Das Referat "Siedlungswasserwirtschaft" ist obere Wasserbehörde und zuständig für die fachtechnische Bewertung von Fragen der Wasserhaushaltssanierung und Wasserbewirtschaftung. Es besteht aus den drei Sachgebieten: Wasserrecht/ Abgaben/ Fördermittel, Wasserhaushaltssanierung und Wasserbewirtschaftung/ Wasserbau. Aufgaben: - Festsetzung und Verrechnung der Abwasserabgabe und Wasserentnahmeabgabe - Förderung von Maßnahmen der Wasserwirtschaft (Bewilligung, Auszahlung und Verwendungsnachweisprüfung) - Wasserrechtliche Genehmigungen zu abwassertechnischen Anlagen und Wasserversorgungsanlagen und Bewilligungen - Wassersicherstellung und Notwasserversorgung - Fachaufsicht über die Unteren Wasserbehörden - fachtechnische Vorbereitung der wasserrechtlichen Planfeststellungsverfahren der LMBV in den Braunkohlensanierungsgebieten - fachliche Bewertung der bergrechtlichen Sonderbetriebspläne Grundwasserwiederanstieg - Überwachung des Grundwasser- und Oberflächenwassers im Bereich des Sanierungsbergbaus - Erarbeitung von Grundsätzen und behördliche Begleitung bei der Renaturierung bergbaulich beeinflusster Fließgewässer - Erteilung hydrologischer Auskünfte - Mitwirkung an der Erstellung von Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen - Umsetzung der Maßnahmeprogramme und Bewirtschaftungspläne FGG Elbe - fachtechnische Begleitung von wasserrechtlichen Planfeststellungsverfahren nach § 31 WHG und sonstige PFV mit Wasserrechtstatbeständen - bautechnische Prüfung, Überwachung und wasserrechtliche Abnahme von planfestgestellten Maßnahmen - Mitarbeit am operativen Hochwasserschutz und fachliche Beratung und Kontrolle der Wasserwehren - Überwachung der Talsperren und Speicher gemäß § 84 (1) SächsWG - fachliche Begleitung der Hochwasserschutzkonzepte an Gewässern II. Ordnung - Teilnahme an Gewässer- und Deichschauen
Berichterstattung der Landesregierung im Ausschuss für Landwirtschaft und Weinbau über die Umsetzung der Erhebung des Wassercents sowie über Erkenntnisse und Konsequenzen
Klimaschutzministerin stellte Lagebild über die Trinkwasserversorgung und den Hochwasserschutz von Rheinland-Pfalz auf einer Podiumsdiskussion in Brüssel vor und appelliert an EU-Kommission bei Klimaschutz und Klimaanpassung nicht nachzulassen „Der Klimawandel fordert unsere Gewässer stark heraus. Auf der einen Seite gibt es eine Zunahme an Extremereignissen mit zu viel Wasser, wie wir beispielsweise bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal oder auch bei den Hochwassern an Pfingsten gesehen haben. Weniger sichtbar, aber nicht minder besorgniserregend, ist auf der anderen Seite der Rückgang der Grundwasserneubildung, die im Landesschnitt in den letzten 20 Jahren um etwa 25 Prozent abgenommen hat – in einzelnen Regionen von Rheinland-Pfalz sogar bereits um 40 Prozent. Rheinland-Pfalz ist ein wasserreiches Land, doch auch hier wird Wasser – und damit auch Trinkwasser – immer kostbarer“, sagte die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder im Rahmen der Veranstaltung „Trinkwasserversorgung und Hochwasserschutz – Wie ist die Lage in Europa und Rheinland-Pfalz?“ am gestrigen Montagabend in der Landesvertretung in Brüssel. Die Veranstaltung stellte Herausforderungen und Beispiele aus Rheinland-Pfalz in Brüssel vor – auch um einen Appell an die neue EU-Kommission zu senden bei Klimaschutz und Klimaanpassung nicht nachzulassen. Etliche wichtige Akteurinnen und Akteure aus dem Europäischen Parlament, der EU-Kommission, der Wirtschaft und Wissenschaft besuchten die Veranstaltung, um über die Wasserpolitik in der EU und in Rheinland-Pfalz zu diskutieren. In Rheinland-Pfalz sind die Auswirkungen des Klimawandels sichtbare Realität: Hitze- und Dürreperioden fordern Wälder, Böden, Felder und Flüsse heraus – im schlimmsten Fall bis hin zu trockengefallenen Bächen und Fischsterben. Die neuesten Modellrechnungen im Verbundprojekt KLIWA – einem Kooperationsprojekt von Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, dem Saarland und Thüringen, das die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft untersucht – prognostizieren bis zum Jahr 2100 eine Zunahme an Hochwasserabflüssen von über 30 Prozent. Nördlich der Mosel sowie im Nahe-Einzugsgebiet müsse sogar mit einer Zunahme von mehr als 40 Prozent gerechnet werden. Zugleich zeigten die Modelle auch, dass Niedrigwasserabflüsse deutlich – in einigen Gebieten um bis zu 60 Prozent – abnähmen und sich Niedrigwasserphasen verschärften. Steigende Wassertemperaturen ließen zudem ein Aussterben beispielsweise der Bachforelle in einigen Naturräumen befürchten und hätten zugleich eine Zunahme invasiver Arten und Algenarten, wie der potenziell giftigen Blaualge, zufolge, so die Prognosen. „Diesen erschreckenden Prognosen müssen wir entgegenwirken. Das tun wir in Rheinland-Pfalz mit unserem kürzlich vorgestellten Zukunftsplan Wasser. Der Zukunftsplan Wasser definiert zwölf Handlungsschwerpunkte mit insgesamt 144 Maßnahmen für einen nachhaltigen Grundwasserschutz, eine langfristige Trinkwasserversorgung, Vorsorge vor Extremwetterereignissen sowie dem Schutz unserer Infrastruktur. Mithilfe unseres Pakts zur resilienten