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s/weds/Wels/gi

Überschwemmungsgebiete im Landkreis Oldenburg

Für den vorbeugenden Hochwasserschutz sind Gebiete und Räume, die bei Hochwasser überschwemmt und die für Hochwasserrückhaltung beansprucht werden, als Überschwemmungsgebiete festgesetzt und gesetzlich geschützt. Die wesentlichen Verbote der Bebauung und der Bodenaufbringung in Überschwemmungsgebieten sollen die Gefahren bei Hochwasser verringern und die Funktion der Hochwasserrückhaltung nachhaltig gewährleisten. Eigentümer von Flächen in Überschwemmungsgebieten können sich gerne über weitere Verbote aber auch Genehmigungsmöglichkeiten von Vorhaben auf ihren Flächen erkundigen. Im Landkreis Oldenburg bestehen bisher 9 Überschwemmungsgebiete: Überschwemmungsgebiet des Bümmersteder Fleths Hochwasserrückhaltebecken der Delme Überschwemmungsgebiet der Delme von Holzkamp bis Harpstedt Überschwemmungsgebiet der Delme von Harpstedt bis zur Kreisgrenze Überschwemmungsgebiet des Dünsener Baches Überschwemmungsgebiet der Hunte unterhalb der Stadt Oldenburg Überschwemmungsgebiet der Hunte von Goldenstedt bis Höven Überschwemmungsgebiet des Klosterbachs Überschwemmungsgebiet der Lethe Überschwemmungsgebiet des Randgrabens mit Polder Weitere Überschwemmungsgebiete sind für die Berne mit Kimmer Bäke, die Heidkruger Bäke und die Welse vorgesehen.

Fischfauna 1993

Die vorliegende Karte zeigt den gegenwärtigen Wissensstand der Fischbesiedlung Berliner Gewässer im Überblick. Datenerhebungen, die länger als fünf Jahre zurückliegen, wurden nicht berücksichtigt. Die Befischungen der einzelnen Gewässer erfolgten zwischen 1987 und 1992 im Rahmen folgender Aktivitäten: Erstellung einer Roten Liste der Fische und Rundmäuler für West-Berlin (Vilcinskas 1991a) Befischungen der Pachtgewässer des Landesverbandes Berlin e.V. im Deutschen Anglerverband (DAV e.V.) im Rahmen von Bewirtschaftungsmaßnahmen (Fischbestandskontrollen etc.) faunistische Gutachten für die Naturschutz- und Grünflächenämter von Hohenschönhausen und Hellersdorf und die Berliner Forsten (Vilcinskas 1991b, Vilcinskas und Wolter 1992a, b) Fischartenkartierung der Berliner Arbeitsgruppe "Wildfische" Echolot-Untersuchungen auf ausgewählten Berliner Seen (Wolter 1991) Ergänzende Befischungen waren erforderlich, um bei der Aktualisierung der Karte "Fischfauna" das gesamte Untersuchungsgebiet ausreichend zu repräsentieren. Zur Erfassung möglichst aller Fischarten eines Gewässers sind wenigstens zwei Befischungen im Jahr erforderlich, da sich die Aufenthaltsorte im Gewässer und damit die Nachweismöglichkeiten für einzelne Arten im Jahresverlauf ändern. Daneben kamen verschiedene Fangmethoden zum Einsatz. In strukturreichen Gewässerabschnitten mit Deckungen und Unterständen war die Elektrofischerei anwendbar. Fachkundig betrieben, ist sie für Fische die schonendste Fangmethode, da diese kaum mit dem Fanggerät in Berührung kommen, und Schleimhaut sowie Schuppen weitgehend unverletzt bleiben. Im Freiwasser wurden Stell- und Zugnetze sowie Reusen verwandt. Stellnetze fanden allerdings nur Anwendung, wenn Fische für Rückstandsanalysen entnommen werden sollten. Bei dieser Fangmethode werden die Fische häufig verletzt und können i.d.R. nicht unbeschadet zurückgesetzt werden. In vielen Gewässern ist eine Kombination verschiedener Fangmethoden erforderlich, um das gesamte Artenspektrum zu erfassen. Vorteilhaft sind Untersuchungen über mehrere Jahre. Zum einen lassen sich relativ schwer fangbare Arten, wie z. B. Quappe und Wels, nicht in jedem Jahr nachweisen, andererseits können natürliche Populationsschwankungen, wie sie z. B. bei Stint und Moderlieschen sehr ausgeprägt sind, festgestellt und die tatsächliche Gefährdung dieser Arten besser eingeschätzt werden. Besonders in den Fällen, wo nicht ausreichend repräsentativ gefischt werden konnte, wurden zusätzlich Angler, Fischer und Pächter befragt sowie deren Fang- und Besatzstatistiken ausgewertet.

Fischfauna 2002

01 Schlammpeitzger – Misgurnus fossilis (Linnaeus, 1758) 02 Steinbeißer – Cobitis taenia (Linnaeus, 1758) 03 Quappe – Lota lota (Linnaeus, 1758) 04 Zwergstichling – Pungitius pungitius (Linnaeus, 1758) 05 Wels – Silurus glanis (Linnaeus, 1758) 06 Dreistachliger Stichling – Gasterosteus aculeatus (Linnaeus, 1758) 07 Kaulbarsch – Gymnocephalus cernua (Linnaeus, 1758) 08 Stint – Osmerus eperlanus f. spirinchus (Pallas, 1811) 09 Hecht – Esox lucius (Linnaeus, 1758) 10 Aal – Anguilla anguilla (Linnaeus, 1758) 11 Barsch (Flussbarsch) – Perca fluviatilis (Linnaeus, 1758) 12 Zander – Stizostedion lucioperca (Linnaeus, 1758) 13 Bitterling – Rhodeus sericeus amarus (Bloch, 1782) 14 Döbel – Leuciscus cephalus (Linnaeus, 1758) 15 Hasel – Leuciscus leuciscus (Linnaeus, 1758) 16 Aland – Leuciscus idus (Linnaeus, 1758) 17 Gründling – Gobio gobio (Linnaeus, 1758) 18 Moderlieschen – Leucaspius delineatus (Heckel, 1843) 19 Plötze – Rutilus rutilus (Linnaeus, 1758) 20 Rotfeder – Scardinius erythrophthalmus (Linnaeus, 1758) 21 Rapfen – Aspius aspius (Linnaeus, 1758) 22 Ukelei – Alburnus alburnus (Linnaeus, 1758) 23 Blei – Abramis brama (Linnaeus, 1758) 24 Güster – Blicca bjoerkna (Linnaeus, 1758) 25 Schleie – Tinca tinca (Linnaeus, 1758) 26 Karausche – Carassius carassius (Linnaeus, 1758) 27 Regenbogenforelle – Oncorhynchus mykiss (Richardson, 1836) 28 Graskarpfen – Ctenopharyngodon idella (Valenciennes, 1844) 29 Giebel – Carassius auratus gibelio (Bloch, 1783) 30 Goldfisch – Carassius auratus auratus (Bloch, 1758) 31 Karpfen – Cyprinus carpio (Linnaeus, 1758) 32 Silberkarpfen – Hypophthalmichthys molitrix (Valenciennes, 1844) 33 Zwergwels – Ictalurus nebulosus (Le Sueur, 1819) 34 Marmorkarpfen – Hypophthalmichthys nobilis (Richardson, 1845)

