Klimafolgenanpassung ist im LANUV im Fachbereich 37, dem Fachzentrum „Klimaanpassung, Klimaschutz, Wärme und erneuerbare Energien“ angesiedelt. Das Fachzentrum erarbeitet Grundlagendaten und Lösungsansätze für die Herausforderungen, die sich aus dem vom Menschen verursachten Klimawandel und der Energiewende ergeben. Thematische Schwerpunkte des Fachzentrums sind die Anpassung an den Klimawandel sowie die Strom- und Wärmewende. Das Fachzentrum betreibt die beiden digitalen Fachinformationssysteme „Klimaatlas NRW“ und „Energieatlas NRW“, in denen die Arbeitsergebnisse für Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, Wirtschaft und Politik zum Teil adressscharf und regionalisiert zur Verfügung gestellt werden. Im Fachzentrum arbeiten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Umwelt, Energie, Informatik, Kommunikation und Planung. Informationen zu aktuellen Entwicklungen und Neuigkeiten rund um den Klimaatlas NRW und die Kommunalberatung aber auch zur Klimaanpassung in NRW und Deutschland, werden Interessierten einmal im Monat mit dem Newsletter des Klimaatlas zur Verfügung gestellt. Dieser kann abonniert werden unter https://www.klimaatlas.nrw.de/service/newsletter Grundlegende Informationen zur Klimakrise in NRW und den Auswirkungen werden zusammengefasst in einer Broschüre des NRW-Umweltministeriums: https://www.umwelt.nrw.de/mediathek/broschueren/detailseite-broschueren?broschueren_id=17306&cHash=6dc91cc4d8d14bb8ce52ffbada5003eb zurück
Das energetische Potenzial an erneuerbarer und klimafreundlicher Wärme ist in NRW ausreichend vorhanden, um die Wärmeversorgung klimaneutral sicherzustellen. Das zeigen die heute (Freitag, 26. Januar 2024) vorgestellten Zwischenergebnisse einer Potenzialstudie des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) zur zukünftigen Wärmeversorgung in NRW. Auftraggeber ist das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE). „In Summe übersteigen aus landesweiter Sicht die klimafreundlichen Erzeugungspotenziale den in der Studie ermittelten Raumwärme- und Warmwasserbedarf deutlich“, erläuterte Antje Kruse, Fachbereichsleiterin des LANUV-Fachzentrums Klimaanpassung, Klimaschutz, Wärme und Erneuerbare Energien. Inwiefern das theoretische Potenzial regional genutzt werden kann, wird nun innerhalb einer Szenarienanalyse ermittelt, die im Herbst dieses Jahres vorliegen soll. NRW hat ebenso wie der Bund das Ziel, bis 2045 die Wärmeversorgung vollkommen zu dekarbonisieren. Dafür muss unter anderem der Raumwärme- und Warmwasserbedarf von 123 bis 148 TWh/a im Jahr 2045 komplett durch klimafreundliche und erneuerbare Energien gedeckt werden. In der Studie, die von einem Konsortium bestehend aus den Instituten Fraunhofer IFAM, IEG, UMSICHT, der Hochschule Bochum und dem Solar-Institut Jülich bearbeitet wird, wurden alle relevanten Wärmeerzeugungsoptionen analysiert und deren energetisches Potenzial ermittelt. Das größte bereitstehende Potential für das Jahr 2045 wurde ermittelt bei der oberflächennahen Geothermie mit einem Potenzial von 135 TWh/a, der (mittel-)tiefen Geothermie (hydrothermal) mit 38 TWh/a sowie bei der industriellen Abwärme mit einem Potenzial von 35 TWh/a. Aber auch weitere Wärmequellen wie die Abwärme von Elektrolyseuren oder Rechenzentren, weisen ein regional bedeutsames Potenzial auf. In der Studie wurde auch erstmalig das Potenzial der Freiflächensolarthermie in NRW untersucht. Mit der Potenzialstudie zur Wärmeversorgung in NRW unterstützt das LANUV die Städte und Kommunen bei der Erstellung kommunaler Wärmepläne nach dem Wärmeplanungsgesetz. Das Gesetz sieht vor, den Bestand und das Potenzial regional zu ermitteln und anschließend in einer Szenarienanalyse zu beschreiben, wie innerhalb des Gemeindegebiets eine klimaneutrale Wärmeversorgung erreicht werden kann. Mit den vom LANUV erhobenen Daten, wird den Kommunen die