Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass künstliches Licht bei Nacht (artificial light at night – ALAN) zum Insektenrückgang beiträgt. Eine der auffälligsten Auswirkungen ist die Anziehung von Fluginsekten durch ALAN, wobei Lichtemissionen im kurzwelligen Bereich besonders anziehend wirken. Der Einfluss von ALAN auf Wasserinsekten, die entweder ihre Larvalphase oder ihren gesamten Lebenszyklus im Süßwasser verbringen, ist kaum erforscht. Hier fassen wir eine Studie zusammen, bei der wir die Reaktion aquatischer Insektenstadien auf verschiedene Lichtspektren und Leuchtdichten mit Unterwasserlichtfallen in einem Grabensystem untersuchten. Ähnlich wie bei fliegenden Insekten zeigte sich bei aquatischen Insektenstadien eine positive Phototaxis. Im Gegensatz zu fliegenden Stadien gibt es jedoch keine Präferenz für kurzwelliges Licht. Die Reaktion auf Wellenlängen im mittleren sichtbaren Bereich war für aquatische Lebensstadien aller untersuchten Ordnungen der Insekten signifikant. Dies ist offenbar eine Anpassung an die spektrale Lichtabschwächung in Binnengewässern, wobei diverse optische Komponenten kurzwelliges Licht abschwächen können. Insofern scheint eine Reduzierung der Emissionen im kurzwelligen Bereich, wie sie zum Schutz von Fluginsekten empfohlen wird, für aquatische Insektenstadien weniger zielführend. Hier dürften Schutzmaßnahmen wie eine Verbesserung der Abstrahlungsgeometrie oder die Verringerung von Lichtstrom und Beleuchtungsdauer wirksamer sein. Bei der Planung von Beleuchtungsanlagen in der Nähe von Binnengewässern müssen im Sinne des Naturschutzes die Reaktionen aller Organismen und Lebensstadien – aquatisch und terrestrisch – auf Licht verschiedener Wellenlängen berücksichtigt werden.
Sperrfrist: 22.03.2014 – 0:00 Uhr Gewässertyp des Jahres 2014: Der tiefe nährstoffarme See Norddeutschlands Über die Hälfte der tiefen und nährstoffarmen Seen Norddeutschlands sind in einem guten ökologischen Zustand und erfüllen damit bereits heute die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Fast alle Seen dieses Typs sind frei von Schadstoffen und weisen daher einen guten chemischen Zustand auf. Sie eignen sich hervorragend zum Baden und Tauchen, wenn sie eine gute hygienische Qualität aufweisen. Bekannte Seen dieses Typs sind der Große Stechlinsee und der Wandlitzsee in Brandenburg sowie der Plöner See in Schleswig-Holstein. Aufgrund dieser guten Bewertung kürt das Umweltbundesamt anlässlich des Internationalen Tag des Wassers den „tiefen, nährstoffarmen See Norddeutschlands“ zum „Gewässertyp des Jahres“ 2014. Er kommt im Norddeutschen Tiefland, östlich der Elbe in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vor. Bundesweit erreichen nur knapp 40 Prozent aller Seen die Ziele der EU- Wasserrahmenrichtlinie . Diese Ziele gelten dann als erfüllt, wenn sich in einem See, die für ihn typischen, natürlicherweise vorkommenden Gemeinschaften von Fischen, Pflanzen und Kleinstlebewesen ausbilden. Diesen Zustand bezeichnet die Richtlinie als gut oder sehr gut. 52 Prozent der tiefen, nährstoffarmen Seen Norddeutschlands erreichen diesen Zustand bereits heute. Von allen anderen in Norddeutschland vorkommenden Seentypen kann keiner so gut bewertet werden. Dessen positives Gesamtbild wird durch einen guten chemischen Zustand und eine – im Vergleich zu anderen Seen – geringe Nährstoffbelastung abgerundet. Dass dieser Seentyp im Verhältnis zu anderen Seen überdurchschnittlich gut abschneidet, ist dem günstigen Verhältnis zwischen Einzugsgebietsgröße, Wasservolumen, Kalkgehalt und Seebeckentiefe geschuldet. Nährstoffe werden dadurch weniger stark eingetragen. Gelangen sie dennoch in den See, wird zwar das Wachstum von kleinsten Algen, dem Phytoplankton, angestoßen. Dessen Masse bleibt aber so gering, dass ihr Abbau den Sauerstoffgehalt des Wassers nicht übermäßig beansprucht. Phytoplankton und Nährstoffe werden dann zusammen am Gewässerboden abgelagert und damit dem Nährstoffkreislauf entzogen. Wenn dieser effektive Selbstreinigungsprozess funktioniert, bildet sich eine typische Tier- und Pflanzengemeinschaft mit Armleuchteralgen, Wasserinsekten und Fischen, wie Kleine Maräne, Barsch und Hecht. Aufgrund der guten Wasserqualität sind viele dieser Seen auch ideal zum Baden und Tauchen. Aber auch Freizeitschiffer fahren hier mit Kanus und Kleinmotorbooten und nutzen, dass viele der branden- und mecklenburgischen Seen über Oder, Havel und Elbe schiffbare Verbindungen zu Ost- und Nordsee haben. Bei rund der Hälfte der „tiefen und nährstoffarmen Seen“ besteht aber weiter Handlungsbedarf. Zum Beispiel dort, wo die günstigen naturräumlichen Gegebenheiten nicht mehr ausreichen, einen übermäßig hohen Nährstoffeintrag aus dem Einzugsgebiet zu kompensieren. In dessen Folge starkes Wachstum von Algen auftritt und das Wasser getrübt wird. Nährstoffeinträge aus kommunalen Abwässern und Landwirtschaftsbetrieben können jedoch wirkungsvoll durch Kläranlagen und Ringkanalisationen um die Seen gemindert werden. Dadurch werden auch Einträge von Krankheitserregern reduziert. Problematisch können auch bauliche Veränderungen natürlicher Ufer zum Beispiel für Promenaden, Badegewässer und Bootsanleger sein. Bekannte Vertreter dieses Seentyps sind zum Beispiel der Große Stechlinsee, der Wandlitzsee und der Werbellinsee in Brandenburg, der Breite und der Schmale Luzin sowie der Schweriner See in Mecklenburg-Vorpommern, der Schöhsee und der Plöner See in Schleswig Holstein sowie der Arendsee in Sachsen-Anhalt.