Fischfauna 1993

01 Schlammpeitzger – Misgurnus fossilis (Linnaeus, 1758) 02 Steinbeißer – Cobitis taenia (Linnaeus, 1758) 03 Quappe – Lota lota (Linnaeus, 1758) 04 Zwergstichling – Pungitius pungitius (Linnaeus, 1758) 05 Wels – Silurus glanis (Linnaeus, 1758) 06 Dreistachliger Stichling – Gasterosteus aculeatus (Linnaeus, 1758) 07 Kaulbarsch – Gymnocephalus cernua (Linnaeus, 1758) 08 Stint – Osmerus eperlanus f. spirinchus (Pallas, 1811) 09 Hecht – Esox lucius (Linnaeus, 1758) 10 Aal – Anguilla anguilla (Linnaeus, 1758) 11 Barsch (Flussbarsch) – Perca fluviatilis (Linnaeus, 1758) 12 Zander – Stizostedion lucioperca (Linnaeus, 1758) 13 Bitterling – Rhodeus sericeus amarus (Bloch, 1782) 14 Döbel – Leuciscus cephalus (Linnaeus, 1758) 15 Hasel – Leuciscus leuciscus (Linnaeus, 1758) 16 Aland – Leuciscus idus (Linnaeus, 1758) 17 Gründling – Gobio gobio (Linnaeus, 1758) 18 Moderlieschen – Leucaspius delineatus (Heckel, 1843) 19 Plötze – Rutilus rutilus (Linnaeus, 1758) 20 Rotfeder – Scardinius erythrophthalmus (Linnaeus, 1758) 21 Rapfen – Aspius aspius (Linnaeus, 1758) 22 Ukelei – Alburnus alburnus (Linnaeus, 1758) 23 Blei – Abramis brama (Linnaeus, 1758) 24 Güster – Blicca bjoerkna (Linnaeus, 1758) 25 Schleie – Tinca tinca (Linnaeus, 1758) 26 Karausche – Carassius carassius (Linnaeus, 1758) 27 Regenbogenforelle – Oncorhynchus mykiss (Richardson, 1836) 28 Graskarpfen – Ctenopharyngodon idella (Valenciennes, 1844) 29 Giebel – Carassius auratus gibelio (Bloch, 1783) 30 Goldfisch – Carassius auratus auratus (Bloch, 1758) 31 Karpfen – Cyprinus carpio (Linnaeus, 1758) 32 Silberkarpfen – Hypophthalmichthys molitrix (Valenciennes, 1844) 33 Zwergwels – Ictalurus nebulosus (Le Sueur, 1819) 34 Marmorkarpfen – Hypophthalmichthys nobilis (Richardson, 1845)

Fließgewässer Biologische Qualitätskomponenten Fischfauna

Vertreter der Fische bilden in Fließgewässern häufig die obere Ebene des aquatischen Nahrungsnetzes. Infolge dessen reagiert die Qualitätskomponente Fischfauna auch empfindlich auf Schad- und Nährstoffe innerhalb des Ökosystems. In den Oberläufen steht die Bachforelle an der Spitze des Nahrungsnetzes (Abb. 1). Im Unterlauf der großen Flüsse sind es eher die Raubfische Hecht, Wels und Rapfen. Viele Fischarten benötigen im Verlauf ihres Lebenszyklus zudem Habitate mit unterschiedlichsten Umweltbedingungen. Ein prominentes Beispiel hierfür ist der Atlantische Lachs (S almo salar ), welcher im Salzwasser heranwächst, dessen Fortpflanzungshabitate jedoch im Mittel- bis Oberlauf der Fließgewässer zu finden sind. Der Lebensraum Fließgewässer ist durch ständige Veränderungen geprägt. Neben lokalen Änderungen zum Beispiel der Abflusssituation, des Gewässerverlaufes oder der Wassertemperatur, unterscheiden sich die Umweltbedingungen im Ober-, Mittel und Unterlauf erheblich. Die meist gefällereichen Oberläufe, vor allem in den Mittelgebirgen, sind durch hohe Fließgeschwindigkeiten, niedrigere Jahresmitteltemperaturen und grobes Sohlsubstrat geprägt. Richtung Unterlauf verringert sich die Strömung, die Jahresmitteltemperaturen steigen und feiner Kies sowie Sande bestimmen zunehmend die Gewässersohle. Aufgrund der gerichteten Änderung der Habitatbedingungen im Längsverlauf der Fließgewässer, wechseln die Besiedlungsschwerpunkte der Fischarten. Es lassen sich typische Fischlebensgemeinschaften beschreiben, die zur Abgrenzung von Fischregionen genutzt werden. Neben den namensgebenden Arten umfassen die Lebensgemeinschaften stets weitere typische Fischarten, deren Anzahl und damit die Komplexität der Fischlebensgemeinschaft vom Ober- zum Unterlauf zunimmt. Viele Flussfische sind, wenn auch nicht so drastisch, auf zyklische Wechsel zwischen Teillebensräumen angewiesen, um alle im Verlauf ihrer Entwicklung erforderlichen Habitate zu erreichen. Aus diesem Grund reagieren Fische sehr sensibel auf Unterbrechungen des Fließgewässerkontinuums (ökologische Durchgängigkeit) infolge menschlicher Eingriffe. Hierzu gehören Querverbauungen, wie Wehre und Staue, aber auch Wasserentnahmen sowie thermische oder chemische Belastungen innerhalb ihrer natürlichen Wanderwege. Der hohe Anspruch an die Habitatvielfalt lässt die Fischfauna zudem sensibel auf die Degradation der Gewässermorphologie, einschließlich des Eintrags von Feinsedimenten, und die Belastung durch organische Stoffe reagieren. Insbesondere auf eine mangelnde Sauerstoffverfügbarkeit im Kieslückensystem der Gewässersohle reagieren kieslaichende Fischarten sehr sensitiv. Die Fischfauna ist bei der Fließgewässerbewertung die Qualitätskomponente, welche folgendes Spektrum an Belastungsfaktoren (Stressoren) indiziert: Degradation der Gewässermorphologie, inkl. Feinsedimenteintrag Trophische Belastung Schadstoffbelastung Versauerung Ökologische Durchgängigkeit Die Fischfauna kann durch bestimmte menschliche Nutzungen (wie z. B. Besatz, Entnahme), sowie an Land lebende Räuber in erheblichem Maße beeinflusst sein. Diese Aspekte sind bei der Interpretation der Bewertungsergebnisse zu berücksichtigen. Die Ergebnisse sind daher stets einer sorgfältigen Plausibilitätsprüfung zu unterziehen. In begründeten Fällen kann eine Korrektur des Bewertungsergebnisses durch den bewertenden Experten erforderlich sein. Zur Bewertung der Fischfauna gemäß WRRL steht für die Fließgewässer das fischbasierte Bewertungssystem fiBS zur Verfügung, das hier im Folgenden beschrieben wird. In den nicht tideoffenen Marschengewässern kommen die Verfahren fiBS und MGFI (Marschengewässer Fisch-Index) und i n den tideoffenen Marschengewässern die Verfahren fiBS und FAT-FW (Fishbased Assessment Tool – Estuarine FreshWater: Beschreibung hier ) zur Anwendung. Die Verfahren umfassen: Methodische Empfehlungen für die Entwicklung regional angepasster Referenzzustände für den sehr guten ökologischen Zustand bzw. das höchste ökologische Potenzial Methodische Empfehlungen für eine standardisierte Probenahme und Datenaufbereitung Entwicklung eines Bewertungssystems z. T. Bereitstellung einer Bewertungssoftware Die Bewertung der Qualitätskomponente Fischfauna erfolgt anhand der Abweichung der aktuellen Fischfauna von einem den sehr guten ökologischen Zustand bzw. das höchste ökologische Potenzial repräsentierenden Referenzzustand.