Wasserversorgung – den wir mit mehr als 80 Prozent der rheinland-pfälzischen Wasserversorger geschlossen haben – und einem 30 Millionen Euro schweren Sonderförderprogramm, das wir aus dem Wassercent speisen, leiten wir Maßnahmen in die Wege, damit auch in Notfallsituationen sauberes und hochwertiges Trinkwasser aus der Leitung kommt“, so Katrin Eder. Jutta Paulus, Mitglied des Europäischen Parlaments, sagte: „Das kürzlich verabschiedete EU-Renaturierungsgesetz kann den Hochwasserschutz erheblich stärken, indem es die natürlichen Funktionen von Flüssen, Auen und Mooren wiederherstellt. Dennoch bleibt der Zustand unserer Gewässer besorgniserregend, da sie weiterhin durch Pestizide und Chemikalien belastet sind. Der hohe Anteil an Schadstoffen ist das traurige Erbe einer gescheiterten Agrarpolitik. Gerade vor dem Hintergrund des Rechtsrucks in Europa müssen wir für den Erhalt wichtiger Umweltstandards kämpfen. Hierfür bildet die EU-Strategie zur Wasserresilienz gute Chancen, die Trinkwasserversorgung und den Hochwasserschutz in Rheinland-Pfalz zu fördern.” Prof. Dr. Ing. Holger Schüttrumpf, Direktor des Lehrstuhls und Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der RWTH Aachen sagte: „Wir müssen heute für morgen planen. Eine wirksame Klimaanpassungsstrategie im Hochwasserschutz benötigt differenzierte Hochwasserschutzkonzepte für verschiedene Schutzlevel unter Nutzung baulicher und naturbasierter Maßnahmen. Dazu gehören innovative Frühwarnsysteme, sozioökonomische Aspekte und Versicherungsschutz aber auch eine risikobasierte Raumplanung mit entsprechenden Vorsorgemaßnahmen wie beispielsweise mehr Raum zur natürlichen Entfaltung der Flüsse. So verbessern wir Hochwasser- und Naturschutz gemeinsam.“ Arndt Müller, Vorstand der Stadtwerke Trier, erläuterte zur Wichtigkeit von regionalen Verbundnetzen und dem Einsatz erneuerbarer Energien in der Trinkwasserversorgung: „Die Vernetzung unterschiedlicher Gewinnungsgebiete über Verbundsysteme bietet die Chance, das Angebot von Talsperren- und Grundwasserdargeboten in unserer Zielregion optimal zu bewirtschaften und so klima-bedingte Versorgungsengpässe auszugleichen. Wir bewirtschaften das Dargebot dynamisch und stellen die grüne Energieversorgung vorausschauend sicher – beides mittels KI. So können wir Versorgungssicherheit, Ökologie und Ökonomie im Sinne der Bürgerinnen und Bürger optimal miteinander vernetzen.“ Umweltministerin Katrin Eder fügte hinzu: „In Rheinland-Pfalz gewährleisten wir an oberirdischen Gewässern so weit wie möglich natürliche und schadlose Abflussverhältnisse und beugen insbesondere durch Rückhaltung des Wassers in der Fläche der Entstehung von nachteiligen Hochwasserfolgen vor. Jedoch ist der Klimawandel nicht allein eine technische Herausforderung. Auch rechtlich betrachtet ergeben sich zahlreiche Fragestellungen. Daher begrüße ich die erstmalige Berufung einer EU-Kommissarin für Wasserresilienz. Mit dem Start der neuen EU-Kommission sollte die angekündigte Strategie für die Wasserresilienz jetzt zügig vorgelegt werden.“
Klimaschutzstaatssekretär überreichte zwei Förderbescheide über insgesamt mehr als 1,1 Millionen Euro an die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz – Anpassungsmaßnahmen für eine resilientere Trinkwasserversorgung werden vorgenommen „Mit einem Anstieg der langjährigen Jahresmitteltemperatur um 1,7 Grad seit dem vorindustriellen Zeitalter macht sich der Klimawandel in Rheinland-Pfalz schon heute deutlich bemerkbar. Extremwetterereignisse wie Dürreperioden, Hitzewellen, Starkregen- und Hochwasserereignisse nehmen zu und fordern neben gravierenden Auswirkungen für die Menschen und die Ökosysteme auch unsere Daseinsvorsorge besonders heraus. Rheinland-Pfalz ist ein wasserreiches Land, doch auch hier wird Wasser – und damit auch Trinkwasser – immer kostbarer. Eine klimaresiliente und zukunftsgerichtete Wasserversorgung hilft uns dabei, unser Lebensmittel Nummer 1 zu schützen“, sagte Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz anlässlich der Übergabe von zwei Förderbescheiden an die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz in Guntersblum. Die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz (WVR) ist der zweitgrößte Wasserversorger in Rheinland-Pfalz und engagiert sich mit besonderer Weitsicht für eine resilientere Wasserversorgung im Land. Dabei setzt die WVR auf mehrere Säulen: Ein systematisches Risikomanagement aus dem sie ihre Handlungserfordernisse ableitet, Maßnahmen die die Versorgungssicherheit im Regelbetrieb stärken sowie Maßnahmen, um die leitungsgebundene Wasserversorgung auch in Krisenzeiten möglichst lange aufrecht erhalten zu können. Am Standort Guntersblum gewinnt die WVR rund elf Millionen der insgesamt vom Unternehmen geförderten 14 Millionen Kubikmeter Wasser. Damit versorgt die WVR etwa sechs Prozent der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer mit sauberem Trinkwasser. Dem Standort Guntersblum kommt damit ein besonders hoher Stellenwert zu, der die WVR dazu veranlasst hat, eine riesige hybride Netzersatzanlage zu errichten, die keinen bundesweiten Vergleich scheuen muss: Mit einem Batteriespeicher kann