UBA: Bis 2015 sollen weitere 15 Prozent dieses Gewässertyps einen guten Zustand erreichen Der Gewässertyp des Jahres 2011, in der Fachsprache übrigens als „grobmaterialreicher, silikatischer Mittelgebirgsbach (Typ 5)“ bekannt, hat unsere volle Aufmerksamkeit verdient: Denn mit über 18.000 Kilometern Fließstrecke ist er der häufigste Fließgewässertyp in Deutschland. Überall in den deutschen Mittelgebirgen schlängelt er sich zwischen 250 und 1000 Metern Höhe - durch Harz, Thüringer Wald, Bayerischen Wald, Erzgebirge, Franken- oder Schwarzwald und das Rheinische Schiefergebirge. Ist der Bach gesund, leben in ihm Köcher-, Stein- oder Eintagsfliegen und viele andere Wasserinsekten. Sie ernähren sich vom Algenbewuchs der Steine und leben auch vom Laub und Holzresten im Wasser. Die Wasserinsekten selbst sind Nahrung für Bachforelle, Groppe, Schmerle und andere Fische. Aber der Preisträger braucht unsere Hilfe: Nur knapp 20 Prozent der steinigen, kalkarmen Mittelgebirgsbäche in Deutschland befinden sich noch in einem sehr guten bis guten ökologischen Zustand. Einen mäßigen Zustand haben dagegen 43 Prozent; einen unbefriedigenden 27 Prozent und 10 Prozent gar einen schlechten. Bis 2015 möchten die Gewässerschützer weiteren 15 Prozent der Mittelgebirgsbäche ihren guten Zustand zurückgeben. Dazu müssen dem Gewässer links und rechts wieder mehr Raum zur Verfügung gestellt, Wehre rückgebaut oder entfernt und Bäume und Sträucher im Uferbereich gepflanzt werden. Aus den Kläranlagen und Feldern müssen weniger Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphat in die Bäche gelangen. Mit der neuen Aktion „Gewässertyp des Jahres“, die 2011 erstmals startet, will das UBA mehr Aufmerksamkeit für Gewässer schaffen, die wegen ihrer Verbreitung, Eigenschaft, Nutzung, Zustand und insbesondere Gefährdungspotenzial unser besonderes Augenmerk benötigen. Neben dem Gewinner des Jahres 2011, gibt es weitere 50 verschiedene Typen von Flüssen, Seen, Übergangs- und Küstengewässern. Gewässer sind vielfältige und ökologisch äußerst wertvolle Lebensräume, die im Naturhaushalt eine zentrale Rolle einnehmen: So helfen Gewässer, der Ausbreitung von Arten und stellen durch ihre Selbstreinigungskraft sauberes Wasser für Mensch, Tiere und Pflanzen zu Verfügung. Dessau-Roßlau, 21.03.2011
Die Steinfliegen gehören zu den sensibelsten und am stärksten gefährdeten Wasserinsekten unserer Fließgewässer. Da sie sehr hohe Ansprüche an ihren Lebensraum stellen, sind sie in der biologischen Fließgewässerüberwachung besonders wichtige Indikatoren für sehr sauberes, sauerstoffreiches und kühles Wasser einerseits und intakte Gewässerstrukturen andererseits. Bei der Bewertung des ökologischen Zustandes nach EG-Wasserrahmenrichtlinie werden die Steinfliegen als Bestandteil des Makrozoobenthos berücksichtigt. Darüber hinaus sind Dokumentationen zur Verbreitung der Arten ein wertvolles wasserwirtschaftliches Instrument, um Veränderungen der Fließgewässer beispielsweise durch Klimaerwärmung oder Rückbau langfristig nachvollziehen und Verbesserungsmaßnahmen erfolgreich umzusetzen zu können. Der vorliegende Fachbericht schließt die bisherige Kenntnislücke über die Verbreitung der Steinfliegen in Nordrhein-Westfalen. Erstmalig werden die aktuellen wie auch historischen Nachweise für die 65 in NRW nachgewiesenen Arten systematisch ausgewertet und in landesweiten Verbreitungskarten veranschaulicht. Die Funde werden für drei Zeiträume getrennt bearbeitet: Erläuterungen zur Ökologie und Gefährdungssituation der einzelnen Arten sowie die zahlreichen hochwertigen Naturfotos der Autoren ergänzen den Bericht.