Wärmeplanung erleichtert, da die landesweiten Daten als Grundlage dienen können und somit nicht von jeder Gemeinde eigens erhoben werden müssen. Alle in der Studie erhobenen Ergebnisse stehen nach Fertigstellung als Geodaten frei zum Download bereit. Mit der zurzeit laufenden Potenzialstudie zur zukünftigen Wärmeversorgung in NRW, vervollständigt das LANUV die umfangreichen Analysen einiger Vorgängerstudien, wie der Potenzialstudie Geothermie oder der Potenzialstudie zur industriellen Abwärme. Mit der neuen Studie wurden in einem ersten Schritt alle potenziellen klimafreundlichen und erneuerbaren Wärmequellen bis zum Jahr 2045 analysiert. In einem zweiten Schritt werden an Hand verschiedener Szenarien für jede Kommune Anwendungsmöglichkeiten dargestellt. Alle Informationen und Daten werden nach Abschluss der Studie im Energieatlas NRW zur Verfügung gestellt. Im dort integrierten Wärmekataster können alle neuen Daten zukünftig abgerufen werden, sobald diese innerhalb der Studie fertiggestellt und aufbereitet sind. Bereits heute können dort viele Daten, wie die derzeitige Raumwärmebereitstellung, abgerufen werden: www.energieatlas.nrw.de www.waermekataster.nrw.de Das neue Raumwärme- und Warmwasserbedarfsmodell ist das erste Datenpaket, welches nun im Open.NRW-Portal zur Verfügung steht und heruntergeladen werden kann. In den kommenden Monaten werden die Datenpakete um alle ermittelten Bedarfe und Potenziale ergänzt: https://www.energieatlas.nrw.de/site/service/download_daten Die Potentialstudie zur Wärmeversorgung in NRW wird im LANUV-Fachzentrum „Klimaanpassung, Klimawandel, Wärme und erneuerbare Energien“ bearbeitet. Das Fachzentrum hat die Aufgabe, Grundlagendaten und Lösungsansätze für die Herausforderungen, die sich aus dem anthropogenen Klimawandel und der Energiewende ergeben, zu erarbeiten und bereitzustellen. Thematische Schwerpunkte im Fachzentrum sind die Anpassung an den Klimawandel sowie die Strom- und Wärmewende. Das Fachzentrum betreibt die beiden digitalen Fachinformationssysteme Klimaatlas NRW und Energieatlas NRW, in denen die Arbeitsergebnisse für Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, Wirtschaft und Politik adressscharf und regionalisiert zur Verfügung gestellt werden. Im Fachzentrum arbeiten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Umwelt, Energie, Informatik, Kommunikation und Planung. zurück
„Unsere Analyse zeigt: es sind ausreichend Potentiale vorhanden, um die komplette Wärmeversorgung in Nordrhein-Westfalen mit erneuerbaren und klimafreundlichen Energien sicherzustellen“, erklärte Dr. Barbara Köllner, Vizepräsidentin des LANUV heute (Donnerstag, 5. September 2024) im Haus der Technik in Essen. Mit Begleitung durch die NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubauer wurden kommunalen Vertreterinnen und Vertretern sowie Planungsbüros und weiteren Akteuren im Bereich der Wärmewende die Inhalte der Studie vorgestellt. Neben den Potentialen wurden in der Studie Planungsgrundlagen für die kommunale Wärmeplanung ausgearbeitet. An den erarbeiteten Datengrundlagen können sich alle Kommunen in NRW orientieren, um den besten Weg für die eigene Wärmeplanung zu finden. „Wir haben insgesamt neun Szenarien erarbeitet, die verschiedene Wege zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung aufzeigen“, betonte Dr. Köllner. „Bis spätestens zum Jahr 2045 muss die Wärmeversorgung vollständig auf klimafreundlichen und erneuerbaren Energien beruhen. Die Planungen zum Umbau der Wärmeversorgung haben in vielen Fällen bereits begonnen und stellen alle Kommunen vor große Herausforderungen. Mit unseren Daten geben wir aktiv Hilfestellung, um die kommunalen Wärmeplanungen anzustoßen und wichtige Hinweise zu geben, welche Wege möglich und damit umsetzbar wären.