hier für vier Tage der Strombedarf gedeckt und der Betrieb über mehr als die geforderten 72 Stunden aufrechterhalten werden. Mit dem Bau einer Freiflächen-Photovoltaik-Anlage, die 50 Prozent des Energiebedarfs über Erneuerbare Energien abdeckt, hat die Anlage am Standort Guntersblum weiteren Vorbildcharakter. „Da der Klimawandel die Wasserwirtschaft bereits seit einigen Jahren fordert und die Auswirkungen perspektivisch gesehen immer stärker werden, handelt die wvr vorausschauend, um auch in den nächsten Jahrzehnten die Wasserversorgung sichern zu können“, betonte Ronald Roepke, Geschäftsführer der WVR. „Dank der Unterstützung der WVR konnten wir mit mehr als 80 Prozent der rheinland-pfälzischen Wasserversorger unseren Pakt für eine resiliente Wasserversorgung umsetzen. Mit diesem Pakt und unserem 30 Millionen Euro schweren Sonderförderprogramm, das wir aus dem Wassercent speisen, wollen wir dafür sorgen, dass auch in Notfallsituationen sauberes und hochwertiges Trinkwasser aus der Leitung kommt“, so Staatssekretär Erwin Manz. Erwin Manz überreichte aus diesem Sonderförderprogramm einen Bescheid über 800.000 Euro, der für Anpassungen im Bereich der Förder- und Aufbereitungsanlagen, der Trinkwassergewinnung und der Verteilungsanlagen im Versorgungsgebiet als Anschubfinanzierung ein Gesamtmaßnahmenpaket in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro auslöst. Für mehr Versorgungssicherheit soll der Brunnen 10 überbohrt und damit leistungsstärker ausgebaut werden. Ein weiterer Förderbescheid über 337.000 Euro unterstützt die WVR bei Investitionen in Notstromnetzersatzanlagen an ausgewählten Pumpwerken der Region, beispielsweise dem Hochbehälter Harxheim, den Pumpwerken Schornsheim, Gau-Odernheim Richtung Ensheim und Richtung Ilbesheim sowie dem Pumpwerk Grundloser Brunnen Kirchheimbolanden. „Wasserversorgung ist Daseinsvorsorge für unsere Bürgerinnen und Bürger und zugleich unverzichtbar für wirtschaftliche Entwicklung. Ein sichtbares Zeichen dafür ist etwa die geplante Ansiedlung der Firma Eli Lilly in Alzey“, sagte Erwin Manz.
Norden / Hannover . Ziel des Niedersächsisches Kooperationsmodells zum Trinkwasserschutz ist es, die Qualität des Grundwassers weiterhin zu sichern und zu verbessern – und insbesondere die Nitrateinträge in das Grundwasser zu verringern. Dies soll durch sogenannte Freiwillige Vereinbarungen und die Gewässerschutzberatung erreicht werden. Bei den Vereinbarungen und in den Trinkwasserschutzkooperationen arbeiten Wasserversorgungsunternehmen und Landwirte eigenverantwortlich und auf freiwilliger Basis im Sinne des Trinkwasserschutzes zusammen. Koordiniert werden die Aktivitäten des Kooperationsmodells vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Ziel des Niedersächsisches Kooperationsmodells zum Trinkwasserschutz ist es, die Qualität des Grundwassers weiterhin zu sichern und zu verbessern – und insbesondere die Nitrateinträge in das Grundwasser zu verringern. Dies soll durch sogenannte Freiwillige Vereinbarungen und die Gewässerschutzberatung erreicht werden. Bei den Vereinbarungen und in den Trinkwasserschutzkooperationen arbeiten Wasserversorgungsunternehmen und Landwirte eigenverantwortlich und auf freiwilliger Basis im Sinne des Trinkwasserschutzes zusammen. Koordiniert werden die Aktivitäten des Kooperationsmodells vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Umweltminister Christian Meyer ist nun einer Forderung der Wasser-, Umwelt- und Landwirtschaftsverbände nachgekommen, hierfür die Mittel endlich zu erhöhen. „Sauberes Grund- und Trinkwasser ist gerade in Zeiten der Klimakrise und des Wassermangels von höchster Bedeutung. Ich freue mich daher, dass es gelungen ist, deutlich mehr Geld für die erfolgreichen Trinkwasserkooperationen von Wasserversorgungsunternehmen und Landwirtschaft in Niedersachsen bereitzustellen. Gutes Trinkwasser ist unsere unverzichtbare Lebensgrundlage und ihr Schutz muss uns etwas wert sein.“ Zur Sicherung der Grundwasserqualität und damit die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser dauerhaft erhalten bleibt, wurden die Mittel für das Kooperationsmodell nun um rund vier Millionen Euro pro Jahr auf insgesamt 22 Millionen Euro erhöht. Dies entspricht einer Steigerung um rund 20 Prozent. um rund vier Millionen Euro pro Jahr auf insgesamt 22 Millionen Euro „Wir freuen uns sehr, dass die zusätzlichen Mittel bereitgestellt werden. Diese sind ein wichtiger Schritt, um langfristig den Trinkwasserschutz in Niedersachsen zu verbessern und die Grundwasserqualität zu sichern“, sagt Grundwasser-Expertin Dr. Anne Kremer von der NLWKN-Direktion in Norden. Die zusätzlichen Mittel stammen aus der Wasserentnahmegebühr (WEG), die zu Jahresbeginn um einen Inflationsausgleich angehoben wurde. Die Erhöhung der Finanzmittelausstattung greift ab 2025 für 71 Kooperationen des Niedersächsischen Kooperationsmodells. In der Vergangenheit traten Anpassungen des Budgets immer erst mit Neuabschluss der fünfjährigen Verträge in Kraft, so dass einzelne Kooperationen teilweise vier Jahre auf eine Anpassung warten mussten. Die Verteilung des zusätzlichen Budgets richtet sich nach dem sogenannten