Temporal Trends and Spatial Distribution of PCDD, PCDF, and PCB in Pine and Spruce Shoots

Rappolder, Marianne; Schröter-Kermani, Christa; Schädel, Silke; Waller, Ulrich; Körner, Wolfgang Chemosphere 67 (2007), 9, 1887–1896 In Germany, there is a lack of consistent and comparable data for the time dependent behaviour and spatial distribution of dioxin-like and indicator PCB in ambient air, deposition and plants. The aim of this study was to improve the data on PCDD/PCDF, dioxinlike PCB and non dioxin-like PCB in spruce and pine shoots from different locations and years by retrospective monitoring. The survey was conducted with archived samples of oneyear old spruce shoots ( Picea abies ) and pine shoots ( Pinus sylvestris ) from the German environmental specimen bank. Two sets of samples from locations in urbanized areas in western and eastern Germany (Warndt and Duebener Heide Mitte, respectively) were investigated as time series. Additionally, spruce shoots from seven different rural locations sampled in the years 2000–2004 were analyzed in order to get an overview about the spatial distribution of PCB and PCDD/PCDF. The analytical results of the samples from the two urbanized areas clearly show that the atmospheric contamination with PCDD and PCDF has declined by about 75% between 1985 and 1997 at Warndt and about 40% between 1991 and 1997 at Duebener Heide. However, concentrations stayed virtually constant at both locations from 1997 to 2004 at a level of about 1 ng WHO-TEQ/kg dry matter (d.m.). Similarly, the investigation of spruce shoots from rural locations from 2000 to 2004 did not reveal a temporal trend at any site. PCDD/PCDF levels were between 0.1 and 1.0 ng WHOTEQ/kg d.m. At the urbanized location Warndt the six indicator PCB as well as the 12 dioxinlike PCB according to WHO revealed a significant decline by more than 75% between 1985 and 1999. Thereafter, PCB levels stayed virtually constant. At the location Duebener Heide an overall decrease of PCB concentrations in pine shoots of about 60% was detected between 1991 and 2004. Spruce shoots from all locations showed a relevant contribution of dioxin-like PCB to the total WHO toxicity equivalent (PCDD/PCDF + PCB). In most samples, the contribution of dioxin-like PCB was between 21% and 41%. The TEQ contribution of PCB in the samples from three rural sites was higher and similar to the TEQ value of PCDD/PCDF. The investigated pine shoots from the urbanized site Duebener Heide showed a 15–28% contribution of dioxin-like PCB to total TEQ and thus lower than in spruce shoots from different locations. In all samples except one PCB 126 contributed to more than 80% to the PCB-TEQ. doi: 10.1016/j.chemosphere.2006.05.079

Retrospective Monitoring of PCDDs, PCDFs, and PCBs in Pine- and Spruce-Shoots - Results from the German Environmental Specimen Bank

Rappolder, Marianne; Schröter-Kermani, Christa; Waller, Ulrich; Koerner, Wolfgang Organohalogen Compounds 66 (2004), 1842 - 1847 Several recent studies confirm that persistent organic pollutants from ambient air accumulate in plants. Thus, plants play an important role in the entry of such compounds into the terrestrial food chain. Time series from the beginning of the 1990s show a declining trend for PCDD/Fs in ambient air and deposition samples in Germany, particularly in wintertime, but this decrease has leveled off since approximately 1994. However there is a lack of consistent and comparable data for time series and spatial distribution in plants. Especially conifers serve as a biomonitoring system to determine ambient air concentrations and the accumulation in plants during the time of exposure. Also, only little is known about the concentrations of dioxin-like PCBs and the relationship between them and PCDD/Fs and indicator PCBs. Therefore archived samples of the German environmental specimen bank (ESB) were used for retrospective monitoring in plants. The German ESB was established in 1985 as a permanent institution for the systematic collection, processing, characterization and storage of environmental samples from marine, fresh water and terrestrial ecosystems as well as human samples. The aim of the present study was to determine the level and the time trend of PCDDs, PCDFs, dioxin-like PCBs and indicator PCBs in conifer shoots from 1985 to 2003 and to compare the findings with results of the German Dioxin Database. Zur Veröffentlichung Retrospective Monitoring of PCDDs, PCDFs, and PCBs in Pine- and Spruce-Shoots - Results from the German Environmental Specimen Bank (Volltext, PDF, 39 KB)

GLUCH_LHW_DWA_Bremen_2014_Auszuege.pdf

Leitrechen-Bypass-System EBEL, GLUCH & KEHL 10 Jahre Genehmigungs- und Betriebspraxis DWA Energietage Bremen 2014 Nachhaltigkeit an Wasserkraftanlagen Fischabstieg downstream fish passage Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) Sachsen-Anhalt Geschäftsbereich Grundlagen, Planung und Bau, Sachbereich Ingenieurbiologie / Ökohydraulik Dipl.-Hydrol. Arne Gluch Tel.: 0345 / 5484311 Fischaufstiegsanlage Aal: 2,5% Gesamt-Mortalität Saale fließt durch 3 vertikalachsige Kaplan-Turbinen (18% Turbinenmortalität) 17%Turbinen-Passage 68 m³/s 83% Bypassschacht EBEL Forschung EBEL / RAUCH 1,45 m³/s Abstiegskontrolle lt. Genehmigung: alle Arten und Fischgrößen bei Reusenkontrolle nachgewiesen (Juni 08: 269/d – z.B. Aale: < 2 cm und > 6 cm Durchmesser; Ukelei 0,05 m bis Wels 1,62 m Länge) (noch) 20 mm – Horizontal- Rechen 50 m x 2,5 m vn = 0,54 m/s Leitrechen-Bypass-System EBEL, GLUCH & KEHL (2001) EBEL Planer: Franke, Dr. Ebel WKA RAUCH Rothenburg / Saale Fischschutz / Fischabstieg Untere Saale L L: Leitrechen-Bypass-System R L Maßgeblich für das Überleben von Lachs und Aal und den Erfolg jeder einzelnen Investition ist, dass 1. die notwendige Überlebensrate in der Kette von WKA kumulativ ermittelt wurde und 2. alle WKA diese Überlebensrate praktisch erbringen. Elbe R EBEL, GLUCH & KEHL (2001) in Betrieb, Bau, genehmigt Saale L L: Konzept, beantragt L L R L L L L L L L Unstrut L L L teilweise Q- und Abstiegsaufteilung auf parallele WKA / FAB L Saale R L L RE R: permanent Sohlrohr + Freiwasseröffnung am Rechen anliegend (Alt-WKA) RE: Sohlleitwand / Elektro- Scheuche mit permanent Sohlrohr + Freiwasseröffnung