Fast sieben Prozent der Fläche Berlins sind Gewässer. Vor 18.000 Jahren hat das Schmelzwasser der letzten Eiszeit hier ein Urstromtal mit Talsandflächen geformt. Heute fließen Spree und Dahme in ihm und bilden flache Seenketten. Auf den Hochflächen von Teltow und Barnim entspringen kleinere Fließgewässer, die in dieses System münden. Dadurch finden sich auf engem Raum unterschiedlichste Gewässertypen. Sie sind Lebensraum unzähliger Tiere und Pflanzen, Trinkwasserreservoir und Erholungsorte in einem. All diese Anforderungen im Rahmen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft auszutarieren, ist eine Herausforderung – gerade in Zeiten des Klimawandels. Die Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt verfolgt das Ziel, den ökologischen Zustand der Gewässer zu verbessern, die aquatischen Lebensräume zu vernetzen und ihre Habitat- und Artenvielfalt zu stärken. Die Belastung der Gewässer mit den Nährstoffen Stickstoff und Phosphat ist seit den 1990er-Jahren deutlich zurückgegangen. Eine bessere Abwasserbehandlung, weniger Einträge aus dem Brandenburger Einzugsgebiet, weniger Einleitungen der Industrie und zahllose Renaturierungsmaßnahmen haben besonders bei den Seen dazu geführt, dass Algenblüten selten geworden sind, die Sichttiefe gewachsen ist und sich mehr Wasserpflanzen angesiedelt haben. Der Klimawandel bringt jedoch neue Herausforderungen. Durch zunehmende Trockenheit gehen die Zuflüsse aus den Einzugsgebieten von Spree und Havel zurück. Der Wasserspiegel schwankt durch den Wechsel von Trockenheit und Starkregenereignisse, einige Abschnitte von Bächen trocknen zeitweise ganz aus. Vor allem in der Innenstadt kommt es zu hohen Wassertemperaturen und einer stärkeren Anreicherung mit Nährstoffen. Die Folge ist Sauerstoffmangel. Historisch mit der Stadtanlage gewachsen befindet sich in der Innenstadt eine Mischkanalisation, die Abwasser und Regenwasser zusammen abführt. Bei Starkregen kann deshalb Mischwasser in die Flüsse gelangen. Speicherräume für solche Mischwasserüberläufe zu schaffen und bei allen städtebaulichen Planungen das Regenwasser von der Kanalisation abzukoppeln, sind deshalb die wichtigsten Aufgaben. Die Berliner Regenwasseragentur berät Investierende, Eigentümer und Eigentümerinnen, wie sich Regenwasser direkt auf ihrem Grundstück bewirtschaften lässt. Wasser in die Landschaft! Lag der Anteil röhrichtbestandener Ufer vor rund 70 Jahren noch bei knapp 50 Prozent, waren es 1990 nur noch 21 Prozent. Das war der Tiefpunkt. Bis 2015 ist der Anteil dank des Berliner Röhrichtschutzprogramms wieder auf 30 Prozent gestiegen. Dafür wurden alte Röhrichtbestände mit Palisaden vor dem Wellenschlag des Schiffsverkehrs geschützt und neue angelegt. Dass das Wasser am Ufer deutlich ruhiger ist, kommt nicht nur Schilfrohr, Kalmus & Co zugute. Auch laichende Fische, Wasserinsekten und Wasserpflanzen profitieren. Röhrichte und Schutzbauwerke zu pflegen, ist deshalb ein essenzieller Teil des Programms. Ein regelmäßiges Monitoring per Fernerkundung liefert die Basis für bedarfsgenaue Maßnahmen zu ihrem Schutz. Röhrichtschutzprogramm Wo immer möglich, versucht man heute, harte Uferkanten zurückzubauen und wieder eine Abfolge an Lebensräumen vom offenen Wasser über strukturreiche Flachwasserzonen zu wechselfeuchten Ufern zu schaffen. So können Pflanzen, Fische und die wirbellose Tierwelt die Ufer wieder besiedeln. Zugleich sind die Ufer für Wirbeltiere leichter zugänglich. Und auch der Erosion bietet das Einhalt. Wie es die Wasserrahmenrichtlinie der EU vorsieht, erarbeitet Berlin Gewässerentwicklungskonzepte und Maßnahmenpläne für Tegeler Fließ, Panke, Erpe, Müggelspree/Müggelsee und Wuhle und setzt diese schrittweise um. Auch bei laufenden Arbeiten an Wasserstraßen werden abgebrochene oder senkrechte Uferbefestigungen durch bepflanzte Schrägufer oder Flachwasserzonen ersetzt. Solche Abschnitte finden sich zum Beispiel an der Havel in Alt-Gatow oder im Hasselwerder Park in Oberschöneweide an der Spree-Oder-Wasserstraße. Europäische Wasserrahmenrichtlinie Halten Sie Abstand zu Röhricht und Schwimmblattpflanzen, wenn Sie sich an heißen Tagen in Berlins Wasserlandschaft erfrischen! So tragen Sie zu ihrem Erhalt bei.