Prioritätenprogramm Trinkwasserschutz, das als Grundlage für die transparente Zuteilung von Fördermitteln dient. Im Zuge der zusätzlich bereitgestellten Mittel wurde das Prioritätenprogramm aktualisiert. „Hierbei wurden zum einen die Hektar-Sätze für die einzelnen Handlungsbereiche angehoben, so dass jedes Trinkwassergewinnungsgebiet von der Erhöhung der Finanzmittel profitiert. Zum anderen wurden bereits vorhandene Kriterien, wie die zusätzliche Förderung von Trinkwassergewinnungsgebieten mit hohem Ackeranteil, angepasst“, erklärt Dr. Anne Kremer. Da die einzelnen Kooperationen unterschiedlich von den Anpassungen des Prioritätenprogrammes profitieren, fällt die Erhöhung der Finanzmittelausstattung in den einzelnen Kooperationen unterschiedlich hoch aus. „Das heißt es gibt Kooperationen, in denen die Erhöhung des Budgets über bzw. unter dem Landesmittel von 20 Prozent liegt. Sie beträgt jedoch entsprechend der Erhöhung der Hektar-Sätze mindestens 12,5 Prozent.“ Notwendig wurde die Erhöhung der Budgets für die einzelnen Kooperationen aufgrund der Inflation und der damit verbundenen Preissteigerungen in der Gewässerschutzberatung und bei den Freiwilligen Vereinbarungen. „Ohne eine entsprechende Anpassung der Finanzmittelausstattung hätte man in den Kooperationen weder den aktuellen Stand der einzelnen Beratungsleistungen, noch den aktuellen Abschlussgrad an flächenbezogenen Maßnahmen halten können. Als Folge wäre die jährlich erzielte Stickstoffminderung in den Kooperationen zurückgegangen. Dies galt es unbedingt zu verhindern“, betont Kremer. Außer zum Auffangen der Preissteigerungen war die Erhöhung des Budgets auch notwendig, um den neuen Maßnahmenkatalog für Freiwillige Vereinbarungen umzusetzen. Dieser beinhaltet neue Möglichkeiten zum Abschluss von Freiwilligen Vereinbarungen, wie beispielsweise Geräte zur gewässerschonenden Bewirtschaftung anzuschaffen. Ein weiterer Grund liegt in den neuen Anforderungen an die Kooperationen. Neben Nitrat rücken weitere Belastungen des Grundwassers in den Fokus. Hier sind vor allem Pflanzenschutzmittel und deren Abbauprodukte, wie relevante und nicht relevante Metaboliten, zu nennen. Hintergrundinformationen: Hintergrundinformationen: Das Niedersächsische Kooperationsmodell zum Trinkwasserschutz wurde im Jahr 1992 eingeführt. Im Jahr 2024 umfasst das Niedersächsische Kooperationsmodell 374 Trinkwassergewinnungsgebiete, die sich in 72 Kooperationen zusammengeschlossen haben und in denen eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von rund 282.000 Hektar bewirtschaftet wurde. Das entspricht etwa elf Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Niedersachsens. Zentrale Bausteine der Kooperationen sind: Zentrale Bausteine der Kooperationen sind: Freiwillige Vereinbarungen Freiwillige Vereinbarungen Freiwillige Vereinbarungen enthalten Bewirtschaftungsauflagen, die über die ordnungsgemäße Landbewirtschaftung hinausgehen, freiwillig sind und wirtschaftliche Nachteile bzw. Mehraufwendungen finanziell ausgleichen. So werden wirtschaftliche Nachteile – beispielsweise bei der reduzierten N-Düngung in Folge geringerer Erträge – und Mehraufwendungen – beispielsweise beim Anbau von Zwischenfrüchten in Form von Saatgut und der Saat – ausgeglichen. Gewässerschutzberatung Gewässerschutzberatung Kern der Gewässerschutzberatung ist die einzelbetriebliche Beratung, die für die Landwirte kostenlos ist und inhaltlich alle Themen behandelt, die mit dem Gewässerschutz in Verbindung stehen, wie beispielsweise die grundwasserschutzorientierte Düngeplanung. Weitere Beratungsformen sind Gruppenberatungen und Rundschreiben. Neben der Beratung werden im Rahmen der Gewässerschutzberatung Grundlagendaten erfasst, begleitende Untersuchungen und Versuche durchgeführt sowie unterschiedliche Parameter der Erfolgskontrolle erhoben. Aktuelle Informationen zum Kooperationsmodell werden in folgendem Artikel bereitgestellt: Niedersächsisches Kooperationsmodell Trinkwasserschutz
Umsetzung der Gesetzesänderung in der Verwaltung, Vorgehen der Behörden und in der Landwirtschaft; Berichterstattung der Landesregierung im Ausschuss für Landwirtschaft und Weinbau
Spartenübergreifendes Infrastrukturprojekt stärkt Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit in der Region Mit der feierlichen Inbetriebnahme des Regionalen Verbundnetzes Westeifel, auch bekannt als „Eifelpipeline“, wurde heute ein bundesweit einmaliges Infrastrukturprojekt offiziell in Betrieb genommen. Das Projekt, das seit 2018 in der Westeifel realisiert wird, verbindet die Trinkwasser- und Energieversorgung sowie die Digitalisierung der Region in einem integrierten System und sichert damit die nachhaltige Versorgung der Menschen im Projektgebiet. Das Verbundnetz besteht aus einer Nord-Süd-Trasse über 83 Kilometer, von der nordrhein-westfälischen Grenze bis nach Trier. Durch die Nutzung des natürlichen Geländeverlaufs kann Trinkwasser in Zukunft effizient von Nord nach Süd fließen, wodurch jährlich eine Million Kilowattstunden Strom eingespart werden können. Darüber hinaus erzeugt das System durch den Einsatz von Turbinen zusätzlichen grünen Strom. Ein zweiter Abschnitt verläuft auf 45 Kilometern in West-Ost-Richtung von der Verbandsgemeinde (VG) Wittlich-Land bis in die VG Bitburger Land. Auf diesem Abschnitt sammeln die Betreiber maßgeblich das Biogas aus sieben Anlagen im Projektgebiet ein und leiten es zu einer zentralen Aufbereitungsanlage am Flugplatz in Bitburg. Das dort aufbereitete Biomethan wird dann ins Erdgasnetz eingespeist. Auf allen Trassenabschnitten wurde parallel eine Glasfasertrasse mitverlegt – in Summe mehr als 140 Kilometer. Damit schafft das Infrastrukturprojekt die Grundlage für eine flächendeckende Breitbandversorgung und ermöglicht die smarte Steuerung der Energie- und Wasserinfrastruktur. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer betonte in einer Video-Botschaft die Bedeutung des Projekts: „Die Eifelpipeline ist ein Leuchtturmprojekt für Rheinland-Pfalz und ein Beispiel für innovative Infrastrukturprojekte, die Klimaschutz und Versorgungssicherheit miteinander vereinen. Mit dieser nachhaltigen Lösung sichern wir die Wasserversorgung auch in Zeiten des Klimawandels und schaffen zugleich eine Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Region.“ Klimaschutzministerin Katrin Eder hob die Vorbildfunktion des Projekts hervor: "Hier wird gezeigt, wie Energiewende und Umweltschutz Hand in Hand gehen können: die Energiewende wird greifbar wie kaum an anderer Stelle im Land, denn Energie wird gespart und sogar erzeugt. Das Verbundprojekt ist auch ein wichtiger Baustein unseres landesweiten Wasserpakts, der die Sicherheit der Trinkwasserversorgung auch bei zunehmenden Dürren garantiert und hat Modellcharakter für die gesamte Bundesrepublik: Mit KI- gestützter Technik, einer intelligenten Energiegewinnung und innovativen Leitungstrasse wird gezeigt, wie möglichst klimafeste Infrastrukturen geschaffen werden können. Hier wurde die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung von 245.000 Menschen mit den Themen Energie und Digitalisierung zusammen gedacht sowie Geld und Ressourcen gespart, indem Infrastrukturleitungen gemeinsam verlegt wurden und verschiedene Möglichkeiten der Energieeinsparung genutzt werden: Angefangen von der Umkehrung der Fließrichtung des Wassers hin zu Turbinen, über die Installation von PV-Anlagen auf Hochbehältern bis hin zur Erzeugung von Biomethan. Außerdem bietet das Projekt die Möglichkeit grünen Wasserstoff aus regionalem Überschussstrom in Power-to-gas-Anlagen zu erzeugen. Deshalb hat das Umweltministerium das Projekt von Anfang an personell und finanziell unterstützt - mit insgesamt 40,2 Millionen Euro für die wasserwirtschaftlichen Maßnahmen. Der 2013 eingeführte Wassercent hat diese Finanzierung ermöglicht." Die Aufsichtsratsvorsitzenden der Landwerke Eifel und der Kommunalen Netze Eifel, Arndt Müller und Andreas Kruppert , die die Veranstaltung moderierten, betonten die wirtschaftlichen Vorteile: „Die Bündelung von Trinkwasserleitungen, Biogas- und Glasfaserkabeln in einer gemeinsamen Trasse spart nicht nur Baukosten, sondern ermöglicht auch die regionale Wertschöpfung durch die Einspeisung von selbst erzeugtem Biomethan und die Digitalisierung der Region. Das sichert die Lebensqualität, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit dieser Region und schafft Arbeitsplätze. Unser besonderes Dankeschön gilt der SGD-Nord für die hervorragende Zusammenarbeit bei den Genehmigungsfragen. SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis kann das nur bestätigen: „Das Regionale Verbundnetz Westeifel ist ein wegweisendes Projekt mit Vorbildcharakter. Durch die gute und enge Zusammenarbeit der SGD Nord und der KNE konnten die Genehmigungsverfahren zügig und rechtssicher bearbeitet und abgeschlossen werden. Eine wichtige Grundlage für den Erfolg des komplexen Projekts.“ Triers Oberbürgermeister und Vorsitzender des SWT-Verwaltungsrats Wolfram Leibe ergänzt: "Durch diese Vorzeigekooperation zwischen Land und Stadt auf Augenhöhe reagieren wir auf Megatrends wie den demografischen Wandel, die Energiewende und die fortschreitende Digitalisierung und schaffen konkrete Lösungen für die Menschen, die hier leben. Für sie schaffen wir damit eine bessere Versorgungssicherheit und gestalten so Heimat.“ Das Investitionsvolumen für das Projekt betrug insgesamt rund 100 Millionen Euro, wovon die Wassersparte mit rund 40 Millionen Euro durch das Land Rheinland-Pfalz gefördert wurde. Die Fertigstellung weiterer wichtiger Bausteine, darunter ein neues Wasserwerk in Bettingen und ein zentraler Trinkwasser-Hochbehälter am Hohnersberg ist für Mitte 2025 geplant. „Mit der Inbetriebnahme der Eifelpipeline verbessern wir nicht nur die Versorgungssicherheit in der Westeifel nachhaltig, sondern machen auch einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaanpassung und digitale Zukunft der Region, sind sich die KNE- und LWE-Vorstände Monika Hau und Helfried Welsch abschließend sicher. Als besonderen Ehrengast konnten die Verantwortlichen den renommierten Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif als Redner gewinnen. In seinem rund 30-minütigen Vortrag hat er die globalen Klimaentwicklungen und deren Auswirkungen auf den Wasserkreislauf erläutert.