48_Schwarzkäfer

Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt 39 (2004) Rote Liste der Schwarzkäfer (Coleoptera: Tenebrionidae) des Landes Sachsen-Anhalt Bearbeitet von Sebastian SCHORNACK und Ringo DIETZE unter Mitarbeit von Wolfgang BÄSE, Holger BREITBARTH, Klaus GRASER, Wolfgang GRUSCHWITZ, Manfred JUNG , Torsten P IETSCH , Andreas RÖß LER , Andreas SCHÖNE , Peter STROBL, Günther SCHUMANN, Gerhard und Richard WAHN sowie Thomas WOLSCH (1. Fassung, Stand: Februar 2004) Einführung Die allgemeine Bekanntheit der Schwarzkäfer au- ßerhalb der Spezialistenkreise beruht besonders auf der Tatsache, dass einige Vertreter gefürch- tete Vorratschädlinge sind (Tenebrio molitor, Tri- bolium-Arten). Obwohl meist düster gefärbt, sind nicht alle Schwarzkäfer schwarz, vielmehr enthält die Gruppe eine Vielzahl Arten uneinheitlicher Form und Färbung. Es scheint, als ob in dieser Käferfamilie einige „Doppelgänger“ anderer nicht verwandter Käfergruppen versammelt sind. Typische Bestimmungs-Merkmale sind die durch die vorgezogenen Wangen nierenförmigen Augen, das bei einigen Arten vorhandene Mukro (eine zipfelförmige Verlängerung der Flügeldecken an der Naht, z.B. Blaps lethifera, Stenomax aeneus) und die Tarsenformel 5-5-4. Die Fühler sind rela- tiv dick und perlschnurartig. Zahlreiche Arten sind durch Verwachsung der Elytren flugunfähig. Schwarzkäfer sind meist ausgesprochene Spezi- alisten. Es werden zahlreiche ökologische Nischen besiedelt. Die Käfer leben im Holz (Corticeus fas- ciatus), Pilzen (Eledona agricola, Diaperis boleti, Bolitophagus reticulatus, Platydema violaceum), sind Bewohner von Grassteppen (Asida sabulo- sa, Melanimon tibiale, Opatrum sabulosum), salz- beeinflussten Dünen (Phaleria cadaverina, Phy- lan gibbus), leben in faulenden Pflanzenstoffen (Alphitophagus bifasciatus, Pentaphyllus tes- taceus) und in trockenen, stärkereichen Substra- ten (meist synanthrop, Lagerschädlinge, s.u.). Ei- nige Arten sind aufgrund ihrer engen Habitatbin- dung selten bzw. nur sehr selten nachweisbar (Te- nebrio opacus, Platydema dejeanii, Corticeus sp.). Larven und Imagines sind meist Allesfresser, ei- nige Arten leben räuberisch, andere sind phyto- detritophag oder mycetophag. Zu den Vorrats- schädlingen zählen sowohl heimische Vertreter als auch Tiere anderer Faunenkreise, die mit dem Handel eingeschleppt worden sind (Tribolium de- structor, Latheticus oryzae, Gnatocerus cornutus). In ihrer natürlichen Umgebung sind die Tiere sel- ten und hier meist unter trockener Borke im Holz- mehl zu finden (z.B. Tribolium castaneum, T. con- fusum). Da sie aufgrund ihrer Lebensweise bei Bedrohung der natürlichen Lebensräume die Rückzugsmöglichkeit der Vorratslager haben, kann eine landesweite Gefährdung nicht einge- schätzt werden. Folgende Arten werden deshalb nicht berücksichtigt: Tribolium madens, T. casta- neum, T. destructor, T. confusum, Gnatocerus cornutus, Latheticus oryzae, Tenebrio molitor. Die Familie Tenebrionidae ist die fünftgrößte Kä- ferfamilie weltweit. Der Schwerpunkt ihrer Verbrei- tung liegt in trockeneren, wärmeren Gebieten. Für Deutschland sind rezent 67 Arten registriert (KÖH- LER & KLAUSNITZER 1998). Die beiden Arten Myr- mechixenus vaporariorum GUÉRIN-MÉNEV. und M. subterraneus CHEVR. sind erst kürzlich aus der Familie Colydiidae (Rindenkäfer) vorläufig in die Familie Tenebrionidae eingegliedert worden (SCHA- WALLER 1998). Die Alleculidae (Blütenmulmkäfer) und Lagriidae (Wollhaarkäfer), die taxonomisch den Schwarzkäfern zugehörig sind (LAWRENCE & NEWTON 1995), werden hier nicht berücksichtigt, da sie in den aktuellen Standardwerken auch se- parat behandelt werden. Datengrundlagen Aus Sachsen-Anhalt sind durch historische Da- ten (besonders RAPP 1934, HORION 1956, BORCHERT 1951) 44 Arten belegt, wobei sowohl HORION als auch BORCHERT teilweise auf die Daten von RAPP verweisen. Schwarzkäfer wurden zwar oft als Bei- oder Zu- fallsfänge gesammelt, jedoch liegen im Vergleich zu anderen gut bearbeiteten Artengruppen (Lauf- käfer, Bockkäfer) vergleichsweise weniger gesi- cherte rezente Datensätze vor. In Museen mögen zusätzliche Funde einer Indentitätsprüfung har- ren. Bisher wurden nur die Daten aus dem Muse- um für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau (MNVD) berücksichtigt. Erst in neuerer Zeit werden Tenebrionidae auch bei faunistisch-ökologischen Gutachten erfasst (z.B. BUSSLER & SCHMIDL 1997, SPRICK 2000, DIET- ZE & SCHORNACK 2002). Eine Internet-Recherche auf den Seiten des 2. Nachtrags zum Käferver- zeichnis (www.koleopterologie.de/verzeichnis-der- kaefer-deutschlands) erbrachte keine zusätzlichen Neu- oder Wiederfunde für das Land Sachsen- Anhalt. Die Mehrzahl der Datensätze stammt aus den Sammlungen der Mitarbeiter. Nomenklatorisch wurde KÖHLER & KLAUSNITZER (1998) gefolgt. !! Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Gefährdungskategorie R 1 2 - 2 3 0 5 12,8 - 5,1 7,7 3 7Rote Liste 17 17,943,5 G -Kategorien D V 3 2Sonstige Gesamt 5 -7,712,8 5,1 Bemerkungen zu ausgewählten Arten; Gefährdungsursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen Von den historisch erfassten 44 Schwarzkäferar- ten sind 39 rezent nachgewiesen. 