Das Schwarze Moor bei Resse liegt in unmittelbarer Nähe des Otternhagener Moores. Es ist 140 ha groß und damit ein eher kleines, aber hervorragend regeneriertes Hochmoor. Ein Mosaik aus verschiedener Moorvegetation charakterisiert das Gebiet. Das 1993 ausgewiesene Naturschutzgebiet (NSG) ist Bestandteil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes (FFH-Gebiet) „Helstorfer, Otternhagener und Schwarzes Moor". Das Schwarze Moore ist vor etwa 3.000 Jahren in der saale-eiszeitlichen Geest- und Grundmoränenlandschaft südöstlich des Otternhagener Moores entstanden. Die beiden Moore trennt lediglich ein schmaler Mineralbodenrücken. Im Zentrum befindet sich auf Birken-Bruchwaldtorf eine bis zu 1,2 m starke Schicht aus Schwarztorf, die von Weißtorf bedeckt ist. Die Randbereiche bestehen aus Niedermoortorf mit 0,30 – 0,90 m mächtigen Auflagen von Schwarztorf. Ansonsten sind die Böden von Grund- und Stauwasser beeinflusst. Das Schwarze Moor wird durch ein Grabensystem entwässert. Im Osten wird das Wasser dem Resser Graben und im Süden unmittelbar der Auter zugeführt. Die bis in die Mitte des 20. Jhdt. angelegten Handtorfstiche haben einen dichten Bewuchs mit Gehölzen nach sich gezogen und das Gebiet vermittelt so einen waldartigen Eindruck. Dennoch ist der Hochmoorkörper im Zentrum geprägt von offenen Moorflächen mit Glocken- und Besenheide, Schmalblättrigem sowie Scheidigem Wollgras und Torfmoosen. In den ehemals bäuerlichen Handtorfstichen haben sich geschlossene Torfmoosschwingrasen entwickelt. Am Moorrand ist Kiefern-Birken-Moorwald mit einer gut ausgebildeten Krautschicht sowie Birken-Bruchwald entstanden. Die Wälder haben einen hohen Anteil an liegendem und stehendem Totholz. Die teilweise landwirtschaftlich als Grünland genutzten Flächen werden von ausgedehnten Weiden-Faulbaumgebüschen und Hochstaudenfluren gesäumt. Der südliche Randbereich des Schwarzen Moores ist Lebensraum für Brutvögel wie Kiebitz, Schafstelze, Feldlerche, Neuntöter oder Nachtigall. Für störungsempfindliche Arten wie Kranich oder Großer Brachvogel ist das Schwarze Moor als Brutplatz zu klein. Reptilien, Amphibien und wassergebundene Insekten wie Libellen, sind aber in großer Zahl hier anzutreffen.
Noch Wissenslücken oder Nachholbedarf? Vorträge, Hintergrundinformationen und Bildungsmaterialien stellen wir hier zur Verfügung. Informationen zum Vortrag Lichtimissionen Vortrag: Dr. Annette Krop-Benesch - Die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf Natur und Gesundheit Vortrag: Regelungsansätze zum Schutz von Tieren und Pflanzen vor Lichtverschmutzung – Bericht aus dem Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU) Postkarte Lichtverschmutzung Vortrag Vortrag Vortrag Aufzeichnung „Invasiven Arten auf der Spur“ Katharina Albert, Dezernat II Arten, HLNUG „Alles halb so wild: Nilgans, Heiliger Ibis und Co.“Stefan Stübing und Dr. Tobias E. Reiners, HGON, Echzell „(Invasive) Neophyten in Hessen“ Dr. Indra Starke-Ottich, PGNU Planungsgesellschaft Natur & Umwelt mbH, FFM Vortrag Tagungsband Vorstellung AG Koleopterologen, Günter Hofmann, FLAGH, AG Hessischer Koleopterologen Rote Listen in Hessen - von hoffnungsvollen Anfängen in eine ungewisse Zukunft, Petra Zub, FLAGH, AG Hessischer Lepidopterologen Borkenkäfer Management und Naturschutz: Handlungsoptionen und ihre Auswirkungen, Sebastian Zarges, Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt Oligostomis reticulata, eine seltene Köcherfliege im Seligenstädter Stadtwald, Thomas Widdig und Reinhard Geppert, FLAGH, AG Wasserinsekten Hessen Zur Situation der Mollusken in Hessen- die Schnegel (Limacidae), Rolf Angersbach, FLAGH, AG Malakologie Hessen Inselartige Kälterefugien – Artenvielfalt in Blockhalden, Peter Kriegel, Universität Würzburg, Ökologische Station Fabrikschleichach Der Biber als Schlüsselart der Gewässerökosysteme, Irene Glatzle, Dezernat Arten, HLNUG Gartenschläfer und Höhlenbrüter – Beobachtungen im Stadtwald Frankfurt (Schwanheim), Dr. Renate Rabenstein, Ursula Heidrich & Heidi Wieduwilt, BUND Braunkehlchen in Hessen, Janina Klug, Staatliche Vogelschutzwarte Hessen, HLNUG Der Heldbock als Ökosystem-Ingenieur / Erfahrungen aus Frankfurt a. M. zur Nutzung von Heldbock-Bohrlöchern durch weitere Arten, Lena Wegner, Untere Naturschutzbehörde Frankfurt am Main Vortrag Vortrag Vortrag 1: Rote Liste - rote Zahlen: Hessen im Spiegel der neuen Roten Liste gefährdeter Brutvogelarten und ihrer Erhaltungszustände Vortrag 2: Quo Vadis Rebhuhn – Maßnahmen zur Rettung der Offenlandarten mit Hilfe der Landwirtschaft Vortrag 3: Beraterverträge und Artdaten: Erfolge durch gezielte Schutzmaßnahmen Vortrag 4: ADEBAR2 - Gezielte Kartierungen als Grundlage der nächsten Roten Liste Vortrag 5: Wald im Klimawandel – Vögel als Indikatoren von Veränderungen Vortrag 6: Energiewende und Vogelschutz unter einem Hut - das Hilfsprogramm für Windkraftsensible Vogelarten (Download folgt) Vortrag 7: Entwicklung der Brutvögel in den Vogelschutzgebieten Vortrag Video-Aufzeichnung der Veranstaltung Die Gelbbauchunke (GBU) im Wald – Maßnahmen zum Erhalt und Förderung der Art im FoA Fulda Fachliche Anforderungen an ein Erhaltungskonzept für die Gelbbauchunke im Wald Weiter wie bisher? Verantwortung für die Gelbbauchunke Entwicklung nachhaltiger Schutzkonzepte für die Gelbbauchunke in Wirtschaftswäldern Die GBU im Wald - Maßnahmen zum Erhalt und Förderung der Art im FoA Wetzlar Die Gelbbauchunke in Hessen Vortrag Blühflächen-Untersuchung Bettenhausen 15 Jahre Blühflächen im Landkreis Marburg Biedenkopf Nutzung von Blühflächen im Feldflurprojekt Schwalm Eder durch Vögel und Insekten Hochwertige Lebensräume statt Blühflächen: In wenigen Schritten zu wirksamem Insektenschutz Blühstreifen – Biodiversität und produktionsintegrierte Kompensation am Beispiel Rotenburg/Wümme YouTube-Video: Blühflächen im Landkreis Marburg-Biedenkopf Auf unserem Youtube-Kanal Inga Hundertmark / Susanne Jokisch: Die Rückkehr des Fischotters nach Hessen Michael Hoffmann: Biodiversität und Klimawandel - Die Bedeutung der Fichte für Vogelgesellschaften im Wald Stübing/Reiners: Bestandsentwicklung in Hessen Laesser: Schleiereulen in der Schweiz Geduhn: Rodentizide in Kleinsäugern und Greifvögeln Roulin: barn owl conservation Ramsden: barn owls in the UK zur Aufzeichnung zur Aufzeichnung Programm der Veranstaltung Alois Kapfer: Management von FFH-Mähwiesen durch (Re-)Integration von Weidetieren Detlef Mahn: Artenreiche Mähwiesen in Hessen Dietmar Simmering: Stand der LPV-Gründungsinitiativen Jutta Katz: Förderung von LPV in Hessen Lisa Jungmann und Miriam Tenhaken: 15 Jahre Wiesenmeisterschaft im Rheingau-Taunus-Kreis Sonja Kraft: Mit Mauern und Meckerziegen Mehrwert schaffen Kommunale Bodenschutzkonzepte - Programm Auflistung der Fragen, die während der Veranstaltung gestellt wurden sowie Anmerkungen zu den Fragen, die nicht in der Veranstaltung aufgegriffen werden konnten Vortrag Hansjürgens UFZ Vortrag Schnittstelle Boden Vortrag Prof. Dr. Schmid HLNUG Dr. Christine Thorn Tel.: 06441/924 80-0 Anschrift: Friedenstraße 26 35578 Wetzlar Anfahrtsbeschreibung Naturschutzakademie Hessen, Wetzlar
||||||||||||||||||||| Berichte 4.4 des Landesamtes für Umweltschutz Eingebürgerte Art GROTTENOLM Sachsen-Anhalt, Heft 4/2015: 537–548 Eingebürgerte und gebietsfremde Arten 4.4.1 Eingebürgerte Art – Europäischer Grottenolm – Proteus anguinus (Laurenti, 1768) Wolf-Rüdiger Grosse Allgemeines Der Europäische Grottenolm – Proteus anguinus (Laurenti, 1768) – im Folgenden Grottenolm – hat einen aalähnlich gestreckten Körper und lebt zeitle bens im Wasser (rote Kiemenbüschel am Hinterkopf). Der Ruderschwanz ist seitlich abgeflacht und mit Flos sensäumen versehen. Die Gliedmaßen sind sehr dünn und reduziert (Vorderbeine mit je drei Fingern, Hin terbeine mit je zwei Zehen). Die Haut ist pigmentlos und erscheint gelblich-weiß bis rosa-fleischfarben. Bei Lichteinfall kann es zu einer dunklen Pigmentierung kommen. Die Augen der ausgewachsenen Tiere sind unter der Kopfhaut verborgen. Die Tiere sind 25 bis 30 cm lang – in Einzelfällen bis zu 40 cm. Die Männchen tragen einen niedrigen glattrandigen Hautsaum vom Rücken bis zum Schwanz, besitzen eine längsovale Kloakenregion und haben ein abgerundetes Schwanz ende. In Paarungsstimmung kann der Hautsaum des Schwanzes löffelartig vergrößert sein. Die Weibchen sind meist größer mit kreisrunder Kloakenregion und das Schwanzende läuft stumpf aus. Die Art lebt natürlicherweise ausschließlich in der Dun kelheit in Ruhigwasserbereichen unterirdischer Fluss systeme innerhalb von Höhlen im adriatischen Karst bei einer Wassertemperatur um 10 °C. Sie ist ganzjäh rig aktiv. Die Olme fressen Kleinstlebewesen der Höh lengewässer wie Krebse, Wasserinsekten und Wür mer. Die Orientierung erfolgt über den Geruchs- und Gehörsinn sowie mit Strömungssinn. Das Weibchen legt durchschnittlich 10 – 30 Eier. Die Eier werden ein zeln z. B. an die Unterseite von Steinen geklebt. Die