Klimaschutzministerin Katrin Eder überreicht Förderung für neues Wasserverbundsystem und zur Gründung eines Clusters von Wasserversorgern im nördlichen Rheinland-Pfalz. Diese verpflichten sich dazu, sich gegenseitig bei Wasserengpässen auszuhelfen, damit jederzeit ausreichend Wasser für alle Menschen verfügbar ist „Dass sauberes und genügend Trinkwasser aus dem Wasserhahn kommt, ist auch in Europa längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Unser blauer Planet hat immer weniger Grundwasser. Dies zeigt: CO 2 zu reduzieren und den Klimawandel aufzuhalten ist überlebenswichtig für uns alle. Wir müssen die Erderhitzung stoppen und uns gleichzeitig an die Folgen des Klimawandels anpassen und Vorsorge treffen. Dies gilt besonders für die Sicherstellung unseres Lebensmittels Nummer eins: sauberes Trinkwasser. Nachdem das Klimaschutzministerium vor rund einem Jahr den Pakt zur resilienten Wasserversorgung initiiert hat, wurde dieser bereits von 120 Wasserversorgern unterzeichnet, die sich dazu verpflichten, Maßnahmen zu ergreifen, damit auch in Extremsituationen von langanhaltender Trockenheit bis hin zu Cyber-Attacken für alle Menschen ausreichend Trinkwasser vorhanden ist“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder am heutigen Dienstag. Die Unterzeichnenden unterziehen sich außerdem einer systematischen Standortanalyse zur Notfallvorsorge, in der etwaige Schwachpunkte und Lösungsansätze beschrieben werden. Die Kosten dazu übernimmt das Klimaschutzministerium in voller Höhe – pro Kommune sind dies rund 5.000 Euro. Bereits vor der Schließung des Pakts zur resilienten Wasserversorgung haben sich rund 20 Wasserversorger diesem Check unterzogen. Damit haben sich mehr als 70 Prozent der Wasserversorgungsunternehmen in Rheinland-Pfalz der vom Klimaschutzministerium angebotenen Analyse unterzogen. Ein wesentlicher Punkt, um sowohl gegen die Folgen des Klimawandels als auch gegen andere Ausfälle in der kritischen Infrastruktur, etwa in der Stromversorgung, gewappnet zu sein, sind der Analyse zufolge Verbundnetze. Diese können mit einem Sonderförderprogramm des Klimaschutzministeriums in Höhe von 30 Millionen Euro gefördert werden. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung bereits bestehender Förderprogramme. Die Mittel dazu stammen aus Einnahmen durch den Wassercent. Das Sonderförderprogramm ist seit Antragsstart am 14.08.2023 bereits nahezu ausgeschöpft, bisher sind zehn neue Verbundleitungen in Planung. Das bedeutet, die Leitungsnetze der einzelnen Wasserversorger sollen durch weitere Rohre miteinander verknüpft werden und neue Pumpstationen sollen dafür sorgen, dass das Wasser in verschiedene Richtungen geleitet werden kann. Dies ist beispielsweise dann nötig, wenn etwa einzelne Brunnen nicht mehr genug Wasser führen oder Leitungen aufgrund von Naturkatastrophen zerstört sind. Wasserversorger aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz verpflichten sich gegenseitig zur Unterstützung Eines der neuen Verbundsysteme wird im nördlichen Rheinland-Pfalz entstehen. Hier unterzeichneten sechs Wasserversorger eine Absichtserklärung, um ein Cluster zu bilden und sich gegenseitig bei Engpässen zu unterstützen. Sechs Wasserversorger aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz sind an dieser Initiative beteiligt: der RheinHunsrück Wasser Zweckverband, die Verbandsgemeindewerke Weißenthurm, die Stadtwerke Andernach, das Wasserwerk Koblenz/Weißenthurm, der Wasserversorgungszweckverband Maifeld-Eifel und die Vereinigten Wasserwerke Mittelrhein. Eine Analyse hat ergeben, dass 50 „Scharniere“ möglich sind, um zu gewährleisten, dass auch über das eigene Versorgungsgebiet hinaus Wasser (aus dem Neuwieder Becken bis zur Ahr oder ins Maifeld) fließen kann. Mit dem zu schaffenden Verbundsystem der sechs Versorger wäre es zukünftig möglich, für etwa 450.000 Einwohner defizitäre Trinkwasserbilanzen auszugleichen. Bereits in den letzten Monaten haben diese Versorger ein Konzept entwickelt, das einfache technische und organisatorische Potenziale zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der bestehenden Trinkwasserversorgung in der Region aufzeigt. Bei der Konzeptarbeit wurden moderne Werkzeuge wie digitale Plattformen und hydraulische Rechenmodelle genutzt, um Verbundlösungen zu entwerfen. Dabei mussten mögliche Übergabestellen zwischen den oft naheliegenden Trinkwassersystemen der jeweiligen Wassernachbarn gefunden und geographische Bedingungen geklärt werden. „Stellen Sie sich vor, das Wasser in der Eifel wird aufgrund einer Versorgungsstörung knapp, entlang des Rheins gibt es aber noch genug Ressourcen. Es wäre also machbar, Wasser zu übergeben, nur müssen dafür diese Übergabestellen erst noch geschaffen werden“, erklärte Werkleiter Steffen Liehr vom RheinHunsrück Wasser Zweckverband, wo die Pressekonferenz am heutigen Dienstag in Dörth stattfand. Das Klimaschutzministerium fördert dieses Cluster als Anschubfinanzierung mit 50.000 Euro. Klimaschutzministerin Katrin Eder überreichte heute zudem dem Wasserversorgungszweckverband Maifeld-Eifel einen Förderbescheid in Höhe von 678.800 Euro, um eine Pumpstation beim Hochwasserbehälter Hochkreuz mitzufinanzieren, die der Ersatzwasserversorgung mit der Verbandsgemeinde Mendig dient. Diese kostet ca. 950.000 Euro, das Klimaschutzministerium übernimmt dazu insgesamt mit Mitteln aus verschiedenen Förderprogrammen 85 Prozent der Kosten. Grundwassersituation