12 Spezies werden in der Roten Liste als „Vom Aussterben bedroht“ bzw. „Stark gefährdet“ und „Gefährdet“ eingestuft. Fünf Arten gelten als „Ausgestorben oder verschollen“, da keine Belege nach 1951 existieren. Zwei Arten sind auf der Vorwarnliste vermerkt. Für weitere drei Arten ist mangels si- cherer Belege eine Gefährdung bisher nicht ein- schätzbar. Die Hauptgefährdung für Schwarzkäfer ist die Be- einflussung oder das Verschwinden ihrer Habitate. Arten der sandigen, trockenen Habitate (z.B. Blaps lethifera, Pedinus femoralis) sind durch Nährstoff- eintrag (Eutrophierung) in ihren Vorkommen be- droht. Außerdem besteht in vielen Fällen die Not- wendigkeit der Sukzessionsverhinderung (z.B. Binnendünen im Gebiet der Mittelelbe). Holzpilz- (z.B. Bolitophagus reticulatus, Platyde- ma violaceum, Platydema dejeanii) und Holzbe- wohner (z.B. Corticeus fasciatus, Tenebrio opa- cus, Neatus picipes) sind Besiedler von intakten Tab. 1: Übersicht zum Gefähr- dungsgrad der Schwarzkäfer Sachsen-Anhalts. Gesamt 39 Tab. 2: Übersicht zur Einstufung in die sonstigen Kategorien der Roten Liste. Gesamt 39 Totholzhabitaten, deren Struktur und Qualität durch Holzeinschlag, Beräumung der Wälder, Nadelholz-Forstungen negativ beeinflusst werden (detaillierte Angaben hierzu in LANDESAMT FÜR UM- WELTSCHUTZ SACHSEN-ANHALT 2003). Im Einzelnen bedeutet der Wegfall spezifischer Nischen (z.B. Tenebrio opacus: alte Eichen mit größeren Mulmhöhlen) einen Verlust der Nah- rungsgrundlage. Als Schutzmaßnahme gilt des- halb besonders der Erhalt dieser Habitate. Zusätz- lich ist eine genauere, flächendeckende Erfassung der Schwarzkäfer, z.B. im Rahmen von Gutach- ten, besonders in Waldgebieten und auf Trocken- rasen notwendig, um eine Abschätzung der Ge- fährdungstendenzen möglich zu machen. Deshalb soll die vorliegende Klassifizierung als Anreiz an- gesehen werden, weitere Daten einzubringen und kritisch zu diskutieren. Danksagung Diese Erstfassung der Roten Liste der Schwarz- käfer Sachsen-Anhalts entstand mit der Unterstüt- zung zahlreicher Kollegen. Besonderer Dank gilt den Mitarbeitern des Museums für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau für die Bereitstellung der Sammlungsdaten. Art (wiss.)Kat.Bem. Blaps lethifera MARSHAM, 1802 Blaps mucronata LATREILLE, 1804 Bolitophagus reticulatus (LINNAEUS, 1767) Corticeus bicoloroides (ROUBAL, 1933) Corticeus fasciatus FABRICIUS, 1790 Corticeus fraxini KUGLER, 1794 Corticeus linearis FABRICIUS, 1790 Corticeus longulus GYLLENHAL, 1827 Corticeus pini PANZER, 1799 Nalassus dermestoides (ILLIGER, 1798) Nalassus laevioctostriatus (GOEZE, 1777) Neatus picipes (HERBST, 1797) Opatrum riparium SCRIBA, 1865 Palorus depressus (FABRICIUS, 1790) Palorus ratzeburgii (WISSMANN, 1848) Pedinus femoralis (LINNAEUS, 1767) Platydema dejeanii CASTELNEAU et BRULLE, 1831 Platydema violaceum (FABRICIUS, 1790) Stenomax aeneus (SCOPOLI, 1763) Tenebrio opacus DUFTSCHMID, 1812V 0 V D 2 0 3 2 0 D 0 2 3 3 D 3 1 3 3 1p S, 1951 01) HP 1999 02) H H, 1951 01) H H H, 1951 01) H 03) H, A, 1936 H Sf H H p HP, 1997 04) HP H H !! Art (wiss.)Kat. Uloma culinaris (LINNAEUS, 1758) Uloma rufa (PILLER & MITTERPACHER, 1783)3 0 Bem. H H, 1947 03) Nomenklatur nach KÖHLER & KLAUSNITZER (1998). Abkürzungen und Erläuterungen; letzter Nachweis/ Quelle (Spalte „Bem.“)A- Arealgrenze MNVD -Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau 01) - BORCHERT (1951) 02) - Coll. BÜCHE 03) - Coll. BORRMANN, MNVD 04) - GEIS & TRÖGER (1997) Literaturrichtlinie im Land Sachsen-Anhalt.- Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, 39 (Sonderheft), 368 S. KÖHLER, F. & B. KLAUSNITZER (Hrsg.)(1998): Verzeichnis der Kä- fer Deutschlands.- Entomol. Nachr. Ber., Beiheft 4: 1-185. LAWRENCE, J.F. & A.F. NEWTON JR. (1995): Families and subfa- milies of Coleoptera (with selected genera, notes, refe- rences and data on family-group names).- In: PAKALUK, J. & S.A. SLIPINSKY (eds.)(1995): Biology, Phylogeny and Clas- sification of Coleoptera.- Papers celebrating the 80th Birth- day of ROY A. CROWSON. Muzeum i Instytut Zoologii PAN, Warszawa. RAPP, O. (1934): Die Käfer Thüringens unter besonderer Be- rücksichtigung der faunistisch-ökologischen Geographie. Band II.- Erfurt, im Selbstverlag. SCHAWALLER (1998): 83. Familie: Tenebrionidae.- In: LUCHT, W. & B. KLAUSNITZER (1998): Die Käfer Mitteleuropas, Band 15, 4. Supplementband. SPRICK, P. (2000): Bemerkenswerte Käferfunde in Sachsen- Anhalt entlang eines Transektes zwischen Oebisfelde und Schönhauser Damm (1992-1999). Teil 1: Diverse Käfer (Coleoptera).- Mitt. ArbGem. Ostwestf.-lipp. Ent. (Bielefeld), 16 (Beiheft 7): 1-42. Anschriften der Autoren und MitarbeiterTorsten Pietsch Türkstr. 12 D-06110 Halle (Saale) p- Sf - HP - H- psammophile Art Art der sandiger Ufer xylomycetobionte Art xylobionte Art BORCHERT, W. (1951): Die Käferwelt des Magdeburger Rau- mes.- In: Magdeburger Forschungen, Bd. II. - Magdeburg: Mitteldt. Druckerei & Verlagsanstalt GmbH. BUSSLER, H. & J. SCHMIDL (1997): Die xylobionte Käferfauna im Bereich des NSG „Jederitzer Holz“ in Sachsen-Anhalt.- unveröff. Gutachten im Auftrag des Instituts für angewandte Ökologie Waldkraiburg: 1-17. DIETZE, R. & S. 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LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ SACHSEN-ANHALT (2003): Die Le- bensraumtypen nach Anhang I der Fauna-Flora-Habitat- Sebastian Schornack Hafenstr. 41 D-06108 Halle (Saale) E-Mail: schornack@genetik.uni-halle.de Ringo Dietze Stroischen 1 D-06115 Käbschütztal E-Mail: dapsa@gmx.net Wolfgang Bäse Belziger Str. 1 D-06896 Reinsdorf E-Mail: Wbaese@t-online.de Holger Breitbarth Klinkebachstr. 23 D-39116 Magdeburg E-Mail: h.breitbarth@cerambycidae.de Klaus Graser Wedringer Str. 17 D-39124 Magdeburg Wolfgang Gruschwitz Sodastr. 7 D-39418 Staßfurt E-Mail: halophila@gmx.de Manfred Jung Hauptstr. 26a D-38822 Athenstedt Andreas Rößler Am Hilligbornfeld 24 06369 Großpaschleben E-Mail: edv.lkv.koethen@web.de Andreas Schöne Krosigkstr. 3a D-06846 Dessau Peter Strobl Schulstr. 34 D-39576 Stendal Prof. Dr. Günter Schumann Teufelsmauerstr. 24A D-06502 Weddersleben E-Mail: g.schumann@bafz.de Gerhard & Richard Wahn Mühlenstr. 52 D-06366 Köthen Thomas Wolsch Schmeerstr. 21 D-06108 Halle (Saale) E-Mail: t.wolsch@mikrobiologie.uni-halle.de E-Mail:manfred.jung.col@gmx.de !!!

