Die Abschätzung der mittel- und langfristigen Gefährdung von Grundwasser durch bereits stattfindende oder künftige Schadstoffeinträge ist durch die meist schwierig zu quantifizierenden Abbauprozesse bisher oft nur sehr eingeschränkt durchführbar. Neuartige Methoden zur Quantifizierung der Wasserdynamik und -datierung mittels transienter Tracer (Edelgase, SF6, FCKWs etc.) und der Bestimmung der Isotopenfraktionierung (d2H, d13C) von ausgewählten organischen Schadstoffen (insb. CKWs) eröffnen diesbezüglich neuartige Möglichkeiten. Die verfügbaren Methoden sollen so weit optimiert und feldtauglich gemacht werden, dass der natürliche Abbau von Schadstoffen und dessen Zeitskala im Feld identifiziert und quantifiziert werden einzelne Schadstoffquellen anhand ihrer Isotopensignatur identifiziert werden können.
In den vorwiegend agrarisch genutzten Binneneinzugsgebieten des nordostdeutschenJungpleistozaens existieren etliche 10000 als Soelle bezeichnete abflusslose Senken mit Kleingewaessercharakter. Ihre oekologische Bedeutung wurde bisher wenig beachtet, zahlreiche Soelle wurden beseitigt, entwaessert und eutrophiert. Ziel des Projektes ist die Charakterisierung der Flora und Vegetation ausgewaehlter Solltypen in Anhaengigkeit von der Stoffakkumulation in Wasser und Sediment, der starken Wasserdynamik und hydrographischen Faktoren. Im Ergebnis des Projektes wurden 106 Soelle in 3 intensiv ackerbaulich genutzten Gebieten nach hydrogeomorphologischen und trophischen Kriterien differenziert und Beziehungen zu charakteristischen Arten und Vegetationsformen hergestellt. Die starke Eutrophierung der meisten Soelle verdeutlichte sich in der P- und N-Dynamik des Wassers und der Sedimente. Belastete Soelle wiesen erhoehte Akkumulationen von Schwermetallen auf.