Eier (4 – 5 mm im Durchmesser) sind weiß und von Gallerthüllen umgeben. Die Ablage erfolgt unter oder zwischen Steinen. Die Gelege werden vom Weibchen bewacht. Die Embryonalentwicklung bei 10 – 12 °C dauert etwa 120 Tage. Frisch geschlüpfte Larven sind 15 mm lang und zehren etwa weitere vier Monate vom Dottervorrat. Bei einer Länge von etwa 40 mm schwimmen die Larven frei herum und fressen. Äußer lich sind sie den Alttieren sehr ähnlich, lediglich die Augenansätze sind deutlich sichtbar. Eine gelegentlich vermutete vivipare Entwicklung ist nicht belegt. Die Geschlechtsreife tritt bei Männchen mit 11 Jahren und bei Weibchen mit 15 Jahren ein. Eine Fortpflanzung ist nur aller 4 – 6 Jahre und über 30 Jahre und länger möglich. Ein Alter von 63 Jahren ist belegt (vermutlich bis etwa 100 Jahre). Abb. 1: Weiblicher Grottenolm im Habitat (Foto: J. Nerz). 537 ||||||||||||| Eingebürgerte Art GROTTENOLM Abb. 2: Männlicher Grottenolm im Habitat (Foto: J. Nerz). Verbreitung und Ökologie Der Grottenolm gilt als tertiäres Relikt der europäischen Herpetofauna und bewohnt noch heute seine ursprüngli chen Habitate im adriatischen Karst. Die Art wurde 1751 erstmals in den Karstgrotten Istriens und angrenzenden Gewässern (ausgespülte Tiere) nachgewiesen (Nöllert & Nöllert 1992). Ihr Verbreitungsgebiet beginnt im Nordosten Italiens östlich des Flusses Isonzo. Weiter ist die Art in Karstgebieten entlang der adriatischen Küsten über Slowenien, Westkroatien einschließlich Istrien bis zur Herzegowina, landeinwärts bis zur bos nischen Krajina anzutreffen. Die Art kommt natürlicher Weise nicht in Deutschland vor. Abb. 3: Vorderer Körperabschnitt eines Alttiers (Foto: J. Nerz). Abb. 4: Portrait eines Jungtiers des Grottenolms (Foto: J. Nerz). Abb. 2–4 Aufnahme außerhalb Sachsen-Anhalts. Abb. 5: Natürliches Habitat des Grottenolms im adriatischen Karst (Foto: J. Nerz). 538 Vorkommen in Sachsen-Anhalt Die Grottenolme wurden zu Schauzwecken in die Her mannshöhle in Rübeland/Harz eingesetzt. Bereits in den 1930er Jahren entstand der Gedanke der Ansiedlung der seltenen Tiere. Durch die Höhlenverwaltung, unter Leitung des damaligen Direktors Herrn Lange, wurde ein längs-ovales etwa 80 m2 großes Becken angelegt. Damit entstand das erste speläobiologische Labor in einer deutschen Höhle. Dr. Biese von der Preußischen Geologischen Landesanstalt gelang es bereits im Jahre 1931, mit Unterstützung von B. Lange zehn Grottenolme zu beschaffen, wovon fünf in den neuen Rübeländer Olmensee eingesetzt wurden. Zwei Tiere überstanden den Transport nicht und werden seitdem als Spiritusprä parat in den Rübeländer Höhlen ausgestellt. Drei Tiere kamen höchstwahrscheinlich in die Gipskarsthöhle nach Bad Segeberg, wo sie bald verstarben. Im Jahre 1956 wurden weitere 13 Grottenolme aus dem Schauteil der Adelsberger Grotte (Postojnska Jama, Slowenien) importiert. Vor dem Einsetzen am 22.01.1957 wurden der alte Bestand (3 Tiere) und die Neuen ver messen und fotografiert. Im Jahre 1978 baute man in der Hermannshöhle vier Becken zur Hälterung für Laich und ein Aufzuchtbecken für Jungolme. Für das Vorhaben der Vermehrung der Grottenolme wurden dann 1981 die Olme zur Geschlechtsbestimmung untersucht (Grosse 2004d). Im Jahr 1985 wurde der Olmensee abgelassen, die Olme vorsichtig herausgefangen und der Boden schlamm aus dem Becken entfernt (Hase 2005). Lose aufliegende Kalksteinplatten wurden als Deckung für die Tiere eingebracht und das Becken anschließend wieder mit Wasser aus dem tiefer liegenden Höhlenbach aufge füllt. Zur Historie der Grottenolme in der Hermannshöhle liegt eine zusammenfassende Recherche von Puffe & Knolle (2015) vor. Eingebürgerte Art GROTTENOLM Abb. 6: Eingang der Hermannshöhle in Rübeland (Foto: W.-R. Grosse). Veränderungen im Bestand Im Jahr 1931 wurden fünf Grottenolme in den Olmensee eingesetzt (Wiese 1966). Nach Beobachtungen von F. Brandes (Rübeländer Höhlen) wurden zwischen 1949 und 1951 noch fünf Olme gezählt (Wiese 1966). Danach verschwanden zwei Tiere auf ungeklärte Weise. Im Jahr 1956 wurden weitere 13 Grottenolme importiert. Mit dem Einsetzen der neuen Tiere waren damit 16 Grottenolme in Rübeland vorhanden. Für das Vorhaben der Vermehrung der Grottenolme wurden dann 1981 von Höhlenmitarbeitern und Zoo logen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Zoologie, neun Olme aus dem Olmensee gefangen, vermessen und zur Geschlechtsbestim mung untersucht (Grosse 2004d). Die Säuberung des Sees 1985 bestätigte die