Aquakultur

Aquakultur ist die kontrollierte Aufzucht aquatischer Organismen mit Techniken zur Steigerung der Produktion der fraglichen Organismen über die natürlichen ökologischen Kapazitäten hinaus; die Organismen verbleiben in allen Phasen der Aufzucht bis einschließlich der Ernte Eigentum einer natürlichen oder juristischen Person. (siehe Legaldefinition in der Verordnung (EG) Nr. 1380/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2013, Artikel 4, Nr. 25) Aquakultur weltweit Weltweit wurden 2018 durch klassische Fischerei und Aquakultur ca. 179 Millionen Tonnen Fischerzeugnisse (Fische, Krustentiere, Muscheln und andere aquatische Tiere, jedoch ohne aquatische Säugetiere, Reptilien, Algen und andere Wasserpflanzen) mit einem geschätzten Erstverkaufswert von insgesamt 401 Milliarden US-Dollar produziert. FAO 2020: The State of World Fisheries and Aquaculture 2020 - Sustainability in action Davon wurden 156 Millionen Tonnen für den menschlichen Verzehr verwendet, was einem Pro-Kopf-Verbrauch von 20,5 kg entspricht. Der klassische Fischfang ist mit 96,4 Millionen Tonnen weiterhin die Hauptquelle für „Fisch“ (Fische, Krustentiere, Muscheln), jedoch stagniert der Ertrag der klassischen Fischerei aufgrund der Überfischung der Weltmeere. Daher ist auch in absehbarer Zeit keine weitere Steigerung der Produktionsmenge in diesem Bereich mehr möglich, so dass die Aquakultur immer wichtiger wird, um die weltweite Nachfrage an „Fisch“ bedienen zu können. Der Anteil der Aquakulturproduktion betrug 2018 schon 82,1 Millionen Tonnen, was 46 % der Gesamtproduktion ausmachte (Abbildung 1). Es wird prognostiziert, dass der Aquakulturanteil weiter ansteigen wird und im Jahr 2030 109 Millionen Tonnen betragen wird, was über 53 % der gesamten Fischproduktion (204 Millionen Tonnen) entspricht. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch wird bis zum Jahr 2030 auf ca. 21,5 kg weiter ansteigen. Fische machen mit 66,1 % (54,3 Millionen t) den größten Anteil der Aquakulturproduktion im Jahr 2018 aus, gefolgt von Muscheln (21,6 %), Krustentieren (11,4 %) und anderen aquatischen Tieren (0,7 %). Der Großteil der Fische (86,6 %) wurde dabei in der Binnenaquakultur erzeugt. Die Regenbogenforelle machte mit einem Anteil von 1,6 % (848.051 t) nur einen geringen Teil der weltweiten Fischproduktion in der Aquakultur aus. Nach Asien (40,6 %) werden in Europa mit 34,0 % weltweit gesehen am meisten Regenbogenforellen erzeugt. Abbildung 1: Entwicklung der weltweiten Fischproduktion (Aquakultur und klassische Fischerei) im Zeitraum 1990-2018. Aquakultur in Deutschland Deutschland ist weit entfernt von den hohen jährlichen globalen Wachstumsraten im Aquakulturbereich. Im Jahr 2019 wurden laut Statistischem Bundesamt deutschlandweit in der Aquakultur 18.548 t Fisch erzeugt, wobei Forellenteiche und Fließkanäle (Kaltwasseranlagen) mit 10.464 t den größten Anteil ausmachten. Die Aquakulturproduktion in Deutschland stagniert bzw. nimmt zum Teil sogar ab und das trotz stetig steigender Nachfrage nach lokal erzeugtem Fisch. Die ertragsstärkste Art bei den Speisefischen in Deutschland war 2019 mit 7.800 t die Regenbogenforelle, gefolgt vom Karpfen (4.600 t). Der Gesamtertrag weiterer Salmonidenarten (Bachforelle 620 t, Bachsaibling 350 t, Elsässersaibling 1600 t) betrug insgesamt 2.570 t. Die hohe Produktionsmenge an Regenbogenforellen unterstreicht die große Bedeutung der Regenbogenforelle als Speisefisch in Deutschland. In der deutschen Forellenaquakultur werden Forellen in der Regel ressourcenschonend, nachhaltig und regional produziert. Der Eigenversorgungsgrad in Deutschland beim Lebensmittel Süßwasserfisch lag im Jahr 2019 nur bei 13 % (Brämick 2020: Jahresbericht zur Deutschen Binnenfischerei und Binnenaquakultur 2019). Allein 76.000 t Regenbogenforellen wurden nach Deutschland importiert, was einen Anstieg von ca. 11 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Aquakultur in NRW In NRW wurden im Jahr 2019 insgesamt 993 t Fisch produziert (Brämick 2020: Jahresbericht zur Deutschen Binnenfischerei und Binnenaquakultur 2019), was 5,3 % der Aquakulturproduktion von Deutschland entspricht. Obwohl NRW das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland ist, fällt die Aquakulturproduktion vergleichsweise gering aus. Dies zeigt aber auch gleichzeitig das große Potenzial für den weiteren Ausbau der Aquakultur in NRW. Salmoniden machten mit einer Gesamtproduktion von 941 t ca. 95 % der in NRW in Aquakultur erzeugten Fische aus. Neben Regenbogenforellen werden auch Bachforellen, Saibling, Karpfen, Zander und Europäischer Wels als regionale Produkte angeboten. Die Aquakultur in NRW stellt eine Chance dar, regional und ressourcenschonend Fisch zu produzieren und so den Grad der Eigenversorgung zu erhöhen. Viele Fischzuchten vermarkten ihre Produkte regional direkt in eigenen Hofläden/Fischläden. Das Angebot reicht von ganzen Forellen und Forellenfilets, über Räucherfisch, Fischfrikadellen bis hin zu verschiedenen Fischsalaten. Weitere Absatzmärkte sind die Gastronomie und der Einzelhandel. Die Aquakulturbetriebe können sich mit dem Gütesiegel „Geprüfte Qualität NRW“ zertifizieren lassen und dadurch zeigen, dass der angebotene Fisch aus der nachhaltigen regionalen Fischzucht kommt und ohne große Transportwege und klimafreundlich erzeugt wurde. Auch Angelteiche haben in der Teichwirtschaft in NRW eine lange Tradition und sind ein weiterer wichtiger Absatzweg für die Fischzüchter in NRW. Die Fischzuchten versorgen die Angelteiche mit Besatzfischen und bieten so Anglern die Möglichkeit, sich naturnah mit Fisch für die Küche zu versorgen. Die Fischzüchter produzieren außerdem noch Bach- und Seeforellen sowie weitere Fischarten für den Besatz von Seen, Flüssen und Bächen und tragen so zum Erhalt der Fischartenvielfalt in NRW bei. Herausforderungen für die Aquakultur Eine der größten aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für die heimische Aquakultur ist der Klimawandel. Bedingt durch den Wandel des Weltklimas wird es zu einem deutlichen Temperaturanstieg kommen, was häufiger zu Wasserknappheit führen wird und damit einhergehend auch einen deutlichen Anstieg der Wassertemperatur in den Wasserzuläufen der Aquakulturanlagen zur Folge hat. Dies kann wiederum zu Sauerstoffknappheit in den Aquakulturanlagen führen und somit Mehrkosten für Belüftung und technischen Sauerstoff bedeuten. Eine weitere Folge des Klimawandels wird das vermehrte Auftreten von Starkregenereignissen