“ Die Wärmestudie NRW zeigt das theoretische Potential der Wärmequellen in NRW. Dieses Potential übersteigt den Wärmebedarf aller vorhandener Gebäude. Dem erwarteten Wärmebedarf aller Gebäude in NRW von maximal etwa 150 Terawattstunden pro Jahr (TWh/a) steht ein vielfaches an theoretischem Potential der erneuerbaren und klimafreundlichen Wärmequellen gegenüber. Der größte Anteil an der Deckung des zukünftigen Wärmebedarfs der Gebäude wird anhand der Szenarienanalyse innerhalb der Wärmestudie im Bereich der dezentralen Versorgung liegen. Mit 63 bis 80 Prozent Deckungsanteil wird die Wärmepumpe dominierend sein. Dabei könnten Luft-Wärmepumpen mit 66 TWh/a bis 94 TWh/a die führende Technologie im zukünftigen Wärmemix werden. Viel Potential steckt zudem in der Nutzung der oberflächennahen Geothermie über Sole-Wärmepumpen. 17,8 TWh/a bis 26,9 TWh/a könnten erzielt werden. Dies entspricht dann einem zukünftigen Strombedarf für die Wärmepumpen im dezentralen Bereich von 21,0 TWh/a bis 29,7 TWh/a. In Gebäuden mit besonders hohem Wärmebedarf könnten dezentrale Biomassekessel, die beispielsweise mit Pellets oder Hackschnitzel als Brennstoff betrieben werden, 4,5 bis 8,9 Prozent an der zukünftigen Wärmeversorgung ausmachen. Etwa 15 bis 33 Prozent dieses Bedarfs könnte über klimaneutrale Fernwärme gedeckt werden. Dies entspräche etwa einer Verdoppelung bis Vervierfachung des jetzigen Anteils. Dabei kann vor allem die Abwärme aus der Industrie, Rechenzentren oder Elektrolyseuren, die hydrothermale Geothermie sowie die thermische Nutzung des Abwassers über die Kanalisation, dem Ablauf von Kläranlagen oder der Industrie eine bedeutende Rolle einnehmen. Weitere bedeutende Wärmequellen wären die thermische Abfallbehandlung, Freiflächen-Solarthermie oder die verstärkte Nutzung regional verfügbarer Biomasse. Je nach Struktur der einzelnen Kommunen kann die Wärmeplanung aus einer Vielzahl an Potentialen und Möglichkeiten aufgebaut werden. Alle Daten und Fakten wurden gemeindescharf ermittelt. Damit hat das LANUV mit der Studie eine umfassende Datengrundlage für die Kommunen und deren Wärmeplanung erarbeitet. Erste Daten sind bereits im LANUV-Wärmekataster veröffentlicht, dazu gehören unter anderem der neu ermittelte Wärmebedarf und die Potenziale der hydrothermalen Geothermie. Die weiteren Daten wie das Potenzial des Abwassers oder die Aktualisierung der oberflächennahen Geothermie, werden bis zum Jahresende sukzessive ergänzt. Alle Daten stehen zudem auf dem Open-Data-Portal des Landes zur Verfügung und können damit frei von allen Kommunen genutzt werden. Die einzelnen Daten und weitere Informationen sind zu finden unter: zurück
Die vorliegende Analyse gibt einen Überblick über mögliche Ansätze, um im Markt der leitungsgebundenen Wärme Preistransparenz zu gewährleisten und die Preise zu regulieren. Dabei werden die Ansätze in Deutschland mit denen in anderen europäischen Ländern verglichen. Darüber hinaus wird der Zusammenhang zwischen Akzeptanz und Preistransparenz aus Sicht der Verbrauchenden beleuchtet. Da neben den Preisen und deren Transparenz auch weitere Aspekte für die Akzeptanz von leitungsgebundener Wärme relevant sind, werden diese recherchiert und dargestellt. Ziel ist es herauszuarbeiten, wie die Akzeptanz insbesondere durch eine Verbesserung der (Preis-)Transparenz gesteigert werden kann. Insgesamt wird im Markt der leitungsgebundenen Wärmeversorgung die mangelnde Transparenz über die Preisbildung schon seit vielen Jahren immer wieder kritisiert. Dies führte auch dazu, dass sowohl das Bundeskartellamt als auch Kartellämter der Länder den Sektor in ihrem Zuständigkeitsbereich schon mehrfach intensiv untersucht haben. Die zentralen Ansatzpunkte zur Steigerung der Akzeptanz durch mehr Transparenz und Anpassungen an der Preisgestaltung sind in Abbildung 1 zusammengefasst dargestellt. Quelle: Bericht