Präsenz von 13 Grotte nolmen, die vermutlich alle dem Import aus dem Jahr 1956 zuzuordnen waren. Ein weiterer Verlust eines Tieres konnte erst im Frühjahr 2014 dokumentiert wer den. Über den derzeitigen Bestand (von den maximal zwölf möglichen Tieren) war nichts bekannt, so dass anlässlich eines Arbeitstreffens am 08.01.2015 von Höhlenforschern Deutschlands und Frankreichs, eines Zoologen der Universität Halle und Mitarbeitern der Rübeländer Höhlen und des Nationalparks Harz die Grottenolme erneut untersucht wurden. Dabei konn ten im Olmensee neun Tiere nachgewiesen werden. Dabei handelte es sich um vier Männchen und fünf Weibchen. Leider verstarben bis zum März 2015 zwei Tiere (Geschwür, Sepsis nach Bissverletzungen), so dass man von einem derzeitigen Bestand von sieben Tieren ausgehen kann. ches ausschließlich durch Tropfwasserzufuhr gespeist wird (Völker 1981, Grosse 2004d). Es ist in der Mitte etwa 80 cm tief und liegt im Bereich der zugänglichen Höhlensohle. Die Mineralisation des Wassers variiert im Jahresgang. Die Gesamthärte beträgt 11 °dH (Kalzium gehalt 82 mg/l), die Leitfähigkeit 443 µS/cm, der pH Wert Phänologie Beim Olmensee in der Hermannshöhle handelt es sich um ein künstlich angelegtes, stehendes Gewässer, wel Karte 1: Vorkommen des Grottenolms in Sachsen-Anhalt auf MTBQ-Basis. 539
Nachtaktive Insekten werden durch künstliche Lichtquellen an Gebäudefassaden oder im Garten angelockt. In Gewässernähe fallen unzählige Wasserinsekten einer unnötigen Lichtverschmutzung zum Opfer. Was kann ich tun? Installieren Sie Lichtquellen nur, wo sie unbedingt erforderlich sind. Lassen Sie diese nach unten scheinen und nur brennen, wenn sie benötigt werden! Nutzen Sie nur Leuchten mit warmweißem Licht! Wie geht das? Die nächtliche Beleuchtung von Haus und Garten kann durch Bewegungsmelder auf ein Minimum reduziert werden. Sie sollten warmweiße LEDs ohne UV- und Blauanteile verwenden und die Strahlung nach unten richten. Die Lampen dürfen nicht zur Falle werden. Sie sollten daher so dicht sein, dass Insekten nicht eindringen können. Wer profitiert? Besonders Nachtfalter und Glühwürmchen danken es Ihnen.
Der Feuersalamande r ( Salamandra salamandra ) ist unser größter einheimischer Schwanzlurch. Durch seine sehr variable schwarz-gelbe Zeichnung ist er unverkennbar. Diese ist bei den erwachsenen Feuersalamandern wie bei einem Fingerabdruck für jedes Individuum einzigartig und unveränderlich. Die Tiere sind zumeist dämmerungs- und nachtaktiv, jedoch sind sie auch an regnerischen Tagen unterwegs. Dieses Verhalten brachte ihnen dann auch den Namen "Regenmännchen" ein Artikel im NaturschutzInfo, Heft 1/2016 [pdf; 0,5MB] Gesamtlänge: 13,5 bis 17 cm (maximal 23 cm) Gewicht: 16 bis 38 g (maximal 56 g) Idealen Landlebensraum findet der Feuersalamander bei uns in von Quellbächen durchzogenen Laub- und Mischwäldern. Bei Tag versteckt er sich in Erdlöchern, in Totholz, in Laub oder unter Steinen und Moos. Eine wichtige Rolle spielt die Feuchtigkeit in seinem Lebensraum, zum einen muss der Boden eine gewisse Menge an Feuchtigkeit aufweisen und zum anderen muss die Luftfeuchtigkeit stimmen, da die Tiere kaum vor Verdunstung geschützt sind. Bewohnt werden aber auch Höhlen und alte Stollen. Die lebendgeborenen Larven der Feuersalamander entwickeln sich in möglichst ruhigen Abschnitten kleiner Bäche und Flüsse. Hier verstecken sie sich tagsüber und gehen zumeist im Dunkeln auf die Jagd nach Wasserinsekten. Die Tiere überwintern an Land und suchen dort ähnliche Schlupfwinkel wie bei ihren Tagesverstecken auf. Zur Überwinterung müssen diese frostsicher sein. Die ausschließlich an Land stattfindenden Paarungen, sind anders als bei den meisten anderen Amphibien fast während der gesamten jährlichen Aktivitätsperiode zu beobachten. Die befruchteten Eier und danach die Larven entwickeln sich im Weibchen. Es werden durchschnittlich 30 etwa drei cm große Larven in das Gewässer abgesetzt. Bis zum Abschluss der Metamorphose - der Entwicklung von der Larve zum jungen Salamander - vergehen nun 1,5 bis 4 Monate. Die erwachsenen Tiere wie auch deren Larven sind Nahrungsgeneralisten. Sie machen Jagd auf alle Tiere die sie größenmäßig überwältigen können. Ein Großteil der Molchnahrung besteht aus Schnecken, es werden aber auch Insekten und andere Gliedertiere angenommen. Der Feuersalamander ist über weite Teile West-, Mittel- und Südeuropas verbreitet. Die östliche Verbreitungsgrenze läuft etwa entlang der deutschen