sein, wodurch es zu einer vermehrten Einschwemmung von mineralischen und organischen Partikeln in die Aquakulturanlagen kommen kann. Vor diesem Hintergrund ist es von außerordentlicher Wichtigkeit zu klären, wie man die Folgen des Klimawandels für die Aquakulturanlagen so gering wie möglich halten kann, sei es durch Beschattung der Fischbecken oder durch temporäres Umschalten von Durchflussanlagen in Teilkreislaufbetrieb. Dies soll am Standort Albaum durch Versuche bzw. Umbauten der Teichanlage praxisnah erprobt werden, um so den Fischzüchter Möglichkeiten aufzuweisen, wie sie ihre Anlagen in Hinblick auf den Klimawandel bestmöglich anpassen können. Emission von Aquakulturanlagen Die Produktion von Tieren bedeutet auch immer Emission. Bei der Fischzucht ist dabei die Besonderheit, dass die Ausscheidungen der Fische die Hauptemissionsquelle darstellen, aber von den Fischen selbst in das Wasser abgegeben werden. Dadurch wird die Qualität des Haltungswassers und somit die Physiologie und die Gesundheit der Fische direkt beeinflusst. Aufgrund dieser Tatsache ist der Fischzüchter per se schon daran interessiert, die Wasserqualität in der Aquakulturanlage so gut wie möglich zu halten, da ansonsten mit gesundheitlichen Folgen für die Fische und dadurch Wachstumseinbußen und wirtschaftlichen Mindereinnahmen zu rechnen ist. Der nährstoffliche Eintrag ins Anlagenwasser hängt u.a. von Faktoren wie täglicher Futtermenge, Futterzusammensetzung, Anteil nicht gefressenen Futters, Durchflussmenge, Größe des Fischbestands, Haltungsbedingungen, Anlagentyp und Grad der Wasseraufbereitung, ab. Das Ablaufwasser von Aquakulturanlagen enthält sowohl gelöste als auch partikuläre Stoffe, so dass unterschiedliche Methoden zur Wasseraufbereitung notwendig sind. Ein großer Anteil von Stickstoff und Phosphor liegt dabei partikelgebunden vor, so dass es von entscheidender Bedeutung ist den Fischkot möglichst schnell aus dem System zu entfernen, um so zu verhindern, dass Nährstoffe ausgewaschen oder mikrobiell freigesetzt werden und dann gelöst im Wasser vorliegen. Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Erzeugung von tierischen Produkten immer eine gewisse Emission zur Folge hat. Das heißt, wenn regional nachhaltig wie in diesem Fall Fisch erzeugt werden soll, muss klar sein, dass dadurch auch eine gewisse Menge an Nährstoffen entsteht und diese in das Wasser eingetragen werden. Gleichzeitig muss die Wasseraufbereitung von Aquakulturanlagen dem Stand der Technik entsprechen und aktiv dazu beitragen, dass die Belastung von angrenzenden Oberflächengewässern so gering wie möglich ausfällt. Es ist wichtig klarzustellen, dass die Fischerzeugung in Aquakulturanlagen nicht so schlecht ist, wie häufig medial dargestellt wird, sondern bei vielen Aspekten deutlich positiv aus dem Bereich der Tierproduktion heraussticht. Aquakultur Fakten Einer der größten Kritikpunkte an der Fischproduktion in der Aquakultur war und ist immer noch die Verwendung von Wildfisch in Futtermitteln. In den vergangenen 20 Jahren hat sich bei der Futtermittelentwicklung im Salmonidenbereich einiges getan. Insbesondere der Fischmehl- und Fischölanteil wurde deutlich reduziert. Neben den ethischen und nachhaltigen Gründen für die Verringerung des Fischmehlanteils im Fischfutter spielt dabei auch die Wirtschaftlichkeit von Aquakulturunternehmen eine wichtige Rolle. So machen die Futterkosten in der Aquakultur ungefähr 50-70 % der Produktionskosten aus (Rana, K.J., Siriwardena, S., Hasan, M.R. 2009: Impact of rising feed ingredient prices on aquafeeds and aquaculture production. FAO Fisheries and Aquaculture Technical Paper. No. 541. Rome, FAO. 2009. 63p). Durch steigende Rohstoffpreise für Fischmehl und Fischöl wurde nach pflanzlichen Alternativen für die Verwendung im Fischfutter gesucht, die auch bei hohen Austauschraten keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wachstum der Fische haben. Als mögliche Alternativen gelten dabei u.a. Soja, Raps, Kartoffeln oder Erbsen. Auch die Weiterverarbeitung von Nebenprodukten aus der Fischverarbeitung zu Fischmehl wurde intensiviert, wodurch der Fischanteil aus Wildfängen noch einmal weiter reduziert werden konnte. Die Verwendung von Insektenmehl im Fischfutter war bis vor einigen Jahren noch nicht erlaubt. Seit dem 01. Juli 2017 gilt jedoch die EU-Verordnung 2017/893 (Verordnung (EU) 2017/893 der Kommission vom 24. Mai 2017 zur Änderung der Anhänge I und IV der Verordnung (EG) Nr. 999/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates sowie der Anhänge X, XIV und XV der Verordnung (EU) Nr. 142/2011 der Kommission in Bezug auf die Bestimmungen über verarbeitetes tierisches Protein), wodurch die Verordnungen EG 999/2001 und EG 142/2011 geändert wurden und Insektenmehl als Inhaltsstoff für Aquakulturfutter zugelassen wurde. Dies schafft noch einmal mehr Möglichkeiten, um den Wildfischanteil am Fischfutter durch den Einsatz von anderem tierischen Eiweiß noch weiter zu reduzieren. Insgesamt hat sich durch die genannten Aspekte der Anteil an Fischöl und Fischmehl in den letzten 20 Jahren deutlich verringert: 2000 betrugt die „Fish in – fish out“-Wert (FIFO) laut IFFO (The Marine Ingredients Organisation ) für Lachs und Forellen noch 2,57, 2010 noch 1,38 und im Jahr 2015 nur noch 0,82. Der FIFO-Index gibt an, wie viel Wildfisch benötigt wird, um ein Kilogramm Zuchtfisch zu erzeugen. Das heißt: je kleiner der FIFO-Wert ist, desto weniger Wildfisch wird verwendet. Aktuelle Zahlen zeigen noch einmal eine weitere deutliche Reduzierung des Fischmehl- und Fischölanteils: 2019 wurde laut MOWI (ehemals Marine Harvest) in der Lachszucht in Norwegen durchschnittlich 0,66 kg Wildfisch verwendet, um 1 kg Farmlachs zu produzieren, was somit einem FIFO-Wert von 0,66 entspricht. Da die FIFO-Werte sowohl beim Lachs als auch bei der Regenbogenforelle inzwischen insgesamt deutlich unter 1 liegen, bedeutet das, dass in beiden Fällen heutzutage mehr Fisch produziert wird, als Wildfisch eingesetzt wird und somit eine Nettoproduktion von Fisch stattfindet. Dies zeigt eindrücklich das große Potential der Futtermittelentwicklung. Der immer geringere Anteil an Wildfisch im Fischfutter und der Einsatz von anderweitigen Proteinquellen zeigt das große Potential von optimierten Futtermitteln in der Aquakultur, um die negativen Auswirkungen auf Wildfischbestände weiter zu reduzieren. Somit stellt die Aquakultur eine gute Möglichkeit dar, um die überfischten Fischbestände in den