Mit der Energiewende rückt auch die Wärmewende immer mehr in den Fokus. Der Wärmemarkt bietet durch den Einsatz erneuerbarer Energien und der Nutzung besonders energieeffizienter Technologien sowie durch Energieeinsparung große Potenziale zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. NRW hat als Energie- und Industrieland mit hoher Bevölkerungsdichte hier eine besondere Verantwortung. Derzeit erfolgt die Wärmeversorgung der Gebäude in NRW vor allem durch fossile Energieträger. Der 2015 veröffentlichte LANUV-Fachbericht zu den Potenzialen der oberflächennahen Geothermie weist ein sehr hohes Ausbaupotenzial auf diesem Gebiet aus und verdeutlicht, dass die Transformation auf erneuerbare und effiziente Energieformen Schritt für Schritt gelingen kann. Da auch die Nutzung von Erdwärme, z.B. aus dem Grubenwasser stillgelegter Bergwerke, einen Beitrag zur Wärmeversorgung liefern kann, hat das Ministerium für Wirtschaft, Digitalisierung und Energie des Landes NRW das LANUV mit der Ermittlung der Potenziale des warmen Grubenwassers in NRW beauftragt. Die Potenzialstudie Warmes Grubenwasser zeigt, dass dort, wo Grubenwasser durch Wasserhaltungs- bzw. Sümpfungsmaßnahmen anfällt, hohe technische Potenziale bestehen, deren Nutzung ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Wärmewende in NRW sein kann. Die Ergebnisse der Studie fließen in das Wärmekataster des Energieatlas NRW ein und liefern somit eine wichtige Datengrundlage für das Gelingen der Wärmewende in NRW. Fachbericht 116 | LANUV 2021 Fachbericht 96 | LANUV 2019 Fachbericht 62 | LANUV 2016
Die Studie zeigt notwendige spezifische Maßnahmen für den Gebäudesektor zur Erreichung eines nahezu klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050 (, d.h. Reduktion des nicht-erneuerbaren Primärenergiebedarfs um 80 % ggü. 2008; Zielbereich 1) bzw. zur Reduktion der gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands um 95 % bis 2050 ggü. 1990 (Zielbereich 2). Aus den Maßnahmen werden mögliche Instrumentensets in Form von Roadmaps für beide Zielbereich abgeleitet. Grundlage der Roadmap-Entwicklung ist eine Analyse von insgesamt 12 verschiedenen Studien, in denen Szenarien aufzeigen, welche Transformationen im Gebäudebereich und im Energiesystem notwendig sind, um die genannten Ziele bis 2050 zu erreichen (7 zu Zielbereich 1, 10 zu Zielbereich 2 und 8 Referenzszenarien). Dazu werden die Entwicklung des Endenergiebedarfs für die Gebäudewärme, Strom, Umgebungswärme, Biomasse zur Gebäudeversorgung und Fernwärmeanteile, sowie notwendige Sanierungsraten und erzielbare THG-Emissionen verglichen. Es wird deutlich, dass die Referenzszenarien zu einer Zielverfehlung führen. Folglich werden aus der Analyse die wichtigsten Maßnahmen zur Zielerreichung identifiziert und zur Umsetzung dieser mögliche in Zukunft einsetzbare Instrumente beschrieben. Für eine Auswahl an Instrumenten erfolgt anschließend eine qualitative und quantitative Bewertung. Außerdem erfolgt eine Analyse der AkteurInnen im Wärmemarkt hinsichtlich der Wirkzusammenhänge bei Investitionsentscheidungen für Sanierungsprojekte sowohl für den Wohn- als auch für den Nichtwohngebäudebereich. Eine Risiko- und Defizitanalyse zeigt welche Konsequenzen ein Verfehlen bestimmter Maßnahmen (zu geringe Sanierungsraten- oder tiefen, Verfehlen der EE-Ziele im Um-wandlungssektor (, d.h. zu wenige Wärmepumpen bzw. zu geringer EE-Anteil am Strom bzw. in der Fernwärme)) zur Folge hat und in welchem Umfang diese durch Kompensationsmöglichkeiten, wie den stärkeren Einsatz heimischer EE-Wärme, Verstärkung der Effizienzanstrengungen oder dem Import von EE (PtG oder PtL), ausgeglichen werden können. Außerdem erfolgt eine Schwerpunktanalyse zur Rolle der Wärmenetze im Rahmen der Energiewende im Wärmebereich hinsichtlich der Ausgangslage, Hemmnissen, Potentialen und Transformationspfaden. Quelle: Forschungsbericht
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