in Rheinland-Pfalz: Auch ein regenreiches Jahr ändert nichts Im Normalfall gleichen die Niederschläge im Winter und Frühjahr die Grundwasserneubildung mit der Grundwasserentnahme aus. Denn im hydrologischen Winterhalbjahr zwischen November und April beziehungsweise in der vegetationsfreien Phase brauchen die Bäume und andere Pflanzen weniger Wasser, sie stellen ihr Wachstum weitgehend ein. Gleichzeitig ist es kühler, wodurch kaum Wasser verdunstet. Wenn es also regnet oder schneit, sickert der Niederschlag in die Erde und füllt die Grundwasservorräte. Das klimawandelbedingte Problem seit einigen Jahren ist aber: Es fällt zwar immer noch genau so viel Niederschlag wie bislang, aber nicht mehr so regelmäßig. Es kommt beispielsweise auch vermehrt zu Starkregenereignissen. So viel Regen auf einmal kann der Boden aber nicht aufnehmen. Die Folge: Das Wasser fließt oberirdisch über Bäche und Flüsse ab und kann nicht zur Grundwasserneubildung beitragen. Zudem steigen die Temperaturen, was Wasser verdunsten lässt, ehe es am Boden ankommt. Durch den fortschreitenden Klimawandel wurde in den vergangenen Jahren Rheinland-Pfalz weit im Schnitt rund ein Viertel weniger Grundwasser neugebildet. Das haben Untersuchungen des KLIWA-Projekts, einer Kooperation des rheinland-pfälzischen, des bayerischen und des baden-württembergischen Umweltministeriums mit dem Deutschen Wetterdienst, ergeben. Auch ein regenreiches Jahr wie 2024 es bisher war, kann diesen Mangel nicht komplett auffüllen. In Rheinland-Pfalz wird das Trinkwasser zu 97 Prozent aus dem Grundwasser und zu drei Prozent aus den beiden Talsperren „Riveris“ bei Trier und „Steinbach“ bei Idar-Oberstein gewonnen. Das schwindende Grundwasser ist aber auch weltweit ein Problem. Allein in Deutschland wird dem Umweltbundesamt zufolge 70 Prozent des Trinkwassers aus dem Grundwasser entnommen. Das Grundwasser speist jedoch Seen, Tümpel, Bäche und Flüsse. Weniger Grundwasser bedeutet also auch ein sinkender Wasserpegel in diesen Gewässern – mit Problemen für die Natur, da Laichgebiete wegfallen, für die Wirtschaft, wenn Kühlwasser für die Industrie fehlt oder die Schifffahrt aufgrund von Niedrigwasser eingeschränkt ist, für den Tourismus, wenn Badeseen trockenfallen oder Pools nicht mehr befüllt werden dürfen. „Das Problem geht uns also alle in fast allen Lebensbereichen an. Deswegen ist es so wichtig, jetzt zu handeln. Neben der Vorsorge mit technischen Lösungen, um Wasser weiter transportieren zu können, brauchen wir auch eine globale Lösung – und die lautet: Den Klimawandel und damit die Erderhitzung zu stoppen“, so Klimaschutzministerin Eder. Beispiele für Projekte in ganz Rheinland-Pfalz, die mit den Förderprogrammen des Klimaschutzministeriums teilweise bis zu 80 Prozent finanziert werden: Unter anderem wurden folgende Projekte konzipiert und zum Teil bereits beantragt: Aufhärtung der Wasserversorgung Rheinhessen GmbH Trinkwasserverbundprojekt Südlicher Westerwald der Maßnahmenträger VG Wirges, VG Montabaur, VG Höhr-Grenzhausen und VG Ransbach-Baumbach Verbundprojekt Nördliches Rheinland-Pfalz der Maßnahmenträger Rhein Hunsrück Wasser Zweckverband, Wasserwerk Koblenz/Weißenthurm GmbH, Vereinigte Wasserwerke Mittelrhein GmbH, VGW Weißenthurm, WVZ Maifeld-Eifel, Stadtwerke Andernach GmbH Neubau gemeinsamer Hochbehälter Ahrtal Süd (Sinzig, Bad Neuenahr-Ahrweiler, WVZ Maifeld-Eifel) Ersatzwasserversorgung VG Mendig über WZV Maifeld-Eifel Verbundprojekt Vorderpfalz der Maßnahmenträger VGW Leiningerland, ZV WV Friedelsheimer Gruppe, ZV WV Pfälzische Mittelrheingruppe, Stadtwerke Frankenthal, Technische Werke Ludwigshafen Verbund Stadtwerke Germersheim und WZV Germersheimer Südgruppe Verschiedene Projekte zur Verbesserung der Notstromversorgungen (Eisenberg, Edenkoben, Altenkirchen…) Aufhärtung der Wasserversorgung in Speyer (Neubau Brunnen und Aufbereitungsanlage als Redundanz) Verbund VG Simmern-Rheinböllen mit Rheinhunsrück Wasser ZV Anschluss VG Kirchberg an WZV Birkenfeld Verbund VG Nastätten und VG Loreley Verbundleitung Grafschaft und WZV Eifel-Ahr Verbundleitung Trier und VG Ruwer Verbundleitung Trier und VG Konz
Für die grundhafte Erneuerung der Trinkwasserleitungen im Staßfurter Ortsteil Neundorf hat das Landesverwaltungsamt heute grünes Licht gegeben. Die Maßnahme wird mit 957.768,42 Euro unterstützt. Der entsprechende Zuwendungsbescheid ging heute an den Wasser- und Abwasserzweckverband (WAZV) „Bode-Wipper“. Die noch genutzten Versorgungsleitungen wurden vor rund 100 Jahren errichtet. Ein Großteil der Grundstücksanschlussleitungen besteht noch aus Bleirohren. Aufgrund dieses Zustands soll mit der Baumaßnahme gewährleistet werden, dass die güte- und mengenmäßigen Anforderungen an die Trinkwasserversorgung für die Ortschaft mit ihren 311 Einwohnern dauerhaft sichergestellt sind. Trinkwasser ist ein Lebensmittel, dessen Beschaffenheit auf Grundlage der Trinkwasserverordnung streng überwacht wird. Die im Jahr 2023 novellierte Trinkwasserverordnung gibt vor, dass vorhandene Bleianschlussleitungen bis zum 12. Januar 2026 ersetzt oder stillgelegt werden müssen. Der WAZV hat deswegen in seinem Verbandsgebiet ermitteln müssen, wo noch entsprechende Leitungen in Gebrauch sind. Aufgrund des Alters der Versorgungsleitungen ist außerdem die Gefahr von Rohrbrüchen und Infiltrationen erhöht. Die Bereitstellung der Mittel erfolgt im Rahmen des vom Landtag für diesen Zweck bestimmten Kontingents, das