Weltmeeren zu entlasten. Weitere Untersuchungen in diesem Bereich zielen darauf ab, die Nachhaltigkeit und ressourcenschonende Erzeugung von Fisch in der Aquakultur weiter zu verbessern. Newsletter: Netzwerk Aquakultur NRW Newsletter - Netzwerk Aquakultur NRW -Ausgabe 6/24 Newsletter - Netzwerk Aquakultur NRW -Ausgabe 5/24 Newsletter - Netzwerk Aquakultur NRW - Ausgabe 4/23 Newsletter - Netzwerk Aquakultur NRW - Ausgabe 3/23 Newsletter - Netzwerk Aquakultur NRW - Ausgabe 2/22 Newsletter - Netzwerk Aquakultur NRW - Ausgabe 1/21 Verschiedene Typen von Aquakulturanlagen Teichanlagen Foto: Fischzucht Mohnen Teichanlagen sind die klassische Form der Forellenzucht in NRW und haben eine lange Tradition. Durch ihren naturnahen Charakter passen sie gut ins Landschaftsbild und sind ein Teil der Naturlandschaft. Auch heutzutage machen sie noch den größten Anteil der Aquakultur in NRW aus. Die Forellen werden größtenteils in Betonteichen aufgezogen, aber es gibt auch noch einige Aquakulturbetriebe, die klassische Naturteiche bzw. Erdteiche nutzen. Der Vorteil von Teich- und Durchflussanlagen ist hauptsächlich die weitgehende Unabhängigkeit von Technik für den Betrieb der Anlagen. In Teichanlagen ist eine jährliche Produktion von 100 bis 150 kg pro L/s ohne zusätzlichen Einsatz von Technik möglich. Im Falle einer intensiveren Nutzung der Teichanlagen mit höheren Besatzdichten wird jedoch eine zusätzliche Versorgung der Teiche mit Sauerstoff und eine Aufbereitung des Ablaufwassers benötig. Durchflussanlagen Durchflussanlagen sind die moderne Form der klassischen Teichanlagen und benötigen durch die intensivere Nutzung einen höheren Wasserdurchsatz und zusätzliche Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff. Sie bestehen meistens aus langgezogenen Fließrinnen aus Beton und werden mit Wasser aus Oberflächengewässern, Quellen oder Brunnen versorgt. Durch die höheren Besatzdichten und stetige Wasserströmung werden Partikel automatisch zum Ende der Haltungseinheit befördert, so dass dieser Anlagentyp einen sehr hohen Selbstreinigungsgrad vorweist. Das Wasser muss anschließend aufgrund der intensiveren Nutzung mechanisch gereinigt und bei hohen Nährstofffrachten ggf. mit Hilfe von Biofiltern und/oder Schönungsteichen biologisch aufbereitet werden, bevor es wieder in die angrenzenden Oberflächengewässer geleitet wird. Teilkreislaufanlagen Teilkreislaufanlagen stellen eine Möglichkeit dar, um im Vergleich zu den klassischen Teich- und Durchflussanlagen bei der gleichen Frischwassermenge mehr Fisch zu produzieren, da ein Teil des Anlagenwassers im Kreislauf gepumpt wird und somit ein größeres Wasservolumen zur Verfügung steht. Die Teilkreislaufanlagen sind dabei so ausgelegt, dass pro Tag mindestens ein Komplettaustausch des Wassers pro Haltungseinheit stattfindet. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel und der damit verbundenen Wasserknappheit werden Teilkreislaufanlagen als gute Methode angesehen, um auf die veränderten klimatischen Gegebenheiten reagieren zu können. In Teilkreislaufanlagen muss das Wasser vor dem Zurückpumpen sowohl mechanisch (z.B. durch Trommelfilter) als auch biologisch (Biofilter o.ä.) aufbereitet werden, um eine Akkumulierung von Feinstpartikeln und potentiell fischtoxischen Stoffen, wie Ammonium und Nitrit, zu verhindern. Nach der Aufbereitung wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert und dann wieder in die Anlage geleitet. Kreislaufanlagen Kreislaufanlagen gelten als geschlossene Systeme, da sie keine direkte Verbindung und somit auch keinen direkten Einfluss auf angrenzende Oberflächengewässer haben. Der Vorteil von Kreislaufanlagen ist, dass sie relativ unabhängig von stetiger Wasserzufuhr sind, da das Wasser mechanisch und biologisch aufbereitet wieder in das System eingespeist wird und somit eine Wiederverwendung möglich ist. Dadurch sind Kreislaufanlagen weitgehend abgeschirmt von äußeren Einflüssen und die Haltungsbedingungen können optimal an die gehaltene Fischart angepasst werden. Außerdem sind so auch – unabhängig von der Außentemperatur – konstante Zuwachsraten möglich und es können unabhängig von der Jahreszeit verschiedene Lichtregime gefahren werden. Dies hat den Vorteil, dass man kontinuierliche Wachstumszunahmen bei den Fischen hat und so den Absatz besser planen kann. Außerdem ermöglicht die Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen durch das Einstellen des Lichtregimes und der Wassertemperatur mehrere Reproduktionszyklen pro Jahr, so dass ein kontinuierlicher Nachschub an neuen Setzlingen gegeben ist und verschiedene Alterskohorten pro Anlage gehalten werden können. Kreislaufanlagen stellen vor dem Hintergrund von immer strengeren Umweltauflagen für offene Produktionssysteme und Wasserknappheit durch den fortschreitenden Klimawandel eine vielversprechende Alternative zu den klassischen Teich- und Durchflussanlagen dar. Die hohen Investitions- und Unterhaltungskosten verhindern bisher meistens eine nachhaltige und gewinnbringende Fischproduktion in Kreislaufanlagen, so dass noch Forschungs- und Optimierungsbedarf besteht, um diese Anlagen wirtschaftlich betreiben zu können. Vor dem Hintergrund des Klimawandels mit steigenden Temperaturen und ausbleibendem Niederschlag stellen Kreislaufanlage aber trotz des hohen Energieaufwands inzwischen eine echte Alternative für die Fischerzeugung dar. Publikationen zum Thema Aquakultur Die Vermehrung von Salmoniden Aus dem Teich auf den Tisch – Forellen für die Küche vorbereiten Das Filetieren einer Lachsforelle Mechanische Filtration von Anlagenwasser Biologische Aufbereitung von Anlagenwasser Gute fachliche Praxis der Forellenaquakultur in NRW Regionale Aquakultur in Nordrhein-Westfalen Klimawandel: Herausforderung für die heimische Aquakultur EMFAF Förderung Der Fachbereich 26 „Fischereiökologie und Aquakultur“ des LANUV führt im Zeitraum Dezember 2023 bis November 2025 das Projekt „Evaluierung einer zukunftsorientierten Ausrichtung der Aquakultur in Nordrhein-Westfalen“ durch. Dieses Projekt wird durch den Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) gefördert. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich an dem Projekt mit Landesmitteln. Ziel des Projekts ist es Potenziale für einen weiteren Ausbau der Aquakultur zu schaffen, vorhandene Defizite zu erfassen und Strategien zu entwickeln, um die Aquakulturbranche nachhaltig zu entwickeln und wettbewerbsfähig zu machen.

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