Mittelgebirge, so, dass Teile Nord- und Ostdeutschlands außerhalb des Verbreitungsareals liegen. In den Mittelgebirgen findet sich ein Verbreitungsschwerpunkt der Art in Deutschland. In Baden-Württemberg ist der Feuersalamander in allen Laub- und Laubmischwäldern mit kühlen Bächen flächig verbreitet. Jedoch finden sich auch einige Lücken in der Verbreitung. Im Oberrheintal, auf der Baar, im Taubergrund ist die Art nicht oder nur randlich zu finden. Des Weiteren fehlt die Art im Südosten des Landes gänzlich, hier wird von der "Allgäulücke" gesprochen, die sich nach Bayern, Österreich und die Schweiz weiter zieht. Landesweit scheinen die Bestände stabil zu sein, auch wenn es regional zu einigen Rückgängen kam. Der Feuersalamander ist wohl mit kaum einem anderen Tier zu verwechseln. Allein seine Färbung macht ihn in Mitteleuropa unverwechselbar. Schwarz mit gelbem Muster, so sehen die allermeisten Individuen dieser Art aus. Sehr selten können die Flecken rötlich sein und ebenfalls sehr selten gibt es Albinotiere, denen die schwarze Farbe fehlt. Das Streifen- und Fleckenmuster ist bei jedem Tier individuell und kann auch teilweise stark reduziert sein. In Baden-Württemberg kommen fast ausschließlich Tiere mit gestreiftem Muster vor, dabei handelt es sich um die gestreifte Unterart S. salamandra terrestris . Die gefleckte Unterart heißt S. salamandra salamandra und ist wohl am ehesten im Main-Tauber-Kreis zu erwarten. Es gibt verschiedene Amphibienkrankheiten, die eine Bedrohung für unsere heimischen Amphibien darstellen. Darunter der Hautpilz Batrachochytridium salamandrivorans (Bsal) , der auch unter dem Namen Salamanderfresserpilz bekannt ist. Seit mehreren Jahren breitet sich der für Feuersalamander meist tödliche Pilzbefall in Deutschland aus. Auch wenn bislang (Stand Mai 2024) noch keine bestätigten Nachweise von Bsal in Baden-Württemberg vorliegen, gilt es durch entsprechende, vorbeugende Hygienemaßnahmen (siehe unten, Punkt 3.) eine unbeabsichtigte Verbreitung und Verschleppung durch den Menschen zu verhindern. Durch die Sammlung von Funden entsteht ein guter Überblick über die aktuelle Verbreitung des größten heimischen Schwanzlurchs. Jeder kann also mit einem gemeldeten Fund dazu beitragen, diese immer seltener werdende Art zu schützen, denn nur, wenn wir wissen, wo die Tiere vorkommen, können wir sie auch erhalten. Besonders in Laub- und Mischwälder mit naturnahen Bächen ist die Art anzutreffen, jede Meldung aus Baden-Württemberg zählt! Über das Meldeformular oder über die App „Meine Umwelt“ können Sie uns Ihre Fundmeldung lebendiger, agiler Tiere und Verkehrsopfer melden. Fotos der Fundumstände und möglichst hochaufgelöste Nahaufnahmen vom Tier sind besonders wichtig und hilfreich bei der Bearbeitung der Meldung. Dies dient dazu, Verwechslungen mit anderen Arten auszuschließen. Hinweis zur Fundortmarkierung im Meldeformular: Der blaue Marker kann angepackt und verschoben werden. Alternativ können Sie die Ortssuche verwenden, dann landet der Marker am eingegebenen Ort. Um die Weiterverbreitung des tödlichen Hautpilzes Bsal einzudämmen und gegebenenfalls ein schnelles Handeln der Naturschutzbehörden zu ermöglichen, ist es hilfreich besonders auf tote, nicht überfahrene Feuersalamander zu achten. Zeigen sich bei diesen Tieren auffällige Hautläsionen, sollten möglichst hochaufgelöste Nahaufnahmen der Tiere bzw. verdächtiger Hautstellen gemacht werden, um mögliche Hinweise auf die Hautkrankheit zu erhalten. Eine möglichst genaue Angabe des Fundortes sichert die gezielte Nachsuche. Einen Bsal -Verdacht melden Sie bitte umgehend an die zuständige Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt oder alternativ per Mail an arten-melden@lubw.bwl.de Folgende Angaben sind bei einer Verdachtsmeldung wichtig: Bitte beachten Sie: Funde nur melden und die Tiere nicht berühren oder einsammeln! Bitte beachten Sie unbedingt auch die unten beschriebenen Hygienemaßnahmen (siehe unten, Punkt 3). Grundlegend gilt: Weiterführende Hygienemaßnahmen für ehrenamtliche oder berufliche Tätigkeiten im und am Gewässer oder mit Amphibienkontakt Bisherige Fundorte in Baden Württemberg von Feuersalamandern Haben Sie noch eine Frage die Sie auf den Seiten nicht beantwortet bekommen oder ein Problem mit der Meldung eines Fundes in Baden-Württemberg, dann können Sie uns gern per E-Mail anschreiben. Bitte beachten Sie: Funde bitte nur melden und nicht sammeln!
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