sich aus dem Aufkommen des Wasserentnahmeentgelts speist und vom Landesverwaltungsamt bewirtschaftet wird. Die Förderung entlastet die Gebühren- und Beitragszahler. Naturgemäß ist die Versorgung im ländlichen Raum im Verhältnis aufwendiger als in den Ballungsräumen. Die Förderung trägt damit auch zum Ausgleich der unterschiedlichen Lebensverhältnisse im Land bei. Hintergrund: Die Trinkwasserversorgung ist eine Aufgabe der kommunalen Daseinsvorsorge. Im Raum Staßfurt haben sich die Gemeinden zum Wasser- und Abwasserversorgungszweckverband „Bode-Wipper“ zusammengeschlossen. Insgesamt werden rund 40.000 Einwohner mit Trinkwasser versorgt, welches der WAZV von Vorlieferanten bezieht. Die Qualität des Trinkwassers wird von den Gesundheitsbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte überwacht. Neben den Anforderungen an die Beschaffenheit der Wasserleitungen wurden mit der neuen Trinkwasserverordnung auch weitere Verschärfungen bei Parametern wie Blei, Arsen und Chrom sowie neue Berichtspflichten und Risikobewertungen eingeführt. Das Landesverwaltungsamt (Referat Wasser) erhebt von denjenigen, die Wasser für unterschiedlichste Zwecke entnehmen, ein Wasserentnahmeentgelt. Mit diesen Geldern werden u.a. Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität unterstützt, aber eben auch Vorhaben der technischen Infrastruktur. Das Landesverwaltungsamt ist auch die zuständige Bewilligungsbehörde nach den Richtlinien über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von wasserwirtschaftlichen Vorhaben. Mit seinem Ingenieurpersonal prüft das Landesverwaltungsamt dabei die eingereichten Bauunterlagen und Kostenberechnungen auf Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit und begleitet im Weiteren baufachlich die Maßnahmen. Über die Dringlichkeit der Förderung entscheidet die Bewilligungsbehörde unter Berücksichtigung der Stellungnahmen der unteren Behörden als Kommunalaufsichts-, Umwelt- und Gesundheitsbehörde. Im Land Sachsen-Anhalt werden fast alle Einwohner mit Trinkwasser aus zentralen Wasserversorgungsanlagen versorgt. Aufgrund der erkennbaren klimatischen Veränderungen sind die Ansprüche an die Versorgungssicherheit der Wasserversorgung gewachsen. Dies und die nochmals verschärften Anforderungen haben dazu geführt, dass in den letzten Jahren wieder vermehrt Anträge für Trinkwasserversorgungseinrichtungen gestellt wurden. Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Ernst-Kamieth-Straße 2 06112 Halle (Saale) Tel: +49 345 514 1244 Fax: +49 345 514 1477 Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de
Rheinland-pfälzisches Klimaschutzministerium fördert Renaturierungsprojekt am Gräfenbach in der Verbandsgemeinde Rüdesheim mit rund 205.000 Euro „Wasser ist die Grundlage allen Lebens und ein unverzichtbares Gut. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel ist es wichtig, die Bedeutung des Wassers klar herauszustellen und alles dafür zu tun, die überlebenswichtige Ressource zu schützen und zu bewahren. Das anstehende Renaturierungsprojekt am Gräfenbach ist ein Beispiel dafür, wie dies umgesetzt werden kann. Auch steigt mit der vom Land maßgeblich finanzierten Maßnahme die Attraktivität des Gewässers für die Menschen hier im Soonwald und berücksichtigt die Interessen der hiesigen Forstwirtschaft. Damit wird das Vorhaben zu einem klassischen Win-win Projekt unser Aktion Blau plus“, sagte Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz heute in der Verbandsgemeinde Rüdesheim. Dort übergab er am Welttag des Wassers an Markus Lüttger, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rüdesheim, einen Förderbescheid über rund 205.000 Euro für das anstehende Renaturierungsprojekt. „Mit dieser Maßnahme wird auf sinnvolle Art und Weise in Renaturierung, Gewässerschutz und auch in den Tourismus investiert“, so Bürgermeister Markus Lüttger. Im Rahmen der Bauarbeiten soll die stark einsturzgefährdete und deswegen für den Verkehr seit Jahren gesperrte Betonbrücke über den Gräfenbach nahe der Freizeitanlage Opelwiese in der Gemarkung Spall abgerissen werden. Vorgebeugt wird damit auch der Gefahr eines massiven Abflusshindernisses, im Falle eines Einsturzes. An der Stelle der Stahlbetonbrücke soll eine naturnahe Furt mit Anbindung an den bestehenden Weg geschaffen werden. Bei dem Renaturierungsprojekt wird außerdem das Gewässerbett verlegt, die Gewässerstruktur mit Störsteinen und Totholz verbessert und ein asphaltierter Weg zurückgebaut. Nach Abschluss der Bauarbeiten steht die Furt mit ihren Trittsteinen im oberen Teil dann Fußgängern als attraktive Gewässerquerung zur Verfügung und kann im unteren Teil von Langholztransportern befahren werden. Manz verwies auch auf die große Bedeutung des 2013 eingeführten Wassercents. „Mit dem Wasserentnahmeentgelt haben wir die finanzielle Grundlage geschaffen, um diese wie auch andere wichtige wasserwirtschaftliche Maßnahmen finanziell im Rahmen unserer Aktion Blau Plus unterstützen zu können. Seit deren Start konnten rund 1.800 Renaturierungsprojekte mit einer Gesamtlänge von mehr als 1.600 Kilometern Fließgewässerstrecke umgesetzt werden. Über 440 Millionen Euro wurden bislang in Projekte zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Gewässer, für Renaturierungen, Grunderwerb und Maßnahmen zur Verbesserung des Abflusses investiert. Projekte, die vom Land mit bis zu 90 Prozent gefördert werden.“
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