Das Projekt "WESTROP C: Paläozenographische Rekonstruktion des Brasil und Nord Brasil Stromes im Spätquartär" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Fachbereich 5 Geowissenschaften durchgeführt. Die Geschichte des Nord Brasil und Brasil Stromes sollen in spätquartären Sedimentabfolgen vom brasilianischen Kontinentalrand rekonstruiert werden. Die Verknüpfung der beiden Stromsysteme im Wechsel der letzten Warm- und Kaltzeiten ist Ziel der Untersuchungen und wird Änderungen des Zirkulationsmusters im westlichen Südatlantik deutlich machen. Zur Bestimmung der thermischen Struktur der Wassersäule werden Isotopenverhältnisse planktischer und besthischer Foraminiferen benutzt. Der Vergleich mit der spätquartären Klimaentwicklung auf dem brasilianischen Kontinent macht die klimatischen Wechselwirkungen zwischen Land und Ozean deutlich. In Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen an der Universität Hamburg und am Senckenberg Institut in Wilhelmshaven wird der Eintrag organischer und mineralischer Substanz in die marinen Sedimentabfolgen studiert und in Beziehung zu Klimaveränderungen gesetzt werden. Die paläozeanographischen Ergebnisse sollen in die Modellierung des Südatlantiks auf verschiedenen Zeitscheiben eingehen und werden Hinweise auf Änderungen im Wärmefluss in die nördliche Hemisphäre während des Spätquartärs geben.
Das Projekt "Jungquartäre Klima- und Landschaftsentwicklung im Werchojansker Gebirge und in der Zentraljakutischen Tiefebene" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Fachbereich 07 Philosophische Fakultät, Geographisches Institut durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Rekonstruktion der jungquartären Klima- und Landschaftsentwicklung des Werchojansker Gebirges und seines westlichen Vorlandes (NO-Sibirien). Im Vordergrund stehen folgende Fragen: (a) Wann war das Maximum der spätpleistozänen Vergletscherung? (b) Herrschte im Interstadial der letzten Kaltzeit (40-30 ka) ein warm-feuchtes Klima, welches möglicherweise die Zhiganskvergletscherung begünstigte? (c) War die mittelpleistozäne Samarov-Vergletscherung tatsächlich schwächer als das Maximum während des Spätpleistozäns? (d) Was war die Ursache für den Süßwasserzustrom aus Lena und Jana in die Laptevsee am Ende des Pleistozäns (Bölling/Alleröd)? Das Projekt wird von einem deutsch-russischen Team interdisziplinär (Paläoklimaforschung, Quartärgeologie, Geomorphologie, Geokryologie, Bodengeographie und Paläopedologie) durchgeführt. Ausgehend von der rezenten Vergletscherung im westlichen Werchojansker Gebirge werden die geomorphologischen, geokryologischen und bodengeographisch-paläopedologischen Befunde entlang ausgewählter Transsekte bis zu den Terrassen der Flüsse Lena und Aldan hin erfasst. Mit Hilfe absoluter und relativer Methoden wird die Chronologie der Gletschervorstöße und Klimaschwankungen erfasst. In der Synthese werden diese Befunde mit denen benachbarter Regionen verglichen.
Das Projekt "Quartaerstratigraphische und palaeoklimatische Untersuchungen zum Holstein-Interglazial. Der Ablauf der vorletzten Warmzeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie und Hansestadt Hamburg, Umweltbehörde, Amt für Umweltschutz, Geologisches Landesamt durchgeführt.
Das Projekt "Känozoische Entwicklung der Sedimentation im Gebiet des Orange Fächers, Südost Atlantik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Fachbereich Geosystem durchgeführt. Der Orange Fächer stellt ein Archiv der Entwicklung der Sedimentation des südlichen Kapbeckens dar, da er bereits in der frühen Öffnungsphase dieses Beckens angelegt wurde und seither Sedimente aus verschiedenen Quellen erhält. Dieses Gebiet dokumentiert die unterschiedlichen Ablagerungsumgebungen, z.B. Wechsel von Meeresspiegelhoch- zu -niedrigstand oder verschiedene Turbiditsysteme als Liefergebiet, deren Variation vielfach auf Änderungen im Klimasystem (Erwärmung/Abkühlung, Veränderung der Wind- und Strömungssysteme) zurückzuführen ist. Diese Zusammenhänge sind für das Känozoikum bisher weder räumlich erfasst noch verstanden. Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Auswirkung der beginnenden Vereisung der Antarktis, welche aber nur über die Darstellung der Unterschiede in der Sedimentation vor und seit Beginn der Vereisung aufzeigbar wird.1200 km hochauflösende reflexionsseismische Daten, die als Vorerkundung für ODP Leg 175 gewonnen wurden, bieten nun in Kombination mit den Ergebnissen der DSDP Leg 40 Sites 360 und 361 und ODP Leg 175 Sites 1085-1087 die Möglichkeit, detailliert die Sedimentverteilung für das Känozoikum im Bereich des Orange Fächers zu rekonstruieren und so eine Vorstellung über die Sedimentdynamik in diesem Gebiet zu entwickeln.